Ersthund fühlt sich nicht mehr wohl

  • Hallo!

    Ich würde gern mal eure Meinung wissen zu meiner derzeitigen persönlichen Situation.
    Ich lebe mit meinem Freund, unserem 13 Wochen alten Baby, Bordeauxdogge Paula, Bully Amy und Katze Butzi in einer 100 qm Wohnung.

    BX Paula ist 7 Jahre alt und ich habe sie seit sie 13 Wochen alt ist. Bully Amy ist im Juni 2012 als Welpe hier zugezogen. Die beiden haben sich bis Sommer diesen Jahres super verstanden und viel gespielt und gemeinsame gekuschelt und geschlafen. Paula hatte nun im August jedoch einen Kreuzbandriss mit anschließender OP. Für eine ganze Zeit musste sie bei meinem Vater wohnen, da unsere Wohnung im 1. Stock ist und sie absolutes Treppenverbot hatte. Ihr ging es bei meinem Vater recht gut, zum Ende hin fing sie jedoch an zu spucken, laut Tierarzt eine Magenschleimhautentzündung. Nach 8 Wochen bei meinem Vater durfte sie endlich wieder nach Hause am 30.09.13. Die Freude zwischen Amy und Paula war eher verhalten und Paula fing gleich wieder an zu spucken, obwohl sie das bei meinem Vater tagelang nicht mehr gemacht hatte. Am selben Tag bin ich mit einer Schwangerschaftsvergiftung ins KH gekommen. Da der Ausgang unsicher war, hat mein Vater Paula wieder abgeholt und zu sich genommen. Dieses Hin und Her tat mir sehr leid, ging aber aufgrund der besonderen Situation nicht anders. Ich blieb 10 Tage im Krankenhaus, es wurde ein Kaiserschnitt gemacht, unser Baby kam 8 Wochen zu früh auf die Welt, weshalb sie noch 4 Wochen auf Intensivstation bleiben musste Amy wurde zwischenzeitlich kastriert. Paula kam Mitte Oktober dann wieder zu mir nach Hause, nachdem ich mich einigermaßen vom Kaiserschnitt erholt hatte. Die Freude zwischen Amy und Paula war wieder nur verhalten. Amy freute sich mehr als Paula. Obwohl Paula bei meinem Vater wieder keine Magenprobleme hatte, fing sie hier zuhause wieder an zu spucken. Zusätzlich habe ich Paula angesehen, das sie sich hier nicht wohl fühlte. Amy mobbte sie zwar nicht wirklich, aber sie turnte viel auf Paula rum und scheint sie zu kontrollieren. Bei bestimmten Blicken von Amy bleibt Paula einfach mitten in der Bewegung stehen und schaut immer nur ganz unglücklich zur Seite. Paula ist total sensibel und wehrt sich nicht. Amy dagegen wahrscheinlich im schönsten Flegelalter. Da ich tägl auch noch 2 x 40 km ins Krankenhaus fahren musste zum Stillen etc. stand ich bald kurz vorm Nervenzusammenbruch, weshalb mein Vater Paula zum dritten Mal abholen musste. Anfang November durfte unser Baby dann nach Hause. Nachdem die Eingewöhnungsphase nun vorbei ist, ist Paula seit einer Woche endlich wieder richtig bei uns. Sie spuckt immer noch ab und zu, wenn sie zu schnell hochkommt oder bei Aufregung. Doc meint nach Magenendoskopie etc. das es wohl stressbedingt ist, was ja auch verständlich ist. Sie bekommt nun Schonkost. Im Großen und Ganzen habe ich aber das Gefühl das Paula bei uns nicht mehr glücklich ist und das ist sehr schlimm für mich. Ich habe echt ein riesengroßes, schlechtes Gewissen ggü. Paula, denn sie ist meine erste und echt die beste überhaupt. Sie ist mein Seelenhund. Aber sie kommt gg. Amy nicht mehr an. Seit der Kreuzband OP ist sie sehr unsicher auf den Beinen, das wird sich laut Doc auch nicht mehr ändern und trotzdem muss sie ja bei uns 3 x tägl. Treppen hoch und wieder runter gehen, was ihr sichtlich schwer fällt. Ab und zu spielt sie mit Amy und sie schlafen auch gemeinsam im Korb aber hauptsächlich ist Paula bedrückt und schaut viel zur Seite wenn Amy kommt oder versucht ihr aus dem Weg zu gehen bzw. bewegt sich bei bestimmten Verhaltensweisen von Amy gar nicht mehr. Amy hat sie in Futterneid-Situationen auch schon 3 mal ernsthaft angegriffen. Um Paula zu schützen versuche ich die beiden ab und zu zu trennen, getrennt spazieren zu gehen oder so, aber ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie schwer das alles für mich zu wuppen ist, jetzt wo unser erstes Baby endlich zuhause ist, das ist natürlich die eigentliche Priorität. Im Moment wächst mir die Situation über den Kopf und ich weiss einfach nicht was ich machen soll. Ich will nicht egoistisch sein und Paula um jeden Preis hierbehalten, aber sie ist eben mein Seelenhund und ich hab die Verantwortung für sie übernommen und will diese auch nicht einfach abschieben. Aber ihr geht es eben einfach nicht gut bei uns, sowohl in Bezug auf Amy, als auch in Bezug auf das Treppen gehen. Plötzlich scheint meine Große nicht mehr in mein Leben zu passen. Bei jedem Mal wenn sie die Treppe gehen muss, tut es mir so weh, ihr das zumuten zu müssen. Ein Umzug ist nicht möglich, würde ja aber auch die Situation zwischen Amy und Paula auch nicht verbessern... Ich hoffe ihr könnt mein wirres Geschreibsel irgendwie nachvollziehen. Wie ist eure Meinung zu der ganzen Sache? :muede:

  • Hallo Louana,

    Deine Situation ist aus der Ferne natürlich schwer zu beurteilen.
    Ich versuche es mal. Meine Meinung ist völlig ohne Wertung....

    Zitat

    Plötzlich scheint meine Große nicht mehr in mein Leben zu passen.

    Dieser Satz ist mir aufgefallen und durchzieht auch Deinen Text.
    Kann es sein, dass Du einfach mit Baby und zwei Hunden überfordert bist?
    Aus welchem Grund auch immer, scheinst Du besonders mit der großen Hündin überfordert zu sein. Das spürt Paula natürlich.

    Wenn es Deiner Paula bei Deinem Vater wirklich besser geht und wenn sie dort absolut glücklich ist, würde ich sie dort hingeben.

    Wenn Deine Hündin dort nur zufriedener ist, weil sie aus der häuslichen Situation raus ist, dann würde ich die kleine Hündin weggeben.
    Es ist gut möglich, dass die kleine Hündin durch die Kastration verändert ist.
    Manche Hündinnen werden durch eine Kastration rabiater, sogar unverträglich.

    Wenn Paula mein Hund wäre, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um eine Erdgeschoßwohnung zu finden. Mit 7 Jahren ist sie nicht mehr die Jüngste. Alleine schon aus Altersgründen wird sie die Treppen irgendwann nicht mehr laufen können.

  • Hat die Paula Schmerzen beim Laufen? Was fütterst du ?
    Ich find jetzt den 1. Stock nicht sooo dramatisch, ehrlich gesagt. Wie ist denn überhaupt ihr körperlicher Zustand? Hat sie Kondition ? auf dem einen Bild sieht sie mir recht schwer aus, oder täuscht das?

  • Paula ist zu Recht deine Seelenhündin. Sie ist am laengsten an deiner Seite. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es ihr anders geht als dir. Sie ist eben auch ueberfordert mit der Situation und liebt dich weiterhin abgoettisch. Ein Hund ist ein Rudeltier. Ich glaube nicht, dass sie weg WILL. Mein Rat, lasst euch Zeit, wieder Routine reinzubekommen und in dieser akut stressigen Zeit verzeih dir selbst mehr! Paula wird dir auch vieles verzeihen, weil sie dich liebt. Ihr werdet das gemeinsam durchstehen und du und deine Familie, ihr schaut langfristig nach einer Erdgeschosswohnung. Alles Gute und viel Kraft!!!!

  • Ich bin auch wegen meinem Hund mitten ins Nirgenwo gezogen, was anderes kam für mich gar nicht in Frage...

    Dein Text liest sich irgendwie so, als wäre die Große eine Last für dich. Du ziehst nicht ein Mal in Erwägung, dass die Kleine evtl. umziehen muss. Und das, obwohl du ja von deinem Seelenhund sprichst.
    Ich will dir keinesfalls was unterstellen, aber für mich klingt das ganz so, als ob sie eigentlich schon so gut wie weg ist. Es ist verständlich, dass es schwer ist mit zwei Hunden und dem Baby. Aber es wird gehen - ihr hattet ja noch gar keine Zeit, euch alle an die neue Situation zu gewöhnen.

    Ich lebe allein mit zwei Kindern - 2,5 Jahre und 10 Monate - und dem Hund. Und ja, es ist oft sehr anstrengend, es allen recht zu machen. Doch es kam mir niemals in den Sinn, mich deswegen von dem Hund zu trennen. Sie gehört genauso zu uns und hat jedes Recht, hier zu leben. Und natürlich darauf, dass sich um sie gekümmert wird.

    Dein Hund spürt sicherlich deine ablehnende Haltung, und das ist nicht fair - sorry, aber das muss ich so deutlich sagen.

    Ich hoffe sehr, dass ihr euch zusammen raufen könnt - auch für deinen Hund ist die Situation mit dem Baby neu, gib ihr doch Zeit, sich an alles zu gewöhnen. :sad2:

  • Zitat

    Hallo Louana,

    Deine Situation ist aus der Ferne natürlich schwer zu beurteilen.
    Ich versuche es mal. Meine Meinung ist völlig ohne Wertung....

    Dieser Satz ist mir aufgefallen und durchzieht auch Deinen Text.
    Kann es sein, dass Du einfach mit Baby und zwei Hunden überfordert bist?
    Aus welchem Grund auch immer, scheinst Du besonders mit der großen Hündin überfordert zu sein. Das spürt Paula natürlich.
    Was ja nichts negatives ist , nur muss man es sich halt eingestehen . Jede/r kommt irgend wann an seine Grenzen des machbaren .
    Man kann hier auch nicht von einem Versagen reden , denn was hier geschehen ist , ist eine reine Ausnahmesituation wo die TE einfach überrascht wurde damit .

    Wenn es Deiner Paula bei Deinem Vater wirklich besser geht und wenn sie dort absolut glücklich ist, würde ich sie dort hingeben.
    Wenn dein Vater den Hund nehmen würde , dann gib in ihm . Der Hund scheint sich dort wohl zu fühlen , den sonst würde er nicht so ein unterschiedliches Verhalten zeigen . Wichtig ist doch , dass es dem Hund gut geht , oder ? Und vor allem kannst du ihn ja auch jederzeit sehen bzw besuchen .
    Habe damals ja auch den Labi meiner Tochter , übernommen .


    LG . Josef

  • ..."Der Hund scheint sich wohl zu fuehlen, denn sonst wuerde er dort ja kein anderes Verhalten zeigen."
    Vorsicht damit. Dadurch, dass sie sich in so einer Ausnahmesituation befindet, kann es gut sein, dass sie es so wahrnimmt. Ob Paula das gleiche empfindet, wuerde ich nicht unterschreiben.
    Ich wuerde ejnfach nicht so vorschnell handeln. Ich mache auch nicht mit meinem Freund Schluss, nur weil er gerade viel Stress im Job hat. Miteinander durch Dick und Duenn ist doch genau das, was ein Rudel eigentlich auszeichnet. Wenn der Vater genauso ein vollwertiges Mitglied darstellt fuer Paula, ok. Wenn nicht, wuerde ich ehrlich gesagt auch viel eher die kleine Huendin weggeben. Weil Paula eben so seelig ist und sich nicht lautstark beschwert, alle terrorisiert und eher still leidet (sollte sie wirklich so leiden ) faellt es leichter, sie aus der Situation zu entfernen als zB. die kleine Huendin. Das finde ich allerdings eher weniger fair, schliesslich ist doch (zumindest von der Erzaehlung zu schliessen) Paula die einzige, die sich anpasst. Und was Muecke zum Gesundheitszustand von Paula gefragt/gesagt hat, wuerde mich auch erst einmal interessieren. Man muss nicht immer gleich auf die Psyche der Hunde schliessen. Erst noch einmal richtig abklaeren, warum Paula spuckt.

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