Auslands Tierschutz oder lieber das eigene Land???

  • Im Tierschutz sicherlich nicht so oft und offensichtlich wie bei Welpen aus profitorientierter Vermehrung. Aber es kann z. B. sein, dass die Hunde auf eine Art und Weise hierhergebracht werden, die schlichtweg tierschutzrelevant ist. Das würde ich nicht unterstützen wollen, also interessiert es mich schon, wie die Hunde nach Deutschland kommen. Und wie bekommt man das heraus? Indem man gezielt nachfragt!


    Ein stückweit kann ich dich schon verstehen (falls ich dich überhaupt richtig verstehe). Nehmen wir mal an, ein Verein ist unseriös, weil die Spenden/Schutzgebühren nicht da landen, wo sie landen sollen. Dann ist das zwar ärgerlich für den Käufer und dramatisch für die zurückgebliebenen Hunde, aber grundsätzlich schadet man damit niemandem mehr, als wenn man die Finger von diesem Hund gelassen hätte. Und so hat man wenigstens einem geholfen. O.K. Wenn ich irgendwo einen alten Zausel sehe, dem ich helfen will, dann nehme ich es zähneknirschend hin, wenn jemand von meiner Schutzgebühr eine Party feiert statt Futter für die Hunde zu kaufen. Egal ist es mir sicher nicht!


    Es gibt aber auch Menschen, die sich einen Hund über eine Tierschutzorganisation anschaffen und denen einfach nicht der passende Hund vermittelt wird. Das kann jedem passieren, aber ich denke, dass Anfänger da besonders gefährdet sind. Da ist es schon wichtig, dass ein Verein seine Vermittlungen sorgfältig durchführt, und das ist vor allem auch im Sinne der Hunde! Ob und wie das geschieht, bekommt man ebenfalls heraus (oder zumindest einen Eindruck davon), indem man sich etwas mit diesem Verein beschäftigt.


    Es gibt auch immer mehr Vermittlungen auf Facebook, und da bin ich oft nicht sicher, ob das alles so mit rechten Dingen zugeht. Vor allem nicht, wenn auffallend viele Welpen in der Vermittlung sind. Wobei das auch mit der Region und der Jahreszeit zusammenhängen kann. Aber wie findet man das heraus? Richtig - indem man den Verein unter die Lupe nimmt.


    Also, so ganz kann man sich nicht aus der Verantwortung ziehen.


    Ich glaube allerdings, dass die meisten Vereine, die man so bei Zergportal und Co. findet, seriös sind. Aber hingucken, mit wem man es da zu tun hat, sollte man schon. Wenn die einen Hund in der Vermittlung haben, in den man sich bereits verliebt hat, dann ist das vielleicht was anderes, aber hier geht es ja um grundsätzliche Fragen.

  • Zitat

    Beispiel Tierschutz. Inwiefern?


    Egal ob Tierschutz oder Züchter man sollte schon genau hinschauen von wem man sich einen Hund holt.
    Auf beiden Seiten gibts Vermehrer die nur an Kohle interessiert sind. Mit falschem Mitleid unterstützt man das Pack nur noch.

  • Für die Hunde wird Geld bezahlt. Viel Geld. Dieses Geld sorgt dafür, dass ein Markt entsteht....


    Durch Tierschutz vor Ort passiert das nicht. Natürlich ist es auch kein Problem, wenn der eine oder andere Hund von einem Urlauber gerettet wird, oder engagierte Menschen auf Mallorca ein Tierheim aufmachen und die Hunde dann auch mal vermitteln. Ich habe großen Respekt vor solchen Helfern. Da gibt es ja hier im Forum auch ein wundervolles Tagebuch. Ich will eine solche Arbeit nicht schlecht machen.
    Aber der Hundeimport im großen Stil, wie er seit Jahren geschieht, sorgt ganz sicher nicht dafür, dass es vor Ort weniger heimatlose Hunde werden. Im Gegenteil!


    Mein Respekt vor Leuten, die sich einen "Hund aus der Tötung" holen, um sich wie die besseren Menschen fühlen zu können, hält sich in Grenzen.


    Gerade können wir hier im Forum ja wieder lesen, welche unglücklichen Entwicklungen es da geben kann, wie ahnungslos und unvorbereitet die Leute drangehen und wie bereitwillig Orgas Hunde an Leute abgeben, die damit wahrscheinlich überfordert sind - Krabbelbaby inklusive... Ich finde das unverantwortlich.


    Übrigens wollte ich auch erst einen TS-Hund - dem deutschen Tierheim war ich allerdings nicht gut genug. einen Auslandshund hätte ich bekommen. Das ist sehr oft der Grund, wenn Leute so einen Hund haben...

  • Zitat


    Aber der Hundeimport im großen Stil, wie er seit Jahren geschieht, sorgt ganz sicher nicht dafür, dass es vor Ort weniger heimatlose Hunde werden. Im Gegenteil!


    Hundeimport ohne Sinn und Verstand - das ist tatsächlich Mist und vor allem den vielen guten Tierschutzvereinen ein Dorn im Auge.
    Aber wie ich hier bestimmt schon geschrieben habe, werden meiner Meinung nach bei Diskussionen zu diesem Thema zwei Dinge miteinander vermischt: Die tatsächliche Tierschutzarbeit im Ausland und die Vermittlung von Hunden aus dem Ausland.
    Das sind zwei verschiedene Dinge, die sich allerdings nicht gegenseitig ausschließen!


    Ob man nun einen Verein präferiert, der wirklich Tierschutz vor Ort betreibt und vielleicht zusätzlich ein paar Hunde vermittelt oder ob man einen Hund von einem Verein nimmt, der ausschließlich Hunde vermittelt, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Sinnvoller ist sicher ersteres. Und in diesem Bereich gibt es zahlreiche wirklich gute Vereine, die vor Ort viel erreichen.
    Aber ich als Privatperson adoptiere ja keinen Hund, weil ich glaube, die Situation vor Ort damit wesentlich verbessern zu können. Ich mache das, weil ich Zeit, Platz und Geld für einen Hund habe (hoffentlich) und dabei noch einem Hund in Not helfen will.


    Und klar: Ich habe Hunde aus dem Tierheim, um mich besser zu fühlen. Was ist so schlimm daran? Ich wäre ja blöd, wenn ich das tun würde, obwohl ich mich damit schlechter fühle. Mir tun diese Hunde wahnsinnig leid und ich bin verzweifelt, dass ich so vielen nicht helfen kann.


    Was mich in deinem Beitrag stört ist das "im Gegenteil". Ich habe schon 100 mal gefragt, inwiefern denn eine reine Hundevermittlung die Zahl heimatlosen Hunde erhöht. Darauf konnte mir noch nie jemand eine befriedigende Antwort geben!
    Ausnahme: Die Hunde werden gezielt vermehrt, um sie als Tierschutzhunde zu vermitteln. Das ist dann aber kein Tierschutz, sondern Betrug unter dem Deckmantel des Tierschutzes.


    Ob ich nun ein paar Hunde aus der Tötung vermittle oder töte, hat doch null Einfluss auf die Anzahl der Hunde. Die sind dann entweder tot oder woanders. Als würde irgendein spanischer Jäger mehr Hunde vermehren, weil die bei Nicht-Gebrauch nach Deutschland vermittelt werden.
    In Italien ist es sogar nochmal anders, da entzieht man dem "Tierheim"-Betreiber die Einnahmequelle, indem man Hunde vermittelt. Ist doch schön, wenn so eine Hundehölle dicht machen muss.


    Das ist schon ein Widerspruch in sich. Zwei der häufigsten Argumente, die ich gegen den "Auslandstierschutz" (=Auslandsvermittlung von Hunden) lese ist 1. man ändert nichts vor Ort und 2. man nimmt den Leuten dort ihre Probleme ab.
    Was denn nun? :???:

  • Das Problem, z.B. in Spanien, sind die Einwohner selbst. Erst wenn die genügend aufgeklärt werden könnten, würde sich auch etwas ändern. Vielleicht.
    Erst die Tage gelesen
    Eine Familie hat sich entschieden einen reinrassigen Schäferhundwelpen für sehr viel Geld zu kaufen, damit deren Kind lernt, Verantwortung zu übernehmen.
    Der 16 Wochen alte Welpe ist dann im Tierschutz gelandet, weil das Ziel, nach nur ein paar Wochen, nicht erreicht wurde. Der Vater hat, nachdem sich das Kind eben nicht so gekümmert hat, sich dazu entschieden, den Hund wieder wegzugeben, damit das Kind traurig ist und sich darüber Gedanken macht.
    Ein anderer Fall.............Hilfe, Hilfe, der Hund muss weg, er hat das Kind gebissen. Die Frage, was denn vorgefallen wäre..naja, der Hund wurde am Schwanz gezogen und hat es sich nicht gefallen lassen. Könnten wir den Hund vielleicht gegen einen Hund tauschen, der nicht beisst.
    Und, und, und....
    Tierschutz hin oder her, solange die Menschen selbst so unvernünftig und dumm sind, kann man nur hilfslos zusehen und mit dem Kopf schütteln.
    Für diese Tiere ist es besser im Tierschutz zu landen und an gute Familien vermittelt zu werden.

  • Zitat

    Naja, solche Deppen gibt´s auch hier und gute Familien gibt´s auch dort. Vielleicht ist die Verteilung ein bisschen anders.


    Bei uns werden aber Welpen nicht in Glaskästen im Supermarkt angeboten, nicht einfach an Bäumen aufgehängt, nicht ständig ausgesetzt usw.
    Klar, es gibt auch bei uns solche Menschen, aber dort ist es halt die Mehrheit.

  • Zitat

    Bei uns werden aber Welpen nicht in Glaskästen im Supermarkt angeboten, nicht einfach an Bäumen aufgehängt, nicht ständig ausgesetzt usw.
    Klar, es gibt auch bei uns solche Menschen, aber dort ist es halt die Mehrheit.


    Vielleicht sind die nur ein paar Jahre hinterher? Ich habe mal einen alten Otto- oder Quelle-Katalog gesehen, da konnte man Welpen bestellen. Bei dem Herrn in Düsseldorf, findest du auch Welpen im Glaskasten, wieder.

  • Unsere Hunde sind ja Auslandstierschutzhunde. Warum haben wir uns gerade für diese Orga entschieden?


    Das hatte mehrere Gründe aber der Hauptgrund war das wir so beeindruckt waren von den Leuten die die Orga betreiben das wir die unterstützen wollten. Tierschutz in der Türkei ist alles andere als ein einfaches Thema.


    Die Station in der Türkei wird von zwei Schwestern betrieben die neben ihrer kompletten Zeit auch noch ihr komplettes Geld in die Hunde investieren. Die Schutzgebühr deckt bei weitem die Kosten nicht bis ein Hund vermittelt wird. Das "Problem" der Schwestern ist das die Hunde erst nach Deutschland ausreisen wenn die das Gefühl haben der Hund ist soweit. Also nix mit schnell schnell weitervermitteln.


    Nesli die Dame die die Hunde hier Vor Ort vermittelt opfert auch ihre komplette Freizeit für die Hunde und für die gibts nix befriedigenderes wenn sie einen ihrer Schützlinge in gute Hände untergebracht hat. Als wir Bär den Bruder zu Nelli genommen haben waren die alle so happy das die geheult haben.
    Bär hatte Probleme mit einem Augenlied. Das ist nach innen gewachsen so das die Wimpern das Auge ständig berührt haben. Der Hammer war das Nesli das extra noch machen lassen wollte bevor wir den Hund bekommen. Sie wollte uns keinen "nicht perfekt versorgten" Hund vermitteln. Wir konnten uns dann durchsetzen und haben das von unserem Tierarzt auf unsere Kosten machen lassen. Alleine dafür wäre die komplette Schutzgebühr von 250,- draufgegangen.


    Was ich damit sagen will, mir ist wie bei Hunden die Rasse, auch bei Menschen die Nationalität vollkommen egal. Mir ist es wichtig genau solche Leute zu unterstützen denen es wirklich um die Hunde geht, egal ob In- oder Ausland. Ich sehe auch keinen Vorteil in einem Rassehund und sehe Zucht wie sie betrieben wird äusserst kritisch. Gerade bei Moderassen. Deswegen haben wir uns für Tierschutzhunde entschieden. Wie beim Rassehund sollte man halt genau hinschauen wie das betrieben wird.


    Der Vermehrerhund ist auch nicht klassisch der Hund aus dem Tierschutz sondern eher der Rassehund. Warum? Ganz einfach, da ist mehr Geld verdient. Siehe eBay Kleinanzeigen. Leider gibts auch die Fälle wo versucht wird mit dem Leid der Hunde Kasse zu machen.


    Ansonsten kann ich mich Fusselnase nur anschließen.

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