Aggression bei bestimmten Menschen

  • Ich habe ein bißchen in deinen alten Beiträgen gestöbert - eine gewisse Unsicherheit zeichnet sich ja schon lange ab.
    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber mir scheint das da Vieles von dir verbockt wurde - angefangen beim Ausschimpfen beim Pinkeln, "Kneifen-lassen" vom Kind sowie der Angriff eines Hundes - verbunden mit wenig Wissen über Hundeverhalten und -erziehung

    Das alles zusammen bringt dein Hundchen wahrscheinlich zu der Vermutung, das sie sich selber schützen muss da du ja offensichtlich (aus Hundesicht) unfähig bist. Daher solltest du zuerst an dir arbeiten - dein Hund ist recht sensibel und braucht eine klare, gute und verlässliche Führung. Jemanden, an dem sie sich orientieren kann.

    Warst du mal in einer Hundeschule oder so? Jemand, der mal von aussen draufguckt um die offensichtlich vorhandenen Mißverständnisse und Fehlverhalten in eurem Team aufzuzeigen? Mir scheint daß ihr zwei da mit Rumprobieren so nicht weiter kommt, die Gefahr daß das Verhalten zum gefestigten Selbstläufer wird ist zu groß.
    Am besten suchst du dir mal professionelle Hilfe - wenn du deine PLZ angibst kann dir hier bestimmt jemand empfohlen werden, der sich mit eurer Problematik auskennt.

    Dann könnte dir auch mal die Körpersprache des Hundes nähergebracht werden, es fällt dir offensichtlich schwer diese zu lesen. Ist ja nicht schlimm, kann man alles lernen.
    Empfehlen könnte ich dir dafür unbedingt diese DvD

    - nicht so ein besonderes Schnäppchen, aber es lohnt sich unbedingt.
  • wir haben auch einen super sensiblen hund,von welpe an.

    auch er reagiert auf manche menschen,besonders wenn diese dunkle jacken und hut/mütze aufhaben.
    dabei kennt er männer mit diversen kopfbedeckungen von anfang an.

    treffen wir solche gekleideten menschen,dann hat sam richtig angst....

    ich habe angefangen ihm zu signalisieren das alles ok ist,der ihm nichts tut.dafür hab ich ihn rangeholt,abgelegt und ihm körperkontakt zu mir gegeben in dem ich ihn vorn um die brust gefaßt habe.

    heute wird zwar noch mal geknurrt,aber wenn er sieht das er demjenigen schon öfter begegnet ist,ist alles ok.
    wir treffen oft ein älteres ehepaar,sam kennt die von welpe an.meist wechseln wir ein paar sätze und dann geht jeder seiner wege.... obwohl sam die ja von baby an kennt,ist der mann immer noch ein "problem"... er wird angeknurrt und notfalls verbellt,dies mit aufgestellter "bürste"(nur ganz hinten).
    der mann war nie unfreundlich zu sam,im gegenteil.

    sam hat eine kreuznamdschwäche hinten links und eine rippe ist nicht so wie sie sein soll(an der stelle reagiert er auch sehr empfindlich)die laut fachtierarzt auf eine alte verletzung/trauma zurück zu führen ist... nun haben wir ihn aber mit 6 wochen bekommen und bei uns ist nichts vorgefallen was diese verletzung verursacht haben könnte.wir sind wegen diverser dinge dauergast beim tierazt und das von anfang an....und diese wiederkehrende schwäche ist schon sehr früh aufgefallen /festgestellt worden.
    daher wird vermutet das sam im frühen welpenalter mal von einem mann mit dunkler kleidung und hut ,getreten worde ist o.ä.

    daher wohl auch diese spezielle angst.
    ach ja,angst im dunkeln hat der kleine auch,da geht er nicht einmal allein in den garten.wir haben seswegen einen strahler installiert.ist sturm oder starker regen,dann muß mein mann noch mit taschenlampe mitgehen.

    dabei haben wir alles getan damit wir keinen änsgtlichen hund haben....sam geht sonst überall hin/rauf/rüber wo auch wir gehen,in jeden neuen raum......


    lg kirsten

  • Nicht jeder Hund, der unsicher ist, muss von komisch gekleideten Menschen misshandelt worden sein. Das unsichere Hunde viel stärker auf ein Aussehen reagieren, dass nicht in das "normale" Menschenbild passt, ist erst einmal völlig normal.

    Das Problem an den häufig angeführten Misshandlungsvermutungen sehe ich darin, dass es oft zu Mitleid gegenüber dem Hund führt. Meiner Meinung nach brauchen unsichere Hunde aber kein Mitleid und übertriebene Rücksichtnahme, sondern Mitgefühl und einen starken Menschen an ihrer Seite.

    Zitat

    und würde sicherlich auch beissen.

    Bist du dir da wirklich sicher? Oder vermutest du es nur, weil du solche "Töne" von der Kleinen nicht gewöhnt bist? Ich halte einen Trainer oder eine Hundeschule ebenfalls für sinnvoll. Nicht nur, dass man dir dort sicherlich weiterhelfen kann. Dort würdest du auch sicherlich eine ehrliche Einschätzung erhalten, wie ernst das Verhalten wirklich ist.

    Viele Grüße
    Frank

  • @ Dachsin:
    Ja du trittst mir damit zu nah... mir nochmal vor Augen zu halten was ich so alles verbockt habe, hilft mir kein Stückchen, besonders nicht, weil ich es weiß, was in meinen Beiträgen auch klar heraus zu lesen ist.
    Ich bin leider blutiger Anfänger mit einem triebstarken Hund, der mehr Probleme aufwirft als mein "Lernprozess" bewältigen kann. Ich bin mittlerweile beim zweiten Hundetrainer, sie ist in einer Tagesbetreuung wenn ich auf Arbeit bin und kostet mich mindestens die Hälfte meines mageren Gehaltes. ICH LIEBE SIE ÜBER ALLES und bin bereit Tag für Tag dazu zu lernen, über meinen Schatten zu springen, an mir zu arbeiten um ein besserer Rudelführer zu werden. Ich bin hier angemeldet um zu Lernen und nicht um mich beleidigen zu lassen.

    @ alle anderen mit wertvollen Antworten
    Danke!

    Schnappi
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich zweifle eigentlich nicht daran dass sie beissen würde. Ich werde aber nochmal mit meinem Hundetrainer darüber sprechen.

  • Zitat

    @ Dachsin:
    Ja du trittst mir damit zu nah... mir nochmal vor Augen zu halten was ich so alles verbockt habe, hilft mir kein Stückchen, besonders nicht, weil ich es weiß, was in meinen Beiträgen auch klar heraus zu lesen ist.


    Das wollte ich nicht, doch wenn man erst in alten Beiträgen stöbern muss um die Situation verstehen zu können............
    Schließlich hast du in diesem Thread u.a. geschrieben

    Zitat

    Sie ist von Anfang an bei mir... es ist wirklich nie etwas vorgefallen, eigentlich eher im Gegenteil.


    und dann frag ich mich als Leser, warum dein Hund so ist wie er ist. Liest man die anderen Dinge, ergibt sich ein anderes Bild eurer Beziehung - das meinte ich damit.

    Aber wenn die anderen Ratschläge dir so wertvoll waren, dann freu dich doch............. :roll:

  • Zitat

    Ich bin mir nicht sicher, aber ich zweifle eigentlich nicht daran dass sie beissen würde. Ich werde aber nochmal mit meinem Hundetrainer darüber sprechen.

    Sorry, wenn ich so drauf rumreite: wenn euch jemand fremdes mit etwas ungewöhnlicher Kleidung entgegen kommt, würde dein Hund deiner Meinung nach einfach hingehen und ihn beißen? Oder wie kann man sich so eine Situation konkret vorstellen?

    Viele Grüße
    Frank

  • Heyho,

    Dein Problem kommt mir sehr bekannt vor. Ich hab auch so ne Schissbux bei komischen Menschen. Lange Mäntel, Schals, starke Bärte, Mützen, dunkle Haut, Kopftücher (letztere beiden sind dann doch ziemlich peinlich :hust: ). Sie war schon so, als wir sie mit 14 Wochen aus dem Tierheim geholt haben. Ob was vorgefallen ist oder nicht....ich glaube eigentlich eher nicht. Sie hat einen eher hibbeligen, nervösen und unsicheren Grundcharakter.

    Ebenfalls mit nach-vorne-gehen, bellen und schnappen, wenns zu nah wird. Noch schlimmer wird's bei anstarren und ansprechen.

    Ich habe gute Erfahrungen mit dem Markern. Machen wir seit Mitte Januar und hatten seitdem nurnoch 2 laute Zwischenfälle, ansonsten orientiert sie sich zu mir um, bekommt nen Keks und läuft in nem Bogen dran vorbei. Menschenfreund wird sie wohl nicht mehr.

    Das Problem mit dem "beißt sie oder nicht...?" Haben wir besonders - neuerdings - bei fremdem Besuch. Da wird geknurrt, verfolgt, bedrängt... Wenn wir sie lassen. Wir unterbinden das, indem sie RUHIG guggen darf wer das ist und dann genauso RUHIG auf ihren Ruheplatz geschickt wird.
    Allerdings werden wir uns für dieses Problem wohl demnächst einen Trainer holen, allein schon, weil Ich eine Einschätzung möchte, ob sie ernst macht oder "nur" Motzt.


    [Tapatalk-Gekritzel]

  • Zitat

    Obwohl ich oft versuche die Körpersprache meiner Süßen richtig zu deuten, bereitet mir das Schwierigkeiten. Ich kann, bis sie aggressiv wird, nicht unterscheiden ob sie neugierig ist, oder ängstlich.
    Bei "neugierig" wäre ja Hingehen und Sehen das nix passiert optimal (oder?), wenn es aber in Aggression umschwenkt schon zu spät. Soll ich also ALLE Menschen markern und positiv verstärken, oder nur die die ich auch gruselig finde :roll: ???

    Beobachte sie doch mal genau, wenn sie zu Personen hingeht, um sich streicheln zu lassen.
    Meine Biene geht nämlich auch zu Jedermann, und alle meinen, die will gestreichelt werden. Dabei ist das Einzige, was die abcheckt, die Frage, ob derjenige Leckerlis dabei hat *gg Ansonsten, sobald sie angefaßt wird, geht der Schwanz runter, Kopf wendet sich ab, und die ganze Körpersprache (geduckter Körper, so wie mit "eingezogenem Kopf", würde ich das beschreiben) drückt aus, wie widerwillig sie sich das gefallen läßt. Dazu ein langsames leichtes Wedeln des Schwanzes unterhalb der Rückenlinie, das deutlich ihre Unsicherheit zeigt.

    Inzwischen bin ich dazu übergegangen, sie zu mir zu rufen, wenn ich merke, sie geht zu Fremden, damit sie sich das eben nicht gefallen lassen muß, nur weil sie mal nach Freßbarem schnuppern wollte, und auch wenn ich merke, jemand wirkt "komisch" auf den Hund (ab und an stellt sie solche Leute gerne, unsicher käffend), rufe ich sie ab und nehme sie neben mich, auf die Seite, die von dem Fremden abgewandt ist, um ihr Sicherheit zu geben, und passiere diese Leute betont gelassen udn freundlich grüßend (hier aufm Land grüßt jeder jeden *gg, u.a. auch, weil wohl jeder jeden kennt - naja, fast zumindest).

    Ich versuche also, ihr irgendwie die Sicherheit zu geben, daß ihr nix passiert, und sie bei mir gut aufgehoben ist. Nach ner Weile hat sie das wieder drin und kommt automatisch her - aber wenn ich mich dann darauf verlasse und nichts mehr sage, fängt sie irgendwann wieder damit an - hinrennen und schnuppern, dabei Schwanz runter und Widerwillen ausdrücken... Dumme Nudel *gg

    Ich würde da also nix bestärken, sondern einfach den Hund beschützen vor diesen komisch wirkenden Leuten, und ihr damit Sicherheit geben. Mein Hund muß sich nicht von jedem begrapschen lassen, und muß nicht jeden Menschen toll finden, sie darf Sicherheit bei mir suchen, um keinen Streß zu haben. Dabei lernt sie automatisch, daß diese fremden Menschen ihr nichts tun, und wird damit deutlich entspannter.

  • PS - kann nimmer editieren:

    Wenn Du anfängst, Menschen zu markern, sodaß der Hund irgendwann alle toll findet, könnte das insofern "in die Hose" gehen, als Du dann evtl. irgendwann einen Hund hast, der zu jedem Fremden hinrennt, weil er gelernt hat, daß die toll sein sollen *gg

    Ich glaube übrigens nicht, daß Dachsin Dich damit beleidigen wollte, mit dem, was sie geschrieben hat, sondern nur darauf hingewiesen hat, daß im Zusammenhang mit Deinen anderen Posts sie darauf schließt, daß da Einiges (noch) im Argen liegt zwischen Dir und dem Hund - was ja nix Schlimmes ist, Du arbeitest ja dran, wie Du schreibst - aber vielleicht trotzdem ein wichtiger Punkt. Denn wenn Du nur an einem Symptom arbeitest, wirst Du das Problem generell nicht lösen können, insofern finde ich´s schon wichtig, daß sie drauf hingewiesen hat. Ob dem tatsächlich so ist, kannst nur Du wissen bzw. Dein Trainer, der Euch zusammen interagieren sieht. Aber man kann ja mal deisen gezielt fragen, ob da was dran sein könnte, ich denke, das wollte Dachsin damit sagen und Dir damit helfen. Mit Beleidigungen/Unterstellungen wäre ja keinem geholfen, und ich glaube, die Wenigsten hier sind im Forum, um andere zu ärgern. Dafür ist die Freizeit eines Hundehalters viel zu kostbar, die Zeit würde man sich sonst doch lieber mit dem Hund abgeben.... *gg

  • Kommt ja drauf an, was genau man markert.

    Wir z.b. markern das ruhige Anschauen und entspannt bleiben und nicht den Kontakt mit den Menschen. Genau genommen bauen wir eine Handlungskette auf: Mensch in Sicht -> Blick zu Frauchen -> Lob (wird später abgebaut) -> Welt OK, Mensch egal. Dass der Mensch was tolles hat oder überhaupt mit ihr interagiert, gehört da garnicht dazu.

    Momentan sieht das bei uns so aus (mit Leckerchen und Clicker):
    Mensch kommt auf uns zu. Shira schaut, noch ruhig -> Click, Aufmerksamkeit zu mir, Keks -> Blick zum Menschen -> Ruhig -> Click, ... und das immer näher, bis ich merke, dass es ihr zu nah wird, dann darf sie quasi als Belohnung entweder mit Leckerchen vor der Nase dran vorbei oder, wenns örtlich möglich ist, den Abstand vergrößern und im Bogen dran vorbei.
    Die ersten Tage musste ich quasi ins Fixieren hinein clickern und direkt nochmal, sobald sie aufmerksam wird (am ersten Tag nur ein Zucken vom Ohr).
    Nach ein paar Tagen hat sie sich direkt auf den Click fürs Guggen hin zu mir wenden können.
    Nach 4 Wochen schaut sie oft schon zu mir, wenn sie einen Menschen sieht, der "komisch" ist, und ich clicker nurnoch das direkte Umlenken der Aufmerksamkeit.

    Das KLINGT jetzt erstmal total aufwändig - ist es aber in der Durchführung nicht :) Hat sich so ergeben. MUSS also so nicht für jeden Hund funktionieren (wie eigentlich alles)!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!