Artgerecht Reiten lernen, nur mit eigenem Pferd?

  • Ich wusste zu Beginn auch nicht, wo man ein Pferd herbekommt und auch bei Hunden dachte ich immer, die gäbe es nur im Tierheim. Warum? Weil ich zuvor NIE etwas mit Pferden zu tun hatte und unsere Hunde immer aus dem TH kamen.


    Wenn du in einen Reitstall gehst, gibt es dort evtl. sogar Verkaufspferde oder du hast Glück und der SB kennt Verkaufspferde in der Umgebung. Gerade als Anfänger brauchst du jmd., dem du vertrauen kannst und der sich auskennt. Eine große AKU solltest du immer machen und das Pferd ggf. auch mehrmals probereiten (lassen). Ich weiß ja nicht, welche Rasse du bevorzugst, aber schau doch mal in deiner Umgebung nach Züchtern mit Verkaufspferden, damit du ein Gespür dafür bekommst, was du suchst. Ich habe z.B. ein Pferd, das in der Hallte getrieben werden muss :verzweifelt: und das finde ich als Anfänger echt schwer, da man somit ständig alles parallel macht. Mir wäre ein Pferd, das vorwärts geht mittlerweile lieber, weils für mich einfacher ist. Möchtest du ins Gelände, brauchst du allerdings ein ruhiges und nervenstarkes Pferd, das eher gemächlich unterwegs ist...sonst wirds gefährlich.

  • Zitat

    Bei uns auf dem Lande gibt es viele viele anspruchslose Spaßreiter die in erster Linie mit ihren Pferden rausgehen und Spaß haben möchten. Im Gegenzug wird den Pferden eine gute Haltung ermöglicht und komischerweise werden die Pferde trotzdem alt, obwohl nie ein vernünftiger Reiter drauf saß.
    Da ist die Lebenserwartung eines Sportpferdes oder eines reinen Boxenpferdes weitaus geringer.


    Echt?
    Bei uns verschwinden 80% der Freizeitspaßpferde in den ersten 5 Jahren wieder, entweder beim Händler, auf den Gnadenhof, als Gratis Beistellpferd oder parkt sie bei Onkel Max der zufällig Bauer ist neben dem Kuhstall, wo sie so lang auf der Koppel stehen, bis sie an einer Kolik eingehen oder geschossen werden, weil sie nicht mehr aufstehen können, weil man ihnen nicht mehr Herr wird, sie kaputt geritten und dauerhaft unreitbar sind, oder man einfach das Interesse verloren hat.

  • Klar kommen die Pferde nicht um, wenn man sie nicht gymnastiziert oder sie nur den Rücken wegdrücken.
    So wie ich aber bei meinen Hunden auf einen gescheiten Muskelaufbau achte, damit sie lange gesund sind, die Belastung einfacher wegstecken und die erwartete Leistung bringen können, so mache ich es auch bei Pferden bzw. habe es so gemacht.


    ICH finde es unfair dem Pferd gegenüber. Und da kann man jetzt noch so oft die gesunden Wald-Ponys als Beispiel anbringen. Dann bringe ich eben die Gegenbeispiele. Ponys und Pferde (Sportpferde/-Ponys und Waldpferde/-ponys), die 30 Jahre und älter wurden, alle so geritten worden sind, wie es sich mAn gehört (und das obwohl es teilweise Wald-Ponys waren! Die wurden eben regelmäßig auch gymnastiziert, etc.) und auch im hohen Alter noch Spaß unter dem Sattel hatten.



    Wem es egal ist.. bitte schön. Mein Anspruch ist ein anderer und auch mein Verantwortungsbewusstsein gegenüber einem Pferd scheint anders zu sein.

  • Man muss sich halt immer fragen, welchen Anspruch man hat.


    Möchte man REITEN oder möchte man sich einfach von einem Pferd spazieren tragen lassen?
    Ich weiß, dass viele sich mit zweiterem zufrieden geben, aber das sollte nicht das Ziel eines Anfängers sein.

  • Zitat

    Na dann - viel Glück im Traumland


    Das ist wirklich sehr romantisiert gedacht.


    Meine Stute stand an 2 Ställen,die ich 10 Minuten zu Fuß oder Fahrrad erreichen konnte.
    Tja, blöd, dass dann auf einmal kein Heu mehr gefüttert wurde, es altes Brot statt Müsli gab und die Pferde nicht mehr rausgestellt worden. Viele andere Ställe genügten meinen Ansprüchen nicht. Also weiter umgucken. Weiter fahren. Und es kann immer mal was passieren. Mein letzter Stall war 15km entfernt, da die Pferde im Winter aber nicht rauskamen und man selber rausstellen muss (kann ich nicht bewerkstelligen) haben wir gewechselt. Aktuell sind wir sehr zufrieden, dafür fahre ich trotz VP JEDEN Tag 17km eine Strecke.

  • Och, fragt mal die Amtsveterinärim im Kreis Kleve, die hat massig Pferde, die dringend einen guten Platz suchen.
    Aber reiten sieht da eher übel aus. Aufpäppeln und ihnen schöne Jahre schenken, das trifft es eher. ;)


  • Das Spiel können wir endlos weiterspielen, denn ich kenne fast nur platte Pferde aus dem Sport.


    Fakt ist aber doch dass es ebenso verantwortungsvolle Freizeitreiter gibt wie Sportreiter.
    Nur weil man gerne in erster Linie durchs Gelände bummeln möchte, heißt das nicht automatisch dass man dem Pferd schadet oder seiner Verantwortung nicht bewusst ist. Das ist doch Unsinn!
    Ich würde jetzt mal behaupten meine Pferde haben eine sehr anständige dem Alter entsprechende Ausbildung und dennoch gehe ich überwiegend raus und lasse meine Seele baumeln.


    Muss ja komisch sein dass ich meine eine Stute schon 12 Jahre habe und sie weder platt noch ausgetauscht ist.


    Es lebe die Klischees.


    Ich denke anhanddessen was die TE so schreibt auch dass sie erstmal noch keinen blassen Schimmer hat was überhaupt auf sie zukommt.
    Aber die Grundfragestellung "auf eigenem Pferd reiten lernen" finde ich jetzt nicht so abwegig. Alleine die Überschrift sagt ja erstmal aus dass man durchaus bereit ist zu lernen. Warum dann nicht auf einem eigenen? Sofern man sich Hilfe sucht.


    Ich finde den Punkt dass die TE keine Ahnung über die Bedürfnisse und Haltungsbedingungen hat viel brisanter.

  • Zitat


    Nur weil man gerne in erster Linie durchs Gelände bummeln möchte, heißt das nicht automatisch dass man dem Pferd schadet oder seiner Verantwortung nicht bewusst ist. Das ist doch Unsinn!


    Und die Verallgemeinerung steht nun wo? Es ging darum, wie die TS es sich als Anfängerin vorstellt, mehr als nur 'draufsitzen und draussen irgendwie reiten* durchzuführen. Wer soll gewisse Dinge (zumindest am Anfang) übernehmen? Wer soll es ihr zeigen? Die Antwort 'da findet sich schon wer' ist nicht gerade eine, bei der man denkt die TS hätte sich Gedanken gemacht.
    Mit Pferd kaufen, auf ne Wiese stellen und dann irgendwie reiten lernen ist es eben nicht getan.

  • es ist egal ob ich Sportreiter oder Freizeitreiter bin und ob ich überwiegend Gelände oder Dressurplatz reite oder auch welche Reitweise ich bevorzuge wenn ich wirklich artgerecht reiten will muß ich mein Pferd gymnastizieren und für einen entsprechenden Muskelaufbau und Erhalt sorgen das geht natürlich auch im Gelände aber nicht mit "einfach so durch den Wald"

  • Lonelydog, ich will bitte auch wissen, was für ein Tierheim das ist!


    Normalerweise werden beschlagnahmte Pferde nicht in ein Tierheim gebracht. Es gibt Gnadenhöfe, dort werden die Pferde aber nicht weiter verkauft.
    Im Tierheim abgeben kann man Pferde nicht.


    Ich würde den normalen Weg gehen, wie jeder: Nimm Reitunterricht, Reiturlaub ist wohl die beste Möglichkeit, und mit etwas suchen wirst du auch einen anständigen Reitbetrieb finden. Such dir dann eine Reitbeteiligung, und wenn du dann immer noch ein eigenes Pferd möchtest, dann kaufe eines aus privater Hand oder von einem guten Händler (die gibts). Viele Reitbetriebe geben auch ihre Schulpferde ab - so werden die nicht sauer von vielen Jahren im Reitunterricht und der Käufer bekommt oft ein gutes Pferd. Kein Jungpferd - die Ausbildung eines jungen Pferdes ist wirklich nichts für einen Anfänger. Was du auch in 3 Jahren noch sein wirst - und selbst wer gut reitet, hat noch keine Ahnung von Ausbildung. Das ist wirklich wirklich schwer und dauert lange.


    Ich lege dir noch mal http://www.koppel.de/cgi/newsinit?forum/pferde/ nahe - wenn du dort mitliest, lernst du viel udn bekommst du einen guten Einsruck, welche Probleme man als Pferdehalter so haben kann - Hundehaltung ist nichts dagegen. Es ist eine zeitliche, finanzielle und manchmal nervliche Belastung, die nicht immer Spaß macht. Vor allem, weil es so verdammt schwer ist, sein Pferd gut unterzubringen.

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