Pflegestelle - bin ich geeignet?
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So, ich hoffe, dass ich hier im richtigen Ordner gelandet bin und hoffe, dass ich meine Frage hier posten darf.
Bitte seht es mir nach falls die Frage etwas naiv scheint, aber ich würde gerne einem Hund eine Pflegestelle anbieten, nur traue ich mich kaum einem Tierschutzverein mein Angebot zu unterbreiten, da meine Anforderungen an den Pflegehund eigentlich unverschämt hoch sind.
Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht und möchte gern einem armen Tier die Möglichkeit geben, sich wieder zu sozialisieren und wieder Vertrauen in Menschen zu finden.
Ich habe kein Problem den Tierchen die alltäglichen Dinge zu bezahlen, da ich sowieso selbst eine kleine Mischlingshündin besitze, jedoch zusätzliche und oft erhöhte TA-Kosten der Pfleglinge könnte ich nicht aufbringen.Ich schildere euch mal meine Lebensumstände und bitte euch, eine ehrliche (!) Stellungnahme abzugeben.
Ich bin 22 Jahre alt, Studentin an der Hochschule Fulda (Digitale Medien) und wohne direkt in Fulda, keine 10 min von meiner HS entfernt. Ich würde mich als hundeerfahren bezeichnen, da ich als kleines Kind mit Hunden in der Verwandtschaft aufgewachsen bin und selbst eine 1 Jährige Hündin besitze, die nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sehr verträglich mit anderen Hunden ist. Auch habe ich in meiner Ausbildungszeit in Berlin oft Urlaubsbetreuerin für Freunde bzw deren Hunde gespielt (Husky, Mischlinge, usw.) und habe ein Findelkind-Welpen aufgepäppelt und aufgezogen, bis er soweit war, dass er in eine Familie ziehen konnte. Allerdings waren all diese Hunde nahezu perfekt erzogen und ich habe somit keine Erfahrung mit Problemtieren. Auch habe ich keinen Sachkundenachweis für Listenhunde.
Ich gehe sehr gern spazieren und erledige Besorgungen und den Weg zur Uni stets zu Fuß oder mit dem Rad, und durch meinen eigenen Hund ist auch ausreichend Auslauf gewährleistet.
In meiner Wohnung ist natürlich Tierhaltung erlaubt, sie ist rund 70 m² groß mit Laminat- und Fliesenboden und IKEA Einrichtung, es wäre also nicht schlimm wenn in der Eingewöhnungszeit mal ein kleines "Malheur" passiert
Die Wohnung liegt im 3. Stock ohne Aufzug, daher sollte der Hund entweder keine Probleme mit Treppensteigen haben oder nicht wesentlich mehr als 10-15kg wiegen damit ich ihn notfalls tragen kann.
Außerdem fahre ich jedes bis jedes zweite Wochenende 1,5h mit dem Zug in eine andere Stadt zum Arbeiten, jedoch werden der Pflegling sowie auch meine eigene Hündin dort in meiner Arbeitszeit von der Mutter meines Freundes betreut.
Da ich die Arbeit dort aber demnächst aufgeben werde und mir hier in Fulda eine suchen werde, wird diese Zugfahrt Anfang nächsten Jahres eh wegfallen und mein Freund, der ebenfalls sehr tierlieb ist, wird mit in meine Wohnung ziehen und würde während meiner Arbeitszeit auf die Tiere acht geben.Nach diesem Roman wäre ich wirklich Dankbar, wenn ihr mir eure Meinung ehrlich mitteilen könntet. :)
LG
Steffi & Coco - Vor einem Moment
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Hi,
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Also ich finde , das hört sich gut an! Wenn Du einen Pflegehund aufnimmst fallen eigentlich nur die Futterkosten an, alles andere wird über den jeweiligen Verein gezahlt!
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Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht und möchte gern einem armen Tier die Möglichkeit geben, sich wieder zu sozialisieren und wieder Vertrauen in Menschen zu finden.
ZitatAllerdings waren all diese Hunde nahezu perfekt erzogen und ich habe somit keine Erfahrung mit Problemtieren.
Hallo, diese beiden Aussagen von Dir widersprechen sich eigentlich.
Ich habe seit Jahrzehnten Erfahrung mit Tierschutzhunden.
Es gibt Familienhunde, die im Tierheim landen und erstmal ängstlich und verstört sind.
Diese Hunde können in einer Pflegestelle erstmal schnappen, wenn sie jemand anfassen will.Solch ein Hund braucht 2 Tage Zeit, wo man ihn nicht bedrängt, dann hat er Vertrauen gefasst. Das kann jeder normale Hundehalter leisten. Das ist aber auch kein Problemhund.
Von einem richtigen Problemhund würde ich Dir abraten. Dafür braucht man einfach mehr Hundeerfahrung. Man kann bei richtigen Problemen wirklich sehr viel falsch machen und schadet damit dem Hund eher, als dass man ihm hilft.
Ich würde Dir raten, erstmal mehr Erfahrungen mit "einfachen" Hunden zu sammeln.
Viele sogenannte "Tierschutzorganisationen" überfordern Pflegestellen komplett mit schwierigen Hunden. Die armen Hunde wandern dann von einer Pflegestelle in die nächste, weil keiner mit den Problemen umgehen kann.Die Foren sind voll von solchen Fällen. Das ist kein Tierschutz.
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Ich schließe mich Bubuka an.
Es kommt drauf an, wo Du wohnt: In der turbulenten Innenstadt oder in ruhiger Lage.
Wie lange müsste der Pflegehund alleine bleiben (bzw. zusammen mit dem eigenen Hund)?Was ich mir vorstellen könnte: Ein Hund, der bereits bei einer Familie lebte und durch unglückliche Umstände im Tierheim landete. Die gibt es zuhauf, leider. Erst letzte Woche musste eine Frau ihre beiden knapp einjährigen, mittelgroßen Hunde ins Tierheim geben, weil sie die Arbeit und daraufhin die Wohnung verlor (nicht in D). Solche Hunde, die also bereits das Zusammenleben mit Menschen kennen, auch schon stubenrein sind und an der Leine laufen können und natürlich auch die Geräusche, die es so im Alltag gibt, kennen, würde ich einem Pflegestellenanfänger empfehlen.
Bei der Auswahl der Tierschutzorganisation gibt es noch bestimmte Dinge zu beachten, aber da würde ich an Deiner Stelle einfach mal im Internet gucken und wenn Du einen Hund findest, dann frag einfach mal nach, was erfahrene Pflegestellen von Hund bzw. Tierschutzverein halten :-)
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Grundsätzlich klingt das für mich nicht schlecht. Und da es allein wegen der Treppen wohl eh eher ein kleinerer Hund werden soll kann man gewisse Dinge (zieht so stark dass man ihn kaum halten kann, hohe Futterkosten, potenzielle Gefährlichkeit...) schon mal ausschließen (nicht, das ein kleiner Hund nicht auch beißen kann...aber es ist natürlich ein Unterschied ob man es mit einem Schäferhund oder einem Dackel zu tun hat).
Allerdings musst du wirklich davon ausgegangen dass der Hund NICHTS kann. Stubenreinheit lernen die meisten recht schnell, aber was ist, wenn er starke Verlustängste entwickelt und auch nach Wochen intensiven Trainings noch nicht alleine bleiben kann?
Ich habe seit knapp 2 Wochen eine Pflegehündin aus Griechenland hier, bis vor drei Tagen ging noch was in die Wohnung, Leinenführigkeit gleich null (klar, woher soll sie es auch können), alleine bleiben geht bisher nur kurz und auch nur mit meiner anderen Hündin zusammen. Das ist aber soweit erst mal nicht problematisch, da ich noch einige Zeit von zu Hause aus studiere und somit quasi immer da bin.
Du aber musst ja anscheinend in die Uni...da bräuchtest du für den worst case also einen Plan B (Sitter, mit in die Uni nehmen etc.)Ich würde dir empfehlen, für den Anfang wirklich was kleines, unkompliziertes zu nehmen, vor allem aber einen Hund, der, aufgrund netter Optik und Eigenschaften, gut und schnell zu vermitteln ist. Dann hast du ihn womöglich nur ein paar Wochen, kannst dafür aber erst mal in die Arbeit einer Pflegestelle "reinschnuppern" und schauen ob dir das überhaupt liegt. Ältere, kranke und/oder behinderte Hunde sitzen im Schnitt immer länger, teilweise auch mal Jahre, auf einer PS.
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eben einen solchen Gedanken hatte ich auch, aber habe ich bei einigen Organisationen gelesen, dass man sich den Hund nicht "aussuchen" kann, sondern er nach Dringlichkeit einfach vermittelt wird. Quasi eine Überraschungstüte und so etwas möchte ich eben möglichst vermeiden.
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Zitat
..und auch nach Wochen intensiven Trainings noch nicht alleine bleiben kann?
Du aber musst ja anscheinend in die Uni...da bräuchtest du für den worst case also einen Plan B (Sitter, mit in die Uni nehmen etc.)
Ich würde dir empfehlen, für den Anfang wirklich was kleines, unkompliziertes zu nehmen, vor allem aber einen Hund, der, aufgrund netter Optik und Eigenschaften, gut und schnell zu vermitteln ist. Dann hast du ihn womöglich nur ein paar Wochen, kannst dafür aber erst mal in die Arbeit einer Pflegestelle "reinschnuppern" und schauen ob dir das überhaupt liegt. Ältere, kranke und/oder behinderte Hunde sitzen im Schnitt immer länger, teilweise auch mal Jahre, auf einer PS.
Nein ich habe zum Glück keine Anwesenheitspflicht und es wäre mir möglich auch einige Zeit von zu Hause zu studieren. Das ist also kein Problem. Ich gehe nur auch gern in die Uni um einfach auch selbst soziale Kontakte zu pflegen.
Aber ich teile den Grundgedanken, dass ich eben genau mit einem "Anfänger-Pflegehund", wie ich ihn jetzt mal nennen möchte, vermitteln lasse. Ich denke das wäre das beste für uns beide.
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Zitat
...und wenn Du einen Hund findest, dann frag einfach mal nach, was erfahrene Pflegestellen von Hund bzw. Tierschutzverein halten :-)
Das ist eine super Idee, vielen Dank!
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eben einen solchen Gedanken hatte ich auch, aber habe ich bei einigen Organisationen gelesen, dass man sich den Hund nicht "aussuchen" kann, sondern er nach Dringlichkeit einfach vermittelt wird. Quasi eine Überraschungstüte und so etwas möchte ich eben möglichst vermeiden.
Dringlichkeit mag ein Argument sein und ich überlege bei einer solchen Aussage auch, ob ich diesen Hund vielleicht aufnehmen könnte. Aber letztlich entscheide ich zusammen mit meiner Familie, welcher Hund bei uns einzieht. Denn wir sind in der Zeit für dieses Tier verantwortlich und ich würde kein Tier nehmen, das aus welchem Grund immer nicht zu uns passt. Dringlichkeit hin oder her. Man muss sich im Klaren sein, dass man eh nie allen helfen kann. Das, was man tut, ist ein klitzekleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Umso besser der Hund zu Euch und Ihr zum Hund passt, umso besser könnt Ihr den Hund so eingewöhnen und ihm die Alltagsnotwendigkeiten beibringen, damit er vermittelt werden kann. Bei einem Hund, mit dem man selbst überfordert ist, gelingt das viel schwerer bis gar nicht.
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Unser Pflegi kam hier halb verhungert, verfloht und verwurmt an! Außerdem war er nicht stubenrein und reagierte mit Angst oder gar Panik auf bestimmte Geräusche, Menschen etc. Mit viel Unterstützung und eigener Erfahrung durch unseren Ersthund haben wir den Kleinen aufgepäppelt und ihm die Eingewöhnung versucht zu erleichtern. Dennoch ist er uns einmal in Panik weggelaufen und war EINE WOCHE verschwunden, ein Alptraum, den ich niemanden wünsche.
Was ich eigentlich sagen möchte ist: lass es lieber! Du weißt nicht, in welcher Verfassung der Hund bei Dir ankommt, ob Du diesem Stress gewachsen bist. Du wohnst in der 3. Etage, ein Hund, der nicht stubenrein ist, muß anfangs stündlich oder noch öfter raus, uns hat der eigene Garten da sehr geholfen. Die Tierarztkosten waren anfangs doch immens, zumal wir alles aus eigener Tasche bezahlt haben. Außerdem kostet das auch Zeit, ständig zum TA zu fahren. Ich würde dieses Abenteuer nicht noch einmal wagen.
P.S.Wir haben Zazi übrigens behalten!
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