Anzeige gegen Hundehalter = sinnvoll?

  • Zitat

    Es gibt Hunde, die man rein positiv und nur lieb erziehen kann. Mein Schäfermix gehört auch dazu. Der braucht kein böses Wort und schon dreimal keine harte Hand. Und dann gibts Hunde, die Grenzen suchen. Die Reibung provozieren um zu testen ob der Chef eine starke Persönlichkeit hat und er es wert ist ihm zu gehorchen. Wenn man solche Hunde nur positiv erzieht übernehmen sie die Führung, was unter Umständen zur Gefahr werden kann.

    Und wenn der Dobermann top hört und dabei keinen völlig verschüchterten Eindruck macht spricht das wohl für den Erziehungsstil des Halters.

    Danke! :smile: Das trifft absolut auf meinen zu.

  • Aber ich habe immer wieder Hunde, die genau so "arschlochhaft" von ihren Besitzern beschrieben werden und sich dann via positive Verstärkung ganz anders geben - vorausgesetzt, sie legen die Hemmung ab, die die Straferei verursacht hat und öffnen sich. Wirklich nicht nur ein Mal erlebt.

    Ach, ich sehe viele, die erstmal gar nicht verstört wirken, sondern nur gehemmt sind. Bei vielen ist das "top hören". :)

  • Ich habe ihn NIE gestraft. Das Vibrationshalsband wirkt wie ein "antippen" = hey, jetzt nicht.
    Er kannte keine Strafen und ich habe immer tüddel tüddel ai ai, lieber Hund, braver Hund, wir freuen uns alle gemeinsam, dass du das und dies und jenes so toll machst.

    Ich wollte direkt von Anfang an nur mit Liebe allein(und natürlich Konsequenz) erziehen.

    Irgendwann kam die Mittelkralle und er beißt mich. Na schönen Dank auch. Nein das funktioniert in meinen Augen nicht.

    kareki, du hast gesagt, du warst auch mal vom ähnlichen Schlag, hast aber die Seiten quasi gewechselt und machst es gewaltfrei(du interpretierst Gewalt ja auch bereits bei Dingen, die gang und gebe sind und darüber muss man nicht diskutieren, ist ebenfalls subjektiv).

    Bei mir ist es andersherum. Von der absolut gewaltfreien Zone, welche du vertrittst, bin ich zu Einschränkungen und Ermahnungen gegangen.

  • Zitat

    Aber ich habe immer wieder Hunde, die genau so "arschlochhaft" von ihren Besitzern beschrieben werden und sich dann via positive Verstärkung ganz anders geben - vorausgesetzt, sie legen die Hemmung ab, die die Straferei verursacht hat und öffnen sich. Wirklich nicht nur ein Mal erlebt.

    Ach, ich sehe viele, die erstmal gar nicht verstört wirken, sondern nur gehemmt sind. Bei vielen ist das "top hören". :)


    Solang er top hört darf er dafür gerne ein bisschen gehemmt sein. Die Freiheit, die ihm dafür offen steht ist es wert.

    Unser Beagle könnte heute nicht frei laufen wenn ich ihn nur positiv bestärkt hätte. Er hat gelernt dass es weh tut Wild zu hetzen. Natürlich hat er danach gelernt dass es sich lohnt bei mir zu bleiben.

    Und das kleine Ungeheuer würde uns vermutlich auffressen in ihrem jugendlichen Übermut wenn sie nicht hin und wieder Gegenwind bekäme. Rein positiv ist ein Witz wenn man einen triebstarken Hund mit starkem Willen hat. Aber es kommt natürlich auch immer darauf an welche Ziele man hat. Mir ist wichtig dass meine Hunde fast ausschliesslich freilaufen können. D.h. ich muss mich auf sie verlassen können, sie müssen immer abrufbar sein, sie müssen Spaziergänger, Jogger, Reiter, Kühe, Schafe, Wild ignorieren. Das geht nur positiv wenn der Reiz an sich nicht geiler ist als das was man bieten kann. Danach wirds negativ, bzw. positiv bestraft :D

    Ich glaub nicht dass es grundsätzlich falsch ist zu strafen, solang man das Maß nicht verliert und nicht unüberlegt handelt. Es muss ein Ziel/ein Gedanke hinter dem stehen was man tut. Man muss fair, verständlich und berechenbar bleiben.

    Arschlochhunde wie du es nennst hab ich nicht. Ich habe zwei starke Hunde. Der Schäfermix ist unsicher. Deswegen hört er ja top. Weil er mich braucht und mir gern die Führung überlässt weil er es selbst nicht kann. Deswegen bin ich auch nur lieb zu ihm.

    Die anderen beiden werden so behandelt wie sie mich auch behandeln. Wenn sie Respekt zeigen und sich unterordnen bin ich absolut lieb und nur positiv. Wenn sie über die Stränge schlagen zeige ich ihnen die Grenzen auf innerhalb derer sie sich bewegen dürfen. Je aufmüpfiger der individuelle Hund desto enger werden seine Grenzen. Wobei die im Moment bei allen recht weit gesteckt sind, weil sie bis auf Leinenführigkeit aktuell keine Baustellen haben und das liegt am mangelnden Training.

  • Ich habe den Begriff des "Arschlochhundes" hier im Thread in den letzten Posts aufgeschnappt - deshalb die Anführungszeichen, Biomais.

    Ich weiß nicht, ob der Hund nicht lieber weniger Freiheiten hätte und dafür nicht gehemmt wird. Steht mir nicht zu, das zu beurteilen.

    Nun ja, entweder habe ich eine andere Auffasung von starken Hunden oder ich habe schlicht keine kennengelernt. Für mich waren die starken Hunde eben jene, an denen sich einige die Zähne ausgebissen haben, weil sie die Grenzen immer enger gesetzt bekommen haben und diese Hunde immer "schlimmer" wurden.
    Ich glaube auch nicht an "triebstarke Hunde", allerdings an starken Willen.

    Mein Shiba hat rein positiv gelernt, dass man Niederwild nicht hetzt. Und er stürbe dafür, glaub mir das.

    Das hast du schon in mehreren Threads behauptet - und nein, rein positiv geht eben nicht nur, wenn man was "Geileres" als den Reiz hat. Es gibt nämlich nichts "Geileres". Aber genau ds selbstbelohnende Verhalten kann man für sich verwenden.
    Leider sprengt das den Rahmen des Themas. Per PN oder eigenen Thread, wenn du wirklich Interesse hast.

  • Zitat

    Meine Große ist eine Schäferhundmixhündin (65cm Schulterhöhe, breit gebaut, zu ihren schmalsten Zeiten 34kg, zu ihren moppeligsten 40kg) und ich war eine von denen ;)
    Ich verstehe aber was du damit sagen willst! Ich wäre mit meinen eher zierlichen 55kg rein körperlich nicht unbedingt in der Lage mich gegen sie durchzusetzen. Der Hund MUSS also hören, damit niemand zu Schaden kommt und wenn man in der Hundepubertät zum ersten mal auf die Probe gestellt wird und sich nachhaltig behaupten muss ist das schon was anderes als bei meiner Kleinen (Terriermix und Winzling).
    Meine Auslegung von Gewalt galt aber auch nur allem was Schmerzen zufügt - Schnauzengriff, am Nackenfell packen oder sogar Alphawurf (wie gut die auch wirken mögen oder eben nicht muss jeder selbst beurteilen) war damit, wenn all diese bestimmt aber eben NICHT gewalttätig und schmerzbereitend ausgeführt, nicht gemeint. Bei kleinen Hunden kommt es auch bei den eher dominanteren Persönlichkeiten meist gar nicht zu der Notwendigkeit solchartiger Behauptung weil Mensch schon eindrucksvoll genug wirkt oder eben, weil nicht der Druck oder die Notwendigkeit des 100%igen Behauptens notwendig ist.
    Trotzdem bin ich großer Verfechter von Belohnungssystemen und finde nicht, das man prophylaktisch mal einem großen Hund gegenüber 'den Dicken markieren' muss um die Rangordnung klar werden zu lassen; das schafft man mit Bestimmtheit und Konsequenz meiner Meinung nach sehr gut.
    Auf die Sache mit dem Dobermann möchte ich das aber nicht beziehen, da ich mir da wie schon gesagt kein Urteil bilden kann, ohne dabei gewesen zu sein und vielleicht etwas mehr Hintergrund zu haben. Von dem Fall losgelöst wäre es aber für meine Große bestimmt äußerst schmerzhaft (damit für mich Gewalt und nicht vertretbar), wenn jemand (ich könnte das ja körperlich schon gar nicht) sie am Halsband hochheben würde.
    So ähnlich sind vielleicht auch die Aussagen anderer Kleinhundhalter zu verstehen oder zu erklären :)

  • Ich habe einmal jemanden wegen des Umganges mit seinem Hund angezeigt.

    Der Hund (Rottweiler) saß im Auto auf der Rückbank und war angeschnallt. So weit so gut. Allerdings war der Anschnallgurt an einem Stachelwürger befestigt... :mute:
    Und als der Hund bellte, nahm die Fahrerin einen Stock, der neben ihrem Sitz parat lag, und schlug damit nach hinten auf den Hund.

    Daraufhin habe ich das Kennzeichen fotografiert und es beim Veterinäramt angezeigt.
    Was daraus geworden ist - keine Ahnung. :(
    Allerdings habe ich das Auto letzt wieder auf dem Parkplatz gesehen, diesmal ohne Hund.

  • Zitat


    Und wenn der Dobermann top hört und dabei keinen völlig verschüchterten Eindruck macht spricht das wohl für den Erziehungsstil des Halters.

    Wenn der Dobermann top gehorchen würde, hätte der Halter nicht diese Methode anwenden müssen!

    Zitat

    Der Dobermann war recht interessiert an Odin und wollte hin - hat es auch 2-3 mal probiert und was macht der Besitzer? Hebt seinen Hund am Halsband hoch und schimpft - der Hund hing mindestens 2-3 cm über dem Boden und hat so fürchterlich aufgejault.

    Mag mir jemand erklären, was der Dobermann aus dem Eingangsthread durch diese Methode lernen soll?
    Nein, ich möchte nicht lesen:
    "Manche Hunde kann man nicht rein positiv erziehen" - das ist ein anderes Thema.
    Es geht mir genau um die Situation, die oben geschrieben wurde.

    Danke im voraus!

  • Zitat

    Wenn der Dobermann top gehorchen würde, hätte der Halter nicht diese Methode anwenden müssen!


    Mag mir jemand erklären, was der Dobermann aus dem Eingangsthread durch diese Methode lernen soll?
    Nein, ich möchte nicht lesen:
    "Manche Hunde kann man nicht rein positiv erziehen" - das ist ein anderes Thema.
    Es geht mir genau um die Situation, die oben geschrieben wurde.

    Danke im voraus!


    Entweder er soll lernen dass es Aua tut wenn man nicht aufs erste Mal hört oder er soll gar nichts lernen, sondern schlicht und einfach keine unerzogenen Tutnixe fressen (das tun nämlich auch toperzogene Hunde gern wenn ihre Individualdistanz unterschritten wird).

  • Zitat


    Entweder er soll lernen dass es Aua tut wenn man nicht aufs erste Mal hört


    Zitat

    oder er soll gar nichts lernen, sondern schlicht und einfach keine unerzogenen Tutnixe fressen (das tun nämlich auch toperzogene Hunde gern wenn ihre Individualdistanz unterschritten wird).

    Schau, nicht mal du als intelligenter Mensch weißt diese Strafe einzuordnen, aber der Dobermann sollte das verstehen?

    Seit wann bestraft man einen nicht erfolgten Rückruf?
    Scheint ja nichts zu bringen, dann müsste er ja nicht abstrafen und der Hund top abrufbar sein.

    Wo steht, dass der Dobermann Tutnixe fressen wollte oder dass er aggressiv war?

    Selbst wenn wir es annehmen, was hätte er daraus gelernt?
    Vermutlich nichts und wird weiterhin Tutnixe fressen, wenn die Individualdistanz überschritten wird.
    Ich denke nicht, dass es mit "am Halsband hochziehen, bis der Hund jault", gelöst wird.
    Aber jedem seine Meinung.
    Nun, ein gezeigtes Aggressionsverhalten ist jetzt nicht das Thema dieses Threads, da Odin noch 20m entfernt war und der besagte Dobermann gar nicht tobte oder aggressiv war, zumindest nicht nach dem Eingangspost, um den es geht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!