"Ein Zweithund machts einfacher"!

  • Also,ich habe zwei Versionen von Erfahrungen mit Zweithunden:
    Die erste ist schon etwas her..
    Bei uns gab es Probleme damals,allerdings war nicht der Ersthund unglücklich,- (Paula war zwar kein Sheltie,aber ein kniehoher Hütemix-),
    aber der dazugekaufter Sheltie!
    Solange er (Bogus) ein Baby war,war es okay,Paula war eine nette,fröhliche Ziehmutter,die ihn putzte und erzog.
    Aber als er erwachsen wurde,kam er nicht gut zurecht mit Paula.
    Sie war selig über ihn und wollte viel spielen,was er überhaupt nicht mochte!! Er mag es bis heute nicht,mit Hunden zu spielen...
    Paula war auch eher unsicher,was fremde Hunde betraf,und er fühlte sich als Rüde dazu berufen,sie zu beschützen und hatte deshalb oft Stress mit den anderen Hunden.
    Im Allgemeinen zeigte Bogus starke Stress-Symptome,solange er hier zu Hause wohnte.Er war ein nervöses Kerlchen,daß nur selten zur Ruhe kam.
    Es gab zwar nie Streit zwischen Paula und ihm,aber der Platz an der Seite dieser Hündin war für Bogus eine Überforderung.
    Sein Glück war,daß meine älteste Tochter ihn mitnahm,als sie zum Tiermedizinstudium nach Berlin ging.
    Bogus blühte förmlich auf,er war glücklich,seine Göttin ganz für sich zu haben und war sehr lieb und ruhig,fuhr mit meiner Tochter U-Bahn und saß still unter ihrem Platz bei den Vorlesungen.
    Anderen Hunden ging er aus dem Weg und bei Begegnungen reagierte er ignorant und deutlich abweisend,sodaß alle ihn links liegen ließen.Damit war er sehr zufrieden,spielte aber sehr gern mit Frisbee und anderen Spielzeugen und wirkte in Allem sehr zufrieden.
    Interessanterweise war er bei Besuchen hier zu Hause immer sofort wieder das alte Nervenbündel...
    - Paula war jedesmal begeistert,daß er da war! Sie liebte ihn,-er sie halt nicht so... :D
    Insofern mag dies als Beispiel dienen,daß nicht jeder Hund zu jedem paßt,und es dabei nicht nur um den Ersthund geht.
    Manchmal paßt der Charakter des Babies nicht gut zum Ersthund,- unsre Hunde waren/sind beide gute Hunde,und sie haben sich auch immer vertragen,aber glücklich zusammen war nur Paula, -- Bogus nicht!
    Der ist ein klassischer Einzelhund.

    Die zweite Erfahrung währt noch nicht sehr lange,-ich habe mir zu Idgie (2einhalb) vor ein paar Wochen Lara (7) geholt,beides sind unkastrierte Sheltie-Hündinnen.
    Das war nach reiflicher Überlegung:
    1.wollte ich nicht wieder ein Hundepärchen,das war bei Hundebegegnungen oft ungünstig,weil es Eifersüchteleien gab,
    und
    2. wollte ich eine ältere Hündin zu meiner Kleinen dazu,weil sie bis 5 Mon.in einem kleinen Hündinnenrudel (bei der Züchterin)als jüngste war und vom Wesen her unterordungswillig.

    Ich dachte mir,eine ruhige "große Schwester" ist das Beste für die qirlige Idgie.
    Erziehungsmäßig hab ich keine Probleme gehabt mit ihr.
    Nun zog also Lara im November ein,eine sehr ruhige,sichere Hündin und ein wahrer Schatz vom Wesen her,freundlich zu allen Lebewesen und gehorsam.

    Und es ist -bis jetzt- etwas gaaanz anderes als mit Paula+Bogus damals!
    Soweit ich weiß,geht bei Hündinnen ja die Rangfolge nur übers Alter und das klappt bei uns sehr gut. Wie ich schon dachte,ist Idgie glücklich,wieder eine ältere Hündin an ihrer Seite zu haben und ist viel entspannter und fröhlicher.
    Lara ist ,so scheint's,auch zufrieden bei uns,sie lebte sich sehr schnell ein und ist aufgeschlossen, fröhlich und wie gesagt sehr lieb.
    Nun sind Shelties allerdings auch eine ungemein leicht zu erziehende Rasse und meine beiden stammen aus liebevoller Aufzucht,bzw.hatten ein gutes,behütetes Leben.
    Wie es bei anderen Rassen bzw.Tierschutz-Hunden ist,müßte man sehn...
    Aber ich habe schon öfter gehört,daß ein gleichgeschlechtliches Paar besser funktioniert bei häufigen Hundebegegnungen.

  • Ich habe nur den eingangspost bisher gelesen.
    Ich bin auch Zwei-Hunde-Halter. Mein erster Fozzy (12 1/2 Jahre, Neufi Mix, SH 45 cm 20kg, Rüde, super verträglich, gut im Gehorsam, noch sehr mobil) und mein Kleinteil Kira (7 Monate, 6 Wochen bei uns, Hündin, intakt, super vertraglich, Yorki-Bolonka Mix, 3,3 kg 30cm SH).
    Seit 2 Wochen macht der große was er will... kiris Rückruf funktioniert wunderbar. Einzelne hören beide auch wunderbar. Gemeinsam kommt nur Blödsinn raus momentan.
    Also dass ein zweiter alles einfacher macht kann ich leidet nicht unterschreiben.
    Ich rate auf keinen Fall ab, da zwei Hunde doppelt Spaß machen können aber auch doppelte Arbeit bedeuten. :lol:

  • Ich habe die anderen Antworten jetzt nicht alle gelesen...
    Natürlich machen mehr Hunde auch mehr Arbeit: mehr Dreck und Haare, höherer Zeit-/Pflegeaufwand usw. und höhere Kosten.
    Aber zu sehen, wie mehrere Hunde, die sich mögen, untereinander agieren, ist einfach faszinierend und das kann der Mensch auch nicht ersetzen.
    Man sollte allerdings einplanen, die Hunde auch einzeln arbeiten bzw. Gassi zu führen können. Da gibt es immer mal wieder Phasen, wo es Sinn macht. Und dadurch kostet es auch deutlich mehr Zeit.
    Eine Unterbringung/ Betreuung zu finden, ist oft auch schwieriger. Und oft ist es auch so, dass ein eingeschworenes Rudel absolut zusammen hält. Da ist es dann nicht mehr so leicht sie eben mal zum Nachbarn zu bringen, der vielleicht auch einen Hund hat. Und Blödsinn macht in der Gruppe auch viel mehr Spaß. Als bei uns die letzte als Welpe eingezogen ist, haben sich die anderen beiden (wir haben 3 Hunde, was m.M. nach noch schöner ist als 2 :D ) wieder wunderbar an ihre Welpenzeit erinnert und vielen Quatsch gleich mitgemacht ;) Mit mehreren hat man auch urlaubstechnisch schon einige Einschränkungen ( selbst auf CP ). Dennoch würde ich es nicht mehr anders haben wollen.

  • Bei uns hat der Ersthund den Zweithund ausgesucht und ich würde dies jedes Mal wieder so machen. Nie würde ich einen Welpen zu meinen Hunden (6+7 Jahre) holen...das gäbe richtig Streit.

    Es gab und gibt keine Streitereien - nicht ums Essen, nicht um Liegeplätze, nicht um Spielkameraden, nicht um Streicheleinheiten. Gar nichts. Beide können von Anfang an alleine oder zu zweit, bei uns oder bei anderen alleine bleiben (ganz am Anfang musste unsere Katze als Helfer herhalten)- Hauptsache ihr Körbchen steht da. Beide profitieren voneinander - der Rüde hat sich an das Leben mit Menschen und im Haus schnell gewöhnt, die Hündin ist zwar immer noch sehr ängstlich, aber viel selbstbewusster und fordernder geworden.

    Zu Anfang war es schon mehr Aufwand, weil Paco eben das Leben im Haus & mit Menschen nicht gewohnt war und man ihn daran gewöhnen musste (inkl. Stubenreinheit). Allerdings hört Paco viel besser als der Ersthund - nach 3 Tagen sind wir alle ohne Leine gelaufen, wobei ich sagen muss, dass meine zu 95% hören....mehr geht nicht...dafür waren sie zu alt und die Vorgeschichte zu bescheiden.

    Bei uns ist es so, dass beide Hunde vollkommen unterschiedliche Baustellen haben. Die Hündin ist eine Jägerin, der Rüde ein Beschützer, der nach vorne geht. D.h. ich muss sie z.B. in unterschiedlichen Situationen anleinen usw und auch unterschiedlich reagieren. Die Hündin liebt Autofahren, der Dicke hasst es...also geht sie oft alleine mit auf Reisen und Paco bleibt daheim.

    Allerdings gibt es auch Situationen, in denen sie sich verbünden:
    - Beim Gassigehen: Hat einer keine Lust, bleibt der andere auch stehen.
    - In der Hundeschule: Was, du machst da nicht mit? Ok, dann laufe ich jetzt auch zum Ausgang.
    - Beim Essen: Oh, da fällt manchmal was runter? Hättest du mir das früher gesagt, dann stünde ich schon längst an deiner Seite.
    - Beim Jagen: Ey Mama, die Tassia hat ein Rebhuhn gesehen...ich geh mal gucken! ...Zum Glück ist Paco nach ein Mal Rufen wieder da.

    Was sich verdreifachen wird, ist der Dreck im Haus und die Kosten werden höher (TA, Hundesteuer). Du brauchst eben nicht nur ein Leuchtie, sondern zwei. Nicht nur eine Flexi, sondern zwei. Nicht nur eine Box, sondern zwei. Zwar wird es mit der Zeit weniger, aber wir merken den Unterschied schon.

    Ich würde immer zwei Hunde halten. Ich finde es so toll, wenn sie miteinander spielen, schlafen und schnüffeln.

  • Ich finde es super, dass du dir so lange vorher schon so intensiv Gedanken machst. Allerdings muss ich dich enttäuschen, zwei Hunde sind sicherlich nicht einfacher und definitiv auch nicht weniger arbeitsintensiv als einer.

  • Ich habe jetzt nur grob überflogen, aber möchte gerne mal meine Erfahrungen schildern.

    1. Was ändert sich mit einem Zweithund (positives und negatives) im Zusammenleben (Alltag?)
    Positiv(bei uns): Meine bald 8-jährige Hündin blüht auf und ist viel aktiver. Der Kleine ist ihr Jungbrunnen. Allerdings muss ich konsequent darauf achten, dass gerade die Alte auch ihre Ruhe bekommt und der Zwerg nicht permanent auf ihr rumhoppelt. Es ist schon zu sehen, wie die zwei drinnen, wie auch draußen interagieren und nun langsam zu einem Team werden.
    Negativ(bei uns): erhöhte Kosten, gerade in der Gewöhnungsphase ein hoher Zeitaufwand, die Alte lässt sich manchmal vom Blödkopf zum Unfug machen anstiften
    2. Macht ein Zweithund wirklich nicht mehr Arbeit?
    Das kommt ein wenig darauf an, was unter Arbeit verstanden wird, aber grundsätzlich macht es schon mehr Arbeit. Zwei Hunde nach dem Gassi sauber machen, zwei Hunde füttern, für zwei Hunde Betreuung suchen, zwei Hunde, die ab und an zum TA müssen (und das nicht unbedingt gleichzeitig) und durch mehr Dynamik als Duo muss ich (zur Zeit) noch aufmerksamer sein beim Spaziergang, damit keiner auf doofe Ideen kommt.
    3. Kommen außer den "Üblichen" Kosten (Futter, Schule, TA etc.) noch besondere Kosten dazu?
    Hundeschule habe ich nie gebraucht und besucht, weil ich eine persönliche Abneigung habe. TA ist schon erheblich mehr. Futter auch. Erkundige dich nach den Steuern. Hier in Berlin sind es 180 für den zweiten. Dazu kommt, dass der zweite in den öffentlichen Verkehrsmitteln zahlen muss, während der Erste auf meinem Semesterticket mitfährt.
    4. Wovon hängt es ab, ob man "Zweithundgeeignet" ist?
    Davon ob man selber es wirklich möchte und nicht, weil man sich erhofft, dass der erste dann weniger Arbeit macht. Wichtig finde ich auch, dass der erste keine größeren Baustellen hat und gefestigt in seiner Erziehung und seinem Wesen ist.
    5. Eignet sich ein Welpe oder ein "erwachsener" Hund besser als Zweithund?
    Ist m.M.n. egal. Es kommt darauf an, was man selber möchte. Ich würde allerdings einem sehr alten Hund keinen Welpen mehr zumuten.
    6. Wie ist das mit Dominanzgehabe untereinander? Sind da Probleme zu erwarten?
    Wenn dein erster Hund gut sozialisiert ist, du dich konsequent und souverän zeigst sollten keine größeren Probleme auftreten und wenn doch zumindest lösbar sein. ABER es kann natürlich sein, dass sich die beiden einfach nicht riechen können, dass der erste Hund sich mit Einzug des neuen anders verhält und auch der neue sich eventuell anders gibt als dort wo man ihn ausgesucht hat (v.a. bei älteren Hunden).
    7. Welches Umfeld sollte gegeben sein?
    Genug Platz damit die zwei sich aus dem Weg gehen können. Alle Beteiligten sollten, wie beim Ersthund auch, einverstanden sein mit der Anschaffung.
    8. Welche Voraussetzungen sollte der Ersthund mitbringen?
    Keine größeren Baustellen. Gefestigt im Wesen und sicher im Umgang mit anderen Hunden.
    9. Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Zweithund?
    siehe 4. und 8.
    10. Gibt es Rassen die sich gar nicht als Zweithund eignen?
    Nö, aber Individuen, die nicht gerne als Zweithund leben.
    11. Erzieht der Ersthund den Zweithund?
    Nein. Ich erziehe beide.
    12. Können Hunde zu zweit wirklich besser "Alleinebleiben"? Oder sitzen dann zwei jaulende Hunde da?
    Nein, ich muss beiden das Alleinbleiben gezielt beibringen. Aber es reicht nicht einfach einen zweiten dazu zu setzen. Meine Alte bleibt ohne Probleme lange alleine ohne Zweithund. Dem Kleinen bringe ich es in Minischritten bei, sodass ich am Ende zwei Hunde habe die grundsätzlich ganz alleine bleiben können. Dass sie es dann nicht sind, weil der andere da ist ist nett, aber keine Hilfe.

  • Nachtrag:

    Allein bleiben kann der Zwerg bisher gar nicht. Kein Stück einfacher durch Anjou. Der schreit alles zusammen... (ich hab aber auch noch nicht viel geübt, weil ich da Zeit hab und das wie bei Anjou sehr langsam aufbaue). Da muss ich sogar aufpassen, dass der mir Anjou - der da ja tiefenentspannt ist - nicht wuschig macht. Also erstmal ist der Ersthund da nicht zwingend ne Hilfe und dass mehr oder besser alleine bleiben würde ich dadurch später auch nicht sagen. Anders und für irgendwie "schöner" trotzdem, ja.

    Und mit Zweithund aussuchen gab es hier auch nicht. Anjou hätte mal mitgekonnt (es wurde erst ganz am Ende entschieden), das hätte aber die Entscheidung nicht beeinflusst. Ich hab ihn gar nicht mitgenommen... So viel Gurkerei für Aufregung vor Ort, die ihm nix bringt. Anjou mag eh jeden... Ich hab mich voll auf das Urteil der Züchter verlassen, die Anjous Beschreibung durch mich kannten und das wurde berücksichtigt.
    Kennengelernt hat Anjou den Zwerg dann abends hier Zuhause und ab dem ersten Moment haben sie gespielt ;) Anjou ist da auch einfach nicht besonders schwierig...

  • Hier unsere Erfahrungen:

    1. Was ändert sich mit einem Zweithund (positives und negatives) im Zusammenleben (Alltag?)
    Es ist jederzeit ein Spielgefährte da, unser Hund ist viel ausgeglichener seit er nicht mehr alleine ist.
    negativ: manches geht nicht mehr so leicht (Kauartikel z.B. da Zweithund futterneidisch, Training zu Hause muss organisiert werden, damit sie sich nicht in die Quere kommen)
    2. Macht ein Zweithund wirklich nicht mehr arbeit?
    Doch, denn jeder Hund bekommt bei uns schon auch seine Extrazeit...für Training und Spiel
    3. Kommen außer den "Üblichen" Kosten (Futter, Schule, TA etc.) noch besondere Kosten dazu?
    Steuer wurde auch für den Ersthund teurer
    4. Wovon hängt es ab, ob man "Zweithundgeignet" ist?´
    Platz (auch im Auto), bei 2 großen Hunden ist es auch schwierig, wenn man oft verreist, Sitter für 2?
    5. Eignet sich ein Welpe oder ein "erwachsener" Hund besser als Zweithund?
    Wir haben zu unserem damals 1jährigen eine erwachsene Hündin dazugenommen (seine Mutter). Einen Welpen hätte ich zu dem Zeitpunkt sicher nicht als Zweithund dazugenommen.
    6. Wie ist das mit Dominanzgehabe untereinander? Sind da Probleme zu erwarten?
    Bei uns gab es ein paar Wochen des "Zusammenraufens"...aber unser "Kleiner" hat schnell verstanden, daß Mama der Chef ist
    10. Gibt es Rassen die sich gar nicht als Zweithund eignen?
    Wir haben ja 2 Hunde der gleichen Rasse...das finde ich ziemlich optimal, da sie sich im Spielverhalten natürlich super verstehen.
    11. Erzieht der Ersthund den Zweithund?
    Bei uns eher gegenseitig...allerdings lernen sie auch den Blödsinn voneinander *seufz*
    12. Können Hunde zu zweit wirklich besser "Alleinebleiben"? Oder sitzen dann zwei jaulende Hunde da?
    Alleinbleiben konnte unser Ersthund schon ganz prima.. Allerdings habe ich schon das Gefühl, daß es zu Zweit dann deutlich schöner ist für sie. Was allerdings eine Katastrophe ist: mit einem rausgehen und der andere bleibt zurück.

    Ansonsten: hier wird es wohl nie wieder einen Einzelhund geben, die beiden zusammen sind einfach so schön <3

  • Ich finde das Spazierengehen mit 2 Hunden erheblich komplizierter, weil ich immer auf 2 aufpassen muss, statt auf einen, es wird sich in der Leine verhäddert und beim Spazierengehen Unterordnungs-Übungen mit einbauen finde ich ebenfalls komplizierter. Ausserdem fällt der Rüde regelrecht in sich zusammen, wenn ich mit der Hündin alleine weg gehe.

    Doch 2 Hunde machen mehr Arbeit. Ich gehe mit beiden getrennt zur Hundeschule. Mit dem Rüden fahre ich im Sommer zusätzlich Fahrrad, die Hündin hat darauf keine Lust.

    Erziehen tut hier keiner den anderen.

    Der Rüde bleibt mit der Hündin definitiv besser alleine als ohne sie. Der Hündin ist das egal.

  • Hallo!
    Ich versuche mich kur zu fassen, weil eh schon so viele ausführliche Antworten gekommen sind..

    Also unser Zweithund hat das Zusammenleben definitiv NICHT einfacher gemacht..

    -Zuerst mal mussten wir die ersten Tage schon ziemlich managen, da der erste nicht begeistert war vom Neuzuwachs, aber das ist schnell vergangen und war das allerkleinste Problem..

    - Die Zweithündin hat relativ schnell eine Leinenaggression entwickelt (sie liebt Hunde und hat ohne Leine üüüüberhaupt kein Problem mit anderen Hunden, deswegen war sie immer frustriert, wenn sie nicht hindurfte..).. Da hat mein Großer ganz am Anfang auch gemeint er muss jetzt mitmischen.. Zwei tobende 30kg Hunde an der Leine sind echt kein Spaß.. Das hat sich aber weil er vorher recht problemlos war und sehr verfressen ist echt rasch wieder gegeben.. Mit ihr trainieren wir nach einem halben Jahr immer noch und endlich sind wir so weit, dass wir schon wieder fast überall entspannt unterwegs sein können..

    - Die große Ausnahme von der generellen Verträglichkeitsregel: Sobald der Ersthund einen anderen Hund nicht mag, was zwar Gott sei Dank eher selten vorkommt, was er dann aber auch lautstark kundtut, hasst der Zweithund den auch und attackiert ihn dann auch gerne wenn sie ohne Leine unterwegs ist.. Ich vermeide unkontrollierten Hundekontakt wegen der Gruppendynamik so gut es geht..

    - Die Zweithündin war grad voll in der Pubertät und rotzfrech ohne Ende.. Die hat den Großen geärgert wie sie lustig war und ihn einfach als ihr persönliches Spielzeug missbraucht.. Braucht auch Management und ist schon viiiieeel besser geworden, aber ein Auge haben wir immer noch drauf..

    - Alleine bleiben hat vorher und nachher gleich schlecht funktioniert, mit dem Unterschied, dass die neue Hündin nicht nur Lärm macht wie mein Bub, sondern zusätzlich noch echt gerne Sachen zerstört.. Aber das wird auch langsam besser.. Trotzdm habe ich schon ein weniger schlechtes Gewissen, wenn ich weiß der Hund ist nicht ganz allein, sondern sie haben eh einander.. (Sie bleiben im Moment nicht länger als 3 Stunden allein ud das auch mit gefrorenen, gefüllten Kongs, die haben sich wirklich bewährt..)

    - Das führt zu meinem nächsten Punkt: einen Hund krieg ich überall unter, bei zwei hält sich die Begeisterung in Grenzen, vor allem weil sie beide nicht die allereinfachsten Hunde sind.. Aktuell fahre ich nächste Woche für 4 Wochen ins Ausland und habe 4 verschiedene Sitter, die sich untereinander abwechseln und immer jeweils einen Hund nehmen..

    Aaaaaaber: ich bereue die Entscheidung absolut nicht! Meine beiden lieben sich heiß, spielen, kuscheln, orientieren sich aneinander.. In meinen Augen wiegt das die Einschränkungen, die wir uns selbst auferlegt haben (Restaurantbesuche, öffentliche Verkehrsmittel, Ausflüge, Hundebegegnungen, alles is mit einem einzigen Hund einfach viel einfacher..) mehr als auf.. Aber es gab schon Zeiten wo ich mich gefragt habe: warum hast du dir das freiwillig angetan? Aber wenn man sieht dass sich das Training dann auszahlt und der Alltag langsam wieder entspannter wird, dann passt alles wieder..

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