Hundeführerschein vor Freilauf - würde euer Hund das bestehe

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    Grundsätzlich wäre ich für die Einführung des Hundeführerscheins, wobei natürlich Abstriche gemacht werden müssten (z.B. bei alten Hunden oder Hunden die bislang unauffällig in einer Mensch/Hundebeziehung gelebt haben, für langjährige Hundehalter die nie auffällig geworden sind). Für Hundeneulinge halte ich so eine Verordnung für sinnvoll.

    Fände ich zB eine ziemlich blöde Unterscheidung.

    Zum einen gibt es mMn die Fälle, die offiziell "unauffällig" sind, weil sie bis dato einfach nie gemeldet wurden. Zum anderen war jeder langjähriger Hundehalter auch mal Hundeneuling. Warum also einen Vorteil daraus ziehen, dass man 20 Jahre früher auf die Welt kam. Heißt ja auch nicht, dass man es dadurch besser macht.
    Gleichzeitig muss man dann die Frage stellen: Wer ist Hundeneuling?

    Offiziell wäre ich das mit Hermann wohl auch, weil es der erste Hund ist, der auf meinen Namen läuft. Trotzdem hab ich seit 10 Jahren mit Hunden zu tun, Kontakt/Erziehung trallala... Hunde von Nachbarn/Freunden/Bekannten. Würde dann aber wohl kaum "angerechnet" werden.

    Nee, wenn dann für alle.

    Dass man die Kosten dann mit der Steuer verrechnen könnte, fände ich ganz nett. Die Gruppe von erfahrenen, langjährigen Hundehaltern sollte so eine Prüfung dann ja sowieso auf einer Arschbacke absitzen.

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    Ich glaube, in meinem Fall wäre eher ich mit so einer Prüfungssituation überfordert, als Hermann. Die Punkte dürften für ihn gar nicht mal so ein Problem sein. Selbst der Kontakt mit fremden Personen.... das hat sich aber erst vor kurzem schlagartig gebessert und ich hab immer noch den unsicheren Hund im Kopf, der direkt losstürmt. Bin da gerade in der Phase, wo mir in manchen Situationen das Herz in die Hose rutscht, um danach festzustellen, dass Hund damit gar keine Probleme mehr hat.
    Ich würde so eine Prüfung also erst in ein paar Monaten machen, wenn sich mein "neues Bild" gefestigt hat. Der "entspannte" Hermann ist dafür einfach noch zu frisch.

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    Wie sieht das eigentlich aus, wenn man so einen Hundeführerschein nicht macht und somit keinen Freilauf gestattet bekommt.
    Gilt dann gleich wie bei Listenhunden die max. 2m-Leine?
    Hermann bekommt ja so langsam "Freilauf" (mit schleppender Leine), habe aber oft die Schleppleine in der Hand. Soll sowas dann als "an der Leine" gelten oder ebenfalls als "Freilauf"?

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    Ich verstehe auch nicht so ganz, wo das Problem ist, dass jeder Hund an sich überprüft werden soll. Einerseits wollen alle, dass (Listen)Hunde individuell betrachtet werden, damit die Gesellschaft erkennt, dass ein Chihuahua genau so ein Monster wie ein AmStaff ein Kuscheltier sein kann; wenn es dann aber um die eigene Person geht, will man bitte attestiert bekommen, dass man mit jedem Hund klar kommt, weil's mit dem letzten doch so gut geklappt hat........
    Man sollte sich also schon festlegen, ob man einen Hund nun individuell oder generell betrachtet. Wer Hund 1 gut erzogen hat, hat ja keinen Freifahrtschein, dass bei Hund 2 alles genau so läuft.

    Also ich glaube auch nicht, dass ein Hundeführerschein die Lösung aller Probleme ist, aber die Tendenz geht in die Richtung und sobald ein Land "positive Erfahrungen" damit gemacht hat, werden irgendwann alle nachziehen. Im Grunde scheint dann ja jeder darauf bedacht zu sein, irgendwelche Schlupflöcher zu finden, weshalb gerade er/sie selbst, den Schein nicht machen muss.

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    Fände ich zB eine ziemlich blöde Unterscheidung.

    Ich finde es nicht blöd, weil ich an die vielen älteren Hundehalter denke, die den Hundeführerschein sicherlich mit der Arschbacke (Deine Worte) absitzen könnten, körperlich jedoch nicht mehr dazu in der Lage wären.

    Ja, ich höre schon Deine Einwände ............ "wer nicht körperlich in der Lage ist ......................." Nun ja, ein schwer gebrechlicher Mensch wird sich sicherlich keinen Hund mehr zulegen wollen, aber viele alte Menschen können einem Hund immer noch ein gutes Zuhause bieten und das würde Deinen Einwand "blöde Unterscheidung" im Vorfeld verbieten.

    Einfach mal denken! Auch Du wirst alt.

    Auch, wenn ich heute eine gute Hundehalterin bin, so möchte ich im Alter dennoch einen Hund um mich haben und ich empfände es diskriminierend, wenn ich wegen eines geforderten Hundeführerscheins ausgeschlossen werden würde.

  • Meine drei Hunde laufen fast nur offline - sind gut erzogen - leben in der Stadt und bewegen sich dort sicher und ruhig.

    Den Test würde ich mit keinem bestehen - schon alleine, weil keiner Platz beherrscht - und Sitz nur eine auf Kommando macht - aber nur, wenn der Boden nicht kalt ist .

    Bleib würde auch nicht hinhauen - jedenfalls nicht, wenn ich mich so weit entfernen würde - und warum sollte ich in der Stadt meine irgendwo absetzen und weggehen :???:

    Finde diesen Test völlig überzogen - und hätte für tolle Stadthunde dann Leinenpflicht :omg:

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    Ich finde es nicht blöd, weil ich an die vielen älteren Hundehalter denke, die den Hundeführerschein sicherlich mit der Arschbacke (Deine Worte) absitzen könnten, körperlich jedoch nicht mehr dazu in der Lage wären.

    Ja, ich höre schon Deine Einwände ............ "wer nicht körperlich in der Lage ist ......................." Nun ja, ein schwer gebrechlicher Mensch wird sich sicherlich keinen Hund mehr zulegen wollen, aber viele alte Menschen können einem Hund immer noch ein gutes Zuhause bieten und das würde Deinen Einwand "blöde Unterscheidung" im Vorfeld verbieten.

    Einfach mal denken! Auch Du wirst alt.

    Auch, wenn ich heute eine gute Hundehalterin bin, so möchte ich im Alter dennoch einen Hund um mich haben und ich empfände es diskriminierend, wenn ich wegen eines geforderten Hundeführerscheins ausgeschlossen werden würde.


    Nö, kein Einwand (Einzelfallentscheidung), aber genauso wie die Prüfung an ein Problem-Hund-Mensch-Team angepasst wird, könnte dies auch bei älteren Haltern der Fall sein. (Verkürzte Prüfung, Prüfung in der Umgebung zu Hause oder Ähnliches)

    Und gegen Prüfungsbefreiung im Einzelfall wende ich ja gar nichts ein. Nur im Voraus schon festzulegen "langjährige Hundehalter" müssen die nicht machen... dann braucht man auch gar keine Prüfung einführen. Denn darunter fallen dann auch die Mitte-30-Jährigen. Ob nun vernünftige oder unvernünftige Halter kann ohne Prüfung dann nicht getestet werden (und somit haben auch die unvernünftigen Halter eine Prüfungsbefreiung - und darauf lag meine Betonung)


    Hundehaltung im Alter ist jetzt ein anderes Fass, dass ich in dem Umfang, den es benötigen würde, gar nicht erst aufmachen will.

  • Zitat

    Meine drei Hunde laufen fast nur offline - sind gut erzogen - leben in der Stadt und bewegen sich dort sicher und ruhig.

    Den Test würde ich mit keinem bestehen - schon alleine, weil keiner Platz beherrscht - und Sitz nur eine auf Kommando macht - aber nur, wenn der Boden nicht kalt ist .
    :

    Ich bin zwar für einen Hundeführerschein, würde jedoch die Einschätzung anhand des Erscheinungsbildes/Gehorsam von Hundehalter/Hund abhängig machen und nicht von irgendwelchen einstudierten Übungseinheiten.

    Bei mir würdest Du bestehen! (ich habe leider nichts zu sagen

  • Also, ich denk, meine würden bestehen mit etwas Training vorher.

    Das Steht kann nur Biene, und da auch nur in der bei der Prüfung in der Rettungshundestaffel vorkommenden Version: Steh aus der Bewegung. Wenn ich das im Stehen abfordere, guckt sie mich fragend an *gg Aber gut, das ist Trainingssache. Bossi kann ein STOP, dabei bleibt er fast immer stehen, das würde ich eben dann ausbauen bei Bedarf. Die anderen Kommandos: bei beiden keine Probleme, höchstens bei der Leinenführigkeit, je nach Aufregungsstatus *gg (hupps, ich seh grad, das kann zum Durchfallen führen..... ok - Trainingssache....)

    Frieda kennt das STEH gar net, weil nicht nötig bislang. Die setzt sich, wenn ich irgendwo stehenbleibe, oder schnuppert rum. Oder bleibt halt stehen, ganz nach Belieben. Aber kann mir net vorstellen, daß das zum Durchfallen führen würde.

    Beim Bleib würde Frieda auch nicht in der gewünschten Position bleiben, hat aber kein Problem damit, wenn ich mich entferne. Ohne Leine geht nicht, da geht sie irgendwann weg, schnuppernd oder so, vor Langeweile, es sei denn, ich bremse verbal aus. Aber warum ein Hund das können muß, ist mir schleierhaft, denn ich würde niemals meinen Hund irgendwo ablegen, wo ich so weit weggehe, daß ich ihn nicht mehr unter Kontrolle hätte. Mach ich nichtmal beim Metzger, da bleiben sie halt daheim oder im Auto.

    Beim Kommen auf Ruf hat sich´s bei Frieda spätestens mit dem Gehorsam, wenn ein anderer Hund sich nähert, und sie das merkt... ;-)

    Ein Korrekturwort haben wir kein festes, aber ich nehme an, wenn ein Hund futtern will, und ich schicke ihn weiter, dürfte das auch ausreichen. Geht ja darum, das Aufnehmen des Gefundenen zu verhindern.

    Alles anfassen/kontrollieren lassen: kein Problem bei allen Dreien, anfassen bei Biene nicht so bliebt, sie läßt´s aber zu (wenn ich denjenigen nicht ausbremse), beschwichtigend, geht nicht nach vorn.

    Skater, Mofas, Rollstühle etc. kein Problem, werden grundsätzlich ignoriert oder freundlich begrüßt, wenn sie den Hund angucken. Höchstens, wenn Mofa direkt an Frieda vorbeifährt - sie erschrickt, weil sie ja nix sieht, und springt dann bellend in die Richtung - aber bei sowas hab ich die Leine eh kurz und nachdem ich das weiß und das Mofa kommen sehe, kann ich sei rechtzeitig zu mir nehmen.

    Hundebegegnungen mit Bossi an der Leine - naja, tageslaunen-abhängig.... *gg Allerdings, wenn ich Spieli dabei habe (hab grad gesheen, der Einsatz ist ok) und rechtzeitig schalte, kein Thema. Bei Frieda: ich muß managen, daß der Hund nicht ganz herkommt, ansonsten kein Problem. Im Freilauf geht bei Frieda nicht, da müßte ich mich auf Stufe 1 (an der Leine) beschränken bei ihr.

    Bus/Bahn/Auto/Läden: kein Problem.

    Was allerdings eine Impfung mit dem geforderten Gehorsam zu tun hat, ist mir ein Rätsel.....

    Frage: bei den aufgezählten Hilfsmitteln ist kein Maulkorb genannt. Verwendung erlaubt, zählt der als Hilfsmittel? (wg. Frieda und den anderen Hunden; Freilauf ohne Mauli geht net.)

    Generell: naja, das Sitz/Steh und Platz find ich a weng überflüssig, aber das wird ja bei der BH z.T. auch abgefragt, und die haben Biene und Bossi. Lediglich das STEH kennen sie von dort nicht, und die Leinenführigkeit - naja, brauchen wir fast net, weil die zwei Großen fast nur frei laufen. Aber sie können´s, wenn ich darauf bestehe. Aber so aus dem Stand raus, wenn heut einer mit meinen Hunden die Prüfung abverlangen würde, würde ich sagen, Biene besteht blind, Bossi wahrscheinlich mit kleinen Hilfen und dem ein oder anderen Anranzer, weil er übermütig wird, und Frieda könnte nur die Stufe 1 machen (das Verhalten fremden Hunden gegenüber haben wir so weit im Griff, wenn ich wie in diesem Test Einfluß nehmen darf und sie managen kann, und sie nicht freundlich bleiben muß auf Teufel komm raus) - wenn das fehlende STEH nicht zum Durchfallen führt, ansonsten brauchten wir nicht erst zu starten.

    Ansonsten stimme ich Grinsekatze1 zu, wenn sie sagt:
    "Ich bin zwar für einen Hundeführerschein, würde jedoch die Einschätzung anhand des Erscheinungsbildes/Gehorsam von Hundehalter/Hund abhängig machen und nicht von irgendwelchen einstudierten Übungseinheiten."
    Außerdem bin ich (aus völlig ungeigennützigen Gründen *gg) dafür, die Begleithundeprüfung als Hundeführerschein anzuerkennen...... ;-) ;-)

  • Zitat


    Und ja, meine Hunde würden den Hundeführerschein bestehen, weil sie von klein auf die notwendigsten Kommandos "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" beherrschen.

    Aber das ist nicht für alle Hunde notwendig (abgesehen von "hier"). Das ist das Problem. Ich mag mir solche Kommandos nicht vorschreiben lassen, wenn ich sie nicht für nötig halte. Da fühle ich mich entmündigt.

  • Ah, du hast ja noch was dazu geschrieben. So finde ich es auch O.K., obwohl ich trotzdem gegen den Hundeführerschein bin.

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    Ich bin zwar für einen Hundeführerschein, würde jedoch die Einschätzung anhand des Erscheinungsbildes/Gehorsam von Hundehalter/Hund abhängig machen und nicht von irgendwelchen einstudierten Übungseinheiten.

  • Ich mache z.B auch mit meinem Hund die sogenannte Begleithundeprüfung und ich muss ehrlich gestehen, so manches ist von der normalen Hundehaltung weit entfernt.

    Ich wünschte mir z.B. kein einstudiertes Laufschema, sondern einen "normalen" geprüften Umgang von Hundehalter und Hund.

    Nur, da fängt der Gesetzgeber schon an zu grübeln: "Was bitte ist ein normaler Umgang mit dem Hund"? Da müssten einfach praxistaugliche Prüfungstests her, die regelmässig auf den neusten Stand gebracht werden müssten.

    (und ja, ich habe ja nichts zu sagen

  • Meine Hunde würden diesen Test nicht bestehen. Das liegt daran, das dort einfach Kommandos sind, mit denen ich nichts anfangen kann. Warum sollte mein Hund irgendwo bleiben wenn ich weiter gehe? Und wofür braucht man unbedingt Platz? Beide können es, Sammy kannte es schon bevor er zu mir kam und Tamina habe ich es beigebracht als erstes wo wir mit dem Clickern angefangen haben damit sie es versteht. Aber im Alltag habe ich es noch nie gebraucht, was wiederum heißt das beide es nicht 100% immer und überall können.

    Ich verstehe nicht wieso man solch ein Schwachsinn braucht. Wenn die Menschheit mal etwas Rücksichtvoller wäre, würden sich viele Probleme von alleine lösen, und da kann so ein Führerschein auch nicht viel helfen.

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