aggressives Verhalten durch Kastrationschip
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Hallo,
mein Hund wird Ende Mai zwei Jahre alt. Er war anderen Hunden gegenüber bisher immer sehr zurückhaltend und unterwürfig.
Letztes Jahr zog dann seine Schwester zu uns. Selbstverständlich ist Nachwuchs unerwünscht und einer der beiden muss nun früher oder später kastriert werden.
Die Wahl fiel nun auf Nuka, da der Eingriff bei Rüden kleiner ist. Außerdem wurde er häufig von anderen Rüden "gemobbt" und mir wurde gesagt, dies würde aufhören, wenn er für sie keine Konkurrenz mehr darstellen würde. Diesem Argument stand ich ziemlich skeptisch gegenüber. Außerdem hatte ich Bedenken, dass sich seine Unsicherheit durch eine Kastration noch verstärkt. Daher bekam er im November erst einmal einen Kastrationschip eingesetzt.Die ersten Wochen passierte gar nichts. Doch nach und nach zeigte er immer häufiger aggressives Verhalten. Besonders an der Leine ist mir das aufgefallen. Vorher hat er sich nie für andere Hunde interessiert, wenn er an der Leine war. Aber nun pöbelt er immer öfter. Ich bekomme es durch Erziehung ganz gut in den Griff, allerdings frage ich mich, ob der Kastrationschip schuld ist oder ob er vielleicht doch "einfach nur" erwachsen wird.
Ist er nicht an der Leine, geht er fremden Hunden aus dem Weg. Kommen diese jedoch auf ihn zu, versteift er sich, zeigt gern auch mal die Zähne. Je nach Reaktion des anderen Hundes, wird es dann auch ernst. Daher lasse ich es zu solchen Situationen gar nicht mehr kommen. Wenn uns ein fremder Hund entgegenkommt, wird Nuka angeleint. Nach Absprache mit den Besitzern habe ich ihn auch mal wieder laufen lassen. Trifft er entspannte, gut sozialisierte Rüden, ist von Nukas aggressivem Verhalten nichts mehr zu merken. Im Gegenteil, er wirkt eher "welpig" und aufgeregt und leckt dem anderen Hund das Maul. Bei Rüden, die er schon länger kennt, zeigt er das gleiche Verhalten und unterwirft sich hin und wieder sogar.
Letzte Woche waren wir das erste Mal seit langer Zeit auf dem Hundeplatz. Er hat freudig und konzentriert mitgemacht. Ich konnte mit ihm ohne Leine auf dem Platz üben und spielen. Aber irgendwann schnappte er (für mich in dem Moment) aus dem Nichts nach einem anderen Hund (beide an der Leine). Sowas ist bisher noch nie passiert, schon gar nicht bei kleinen Hunden.
Einmal begann er, einem anderen Hund, der weit entfernt war (es war sogar eine Hündin), grummelnd hinterherzujagen. Auch das war bisher noch nie passiert. Er lässt sich in solchen Momenten allerdings sofort abrufen. Mit seiner Konzentration war es für den Tag offensichtlich vorbei. Ich übte mit ihm noch kurz, was er bereits konnte, um nicht mit diesem negativen Gefühl für uns beide das Training zu beenden.Nun meine Frage: kann dieses Verhalten mit dem Kastrationschip zusammenhängen? Oder liegt es eher an seinem Alter?
Vor dem Chip war er so ein umgänglicher Hund. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, warum er sich sonst so verändert haben könnte.
Wenn es sich "nur" um ein Erziehungsproblem handelt, werde ich natürlich daran arbeiten. Für mich ist nun wichtig, ob eine Kastration dabei nicht noch mehr Schaden anrichten würde. -
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Hi
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Es kann durchaus durch den Chip kommen, je nachdem wie lange er den Chip hat, kann es jedoch unterschiedliche Ursachen haben.
In den ersten vier bis sechs Wochen nach der Implantation schüttet der Körper verstärkt Testosteron aus. Reagiert der Hund in dieser Zeit verstärkt aggressiv, ist es ein vorübergehendes Problem und würde bei einer richtigen Kastration nicht mehr auftreten.
Tritt die zunehmende Aggression nach der vierten bis sechsten Woche verstärkt auf, dürfte es auf eine steigende Unsicherheit durch den Wegfall des Testosterons zurückzuführen sein, ein Verhalten das sich dann auch bei der chirurgischen Kastration zeigen und festigen würde.
Im Übrigen ist es Unsinn, dass ein unsicherer kastrierter Rüde nicht mehr gemobbt wird, weil er nicht mehr als Konkurrenz wahrgenommen wird. Auseinandersetzungen aus Konkurrenz und einfach nur draufkloppen, weil der andere unsicher ist, sind zwei ganz verschiedene Dinge.
Es kann sogar gut sein, dass sie Mobbing Attacken steigen, nach einer Kastration. -
Danke für deine schnelle Antwort!
Den Chip hat er seit November. Direkt danach war lange gar keine Veränderung spürbar. Das Verhalten ist erst in den letzten Wochen zu beobachten. Dann wird sein Verhalten also vermutlich am Chip liegen.ZitatIm Übrigen ist es Unsinn, dass ein unsicherer kastrierter Rüde nicht mehr gemobbt wird, weil er nicht mehr als Konkurrenz wahrgenommen wird. Auseinandersetzungen aus Konkurrenz und einfach nur draufkloppen, weil der andere unsicher ist, sind zwei ganz verschiedene Dinge.
Es kann sogar gut sein, dass sie Mobbing Attacken steigen, nach einer Kastration.Das habe ich auch schon mehrfach gehört und wollte deswegen eigentlich keine Kastration. Andere Rüden verhalten sich meinem Hund gegenüber leider überhaupt nicht anders als vorher.
Würde keine intakte Hündin in unserem Haushalt leben, hätte ich über eine Kastration auch gar nicht nachgedacht. -
Hallo,
was genau dahinter steckt, weiß ich nicht, aber das was mein/e Vorschreibet/in sagt, klingt logisch. Ich kann dir nur sagen, dass ich das jetzt nicht zum ersten Mal höre, dass der Rüde nach dem Chip aggressiv wird. Haben mir schon 2 Besitzer erzählt und ich hab es hier auch schon gelesen.
Mal was anderes: Warum kastrierst du nicht die Hündin? Das wäre mein Rat an dich, aber ich spreche da aus Erfahrung und ich würde nie wieder eine Hündin nicht kastrieren, meine hat Krebs bekommen. Ich würde sogar beide kastrieren. Ich bin der Überzeugung, dass es irgendwann zu einer sexuellen Frustration kommen kann. Aber das ist meine Meinung und meine Erfahrung.
Ich würde jedenfalls mindestens das Mädchen kastrieren. Das entspannt euren Haushalt mehr, als wenn der Bub kastriert wird.
Ich habe hier übrigens einen kastrierten Rüden, der sehr dominant anderen Rüden gegenüber ist und alles markieren will (mittlerweile durch Training im Griff). Nur leidet er nicht so unter der Läufigkeit der ganzen Hündinnen hier. Ich glaube, dass in sehr seltenen Fällen eine Kastration zu einer Verhaltensänderung führt.LG
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Die Hündin wollten wir nicht kastrieren lassen, weil es einfach ein viel größerer Eingriff ist. Aber nun werden wir sicher mal darüber nachdenken.
Die beiden haben schon eine Läufigkeit zusammen erlebt und es lief zum Glück viel entspannter als erwartet (es hätte sonst auch noch einen Plan B gegeben). Nuka hat kaum Interesse an ihr gezeigt. Aber eine Lösung auf Dauer ist es dennoch nicht. Es ist so viel Aufwand, die beiden ständig im Blick zu haben. Und man weiß ja auch nicht, ob das sexuelle Interesse beim Rüden noch zunimmt.
Hat dein Hund denn das Verhalten schon vor der Kastration gezeigt?
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Ich kannte meinen Hund unkastriert noch nicht, aber laut Tierheim soll er ein fürchterlicher Rammler gewesen sein und er hat alle Mädchen super gestresst (die hatten Hunde, die sich gut verstehen ab und an zusammen im Auslauf).
Ich nehme an, dass er vor der Kastration schlimmer oder einfach genau so war. Man merkt ihm einfach gar nicht an, dass er kastriert ist. Jedenfalls wundern sich die anderen HH immer darüber, weil er so aktiv und dominant ist.
Er hat einfach kein gutes Sozialverhalten erlernt, Kastration hin oder her. Aber er lernt es allmählich. Aber falls deine Befürchtung ist, dass dein Rüde durch die Kastration aggro werden könnte: Das glaube ich eher nicht. Ich denke, es liegt an diesem Chip. Andersrum wird er aber auch nicht weniger unterwürfig sein nach einer Kastration. Das ist eine Veranlagung, ein Gemüt/Temperament, manche Hunde sind eher dominant, andere eher unterwürfig, wie bei uns Menschen eben auch.
Zur Läufigkeit: Lass dich da mal nicht täuschen, deine Vierbeiner sind noch recht jung. Das Verhalten während der Läufigkeit wird intensiver über die Zeit und immer triebgesteuerter mit jeder Läufigkeit und auch dein Rüde wird heftiger reagieren. Es gibt auch Rüden, die nicht so doll auf sowas reagieren, aber im Allgemeinen wird das sexuelle Interesse stärker mit den Jahren.
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Hi,
die Beschreibung deines Hundes passt genau auf meinen. Er wurde auch immer von anderen Rüden gemobbt.
Wir waren so oft beim Tierarzt weil er mal wieder geklammert werden musste.
Als er so ca zwei Jahre alt war fing er auch an an der Leine zu pöbeln. Ohne Leine ist er anderen
Rüden aus dem Weg gegangen.Er hatte keinen Chip. Von daher glaube ich nicht das es daran liegt.
Mittlerweile ist mein Hund kastriert weil er jedes Jahr mehr Stress hatte wenn die Hündinnen in der Gegend läufig sind. Er hat zum Schluss stundenlang geschrien wie am Spiess weil er raus wollte.
Seit zwei Wochen ist er jetzt entbömmelt und der Spuk hat ein Ende. Obwohl ich das auch nie wollte.
An der Leine pöbelt er immer noch wenn wir auf einen Rüden treffen. Daran hat sich nichts geändert.
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Zitat
entbömmelt
Jaaaawolllll! Ich feiere dich sehr!! Herrlich!
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Wenn du ihn nicht kastrieren willst lass ihn steril machen-> Samenleitern durchtrennen dann kann da Nachwuchstechnisch nichts mehr passieren
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Bei wenigen Rüden kommt es nach einer Kastration oder nach dem Einsetzen des Chips zu einer größeren Unsicherheit anderen Rüden gegenüber und das kann ggf zu aggressivem Verhalten führen. Manche gehen rückwärts, andere nach vorn.
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