Darf man als Berufstätiger einen Hund halten?
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Ich habe mit einer Kollegin neulich ein Gespräch gehabt, dass mich etwas zum Nachdenken/Verwundern gebracht hat....inwieweit dürfte eine berufstätige Person in Vollzeit überhaupt berechtigt sein, im humanen Denken, einen Hund zu halten....
Ich habe die Einstellung: Ich wusste, bevor ich mir einen Hund anschaffte, dass ich in den darauf folgenden 4 Monaten Zeit haben werde, meinen Welpen zu erziehen, ihm das Alleinesein beibringen kann, dass ich versuchen werde innerhalb dieser Zeit Bus, Bahn, Menschen, andere Hunde und diverse andere Situatonen als etwas "Selbstverständliches" vorzuleben und beizubringen.
Ich wusste, dass nach dieser Zeit von 4, fast 5 Monaten, meine Umschulung beginnt, in der ich 7-8 Stunden außer Haus bin, habe mich aber Monate davor darum gekümmert, dass jeden Tag jemand für meinen Hund da sein wird, da ich nicht möchte, dass mein Hund sieben oder mehr Stunden alleine ist. So wurde jemand gesucht, der erst 4-5 Stunden für den Hund da war (er konnte ja schon super ein paar Stunden alleine bleiben), dann 2-3 Stunden und wir sind dann vor ein paar Monaten bei einer Stunde zum Mittag angekommen. Sprich, ich verlasse um kurz nach 8 Uhr das Haus, zwischen 13 Uhr und 14 Uhr kommt die Gassigeherin für ne Stunde, um 16 Uhr bin ich spätestens wieder zu Hause und dann wird sich bis ca 18 Uhr fast nur um den Hund gekümmert, mit Gassi-Adventure
, Hirnarbeit, etc. Er kommt nach Hause und ist entspannt, sowie er morgens nach der ersten Runde entspannt nach Hause kommt. Wie er mittags nach Hause kommt, kann ich mir nur erzählen lassen, weil das macht ja die Gassigeherin. Aber, wenn ich nachmittags nach Hause komme, pennt er und gähnt mir erstmal etwas vor. Ich habe einen relaxten Hund, der meiner Ansicht absolut mit den Begebenheiten unseres Lebens, mit der Einteilung und mit seinem Fun-Factor klar kommt. Er ist aufgeweckt, freudig etc....
Nur durfte ich mir von meiner Kollegin anhören, dass sie sich persönlich damals ihren Hund nicht geholt hätte, hätte sie gewusst, dass sie von 20 Std/Wo, auf 35 Std/Wo arbeiten gehen müsste. Weil, das hätte sie einem Hund niemals angetan, so lange ohne "Frauchen" auszuhalten..... "Hunde sind Rudeltiere, das ist eine Bestrafung, wenn die so lange alleine sind! Und eine Gassigeherin verunsichert den Hund nur, weil er nicht mehr weiß wer seine Bezugsperson ist..."
Sprich, es wäre in ihren Augen verwerflich sich einen Hund anzuschaffen, sofern man mehr als 20 Std/Wo arbeitet, weil man seinem Hund einfach nicht gerecht werden könnte..... Ich sehe das anders, weil ich mache dafür nicht nur stupide tägliche Gassirunden mit meinem Hund, sondern fülle die Zeit, die wir haben mit freudigen Ereignissen. Er kommt auch überall mit hin, sofern das möglich ist. Er hat ne Menge Abwechslung (Freunde/Verwandte besuchen, U-Bahn-SBahn, Einkaufen gehen, ausgedehnte Gassirunden, auch mal Wanderungen unternehmen, in den Urlaub mitkommen, auf Veranstaltungen sofern sie "sachte" sind, ins Restaurant, wenn ich etwas trinken gehe etc) und wie gesagt, ist er meiner Meinung nach tiefenentspannt zu Hause.
Wenn ich am WE zu Hause bin, mal vorm Computer hockl, lerne, oder telefoniere, beschäftige ich mich auch mal stundenlang nicht mit dem Hund und er stibt nicht. ER PENNT. Er macht genau das Gleiche, was er tut, wenn ich nicht da wäre, weil ich ihn nie den ganzen Tag bespaßt habe.....
Wie sieht denn euer Alltag aus? Wie seht ihr diese Thematik? "Darf" man als Berufstätiger einen Hund halten, oder ist das Tierquälerei?
Liebe Grüße,
Frollein
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Also ich denke mir das so. Wenn ich Vollzeit Berufstätig bin, sorge ich dafür das mein Hund bei meiner Abwesenheit betreut wird. Und zwar nur von einer Person, nicht das der Hund immer umhergereicht wird. So hat der Hund sozusagen seine 2. Bezugsperson und ist nicht ständig alleine. Das sehe ich nicht als Tierquälerei.
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Ich bin vollzeitberuflich angestellt und ich nehme meine Hunde mit. Was besseres gibt es gar nicht. Gleich zur Nachtschicht werden sie wieder viel zu tun haben, die beiden Fiffis. Gerade mein Rüde kann dann wieder das tun, was er gern tut: Wachen. Meine Hündin wird pennen. Irgendwo mitten auf der Station, während mein Rüde mit mir mitdackelt. Und ich freu mich drauf. Finde die Atmosphäre so viel besser mit Hund (und auch wenn ich weiß wo sie sind und wie es ihnen gerade geht).
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Ich bin Vollzeit berufstätig, alleinstehend und seit August Hundebesitzerin. Ich habe damals einen bereits 4,5 Monate alten Junghund aufgenommen, einem 8 WOchen alten Welpen hätte ich wohl nicht gerecht werden können. Ich hatte Anfangs fast 4 Wochen Urlaub. bereits im Vorfeld habe ich mich umgesehen, ob es Hundesitting Angebote in meinem Umfeld gibt. und ach ja, ich habe mir eine Wohnung in unmittelbarer Nähe meiner Arbeit gesucht. Mein Hund ist jetzt noch jeden Tag beim Hundesitter, das Alleine bleiben war anfangs problematisch, inzwischen klappt es, daher wird er wohl demnächst auch erst mal einen Tag der Woche zuhause bleiben und ich geh dann in der Pause mit ihm eine Runde. Momentan hol ich Bjarki nach der Arbeit ab und gehe dann eine große Runde oder treffe mich mit Hundefreunden zum toben. abends tricksen wir auch nochmal ein wenig zuhause. am Wochenende gehen wir auf den Hundeplatz und Sonntags meist eine richtg große Runde. im Notfall kann meine Mutter einspringen oder die Sitterfamilie. die sind ganz verliebt in meinen Fratz und freuen sich, wenn er zum Beispiel mal dort schläft. ich weiß ihn dann gut aufgehoben, aber habe natürlich trotzdem dann manchmal ein schlechtes Gewissen. ich denke, dass man einem Hund auch als Berufstätiger ein gutes Zuhause bieten kann.
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Huhu :)
Ich vermute, dass das wieder so ein Themengebiet ist, bei dem sich die Geister deutlich scheiden.
Ich PERSÖNLICH sehe das ganz ähnlich wie du und handhabe meinen Alltag fast genauso.
Zwar bin ich Studentin und daher durchaus flexibler als du; trotzdem habe ich einen Uni-Stundenplan der pro Woche 8 Seminare, sprich: 16 Stunden Aufenthalt (plus Vorbreitung/Nachbereitung in der Bib, Extraarbeiten und Arbeitsweg mit Fahrrad ca. 15 Minuten) umfasst, plus einen Nebenjob mit 10 Stunden pro Woche.
Davon habe ich 2 Unitage, an denen ich am Stück 3 bzw. 4 Veranstaltungen habe, also 6 bzw. 8 Stunden außer Haus bin.
Für diese Tage habe ich auch eine Gassigehern, d.h. ich stehe morgens kurz vor 8 auf und gehe die Morgenrunde mit der Kleinen (sie ist ein Morgenmuffel und würde eigentlich lieber weiterschlafen...), dann kriegt sie Frühstück und ich gehe gegen 9:45 zur Uni - sie pennt dann durch bis 13:30, also bis die Gassigeherin kommt.
Mein Freund kommt dann gegen 17:30 nachhause, dann geht's nochmal raus und vorm Schlafengehen nochmal.Mein Hund ist - meiner Auffassung nach - total zufrieden und hat keinen Stress mit dem Alleinsein bzw. mit etwaiger Unterforderung, weil sich niemand mit ihr beschäftigt.
Auch an freien Tagen sieht mein Tagesablauf kaum anders aus; den Vormittag herrscht hier einfach komatöse Ruhe (Hund pennt und ich arbeite für die Uni oder mache den Haushalt), nur für die Mittagsrunde nehme ich mir dann mehr Zeit (was ja sonst die Gassigeherin übernimmt).Ich persönlich bin der Meinung, dass, wenn man dem Hund genügend Eingewöhnungszeit gewährt (bei mir damals 2 Monate Semesterferien; danach war mein Freund über 2 Monate immer zuhause und schrieb an seiner Masterarbeit), was du ja definitiv getan hast, und man sich dann eine entsprechende Betreuung besorgt - was ist dann falsch oder verwerflich daran, einen Hund zu halten?
Ich finde, dass solche Meinungen wie die der besagten Kollegin immer suggerieren, nur Menschen mit Homeoffice, Rentner oder Personen, die aus sonstigen Gründen rund um die Uhr zuhause sind bzw. nur 10 Stunden die Woche außer Haus sind, dürften Hunde halten, was ich irgendwie fragwürdig finde...
Und wie du auch schon sagtest, auch wenn ich zuhause bin, herrscht drinnen Ruhe. Höchstens mal 10-15 Einheiten Tricks üben, der Rest der Action findet draußen statt - und dafür ist auch gesorgt, wenn ich nicht zuhause bin.
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Ich würde mir auch keinen Hund anschaffen, wenn ich Vollzeit außer Haus arbeiten müsste. Ich verurteile das nicht, wenn man es macht, wenn man dann auch jemanden hat, der sich um den Hund kümmert. Allerdings wäre grundsätzliche Fremdbetreuung und meinen Hund nur ein paar Stunden am Abend sehen nicht meine Vorstellung von Hundehaltung. Ich finde mein Hund gehört zu mir
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Ich sehe das auch entspannt. Solange dafür gesorgt ist, dass der Hund sich zwischendurch lösen kann, finde ich das in Ordnung.
Wenn ich nachmittags von der Arbeit komme, steht Diego meist gar nicht auf...
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Jaja, am besten man ist arbeitloser Millionär und kann sich 24 Stunden um seinen Hund kümmern ...
Irgendwie muss man so ein Hundeleben ja auch finanzieren.
Ich habe noch einen Teilzeitjob, aber fange ab Februar endlich wieder an Vollzeit zu arbeiten. Ganz ohne Sitter geht es natürlich nicht, aber meine Hunde haben echt kein Problem damit mal 5 oder 6 Stunden allein zu bleiben.
Nach Feierabend widme ich aber wirklich erstmal meine volle Aufmerksamkeit den Hunden und wir gehen mindestens 1,5 Stunden Gassi incl. Dummytraining, Tricksen oder UO. Auch im Stockdunkeln mit Stirnlampe und Leuchtie bewaffnet.
Ich hatte mal eine Bekannte, die nach Feierabend nur kurz nach Haus kam, Pipirunde und dann wieder verschwand. Geht gar nicht meiner Meinung nach!
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Ich arbeite im Moment nur zwischen 15-25 Stunden in der Woche, selten auch eine volle 37,5 Stunden Woche. An den Tagen, wo ich arbeiten muss, ist Paco die 8 Stunden alleine Zuhause. Ein Fahrtweg fällt nicht wirklich an, 5 Minuten mit dem Fahrrad sind es und wenn ich nach Hause komme, habe ich Zeit für den Hund.
Auch wenn ich Vollzeit arbeiten würde, würde ich es so handhaben. Allerdings muss ich wirklich sagen, das ich den Großteil meiner Freizeit auch wirklich mit dem Hund zusammen bin.Sicherlich ist nicht jeder Hund dafür geeignet, aber ich bin davon überzeugt das es Paco nicht viel ausmacht. Heute vormittag waren wir eine große Runde Gassi und bis zur Abendrunde (6,5 Stunden später) lag er im Schlafzimmer und interessiert sich nicht für mich.
Schlafen kann er auch alleine ZuhauseIch sehe das also nicht ganz so kritisch.
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da hier im Forum ja auch viele Studenten schreiben, habe ich manchmal den Gedanken gehegt, dass ich mir doch auch schon als Student meinen Hund hätte anschaffen sollen. aber wenn ich dann mal ehrlich zu mir bin, war ich als Student viel unsteter, viel mehr auf Achse und bin durchaus auf oft nachts um die Häuser gezogen. inzwischen hab ich mir wohl die Hörner abgestoßen und brauche das gar nicht mehr. zwar arbeite ich 39 Std. in der Woche, aber danach bin ich voll für meinen Hund da. (das soll jetzt nix gegen Studenten sein oder heißen, dass man nicht mal feiern gehen darf, wenn man einen Hund hat. ist nur so meine Überlegung.)
hätte ich als Alleinstehende, die nun mal Ihren Lebensunterhalt verdienen muss, 35 Jahre warten sollen, bis ich endlich in Rente darf?
oder muss ich mir erst nen Kerl suchen und mich schwängern lassen, damit ich zuhause bleiben kann und dann nen Hund nebenher haben darf (das wird nicht passieren)?
ich musste mir auch schon einiges anhören, gerade von meinen Arbeitskollegen, die beide Hunde haben, aber auch Partner und glücklicherweise zeitversetzt arbeiten, nur daher meinen sie bessere Hundehalter zu sein als ich, weil der Hund dann halt nur 4 - 6 Std. am Tag alleine bleiben muss. (meiner gar nicht, ist ja beim Sitter, aber das ist ja verwerflich) -
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