Starten in Ruhe

  • Dieses Thema hab ich schon kurz im querbeet-Thread angesprochen und auch ein bisserl Echo bekommen, aber ich würd gern noch mehr Erfahrungen dazu sammeln.
    Ich betreibe ZHS (Dogscooter) mit meinen beiden Australian Cattle Dog Hündinnen, und das Ziehen und auch die Richtungskommandos geht ganz zufriedenstellend, obwohl natürlich immer was zu verbessern ist.
    https://www.youtube.com/watch?v=Fc7-qmAXH0E


    Am meisten Kopfzerbrechen macht mir aber momentan der Start.
    Meine ältere Hündin Corra (die graue im Video) bellt dabei sehr laut, schaut mich an, dreht sich, verwurstelt sich in ire Zugleine. Anfangs hat sie in den Pausen zwischen den Läufen auch intensiv gebellt, das hat sich aber verbessert, seit ich ein klares Ritual einhalte, also in der Pause den Scooter hinlegen, Hunde ausspannen und langsam bummelnd hin und her gehen, bis sie abgehechelt haben und es weiter gehen kann.
    So kommt sie in der Pause zur Ruhe, allerdings geht das Bellen wieder los, sobald ich die Hand an den Scooter lege - das Signal, dass es gleich weitergehen wird.


    Was ich in den 9 Jahren Zusammenleben mit diesem Hund gelernt habe: Geduld und Aussitzen, sprich Warten bis sie ruhig ist, bringt in der Regel nichts, da sie aus Frust bellt und nicht als Aufforderung. Denn das Warten auf Ruhe mache ich natürlich schon seit Anbeginn: solange sie bellt gibt es kein "Go". Trotzdem bellt sie jedesmal wieder, ist dann für 15 Sekunden still, bekommt ihr "Go" und kommt daraufhin erst mal zu mir, kläfft mich an, dreht sich ein paar Mal, kläfft, kläfft, kläfft, und kommt langsam ins Laufen, kläfft die ersten 20 m und hält dann die Schnauze. In dieser Phase kommt es auch vor, dass sie im Übersprung nach der zweiten Hündin schnappt, also Chaos pur.
    Abbruch für Kläffen nach dem Start führt nur zu noch mehr Streß und nicht zu mehr Ruhe, weil sie dann gar nicht mehr weiß, woran sie ist.


    Heute hatte ich den Gedanken, dass das Hauptproblem ihre starke Rückwärtsorientierung ist. Darum das Drehen, das mich-Anbellen, das Leinengewurschtel. Wäre sie nach vorne orientiert, gäbe es viele Probleme beim Start nicht. Bei ein paar Starttrainings heute mit Leckerlis ein paar Meter voran und "Go" erst bei Blick nach vorne zum Leckerli hat es ganz gut ausgeschaut. Da zieht sie dann aus der gespannten Leine an, es gibt kein Kreiseln und kaum Kläffen auf dem Weg hin.


    Könnte das der richtige Ansatz sein - Leckerli gut sichtbar auslegen vor dem Start, die sie dann quasi im Vorbeilaufen einsammeln kann? Hat das jemand von euch schon probiert? Ich fürcht halt, dass sie dann eventuell zu schnüffeln und suchen anfangen könnte und ich den Start quasi nur verschiebe.


    Ansonsten würd ich mir wünschen, in dem Thread eure Erfahrungen und eure Startrituale kennenzulernen, egal, ob ihr Lärm und Gewurschtel erfolgreich oder erfolglos bekämpft habt oder ob es eure Hunde von Anfang an schön machen. Einfach erzählen, wie es bei euch läuft, wäre schön! :smile:
    Ich hoffe, dass ich mir dadurch vielleicht ein bisschen was mitnehmen kann oder mir die Augen geöffnet werden, falls ich grad irgendwo auf dem Schlauch steh oder völlig falsch denk mit dem Hund.

    • Neu

    Hi


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    • Hm, nicht grad viel Echo hier. Hat hier niemand ähnliche Startprobleme gehabt oder will sich nur niemand äußern?


      Heute jedenfalls habe ich es bei unsere Runde mit den am Start vorgelegten Leckerlis probiert. Das Ergebnis war durchwachsen. Zwar war Corra deutlich mehr nach vorne orientiert und hat wesentlich weniger gekläfft, von dem Moment an, an dem ich ihr die Leckerlis gezeigt habe. Heute hat es keine Leinenverwicklung gegeben, weil sie sich nicht gedreht hat, also das war mal positiv.
      Allerdings sind auch die befürchteten Nebenwirkungen eingetreten - beim Leckerli gibt es natürlich eine Pause, weil geschnuppert werden muss, ob da nicht noch mehr liegt.
      Außerdem hat Corra mehr zu Aquila rübergeschnappt auf den ersten Metern als das letzte Mal - Streß wegen Futterkonkurrenz?


      Ich bin noch nicht schlüssig, wie ich weitermachen werde. Vielleicht fällt mir ein gut sichtbares, großes Leckerli ein, das trotzdem schnell und ohne Kauen abgeschluckt werden kann. Fall wer Ideen hat, her damit! :D


      Heute war der Boden übrigens angezuckert vor Schnee aber der Roller hat sich wacker geschlagen. Ich hoff, wir bekommen nicht wieder so viel Schnee wie letztes Jahr, weil da kann man das Scootern vergessen.

    • Also ich fahre selbst nicht und hab da jetzt auch nicht sonderlich viel Ahnung, aber:



      Aquila macht beim Start keine Probleme?


      Was wäre denn, wenn du die beiden hintereinander laufen lässt und nicht nebeneinander? Soweit ich weiß, gibt es da ja verschiedene Techniken.
      Wenn Aquila dann vorne läuft, führt sie vielleicht Corra, sodass sie keinen Anlass sieht, am Anfang vor und zurück zu tingeln, bzw. sie eher denkt, sie muss den Anschluss behalten?


      Vielleicht wäre das ja ein Trainingsschritt, um sie dann irgendwann wieder nebeneinander laufen lassen zu können.

    • Danke für die Antwort!


      Aquila allein macht keine Probleme, sie lässt sich zwar vom Gekläff anstecken, ist aber wieder ruhig, wenn ich sie ermahne. Ich hab noch nie probiert, sie allein vorne gehen zu lassen, weil sie weniger Erfahrung hat und weniger geübt ist mit den Richtungskommandos.
      Es wär aber einen Versuch wert, sie einmal allein zu fahren - hab ich noch nicht gemacht, weil sie mit ihren 15 kg als einziger Zughund eher untermotorisiert ist.
      Wenn das gut klappt könnt ich probieren, ob sie Corra bei der Stange halten kann. Der Nachteil bei der Tandemanspannung ist halt, dass man noch schneller Verwicklungen in der Leine hat als beim Fächer, den ich deshalb momentan bevorzuge.


      Aber danke für den Input, einen Versuch ist es wert! :smile:

    • Wie ist das, habt ihr ein Line-Out-Kommando?


      So können die Hunde lernen, auf das Kommando Zug nach Vorne aufzubauen, bevor es los geht, dann sollte es die Probleme nicht geben, da sie ja schon im Kommando steht und sich konzentrieren muss.


      Video kann ich von hier leider nicht schauen
      dass hier nicht viel los ist, liegt zum Einen sicher daran, dass kurz vor Weihnachten ist und das Forum down war und man sich seitdem keine eigenen/ungelesene Beiträge anzeigen lassen kann momentan

    • Nein Maanu, line out Kommando haben wir nicht. Aber da Corra nicht einmal mehr ein solides Platz kann in dieser Situation (und sie ist BGH 3 geprüft :headbash: ) hab ich meine Zweifel, ob ein anderes Kommando da mehr helfen würde.
      Mein letzter Plan war ja, sie ins Platz zu legen, hinten mit dem Roller rückwärtsrollen bis die Leine auf Spannung ist (ein "künstliches" lineout quasi) und ihr dann "Go" zu geben. Aber sie dreht sich im Liegen bellend zu mir und sobald sie mal ruhig ist und "Go" bekommt, kommt sie als erstes kläffend in meine Richtung zurück, kreiselt ein bisserl und kommt dann irgendwie bellend ins Laufen. Mit etwas Pech ist sie dann in der Leine verwuschtelt und dann ganze beginnt von vorne, was ihren Frust natürlich noch mehr erhöht, weil sie ja nicht weiß, was sie falsch macht.


      Drum meine Idee, sie irgendwie nach vorne zu orientieren. Das klappt prinzipiell ja auch, wenn sie aufs Leckerli starrt ist die Leine gespannt und sie in line out-Position. Aber ob Leckerlis das richtige dafür sind, bin ich noch skeptisch.

    • ich würde es nicht machen mit einem Leckerlie, denn mein hund soll sich beim Start nicht auf den Boden konzentrieren


      ein Platz oder ein in der Leine stehen zu vergleichen?
      naja, wers mag


      vielleicht findet ja wer noch nen Tipp, den du bereit bist zu testen

    • Ich kann Dir nur meine Gedanken sagen - Erfahrung hab ich in so einer Situation keine.


      Das mit dem Lecker, z.B. ein schönes Stück Geflügelwurst, klappt ja im Prinzip. Nur möchtest Du Schnüffeleien verhindern, nach weiteren Leckerbissen. Vielleicht könntest Du hier daheim üben, dass wenn das Leckerli auf eine bestimmt Art angeboten wird, es immer nur ein einziges Stück gibt. Ich denke z.B. daran, dass Du das Leckerli auf ein quadratisches Stück Karton legst. Und Deine Hündin lernt, auf dem quadratischen Stück Karton liegt immer nur ein einziges Leckerli. Der Karton kann dann ja nach dem Start auch liegen bleiben - vielleicht fällt Dir hier auch noch was besseres ein.


      Ansonsten könntest Du Deinen beiden während der Anlein-Prozedur auch was längeres zum kauen geben, so dass Deine Hünde das "Maul vollhat" und nicht bellen kann. Du hast ja keine Eile und kannst dann ja auch etwas warten. So könnte ich mir denken, dass mit der Zeit die Startprozedur einfacher werden würde.

    • Hast du das jetzt in die falsche Kehle bekommen? Natürlich bin ich auch bereit, den line out Tipp zu testen! Das Schnüffeln am Boden ist gerade das Problem mit den Leckerlis, das ich auch sehe - drum frag ich ja hier nach!


      Erzählst du mir, wie du das line out aufgebaut hast bzw. welche erfolgversprechenen Methoden es da gibt?

    • hm, also eigentlich hätte ich nun gesagt, dass du über die Suchfunktion einiges finden dürftest, aber das gibts momentan ja leider nicht


      meine Version wird bei deinem Problem leider auch nicht viel helfen, aber ich kann es dir gerne erklären


      Hier ging es früher auf dem Rad quasi direkt los, weil mein Hund dann auch nach vorne zog
      bedeutet: Achtung - fertig - los und los ging es
      Sie lernte also, auch Achtung schon anzuziehen und daraus wurde das Lineout aufgebaut, was ich dann mit einem anderen Kommando belegt habe


      es gibt aber auch Leute, die den Hund gepuscht haben, damit er nach vorne zieht und das dann belohnt haben und mit Kommando belegt
      oder welche, die wirklich einen Schritt nach hinten gegangen sind, wie du es geschrieben hattest, damit die Leine straff ist


      es liegt sicherlich am Hund, daher ist es pauschal schwer zu sagen

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