Jemand Erfahrung mit dieser Erziehungsmethode?

  • Das was Mira mit dem Vorsitz beschreibt, da geht es einfach darum, dass der Hund ähnlich wie beim Richtungswechsel erst einmal aus der Situation "nach vorne gehen" rausgeholt wird. Es ist nichts anderes wie beim Richtungswechsel, nur dass der Hund eben vor mir sitzen soll und die Aufmerksamkeit auf mich haben soll. Mira wird merken, dass dies nur einzelne Übungen sind. Der Hund wird auch mal neben ihr sitzen, oder ein Richtungswechsel statt finden. Es geht reineweg um darum, dass der Hund auf mich als Halter achtet und nicht kopflos sein Ding durchzieht.

  • Zitat

    .....
    Gelobt wird bei dieser Erziehungsmethode ja trotzdem, bloß eben nicht mit Leckerli sondern mit Streicheln. aber nur wenn der Hund entspannt und ruhig ist, das ist wichtig.

    Gelobt wird sinnvollerweise grundsätzlich mit dem, was der HUND als Belohnung empfindet! Stell Dir vor, Du gehst arbeiten, und Dein Arbeitgeber belohnt Dich jeden Monat mit ner Packung Kekse, oder ner Tasse Kaffee, oder indem er Dir einmal über den Kopf streichelt oder ein hübsches Buch schenkt: fändest Du das eine angemessene Belohnung? Also, ich würd dem sagen, er könnte sich sein Buch wohin stecken.... *gg Wenn der mich zum Arbeiten motiveren will, muß da schon was Anderes kommen.

    Der eine Hund spielt gerne, der andere wird gerne gestreichelt, der nächste futtert gern, der andere rennt gern ne Runde mit Herrchen/Frauchen, und der nächste apportiert unheimlich gerne. Für den ist dann ein geworfenes Spieli das Höchste der Gefühle. Nen anderen Hund langweilt das. Für einen Jagdhund ist sicherlich ein kleines Jagdspiel eine tolle Belohnung (z.B. Leckerli wegrollen, die er dann erjagen darf oder ein Mauseloch, in dem er dann buddeln darf), für nen Windhund ein kleiner Sprint, für nen Retriever vielleicht die Erlaubnis, sich ins nächstbeste Wasser zu schmeißen. Für den potenten Rüden könnte es ne tolle Bestätigung sein, die läufige Hündin des Nachbarn (bitte nur hinterm Zaun *gg) begrüßen gehen zu dürfen. Für den Familienhund, der nachfragt, ob er den anderen Hund unterwegs (bitte nach Absprache mit dem anderen Halter) begrüßen darf, ist die Freigabe, dort hinzulaufen, die in diesem Moment tollste Bestätigung der Welt für das Nachfragen.

    Belohnung ist abhängig vom Hund, der Rasse, den Vorlieben des Hundes, der Tageslaune des Hundes, der Situation und dem Ort: daheim nimmt mein Terriertier gerne Leckerlies als Belohnung für Tricks. Unterwegs konnte ich ihn damit anfangs nicht wirklich hinterm Ofen vorlocken, da hatten Schnüffeln und Rennen eindeutig höhere Prioritäten, die er für ein Leckerli nie aufgegeben hätte. Aber mit einem Zerrspiel (Terrier = Jagdhund; Zerren = Sequenz aus dem Jagdverhalten) hab ich ihn auch dort jederzeit gekriegt. Streicheln mag er daheim, unterwegs ist ihm das bestenfalls lästig, wenn ich an ihm rumgrapsche - er hat dann keine Zeit für "so nen Käse".... Liegt er dagegen gechillt in ner Wiese, kann ich ihn wiederum kraulen, und er streckt mir das Bäuchlein entgegen. Arbeite ich mit ihm (also auf dem Platz), ist Streicheln eher lästig, das mag er dann nicht, da muß was Anderes kommen.

    Meine Biene freut sich, wenn ich sie richtig durchknuddel und mit ihr herumtobe und dabei fröhlich quietsche und lobe. Als Bestätigung unterwegs für einen gelungenen Rückruf (der bei ihr nie ein Problem war) reicht das aus. Will ich aber höchste Motivation für ne langweilige Arbeit (Fußgehen is doof.... *gg), muß ich bei ihr Futter nehmen. Is halt so. Wenn ich da weiterkommen möchte, muß ich mich danach richten.

    NUR Streicheln - das ist viel zu einseitig und damit beraubt man sich selbst der tollsten Möglichkeiten, dem Hund etwas mit Freude beizubringen und ihn individuell und der Situation angepaßt zu bestätigen.

  • :D Ich finde diese Hundeschule gehört in die Wildnis! :D

    Ganz tief rein :D

    Nein...es ist natürlich immer überall ein Funken Wahrheit dran. Aber sobald dann ein Dogma draus gemacht wird, wirds kurios.

    Mach ganz schnell, dass du einen guten Trainer findest und nicht "Kuriositäten im Hundetrainerdschungel"...da gibts nämlich noch 100 andere kuriose "Methoden"..

  • Zitat

    ........Wichtig ist es, einem Hund ein vernünftiges Alternativprogramm zum Jagen zu bieten. Der Hund ist ja an der Schleppleine und wenn er Wild sieht gilt es den Hund auf sich aufmerksam zu machen und für ihn so attraktiv zu werden, dass er lieber zu dir kommt, als hinter den Rehen oder Hasen herzulaufen. Das kann ein ganz tolles Spiel oder auch die leckerste Fleischwurst auf Erden sein. Auf jeden Fall muss es besser als das Hinterherlaufen des Wildes sein........

    Hahahahahaa....... *lachenduntermtischlieg......

    Ich leih Dir mal meine Terrier, und Du bringst ihnen bei, daß die leckerste Fleischwurst auf Erden und ein tolles Spiel besser als Jagen sind. Wenn Du fertig bist, kannst sie mir zurückgeben - ich befürchte, bis dahin hab ich meinen Rentenantrag gestellt...... *ggggg Das klappt höchstens mit nem Chihuahua, der schon am Einschlafen ist nach 7 Stunden Spiel...... Bei nem richtigen Jagdhund mußt da andere Geschütze auffahren...... ;-)

    Aber des is etz off topic, und so halt ich mich mal a weng zurück, um das Thema nicht zu sprengen - fand´s nur spontan so lustig, daß die Fleischwurst besser als Wild sein soll...... ;-) Der Trainer, der mir das erzählt, den würd ich auslachen....

  • Zitat

    Ich hab es vorhin schon geschrieben, es ist cool, wie hier etwas beurteilt wird, oder ein Trainer beurteilt wird, ohne diesen zu kennen. Wenn der Trainer Mira gesagt hat, sie soll jetzt erst einmal den Hintern leicht runter drücken, damit der Hund ins Sitz geht, hängt das mit sicherheit damit zusammen, dass Mira das Kommando Sitz noch gar nicht verinnerlicht hat. Wenn der Hund zuverlässig Sitz kann, dann ist das natürlich nicht mehr nötig.

    Im übrigen wird mit sicherheit nicht verlangt, dass der Hund sich ab heute wie im Wolfsrudel benimmt. Tun meine heut noch nicht und ich trainiere und kenne den Trainer seit 7 Jahren... nein ich gehe nicht seit 7 Jahren in die Hundeschule, früher ja, jetzt im Verein.... und oh wunder, meine Hunde leben noch und haben keinen psychischen Schaden :headbash:

    Wäre es dann nicht sinnig das Sitz erst zu festigen
    Also ma ganz objektiv gesehen
    Dann hat man eben nicht den "Verwirrungseffekt" ala Tatsch hier zieh da
    Find ich grad in der Basisarbeit 2mutch

    Zitat

    Das was Mira mit dem Vorsitz beschreibt, da geht es einfach darum, dass der Hund ähnlich wie beim Richtungswechsel erst einmal aus der Situation "nach vorne gehen" rausgeholt wird. Es ist nichts anderes wie beim Richtungswechsel, nur dass der Hund eben vor mir sitzen soll und die Aufmerksamkeit auf mich haben soll. Mira wird merken, dass dies nur einzelne Übungen sind. Der Hund wird auch mal neben ihr sitzen, oder ein Richtungswechsel statt finden. Es geht reineweg um darum, dass der Hund auf mich als Halter achtet und nicht kopflos sein Ding durchzieht.


    UNd wieso nimmt man da nicht in der Grundbasis z.B. den Richtungswechsel mit Spieleinheit?
    Wäre ja im Hinblick darauf das der Hund gerne Rehe verknuspern würde sinniger als ein umorientieren wegen unangenehmer Einwirkung

  • Zitat

    Das was Mira mit dem Vorsitz beschreibt, da geht es einfach darum, dass der Hund ähnlich wie beim Richtungswechsel erst einmal aus der Situation "nach vorne gehen" rausgeholt wird. Es ist nichts anderes wie beim Richtungswechsel, nur dass der Hund eben vor mir sitzen soll und die Aufmerksamkeit auf mich haben soll. Mira wird merken, dass dies nur einzelne Übungen sind. Der Hund wird auch mal neben ihr sitzen, oder ein Richtungswechsel statt finden. Es geht reineweg um darum, dass der Hund auf mich als Halter achtet und nicht kopflos sein Ding durchzieht.

    Etwas zu unterbrechen ist ein guter Ansatz, wie man ihn dann wählt, kann man überdenken. Runterdrücken wäre für mich niemals eine Lösung, weil ich glaube, das mein Hund daraus nichts DAS lernt, was ich gern möchte und will. Der Hund ist ja kein unbedarfter Welpe sondern schon größer, er kann doch bestimmt "Sitz" - warum dann also herunter drücken?

    Leckerchen sind immer nur eine Verstärkung, die baue ich, mit zunehmendem Können des Geforderten doch sowieso ab (außer beim Superrückruf) langsam aber stetig.....

    Sundri

  • Zitat

    Das was Mira mit dem Vorsitz beschreibt, da geht es einfach darum, dass der Hund ähnlich wie beim Richtungswechsel erst einmal aus der Situation "nach vorne gehen" rausgeholt wird. Es ist nichts anderes wie beim Richtungswechsel, nur dass der Hund eben vor mir sitzen soll und die Aufmerksamkeit auf mich haben soll. Mira wird merken, dass dies nur einzelne Übungen sind. Der Hund wird auch mal neben ihr sitzen, oder ein Richtungswechsel statt finden. Es geht reineweg um darum, dass der Hund auf mich als Halter achtet und nicht kopflos sein Ding durchzieht.

    So hört sich das schon sinnvoller an ;-) Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, daß der Hund mehr lernt, wenn er sich von selbst an mir orientiert - und das baue ich auf, indem ich jedes kleinste Zeichen von Orientierung an mir bestätige im Alltag. Schaut der Hund zu mir - bestätigen. Wartet er unterwegs auf mich - bestätigen. Geht er schnuppern, Du gehst weiter, und er merkt´s und galoppiert hinter Dir her - bestätigen (schon in dem Moment, in dem er losrennt). Daraus resultiert dann, daß der Hund immer aufmerksamer "bei mir" ist (im Kopf) und sich mehr an mir orientiert, sogar den Radius verkleinert (er kann sonst nicht sehen, wenn ich weggehe, will mich ja im Kopf und Blick haben). Erst, wenn das im Alltag und Freilauf umgesetzt ist, kann ich versuchen, daß unter erschwerten Bedingungen (kurzer Radius durch die Begrenzung mittels Leine und Ablenkung durch andere Hunde) zu traininieren. Dann macht´s auch nix, wenn ich das die ersten Male mit dem Kommando SITZ unterstütze (wobei ich denke, dann sitzt er erstmal mit dem Rücken zu mir, konzentriert sich nicht auf mich - weiß net, ob ich das wollte), oder (find ich besser) mit SCHAU oder ihn einfach mit Schnalzen oder der leisen Nennnung seines Namens oder Antippen mit dem Finger auf mich aufmerksam machen. Oder ich geh 1-2 Schritte rückwärts mit leichtem Zug auf der Leine, sodaß er mitkommen muß. Wenn er auf den Zuruf oder das Rückwärtsgehen reagiert, beim ersten Mitgehen oder zu-mir-drehen bestätigen. Wenn ich den Hund jedes Mal absitzen oder Platz machen ließe, um das zu erreichen, so wie das ursprünglich geschrieben worden war, kommst unter Umständen nicht wirklich weit beim Gassi...... *gg

    Abgesehen davon - mein Hund ist spätestens dann aufmerksam, wenn ich nimmer weitergehe. Dann dreht er ziemlich sofort den Kopf zu mir mit Fragezeichen in den Augen "Ey, was is?? Warum bleibst stehen?"...... Dazu braucht´s nur selten ein Aufmerksamkeits-Signal (manchmal kann´s dauern, dann brauchst halt Geduld - aber die Konzentration auf Dich geht dann von IHM aus, nicht auf Kommando von Dir, und er soll ja von sich aus im Kopf bei Dir sein, nicht dann, wenn Du ihm das Zeichen dafür gibst).

  • Das mit der Umorientierung zu ihr bei Leinenzug finde ich jetzt auch nicht verkehrt. Von mir aus auch als Vorsitz.

    Was mich ein bisschen stört - wie will sie denn, wenn der Hund vor ihr sitzt mit Blick zu ihr das Hinterteil runter drücken ohne sich komplett über den Hund beugen zu müssen. Ich glaube nicht, dass ein Hund einen leichten stupser oder kleinen Druck auf das Hinterteil gleich unangenehm verknüpft. Eine Zeit lang habe ich das bei meiner auch gemacht als sie kurzzeitig meinte, die Ohren auf Durchzug zu stellen.

    Viel unangenehmer für den Hund ist meiner Meinung nach aber, dass man ihn - wenn man ihn in dieser Stellung runter drücken möchte - komplett unter sich begräbt.

    Und das mit dem Rudelgedöns und Wolf und so: Ich bin auch der Meinung, dass der Hund vom Wolf genauso weit weg ist wie der Mensch vom Rudelführer. Manchmal hilft es aber, bestimmte Dinge zu erklären. Das Thema Konsequenz zum Beispiel, oder eben die Tatsache, dass schon der Mensch derjenige ist, der dem Hund Grenzen setzen muss. Viele Leute verstehen das besser wenn man da von Rudelführer spricht. Das heißt aber nicht, dass der Mensch jetzt Wölfe oder Hunde imitieren sollte bzw. deren Verhaltensweisen (Alpha-Wurf, Nackenschütteln, Schnauzgriff usw.) übernehmen sollte.
    Ich finde den Vergleich Rudelführer ganz gut wenn es darum geht, dem Hund Sicherheit zu geben, bzw. hilft es bei der Erklärung, dass sich ein Hund MIT gewissen Regeln, die auch konsequent eingehalten werden wohler fühlt als ohne. Aber dann muss das auch richtig erklärt werden.
    Und was den Wolf betrifft, den wende ich ganz gerne an wenn Leute dazu neigen, den Hund zu vermenschlichen.
    Ein Wolf ist vom Menschen ein Stück weiter weg als ein Hund, und die Leute verstehen es oft ein bisschen besser, wenn man ihnen erklärt dass doch noch ein bisschen Wolf in ihrem Hund vorhanden ist.

    Man sollte sich den Trainer mal ansehen können. Ich bin mir sicher, dass Mira hier nicht 1:1 wiedergeben kann was der so alles erklärt, das ist auch schwierig, das so in einem Forum zu beschreiben.

    Deshalb finde ich es auch sehr schwer, das ganze zu bewerten.

  • Zitat

    Abgesehen davon - mein Hund ist spätestens dann aufmerksam, wenn ich nimmer weitergehe. Dann dreht er ziemlich sofort den Kopf zu mir mit Fragezeichen in den Augen "Ey, was is?? Warum bleibst stehen?"...... Dazu braucht´s nur selten ein Aufmerksamkeits-Signal (manchmal kann´s dauern, dann brauchst halt Geduld - aber die Konzentration auf Dich geht dann von IHM aus, nicht auf Kommando von Dir, und er soll ja von sich aus im Kopf bei Dir sein, nicht dann, wenn Du ihm das Zeichen dafür gibst).

    Wie gesagt, das was Mira beschreibt ist nur eine einzige Übungseinheit von vielen.... unter anderem wird genau dass, was Du hier beschreibst auch noch kommen, einfach stehen bleiben und der Hund soll von selber merken, dass die Konzentration auf den Halter gelenkt werden soll.

    Übrigens, ja, Jörg bestätigt gerne über Streicheln etc. aber er ist absolut kein Verfechter von Spielzeug und mittlerweile auch Futter, nur soll es halt nicht komplett zur Bestechung dienen. Was denkst Du, wie ich meine beiden Hunde für Prüfungen fit gemacht hab? Das natürlich nicht nur über Streicheln ... und der Trainer ist unser Vorstand im Verein ;-).

    Zitat

    Wäre es dann nicht sinnig das Sitz erst zu festigen
    Also ma ganz objektiv gesehen
    Dann hat man eben nicht den "Verwirrungseffekt" ala Tatsch hier zieh da
    Find ich grad in der Basisarbeit 2mutch

    Zitat

    UNd wieso nimmt man da nicht in der Grundbasis z.B. den Richtungswechsel mit Spieleinheit?
    Wäre ja im Hinblick darauf das der Hund gerne Rehe verknuspern würde sinniger als ein umorientieren wegen unangenehmer Einwirkung

    Bei beiden Fragen, möchte ich mich nicht aus den Fenster lehnen, da ich beim Training nicht dabei war und nicht beurteilen kann, warum das geraten wurde. Aber wenn ich mir meinen Jäger anschaue, würde ihn ein spielzeug beim Richtungswechsel rein gar nicht null interessieren, von daher kann ich es nicht beurteilen.

  • Zitat

    Man sollte sich den Trainer mal ansehen können. Ich bin mir sicher, dass Mira hier nicht 1:1 wiedergeben kann was der so alles erklärt, das ist auch schwierig, das so in einem Forum zu beschreiben.

    Deshalb finde ich es auch sehr schwer, das ganze zu bewerten.

    :gut: genau so

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