Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • Und bei Rheas erster Läufigkeit war Casper noch nicht kastriert, aber gechipt. Alle lagen friedlich auf dem Sofa, ich bin mit Picasso in die Küche und hab den Herd angeschaltet, das war keine Minute und zack hingen Casper und Rhea...

    Das ist genau der Grund, warum ich nichts davon halte stumpf zu verbieten, weil es eben dann meist in die Richtung geht "Frauchen ist weg, jetzt schnell", sondern auf das Erlernen von Verhaltensweisen setze.

  • Ich finde, unterschätzen sollte man das ganze trotzdem nicht und sich wirklich genau überlegen, ob man das will und auch dazu bereit ist, da Management zu betreiben.
    Ich finde nämlich auch, dass es manchmal hier ein wenig zu easy going dargestellt wird ;)


    Naja, unterschätzten sollte man es nicht und das sagt ja auch keiner, aber wenn nach Erfahrungen gefragt wird, darf man doch ehrlich antworten. Nein, Läufigkeit bedeutet nicht automatisch, dass man die Hunde ein paar mal im Jahr hermetisch voneinander abriegeln muss während man selbst total übermüdet ist weil man dank endloserer Jaulerei keinen Schlaf findet - kann sicher passieren, muss aber nicht. Dass es vielleicht nicht entspannt klappt, wenn man zu seinem Rüden der schon durchdreht wenn die Nachbarshündin heiß ist, sollte man sich vor der Anschaffung überlegen und fällt für mich in die Kategorie gesunder Menschenverstand/überlegte Hundeanschaffung. Man sollte sich mit dem Zyklus der Hündin auseinandersetzen, auch gewillt sein, das Verhalten der eigenen Hunde genau zu beobachten und ggf. etwas Mehrarbeit zu investieren, z.B. wenn gemeinsames Gassi nicht möglich ist. Ein Plan B, der nicht "Kastration" ist, sollte es meiner mMn auch geben wenn man sich bewusst für ein gegengeschlechtliches, unkastriertes Pärchen entscheidet, denn eine Garantie, dass es ohne Probleme funktioniert gibt es nie. Wenn ich mir nen Hund anschaffe und denke, dass das bei mir doch sicher automatisch problemlos geht nur weil ich in einem Forum von jemanden gelesen habe, dass es bei ihm klappt, mache ich etwas falsch, nicht nur wenn es darum geht welches Geschlecht der Hund haben soll. Es wurde doch nach Erfahrungen gefragt und diese wurden geteilt. Dass persönliche Erfahrungen keine allgemeingültigen Wahrheiten sind die immer und überall zutreffen, sollte doch eigentlich klar sein.


    Es steht ausserdem jedem frei sich für ein bestimmtes Geschlecht zu entscheiden und dann dabei zu bleiben wenn man kein Management betreiben möchte. Denn egal wie entspannt die Hunde während der Läufigkeit sind, gehört Management, Aufmerksamkeit und das Trennen in gewissen Situationen eben dazu. Ich persönlich finde die Kombination Rüde/Hündin super, weil ich dort das wenigste Konfliktpotenzial sehe. Hätten wir damals eine ähnlich "charakterstarke" :hust: , gleichaltrige Hündin zu unserer 1 1/2 Jahre alten Toffee geholt, hätte es wohl Mord und Totschlag gegeben, mittlerweile würde ich sofort eine zweite, unkastrierteHündin zu meinen beiden dazu nehmen. Tatsächlich ist das für mich einzige nervige an der Kombi Rüde/Hündin Fremdhundkontakt, aber der hält sich bei uns eh in Grenzen. Loki findet es (ungeachtet dessen ob Toffee läufig ist oder nicht) nur mittelgut wenn sie wild mit unkastrierten Rüden spielt - die einzigen Hunde an denen Toffee überhaupt irgendein Interesse zeigt, sind aber genau diese. So muss er dann im Normalfall an der Leine bleiben.

  • Das ist genau der Grund, warum ich nichts davon halte stumpf zu verbieten, weil es eben dann meist in die Richtung geht "Frauchen ist weg, jetzt schnell", sondern auf das Erlernen von Verhaltensweisen setze.

    Casper musste ich nichts verbieten... der hat vorher kein Interesse gezeigt und hinterher auch nie wieder... Die lagen auf dem Sofa und haben gepennt.

  • Naja, unterschätzten sollte man es nicht und das sagt ja auch keiner, aber wenn nach Erfahrungen gefragt wird, darf man doch ehrlich antworten.


    Klar darf man ehrlich antworten, alles andere wäre ja auch unlogisch :???:


    Ich hatte zwei unkastrierte Hündinnen zu Phelan, Lexi wurde ja nun Anfang Juni kastriert.
    Auf beide Hündinnen reagiert Phelan komplett unterschiedlich in der Läufigkeit und den Stehtagen.
    Bei Lexi war er deutlich entspannter und das obwohl sie wirklich eine kleine Bitch in den Stehtagen war.
    Trennen war hier wirklich nur nötig, wenn ich nicht aufpassen konnte, sah ungefähr so aus, wie bei dir.


    Bei Susi ist er deutlich extremer und das, obwohl sie sich nicht mal für ihn interessiert.
    Ich muss hier wirklich in den Stehtagen komplett trennen, sprich Susi bleibt während den Stehtagen drüben auf dem Hof und schläft bei den Schwiegereltern, sonst würde der kleine nicht zur Ruhe kommen, der tingelt dann auch die komplette Nacht im Flur umher, wenn Susi im Wohnzimmer eingesperrt ist.
    Genau so, wie er nicht mehr frisst, wenn sie in der Wohnung ist.
    Die beiden sehen sich während den Stehtagen nur in kurzen Sequenzen, da ich in der Zeit auch getrennt spazieren gehe.


    Warum er auf beide so unterschiedlich reagiert, weiß ich nicht, er ist mit beiden groß geworden.
    Dadurch das ich die Möglichkeit habe, so komplett zu trennen, kriegen wir die 5 Tage Stehzeit auch rum, dass einzige was mich in der Zeit extrem nervt ist, dass Susi die Welt nicht mehr so recht versteht, da mein Mann sich dann vermehrt um sie kümmert, sie es aber mittlerweile gewohnt ist, alles mit uns zu machen und nicht mehr mit meinem Mann mit zu gehen, obwohl sie 10 Jahre lang sein Hund war.
    Und er die Aufgabe leider auch nicht ganz so ernst nimmt...
    Aber gut, dass sind 5-6 Tage pro Läufigkeit und dann ist auch alles wieder gut.
    Denn sobald sie raus ist aus den Stehtagen, ist Phelan wieder der Alte.
    Und das sind meine Erfahrungen.
    Denn hier ist es mit Tür zu und ein bisschen aufpassen nicht getan und obwohl Susi dann drüben ist, weiß Phelan das und ist dann trotz allem ein wenig gestresst, aber nicht ganz so doll, wie wenn sie hier in der Wohnung wäre.

  • Ich habe ehrlich gesagt kein Problem damit einen erwachsenen Hund kastrieren zu lassen, damit das Leben für alle einfacher ist :ka:
    Ein intaktes Pärchen braucht Management und das kann je nach Halter nicht immer geleistet werden.
    Aber in Österreich wird das auch nicht so streng gesehen von Wegen "nur aus gesundheitlichen Gründen" kastrieren lassen.

  • Ist schon ein interessantes Thema und es verblüfft mich schon etwas, dass es Leute gibt, die explizit nur während der Stehtage trennen....das ist ja nun nix absolut festgelegtes und auch der Beginn der Stehzeit hält sich bedauerlicherweise nicht zwingend an Lehrbücher.
    Ich kenne z.B. Hündinnen, die lassen sich während der kompletten Läufigkeit decken bzw. würden es. Wie will man denn da die explizit "heiße" Phase abpassen?
    Dauernd untersuchen lassen?


    Ich gehe da lieber auf Nummer sicher und trenne bei Abwesenheit(!) grundsätzlich während der gesamten Läufigkeit und packe ggf. zeitlich noch ein bissel was drauf, wenn nötig. Safety first...und nicht hinterher doof gucken.
    Midna würde Orca wahrscheinlich nich tmal während der Stehtage "ranlassen", ist nicht "ihr Typ", obwohl sie sich anderen Rüden durchaus auch knapp vor der Läufigkeit (oder auch so |) ) gut an den Hals wirft, wenn es "DER" Typ ist. :lol:
    Orca ist nicht mal dann "heiß", aber drauf verlassen würde ich mich nie....so irre kann ich gar nicht sein. |)
    Trennen heißt hier, entweder anderes Zimmer oder Box. Zusammen raus gehen wir trotzdem, das funktioniert, mache ich allerdings nur bei Tageslicht...im dunkeln nicht bzw. ist Orca dann angeleint bei mir in direkter Nähe. Ist es -wg. was auch immer stressig- gehe ich getrennt raus.
    Orca zeigt die Stehtage recht zuverlässig an, ich verlasse mich darauf aber nicht, sondern sichere mich "doppelt" ab, indem ich versuche alle Risiken auszuschließen....100% gibt es nie und das sollte einem auch bewusst sein. Fehler können immer passieren..wie man damit umgeht ist entscheidend.


    Selbst langjährigen Züchtern passieren Pannen, weil sie sich zu sehr auf ihren Erfahrungen ausgeruht haben und die Standhitze ja "längst vorbei" war.


    Der "Mehraufwand" ist für mich nicht wirklich einer, ist eigentlich recht "automatisiert". Und wusste das ja auch vorher, stört mich nicht.

  • Aber in Österreich wird das auch nicht so streng gesehen von Wegen "nur aus gesundheitlichen Gründen" kastrieren lassen.

    Wird es in Deutschland außerhalb des Dogforums auch nicht.
    Und auch der allgemein so gern zitierte Abschnitt des Tierschutzgesetzes wird dank Sonderregelungen und andere Abschnitte des Tierschutzgesetztes im Veterinärstudium weit kulanter ausgelegt und an die Studenten herangetragen.

    Ist schon ein interessantes Thema und es verblüfft mich schon etwas, dass es Leute gibt, die explizit nur während der Stehtage trennen....das ist ja nun nix absolut festgelegtes und auch der Beginn der Stehzeit hält sich bedauerlicherweise nicht zwingend an Lehrbücher.
    Ich kenne z.B. Hündinnen, die lassen sich während der kompletten Läufigkeit decken bzw. würden es. Wie will man denn da die explizit "heiße" Phase abpassen?
    Dauernd untersuchen lassen?

    Hier hält sich auch nix "an Lehrbücher" was den Beginn angeht.
    Bei Bo war es meist so Tag 14. Bei Lena ist es nicht selten auch mal erst an Tag 19/20 soweit.
    Erkennen wann es soweit ist, erkennt man hier aber durchaus ganz gut am Verhalten der Hunde. Sowohl am Verhalten der Jungs, als auch an dem der Hündin.

  • Hier hält sich auch nix "an Lehrbücher" was den Beginn angeht.Bei Bo war es meist so Tag 14. Bei Lena ist es nicht selten auch mal erst an Tag 19/20 soweit.
    Erkennen wann es soweit ist, erkennt man hier aber durchaus ganz gut am Verhalten der Hunde. Sowohl am Verhalten der Jungs, als auch an dem der Hündin.

    Hier merkt man das ebenfalls sehr gut an den Hunden.
    Susi ist auch deutlich später in den Stehtagen, als Lexi es immer war.
    Wenn die Hunde ganz alleine sind, trenne ich eigentlich die ganze Zeit über.
    Ich nehme das dann nur nicht so ernst wenn ich z.B. am kochen/putzen bin und alle pennen im Wohnzimmer oder so.
    Aber wie geschrieben, merkt an Phelan (insbesondere bei Susi) ganz schnell an, wann die Stehtage sind.

  • interessantes Thema.
    Hier wird nach Chicas Ableben auch wieder ein Hund einziehen. Und ich rätsle halt auch, was es werden sollte. Intakter Rüde? Wäre für Emil bislang noch kein Problem, er mag tatsächlich alle Hunde und kommt auch mit anderen intakten Rüden bestens aus. Aber a) kann sich das ja ändern und b) kann ja auch der Neuzugang andere Rüden blöd finden.
    Also wäre mir Hündin sicherer. Zwischen meinen beiden klappt es so wunderbar, obwohl Chica ja andere Hunde überflüssig findet, Emil ist so nett zu ihr, da denke ich Hündin wäre passender.
    Vermutlich gucke ich mich nach einer älteren, kastrierten Hündin um, das ist momentan der Plan.
    Wieder Welpe? Emil war so schwierig, dass ich das so schnell nicht wieder haben muss.
    Intakte Hündin? Ich bin so oft beruflich mehrere Tage weg, will Emil zwar soweit kriegen, dass ich ihn mitnehmen kann, weiß aber ja nicht ob das klappt. Und meine Familie mit zwei intakten Hunden in der Läufigkeit? Mein Mann schmeißt mich dann mitsamt den Hunden raus, das weiß ich. Hunde sind wichtig für mich, nicht für meinen Mann. Ich bin darauf angewiesen, dass er sich trotzdem kümmert, wenn ich weg bin. Da würde ich ihm ein intaktes Pärchen nicht zumuten. Und ob ich es selber wollen würde...keine Ahnung.

  • Ich tendiere ja beim nächsten Hund zu einer Hündin.. Weil die mir einfach mehr liegen. Aber im Prinzip ist es wurscht. Ich weiß ja noch nicht mal mehr, ob nach den Jungs wieder einer einzieht, geschweige denn, ob es ein Welpe oder nen TS-Gefahrguttransporter wird. Oder einfach nur nen netter alter Senior. :D


    Ich lass ich da wirklich überraschen. xD

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