Er WILL es einfach nicht ...

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    Das ignorieren gibt einem Hund Sicherheit! Er merkt, dass ihm Entscheidungen angekommen werden und er es nicht selbst regeln muss.


    nein.
    das ist soziale ausgrenzung und bei einem sozial lebenden tier, welches auf uns angewiesen ist der eigentliche supergau und somit der entzug einer existenziellen grundlage.
    eigentlich gehört das mit zu den schlimmsten psychischen martern die man einem sozialen lebewesen antun kann...
    das hat für mich nichts mit erziehung zu tun...

  • Zitat


    nein.
    das ist soziale ausgrenzung und bei einem sozial lebenden tier, welches auf uns angewiesen ist der eigentliche supergau und somit der entzug einer existenziellen grundlage.
    eigentlich gehört das mit zu den schlimmsten psychischen martern die man einem sozialen lebewesen antun kann...
    das hat für mich nichts mit erziehung zu tun...

    Verstehe ich nicht. Heißt das, dass du 24 Stunden lang auf JEDE Kontaktaufnahme deines Hundes reagierst? Dich nonstop mit ihm beschäftigst? Du nicht mal in Ruhe auf Toilette gehen kannst, denn dadurch schließt sich ja eine Tür und der Hund ist sich selbst überlassen, ohne seinen Menschen, der ihm die überlebenswichtige Aufmerksamkeit schenkt?? :???:

    Meine Junghündin wird pro Tag ca. 1,5 Stunden draußen bespaßt und ca. 1 Stunde drinnen (mit Kuscheln, Tricks oder Sonstigem), den Rest der Zeit verbringt sie dösend in ihrem Körbchen oder kaut auf einem Kauartikel herum, sprich: Ich beachte sie null. Nicht aus Bösartigkeit, sondern weil ich Anderes zu tun habe und drinnen RUHE angesagt ist, und das weiß sie auch! Jedwede Aktion (Spielen, tricks, Kuscheln, rausgehen usw.) geht von MIR aus. Ansonsten putze ich derweil, arbeite für die Uni oder mache sonstwas - und ich behaupte mal, dass mein Hund keinen "gemarteterten" Eindruck macht.

    Ich schließe mich zu 100% Laviollinas Vorschlägen an: Drinnen wird ignoriert. Der Hund bei Kontaktaufnahme oder Kontrollversuchen auf den Platz verwiesen - in der Hoffnung, dass er IRGENWANN aufgibt und sich entspannt. Ich wünsche der TS einen langen Atem!

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    Verstehe ich nicht. Heißt das, dass du 24 Stunden lang auf JEDE Kontaktaufnahme deines Hundes reagierst? Dich nonstop mit ihm beschäftigst? Du nicht mal in Ruhe auf Toilette gehen kannst, denn dadurch schließt sich ja eine Tür und der Hund ist sich selbst überlassen, ohne seinen Menschen, der ihm die überlebenswichtige Aufmerksamkeit schenkt?? :???:


    Blödsinn. Es gibt tatsächlich noch etwas zwischen sozialer Ausgrenzung und Dauerbespassung. Ich kümmere mich drinnen auch nicht gross um meine Hunde, aber ignoriere sie nicht. Ich bestätige, dass sie da sind mit einem kurzen Blickkontakt, wenn sie in mein Blickfeld geraten. Wenn einer ankommt zum kraulen gehe ich drauf ein oder nicht, aber ich bin höflich dabei und zeige, was gerade geht und was nicht. Nicht Entziehen jeglichen Sozialkontakts gibt Sicherheit, sondern klare Regeln im sozialen Umgang miteinander. Die kann man aber nicht durch Nicht-Umgang dem Hund erklären.

    Der Hund braucht keine permanente Aufmerksamkeit, und schon gar nicht permanente Bespassung. Aber er braucht das Gefühl, dazuzugehören, und seinen Platz im Sozialgefüge zu haben. Und das kann man ihm nicht durch soziale Ausgrenzung geben.

  • Zitat

    Verstehe ich nicht. Heißt das, dass du 24 Stunden lang auf JEDE Kontaktaufnahme deines Hundes reagierst? Dich nonstop mit ihm beschäftigst? Du nicht mal in Ruhe auf Toilette gehen kannst, denn dadurch schließt sich ja eine Tür und der Hund ist sich selbst überlassen, ohne seinen Menschen, der ihm die überlebenswichtige Aufmerksamkeit schenkt?? :???:

    :D ne das problem habe ich erst gar nicht. meine hunde sind sehr entspannt und haben es nicht nötig hier alles und jeden ständig zu kontrollieren. sie dürfen im haus liegen, wo es ihnen passt und in jedem zimmer stehen ausreichend hundebetten zu verfügung, oder die couch etc...
    ich gebe durchaus immer wieder gerne feedback wenn einer der drei ankommt und laufe auch durchaus ohne ständig aufmerksamkeiten zu geben an ihnen vorbei. wir werden schliesslich auch nicht immer und überall beachtet. das tun auch meine drei hunde untereinander nicht.
    aber..
    hier ging es um andauernde ignoranz, konstantes "auf den platz verweisen" etc.
    muss man sich einen hund erst -versklaven- bis er aus daraus resultierender existentieller angst heraus "aufgibt"?
    wenn es soweit ist, hat er wortwörtlich aufgegeben...
    das ist für mich kein erzieherischer aspekt, oder hat gar etwas damit zu tun. im gegenteil. damit kann man (je nach hund) die ganze vertrauensbasis zerstören.
    für mich hat dieser hund schlicht noch nicht richtig gelernt verantwortung abzugeben.
    sieht ein hund in einem eine souveräne führungsperson, braucht man das ganze ignorierszenario auf keinen fall. dazu muss ich mich jedoch in den augen des hundes auch dazu qualifizieren.

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    Der Hund braucht keine permanente Aufmerksamkeit, und schon gar nicht permanente Bespassung. Aber er braucht das Gefühl, dazuzugehören, und seinen Platz im Sozialgefüge zu haben. Und das kann man ihm nicht durch soziale Ausgrenzung geben.

    :gut:

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    Ich schließe mich zu 100% Laviollinas Vorschlägen an: Drinnen wird ignoriert. Der Hund bei Kontaktaufnahme oder Kontrollversuchen auf den Platz verwiesen - in der Hoffnung, dass er IRGENWANN aufgibt und sich entspannt. Ich wünsche der TS einen langen Atem!

    Hast Du Angst, dass Dein Hund die Herrschaft an sich reisst, wenn Du ihm ein Leben als lebendiges Wesen zugestehst? Dein Hund muss sich 21,5 Stunden am Tag den Arsch platt liegen im Körbchen? Wie traurig.

    Meine Hunde sind meine Lebensgefährten, wir sind eine soziale Gemeinschaft.
    Sie dürfen sich frei bewegen und auch Kontakt aufnehmen, wenn sie Hunger haben oder raus müssen.
    Ich arbeite von Zuhause aus und muss auch meine Stunden am Schreibtisch verbringen.
    Meine Hunde legen sich von alleine hin, wenn ich mich an meinen Schreibtisch setze.
    Sie schlafen dann ohne weiteres 3-4 Stunden, dürfen mich aber auch mal an eine Pause erinnern.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hunde gibt für die Ignorieren die GRÖßTE Strafe ist. Die Hündin eines Freundes ist unglaublich fertig mit den Nerven wenn man sie bei jeglicher Kontaktaufnahme (beispielsweise als Bestrafung) ignoriert. Sie verzweifelt total.
    Mein Kleiner entspannt sich jedoch schnell wenn ich ihm sage wo er zu bleiben hat und das er mich nicht bespaßen muss ;)

  • Das Problem bei einem Hund der ständige Ansprache und Beachtung bekommt, ist, dass eine Erwartungshaltung entsteht. Dadurch entsteht ständige Aktion beim Hund, weil er sich bei jeder Aktion des Menschen "angesprochen" fühlt und zudem viel häufiger Aktionen initiiert. Ein Hund der ständig in der Erwartungshaltung ist, dass er gleich wieder agieren muss, kommt schlecht runter.
    Viel besser wäre es doch eine Erwartungshaltung in Form von Ruhe anstatt ständiger Aktion zu kreieren. Zb "ins Körbchen" bedeutet Hund wird die nächste Zeit "nicht gebraucht", kann entspannen. Und das erreicht man tatsächlich nur, indem man ihn dann auch vollkommen in Ruhe lässt.
    Aber so wie sich das hier ließt ist der Hund der TE noch lange nicht soweit eine zeitlang entspannt im Körbchen zu bleiben. Auch Ruhe muss gelernt werden. Ich persönlich würde erstmal daran arbeiten, indem ich ihn immer wieder ins Körbchen schicke und zunächst im Zimmer bleibe, bis er das Körbchen als Entspannungsort verknüpft hat, notfalls auch mit Massagen oder Streicheleinheiten. Erst wenn er das Prinzip verinnerlicht hat, würde ich anfangen das Zimmer zu verlassen. Unnötige (und sinnlose, weil der Hund die eh nicht versteht) Ansprachen würde ich unterlassen.
    Das ist sehr kleinschrittig und aufwendig und sicher nicht für jeden Hund nötig. Grundsätzlich würde bei einem "normalen" Hund ignorieren schon Erfolge zeigen. Aber hier handelt es sich scheinbar um einen stark traumatisierten Hund. Und so ein Hund braucht einfach mehr Anleitung und Hilfestellung als ihn per ignorieren ins kalte Wasser zu schmeißen.

  • Kauf dir mal das Buch "Lass mich nicht allein"; das hat bei uns super geholfen.

    Ignorier deinen Hund bitte nicht, wie hier einige schon geschrieben haben ist das eine schlimme Strafe, das heisst aber nicht dass du auf jeden Furz deines Hundes reagieren und springen musst wenn er es verlangt.
    Dass der Hund alles kontrolliert solltest du abstellen (evtl mit professioneller Hife).
    Ich kenne das von meinem auch, wenn ich zu viel "Freund statt Hund" spiele, verfällt er auch in das Verhalten dass ich nicht gehen darf weil er dann ja nicht die Kontrolle hat.
    Das ist für den Hund mindestens genauso schlimm wie für mich, er leidet dann wirklich.
    Fahre ich das dann wieder runter, geht es wieder.
    Damit meine ich nicht so einen Blödsinn wie zuerst durch die Tür gehen, erst essen und diesen Chefkram, sondern einfach das kontrollierend auf meinem Bein sitzen, jeden Blick kommentieren, spielen wenn man aufgefordert wird usw. Das darf er auch, aber nicht den ganzen Tag.

  • Hi,

    du hast schon alles mögliche durchprobiert - das bedeutet, ständig wieder was anders, mal so mal so --> für so einen unsicheren Hund das schlimmste!

    Leg dich auf eine Linie fest und bleib dabei. Der Druck "es muss klappen" ist natürlich ganz schlecht. Ich würde auch nicht damit rechnen, dass 4 Stunden in absehbarer Zeit klappen werden.

    Zuerst sollte der Hund tatsächlich lernen, in einem anderen Raum oder mit Distanz zu dir zu entspannen wenn du da bist. Solange er das nicht kann, bringt alles andere überhaupt nix.

    Ich würde mal damit anfangen, den Futternapf auf dem Ruheplatz zu reichen. Und immer wieder mal was leckeres dort zu verstecken. Der Platz sollte erst mal total super sein. Wenn dein Hund anfängt, von alleine dort hin zu gehen, dann kann man mit hinschicken usw anfangen.

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