'Rottweiler rettet Frauerl' - trotz Einsatz von Pfefferspray

  • Sammaja, ich weiß um deine Gedanken, die hatte ich früher auch. Aber, sei mir nicht böse, wenn man selbst noch keine wirklich gefährliche Situation erlebt hat, wo die Hunde einem geholfen haben, kann mans glaube ich gar nicht nachvollziehen.
    Ja, in der Situation, in der ich persönlich war, hab ich nichtmal mehr über das Leben meiner Hunde nachgedacht. Allenfalls im Hinterkopf, aber die Angst pulsiert dir dann einfach im vorderen Bewusstsein. Sicher, ich hab sie automatisch versucht, hinter mich zu bringen am Anfang, aber wenns dann wirklich rund geht und sich in deinem Kopf alles überschlägt, du einen Fluchtweg suchst... da kämpfst du nur noch.

    Ohne meine Hunde wäre ich nicht weg gelaufen. Das schaffte mein Kopf noch. Aber dass sie mir geholfen haben, dafür war ich einfach im nachhinein nur dankbar. In dem Moment geht es ums Überleben.
    Wenn das nicht so ist, behaupte ich, hat man nicht genug Angst.

    Klingt vielleicht proletisch, aber das ist meine Erfahrung. Für mich persönlich gibts ein Denken vor und ein Denken nach so einem Überfall. Und eines, was ich an meinen Hunden liebe, ist eben, dass wir füreinander den Kopf hinhalten, wenns brenzlig wird.
    Ich nehme meinem einen Hund nicht übel, dass er ab einem gewissen Punkt so fertig war, dass ich ihn, während er zusammengekauert pinkelte, mitgezogen habe.

    Aber bis dahin hat er gemacht was er konnte.

  • Ich will auch nicht zu dramatisch klingen... Aber mal zusammengefasst: im Ernstfall dürfen meine Hunde aus eigener Entscheidung (situativ natürlich) ihr "Leben lassen". Sei es sofort oder später durch richterlichen Beschluss. Dass ich zB später dagegen klagen würde, hat nichts damit zu tun, dass ich in dem Moment froh wäre, am Leben zu bleiben.

  • Eine Bedrohung zu erkennen, zu stellen, zu verbellen & zu knurren ist völlig in Ordnung für einen Hund. Aber zupacken und ernsthaft verletzten, wenn nicht er selbst angegriffen wird, finde ich falsch. Und das würde ich von meinem Hund auch nicht wollen.
    Klar weiß ich, dass das hier Niemand von seinem Hund verlangt oder sich seinen Hund als Schutz angeschafft hat.
    Und trotzdem finde ich die Reaktionen auf diesen Artikel irgendwie befremdlich. Zumal einer Frau, die angeblich Überfallen wurde, ja scheinbar alles geglaubt wird, ohne das zu hinterfragen. Ob der Hund wirklich aus "Notwehr" gehandelt hat, ob sie wirklich überfallen wurde etc. können wir nicht wissen, denn die Täter wurden ja noch nicht gefunden und können so keine Aussage machen.
    WENN das tatsächlich alles genau so passiert ist, finde ich die Reaktion des Hundes nicht bedenklich oder schlimm. Aber eben auch nicht wünschenswert, so wie es hier oft geäußert wurde.
    Aber das ist nur meine persönliche Meinung und ich war noch nie in einer solchen Situation. Vielleicht würde ich dass dann tatsächlich anders sehen.
    Und verurteilen möchte ich sicherlich auch niemanden. Ich kann verstehen, dass man sich sicherer fühlt, wenn man weiß, dass der eigene Hund einen im absoluten Ausnahmefall verteidigen würde.

  • Ja, da teilen sich die Meinungen.

    Wenn ich von 3 Typen überfallen werden würde, dann hoffe ich, das mein Hund zubeißt. Aber richtig !
    Wie oft, wohin und wie stark mein Hund zubeissen würde, wäre mir so was und absolut egal :greatgrin:

    Was greifen die Typen mich auch an. Das nächste Mal sollten die sich überlegen, ob die sich die Sachen nicht
    durch ehrliche Arbeit kaufen können anstatt Leute zu überfallen und zu verletzen.

    So nicht :ugly: Meinen Hund würde ich loben und voller Leckerlies stopfen :D

  • Zitat

    WENN das tatsächlich alles genau so passiert ist, finde ich die Reaktion des Hundes nicht bedenklich oder schlimm. Aber eben auch nicht wünschenswert, so wie es hier oft geäußert wurde.

    Dass es so passiert ist, davon gehe ich aus. Was anderes ist mir ja nicht bekannt. Ist alles auf der vorhandenen Basis.

    Aber mal im Ernst, Menschen bringen Menschen um. Das passiert, gar nicht so selten. Und auch wenn ich jetzt abschweife, erzähle ich dir mal meine Geschichte in Kurzform.

    Mein Vater hat Krebs. Mein Vater liebt meine Hunde abgöttisch und mich auch.
    Letzt hatten wir es davon, vom Überfallen werden, von angreifenden Wildschweinen etc...
    Und er sagte, unter anderem hat man dafür Freunde (damit meinte er meine Wauzis, die ich auch sehr liebe und alles für sie tue), man hilft sich. Und ihm wäre es lieber, einer meiner Hunde würde sterben, als ich.
    Danach hab ich die Patientenverfügung für ihn unterschrieben.


    Ich wünsche dir, dass dir nie was schlimmes passiert. Aber glaub mir, in Ernstsituationen wird es wahrscheinlich so sein, dass du dann nicht über "wünschenswert" und gewisse Paragraphen nachdenkst.
    Übrigens finde ich es auch zum Kotzen, wie Richter in dem Zusammenhang teilweise entscheiden.

    Meine Hunde passen eher mehr auf als zu wenig, ich weiß woher das kommt. Ich arbeite dagegen an und möchte es in richtige Bahnen lenken.
    Aber ich verstehe, dass ein Hund sein Frauchen beschützt, wenn sie für ihn merklich Panik hat. Da ist nix mehr mit "souveränem Frauchen". In dem Moment wirklich nicht.

  • Zitat

    Ja, da teilen sich die Meinungen.

    Wenn ich von 3 Typen überfallen werden würde, dann hoffe ich, das mein Hund zubeißt. Aber richtig !
    Wie oft, wohin und wie stark mein Hund zubeissen würde, wäre mir so was und absolut egal :greatgrin:

    Was greifen die Typen mich auch an. Das nächste Mal sollten die sich überlegen, ob die sich die Sachen nicht
    durch ehrliche Arbeit kaufen können anstatt Leute zu überfallen und zu verletzen.

    So nicht :ugly: Meinen Hund würde ich loben und voller Leckerlies stopfen :D

    Ich auch. Wenn mich jemand angreift, muss er damit rechnen verletzt zu werden. Und 3 Männer - sorry, da frage ich nicht ob sie vielleicht nur die Uhrzeit wissen wollen! Da kracht es solange ich noch die Zeit dazu habe. Als Frau hat man 3 Sekunden und glaubt mit: ich würde kaputt machen was geht damit ich heil raus da raus komme. Was nützt es mir, wenn ich tot bin und dafür aber vllt. keine Anzeige bekomme? Wenn mein Hund mir dann hilft, heil aus der Situation zu kommen, umso besser.

    Und warum muß man immer jede Berichterstattung so dermaßen hinterfragen. Warum ist es so ungewöhnlich, dass 3 Männer eine Frau angreifen? Ihr glaubt gar nicht, was sich so alles abspielt ohne das es in der Zeitung steht... Seitdem weiß ich auch - wenn mich jemand angreift, dann wehre ich mich und frage mich nicht, ob er vielleicht doch nur mal grabschen will.... :mute:

  • Zitat

    Ich auch. Wenn mich jemand angreift, muss er damit rechnen verletzt zu werden. Und 3 Männer - sorry, da frage ich nicht ob sie vielleicht nur die Uhrzeit wissen wollen! Da kracht es solange ich noch die Zeit dazu habe. Als Frau hat man 3 Sekunden und glaubt mit: ich würde kaputt machen was geht damit ich heil raus da raus komme. Was nützt es mir, wenn ich tot bin und dafür aber vllt. keine Anzeige bekomme? Wenn mein Hund mir dann hilft, heil aus der Situation zu kommen, umso besser.

    Und warum muß man immer jede Berichterstattung so dermaßen hinterfragen. Warum ist es so ungewöhnlich, dass 3 Männer eine Frau angreifen? Ihr glaubt gar nicht, was sich so alles abspielt ohne das es in der Zeitung steht... Seitdem weiß ich auch - wenn mich jemand angreift, dann wehre ich mich und frage mich nicht, ob er vielleicht doch nur mal grabschen will.... :mute:


    Genau so ist es !!!!! Die würden denken, ich komme von der GSG9 !!!

  • Unabhängig davon, was von dem Artikel stimmt oder nicht:
    Wir reden ja nicht davon, dass jemand palavernd und nervend in nen Kinderwagen guckt und Hund austickt...
    Sondern dass Frauchen (oder Herrchen) wirklich Angst hat, Stress, Schweiß, extremen Puls, hektische Bewegungen, hoher Ausschuss an Cortisol und Adrenalin... ich behaupte, dass so eine Ausnahmesituation nichts mit jeglichem Training zu tun hat.

  • Bei jedem Artikel, in dem es darum ginge, das ein "böser Kampfhund" ein Kind angegriffen hat, würden hier 50 Leute schreien: "Aber man weiß ja nicht WARUM!", "Der wurde bestimmt vernachlässigt und hat sich seinen Rang zurück erobern wollen!", "Das Tier kann nichts dafür!", "Das Kind hat den Hund bestimmt geärgert/geschlagen/getreten..."
    Jetzt wird einmal der Hund als Held dargestellt und man darf nicht hinterfragen? Wenn die einzige Aussage, die es gibt, die der Frau ist, die angeblich angegriffen wurde?
    Ich muss in einer Traumgegend mitten im Ruhrpott leben, scheint mir.

    Ich habe niemals gesagt, dass die Reaktion des Hundes - aus Hundesicht - falsch wäre. Und ich habe ausschließlich gesagt, dass ich es - aus meiner jetzigen Sicht, ohne das mir jemals etwas passiert ist - nicht wünschenswert fände, wenn mein Hund mich so verteidigt. Das mag naiv sein, aber ich würde wollen, dass das Tier sich da raus hällt.
    IN der Situation sähe ich das mit großer Sicherheit anders, weil es dann um MEIN Leben ginge. Mag alles sein. Aber so egoistisch denke ich momentan einfach noch nicht.

    Ich gebe Grenouille da übrigens absolut recht und kann unter den Umständen auch nachvollziehen, warum man anders darüber denkt.

  • Zitat

    Und ich habe ausschließlich gesagt, dass ich es - aus meiner jetzigen Sicht, ohne das mir jemals etwas passiert ist - nicht wünschenswert fände, wenn mein Hund mich so verteidigt. Das mag naiv sein, aber ich würde wollen, dass das Tier sich da raus hällt.

    Aber was passiert dann im Ernstfall mit Dir selber? Dein Hund ist heil und schaut zu wie man Dich windelweich prügelt, evtl. sogar tödlich verletzt?
    Ich weiß nicht. Als besonders gute Alternative erscheint mir das nicht ...

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