Darf man als Berufstätiger einen Hund halten?

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    Hmm wenn es keinen Sinn macht einen Hund bei Vollzeitarbeit zu halten, dann bitte auch keine Kinder oder wie rechtfertigt ihr das? Also irgendwo hörts doch auf. Spätestens an der Fragestellung des Threads merkt man den völligen realitätsverlust so mancher HH in diesem Forum ... Da wird sich um Hunde mehr gesorgt, als es viele Eltern bei den Kindern tun. Das Kiddie 8-10 Stunden in die KiTa schicken - kein Problem - aber wo ist der Sinn, einen Hund zu halten wenn man ihm nur am Feierabend oder am Wochenende hat ... ähm hallo?! :hust: Lest ihr überhaupt was ihr schreibt?


    Und noch mal zu meiner Aussage von vorher: Ich wollte damit ausdrücken, dass es sicherlich generell nicht am Finanziellen scheitert auch wenn man Teilzeit arbeitet. Und dabei bleibe ich, denn das hängt nicht am Gehalt sondern den Prioritäten. Dann gibt es eben kein monatlichen Klamotten-Shopping oder den Kurztrip. Und der Hund geht ohne Huschu sicherlich auch nicht ein ... Von dem her war meine Aussage sicherlich nicht pauschalisierend, sondern sollte darauf aufmerksam machen, dass die Gewichtung eben die größere Rolle spielt. Aber egal. Manche lesen eh nur, was sie lesen wollen ;) Wer da noch was zu motzen findet, rechnet mir mal bitte vor welche Unsummen ein gesunder Hund im Monat verschlingt, der kein großes Pipapo nebenbei braucht. Danke!

    Irgendwie fühle ich mich leicht überrannt mit "spätestens nach der Fragestellung des Threads merkt man den völligen Realitätsverlust so mancher HH in diesem Forum" Auch nur ein "Schlagzeilenleser"? Eingangspost gelesen????

    Ich bin doch genau der Meinung wie Du, was die Thematik anbelangt.....

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    Irgendwie fühle ich mich leicht überrannt mit "spätestens nach der Fragestellung des Threads merkt man den völligen Realitätsverlust so mancher HH in diesem Forum" Auch nur ein "Schlagzeilenleser"? Eingangspost gelesen????

    :lol: :gut:

  • Zitat

    Das ist es ja. Die Vorstellungen der meisten Vereine ist völlig weltfremd.

    Die bevorzugen stets die Leute die statt einem Vollzeitjob nur einen Halbtagsjob haben.

    Jetzt habe ich tatsächlich mal überlegt:
    Von meinen bisherigen Pflegehunden (ab 8 Monaten aufwärts) wurden
    3/4 an Vollzeit arbeitende Ehepaare (arbeiten zeitversetzt, haben Hundesitter, sind selbständig)
    1/4 an Teilzeit arbeitende (Familien mit Kindern) bzw. Rentner
    vermittelt.

  • Kann nicht mehr editieren: Meine Pflegehunde wurden übrigens über verschiedene Vereine an die Familien vermittelt. Es gibt also mehrere Tierschutzvereine, die zwar genau gucken, aber dennoch an Vollzeitbeschäftigte Hunde vermitteln.

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    Klar, wenn da zwei Interessenten mit gleicher Qualifikation daherkommen, der Hund bei den einen 9 Stunden allein ist und bei den anderen nicht, dann gebe ich den Hund natürlich lieber zu letzteren.
    Wenn jemand mehr Zeit für einen Hund hat, heißt das doch nicht, dass die Qualität dafür schlechter ist. :???:

    Muss nicht KANN aber. Den Orgas ist das jedoch egal :???: .

    Sorry aber dein Statement ist so engstirnig und spiegelt genau die mir bekannte Haltung der Orgas wieder. Traurig irgendwie.
    Es wird sich gar nicht die Mühe gemacht bei dem Interessenten der Vollzeit arbeitet genauer hinzusehen.
    Wie ich bereits schrieb, ist mein Hund auch 9 Stunden ohne mich. Jedoch mit Ganztagsversorgung oder mindestens nem ausgibiegen Mittagsspaziergang. Und ich sehe zu dass ich sehr früh anfange zu arbeiten (Hund schläft bis 12 komplett durch) und früh (3-4 Uhr) wieder zuhause bin. Wir haben somit den ganzen Nachmittag und Abend gemeinsam.
    Und dieser Hund hat sich großartig entwickelt, und konnte alle Ängste und Unsicherheiten und auch Aggressionen ablegen.

    Diese Mentalität hauptsache man verbringt jede freie Minute mit dem Hund ist völliger Quatsch. Es kommt immer darauf an, was man mit der Zeit anfängt und wie der Hund ausgelastet wird und vorallem wie man mit ihm umgeht.
    Ich finde es weitaus verwerflicher einen unsicheren ängstlichen Hund der sein Leben lang im Knast saß und NICHTS kennt abholt und ins Zentrum einer Großstadt verfrachtet. Aber wie gesagt dass ist den Orgas schnuppe, hauptsache der Hund ist nicht alleine. Das er an den ganzen neuen Reizen fast zugrunde geht ist völlig egal.

    Wie gesagt ich wünschte mir, die Orgas würden jede Interessenten genaustens durchleuchten und ALLE Faktoren berücksichtigen. So dass wirklich alles passt. Aber dazu fehlt vermutlich die Zeit und die Massenvermittlungen sind ja wichtiger.

  • Es ist ein Gedankenspiel, denn ich schrieb ja, dass ich hierbei von sonst gleichen Grundvoraussetzungen ausgehe, die es in der Realität so nie geben wird. Also fällt das "kann aber" weg. ;)

    Wer sagt denn, dass ich keine Hunde an Vollzeitberufstätige vermitteln würde/schon vermittelt habe?
    Ich finde es z. B. je nach Hund und nach sonstigen Rahmenbedinungen durchaus vertretbar, wenn jemand zwischendurch mit dem Hund rausgeht, um nur mal ein Beispiel zu nennen.
    Und mit anderen Vermittlungskritierien hat das überhaupt nichts zu tun. Diese Logik erschließt sich mir nicht. Ist es nicht auch pauschalisierend (was du als engstirnig bezeichnest) zu behaupten, ein Hund, der sein Leben im Tierheim verbracht hat, würde in der Stadt zugrundegehen? :???:
    Aber so hat jeder seine eigenen Wertigkeiten.

    Weißt du, ich denke manchmal, dass die meisten Menschen sich die Vermittlung von Hunden zu einfach vorstellen.
    Wenn du wüsstest, wie viel Zeit ich z. B. schon mit Telefonaten, Mails und persönlichen Gesprächen mit Interessenten verbracht habe, würdest du so etwas

    Zitat


    Es wird sich gar nicht die Mühe gemacht bei dem Interessenten der Vollzeit arbeitet genauer hinzusehen.
    [...]
    Wie gesagt ich wünschte mir, die Orgas würden jede Interessenten genaustens durchleuchten und ALLE Faktoren berücksichtigen. So dass wirklich alles passt. Aber dazu fehlt vermutlich die Zeit und die Massenvermittlungen sind ja wichtiger.

    nicht von dir geben. Und diese langen Gespräche sind oft genug verlorene Liebesmüh, es sind nämlich nicht alle Interessenten tolle Menschen und super Hundehalter - das ist die Kehrseite der Medaille.

    Sicher gibt es die Vermittler, die gleich abwinken und nicht nachfragen. Finde ich auch blöd. Ich habe meinen ersten potentiellen Hund aus einem Brandenburger Tierheim auch nicht bekommen, weil ich keinen Garten habe. Das Telefonat hat 30 Sekunden gedauert. Nunja, also habe ich mich an einen Tierschutzverein gewandt, der genauer hingeschaut hat.
    Und so habe ich meine Berta bekommen - nach 7 Jahren Canile in die Innenstadt vermittelt. Mitten im Examen mit ungewisser beruflicher Zukunft. ;)

    Und wenn du liest, was Schlabberhund geschrieben hast, wirst du sehen, dass es viele Vermittler gibt, die durchaus genauer hinschauen (was übrigens auch einigen wieder nicht recht ist...).

  • Das war übrigens einer meiner Pflegehunde: https://www.dogforum.de/jetzt-ist-es-a…tml?hilit=Chira
    An eine Vollzeitberufstätige mit langem Arbeitsweg vermittelt. Würde ich jederzeit wieder machen, und ihr würde ich sowieso jeden Hund anvertrauen, auch meine eigenen. ;)

    Ach ja, und ich habe diesen Hund geliebt, und sowohl ich als auch mein Freund haben das eine oder andere Tränchen verdrückt, als sie ging. Also nix mit "Hauptsache Massenvermittlung".

  • Jeder Mensch ist wohl das Ergebnis seiner Erfahrungen ;) .

    Das mit dem Stadtleben war keine Pauschalisierung, sondern nur ein Beispiel von mir, was ich erlebt habe. Sowas gibt es nunmal auch.
    Und wie du deine Vermittlungen handhabst, da hege ich null Zweifel daran dass das nicht sehr genau bedacht ist, allerdings bist du eine Privatperson die den ein oder anderen Hund mal vermittelt und kein Verein der Hunderte Hunde vermittelt im Monat. Da geht es oftmals anders zu, und das habe ich doch auch nicht nur mit einem Verein erlebt.

    Ich habe übrigens auch 4 Jahre Pflegetiere bei mir gehabt. Also ja ich weiß wie anstrengend und frustrierend das manchmal ist. Dafür hatte ich aber auch immer nur 1-2 Tiere und keine Massen ;) .

  • Zitat

    ...und kein Verein der Hunderte Hunde vermittelt im Monat. Da geht es oftmals anders zu, und das habe ich doch auch nicht nur mit einem Verein erlebt.

    Wenn ein Verein HUNDERTE HUNDE IM MONAT vermittelt, wäre das eh kein Verein, den ich bevorzugen würde. Masse statt Klasse würde ich dazu sagen, denn bei so vielen Vermittlungen müssen die Hunde zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Schau doch diese ganzen Massenvermittlungen an, wo es nur darum geht, die Hunde vor dem Töten zu retten. Und wohin gelangen viele dieser Tiere? Vom Regen in die Traufe :-/ Fürchterlich. Auch wenn viele der Meinung sind, das ist besser als der Tod. Ich hege da manchmal Zweifel.

    Ich habe mich mal mit einer Vereinsvorsitzenden unterhalten, warum sie keine Pflegestellen im weiteren Umkreis sucht. Sie könnte dann ja eigentlich mehr Hunde vermitteln. Das ist aber nicht deren Ziel. Wichtig ist, den Pflegestellen und den dort lebenden Hunden bestmögliche Betreuung zu geben und das funktioniert eben nur, wenn die PS in der Nähe ist. Das finde ich gut.

    Ich finde auch einzelne Vermittlungen von diversen Tierschutzorgas nicht gut, im Gegenteil. Aber wo Menschen etwas tun, machen sie Fehler. Das ist bei Tiervermittlungen besonders schlimm, aber ich wüsste nun nicht, wie man es zu 100% vermeiden sollte. Man kann gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen. So entscheidet quasi nicht eine Person allein, sondern mehrere, ob der Hund an diese Stelle vermittelt wird. Aber selbst hier wird es immer einzelne Fehlentscheidungen geben.

    Bei meinen Pflegehunden habe ich eine sehr hohe Messlatte angelegt, was die neuen Familien anbelangt. Denn gut hatten es die Hunde bei uns ja bereits ;-) Ich habe sehr vielen Interessenten abgesagt und lieber den Hund etwas länger bei mir behalten. Rückblickend war das bislang immer richtig.

  • Ich habe schon mit vielen Vereinen zusammengearbeitet. Und die haben sich alle Mühe gegeben. Sicherlich gibt es da Ansprechpartner, die eher mit einem auf einer Wellenlänge sind und andere, die das weniger sind. Aber auf keinen Fall kann ich deine Pauschalaussagen unterstreichen. Unter den Vereinen, mit denen ich zu tun hatte, war noch keiner dabei, der grundsätzlich nicht an Berufstätige vermittelt.
    Mag sein, dass es bei einem großen Tierheim anders ist, wo jeden Tag Unmengen Anfragen hereinkommen. Aber was soll man machen, wenn man für so viele Hunde zuständig ist? Da wird eben ausgesiebt, und das wird auch mal ungerecht sein. Möglicherweise liegt es dann am Interessenten, hartnäckig zu bleiben. Oder sich eben woanders umzuschauen.

    Und zum Hund, der nicht in die Stadt gehört und trotzdem dorthin vermittelt wird: Dass es schlechte Vermittlungen gibt, steht doch außer Frage. Das ist hier aber gar nicht das Thema, weil es ja nicht mit der Berufstätigkeit zusammenhängt.

    Ich würde allerdings keinen Hund in einer Umgebung vermitteln, wo er 9 Stunden oder länger am Stück allein ist, ohne zwischendurch rauszukommen oder jemanden zu haben, der notfalls da sein kann. Zumindest ist mir bisher kein Hund bekannt, der das gut finden würde, vielleicht treffe ich den ja noch.
    Sicherlich werden andere das nicht so eng sehen, aber damit muss ich dann wohl leben. Genauso wie ich damit leben muss, dass manche einen Hund nur an Menschen mit Garten vermitteln.

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