Angst-aggressiver Hund aus dem Tierschutz
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Ja aber da ja gesagt wurde, dass ich das Beißen hätte vermeiden können, wenn ich ihm mehr Ruhe gegeben hätte, frage ich: Wie hätte ich ihm mehr Ruhe geben sollen? Mir ist doch klar, dass alles neu für ihn ist, aber ich habe alles getan, um eine Reizüberflutung zu verhindern. Klar war es scheiße, dass ich bei meinen Eltern war, aber es war auch unfreiwillig aber die genauen Gründe kann ich jetzt nicht näher erläutern und tun auch nichts zur Sache, ich konnte es aber nicht abwenden.
Und die Freundin hatte ich ja auch nicht zu Besuch "aus Spaß", sondern hauptsächlich damit sie mir hilft und mir ihre Meinung sagt, da sie wie bereits gesagt schon einiges mehr an Hundeerfahrung hat als ich.Denkt ihr also, es ist komplett meine Schuld, dass er gebissen hat?
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Nein, aber es ist auch wurscht. Wichtig ist, dass du Verständnis für ihn aufbringst und nicht so schnell die Flinte ins Korn wirfst.
Es ist auch möglich, dass der Kleine durch Zuchtfehler in irgendeiner Form gestört ist, aber das hätte ja schon vorher auffallen müssen.Also: Gib ihm Zeit. Und such dir vielleicht wirklich jemanden, der sich mit dieser Art Hunde auskennt.
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Für die anderen, die hier gepostet haben, kann ich nicht sprechen, aber nein, ich denke nicht, dass es deine Schuld ist, dass der Kleine geschnappt hat.
Dir wurde hier von einigen Usern ziemlich genau vor Augen geführt, was dein Hund jetzt alles durchmacht, und ich denke, mit diesem Hintergrund kannst du ein wenig anders an die Sache herangehen.
Der Kleine musste jetzt innerhalb einer Woche ein komplett neues Leben kennen lernen, aber da das nicht zu ändern war/ist, ist es Zeit, jetzt einen Strich drunter zu machen und ihn ankommen zu lassen, wenn du dich entschließt, ihn zu behalten.
Man sagt, dass ein neuer Hund erst nach etwa sechs Monaten wirklich "angekommen" ist. Manche Hunde stecken das leichter weg als andere, aber die Faustregel kannst du ruhig im Hinterkopf behalten.Ein großes Plus ist, dass der Kleine dir schon ein wenig vertraut, zu dir kommt und sich streicheln lässt. Darauf kannst du aufbauen. Wenn du ihm glaubhaft vermitteln kannst, dass du immer für ihn da sein und ihn in jeder Lebenslage beschützen wirst, kriegst du ihn sicher dazu, sich in Angstsituationen hinter dir zu verstecken.
Das Motto meiner Angsthündin war: "Wenn's brenzlig wird, versteck ich mich hinter Frauchen, zur Not steckt die die Prügel ein."
Es war ein langer Weg bis dahin, aber es ist uns gelungen. Ob dein Zwerg ein Angsthund ist oder einfach bloß komplett verunsichert durch seine Entwurzelung, das wird sich mit der Zeit herausstellen.Übrigens, wenn du den richtigen Trainer findest, einen, der mit ängstlichen Auslandshunden Erfahrung hat, muss es auch nicht mal eine teure Angelegenheit sein. Es kann genügen, wenn sich der Trainer eure Situation anschaut, dir ein paar Tipps zum Management gibt und dann ggf. noch ein-, zweimal vorbeikommt, um die Fortschritte zu bewerten bzw. bei neuen Problemen Hilfestellung zu geben. Du wirst mMn nicht mal viele Stunden brauchen, wenn du dich auf deinen Hund einlässt, lernst, ihn zu beobachten und einzuschätzen.
Versuch mal, die Welt durch seine Augen zu sehen. Es wird dir deine öffnen.
Dass du momentan überfordert und gestresst und verunsichert bist, ist doch total normal. Du hast deinen ersten eigenen Hund, und er ist ein Gremlin nach der mitternächtlichen Fütterung.
Du hast dir das alles anders vorgestellt.
Aber: Zähl dir in Gedanken mal all die schönen Momente auf, die du in dieser einen kurzen Woche schon mit dem Kobold erlebt hast. Denk an die vielen Male, die du ihn angesehen und gelächelt hast, nur weil er da war.
schaff euch beiden solche Momente, schöne Augenblicke, in denen ihr was Tolles zusammen erlebt, natürlich noch in kleinem Rahmen. Kuscheln auf dem Teppich. Den Kerl beobachten, wenn er schläft. Zusammen auf einer Wiese stehen und einfach mal rumgucken.
Halt dir alles vor Augen, was er gut gemacht hat. Das wird gegen die Verzweiflung helfen und dir einen klaren Kopf verschaffen.Den wirst du brauchen, wenn du dich entscheidest, ob du es angehen willst oder den Kleinen zu Menschen gibst, die Erfahrung mit solchen Hunden haben.
Wie die anderen es sehen, kann ich nicht sagen, aber ich würde dich für keine der Varianten verurteilen.
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Falls Du ihn behalten möchtest...
Sorge zunächst dafür, dass Besucher ihn komplett ignorieren. Damit meine ich, sie sollen ihn keinesfalls ansprechen oder locken und auch möglichst nicht angucken, sondern am besten so tun, als wäre er nicht da. Dann hat er die Chance, erstmal zu beobachten und zu lernen, die Menschen einzuschätzen.
Parallel könntest du anfangen mit dem Clicker zu arbeiten um ihm eine Aufgabe zu geben (z.B. erstmal einfach Blickkontakt clickern)- das hilft, Ängste zu überwinden und die Bindung zu stärken.
Für mich klingt das momentan noch nicht so dramatisch. Ich bin im Auslands-TS aktiv und mein Verein hat auch ein Partner TH im Ungarn. Die Hunde haben es dort nicht leicht und er muss erstmal richtig hier ankommen. nach einer Woche kann man dazu überhaupt noch nichts sagen. Sicher ist es für dich als Anfänger nicht optimal gelaufen, aber schaffen kannst du das bestimmt.Wie verhält der kleine Mann sich denn draußen, wenn du Menschen begegnest?
Zur Trainerwahl: Magst du verraten, wo du wohnst - vielleicht kann dir dann jemand zu einem Trainer raten. Und ich würde mir den Trainer vorher genau anschauen, bevor ich ihn "an den Hund" lassen würde. Ich habe auch einen unsicheren kleinen Hund und habe mir anfangs durch einen falschen Trainer eher was versaut.
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Danke nochmal!
Sunti, lustig, dass du ihn einen Kobold genannt hast, genau das ist nämlich sein Name
Wenn ich draußen Menschen begegne knurrt er sich entweder an oder eben nicht.
Ich komme aus Bielefeld, für Hundetrainer-Empfehlungen bin ich dankbar!
Mit dem Clicker arbeiten wir bereits, auch die Augenkontakt-Übung haben wir bereits gemacht, Sitz und Platz funktionieren auch schon ganz gut!
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Zitat
Danke nochmal!
Ich komme aus Bielefeld, für Hundetrainer-Empfehlungen bin ich dankbar!Aus Ostwestfalen
Meine Heimat...
Schau mal auf diese Seite:
http://www.problemhundeschule-bielefeld.de/Ich selber kenne die Hundeschule zwar nicht, aber sie haben auch eine in Gütersloh und Freunde von mir sind dort mit Ihrem Hund gewesen und waren sehr zufrieden. Vielleicht ist das ja was für Dich und Deinen Zwerg.
Ich drücke weiter die Daumen und hoffe das Ihr ganz bald ein Team werdet und Du nicht mehr über die Abgabe nachdenkst... Es lohnt sich wirklich, auch wenn es Zeit, Geduld und sicher auch die ein oder andern Nervenzellen kostet.
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Hey,
ich wollt dir nur ganz schnell einen simplen Rat geben um den Kopf klar zu behalten bei deinem kleinen :)
Schreib dir eine Art Tagebuch. Schreib rein welche Begegnungen gut gelaufen sind und welche schlecht. Z.B. wie viele Menschen einfach vorbei gehen konnten ohne das er nach vorne gegangen sind. So behältst du den Überblick darüber wie 'schlecht' er wirklich reagiert. Vielleicht reicht auch schon ne Strichliste.Da man sich bekanntlich meist eher an den schlechten Situationen aufhängt kann es helfen wenn du schwarz auf weiß siehst was der kleine Mann schon alles kann und wo er noch überfordert ist. Meist öffnet das einem selbst die Augen
Eine, zwei oder drei Wochen im neuem Zuhause sind wirklich noch nicht lang. Gib ihm etwas Zeit.
Ich würde allerdings meinen Alltag so normal wie möglich weiter leben. Zwar nicht tausend Besucher empfangen, aber an deine Mitbewohnerin finde ich muss dein Hund sich gewöhnen, Sie gehört wahrscheinlich genauso dazu wie bei anderen der Partner, die Kinder oder der gleichen. Vielleicht mag sie auch mit zu ner Hundestunde kommen?Den Tipp mit der Box finde ich übrigens super. Vielleicht fühlt er sich in einer Höhle sicherer als auf einem offenen Platz.
Ansonsten viel Glück und vor allem auch neben all dem unerwünschten auch viel Spaß mit dem kleinen! :)
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Zitat
Denkt ihr also, es ist komplett meine Schuld, dass er gebissen hat?
Nein, natürlich nicht, es ist weder Deine noch seine Schuld.
Schuld ist überhaupt in diesem Zusammenhang eine falsche Kategorie (also bitte vergessen). Schuld ist hier keiner, sondern die Situation ist eben wie sie ist.TS-Hunde sind zu Beginn oft "kleine Spießer", die ganz extrem ganz viel Routine brauchen. Dann können sie Sicherheit aufbauen. Also möglichst gleiche Abläufe, möglichst gleiche Gassi-Routen zu möglichst gleichen Zeiten bei möglichst wenig neuen Gesichtern.
Das bleibt ja nicht ewig so. Du wirst schnell merken, wenn er kecker wird und neugieriger. -
Vielleicht ist diese Hundeschule was für dich:
http://www.aha-hundeausbildung.de/html/bielefeld.html
Sabine Winkler kann ich wirklich empfehlen...
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