Fühle mich unverstanden, weil ich Angst vor Hunden habe

  • Hunde haben genausowenig einen Freifahrtschein sich doof zu benehmen wie Gäste. Wenn jemand Angst vor Hunden hat, nehme ich da immer Rücksicht drauf. Wir hatten schon Phobiker zu Besuch und das hat jedes Mal gut geklappt. Es darf allerdings niemand erwarten, dass ich meinen Hund in den Keller sperre ;)
    Dass mein Hund jemanden anschaut oder mal zwei Schritte auf ihn zugeht, ist einfach so.


    Ich würde Euch beiden genau wie Ceri05 raten, auf jeden Fall einen Kurs über Hundeverhalten und den richtigen Umgang mit fremden Hunden zu besuchen, damit Ihr wenigstens ein bischen Hundesprache versteht und wiss, dass Euch nicht jeder Hund fressen will und wie man sich am Besten verhält, dass das auch so bleibt.
    Meine Hundeschule bietet sowas an, keine Ahnung wie das bei Euch aussieht. Aber vom VDH gibt es auch Infomaterial zumindest für Kinder: http://www.vdh.de/tl_files/media/pdf/dl/12_regeln.pdf

  • So, wie die Situation hier vorgestellt wurde, mischen sich hier einige Ebenen eines Problems.


    Zum ersten ist hier die Nachhilfelehrerin zu nennen. Ist das Verhältnis wirklich so gut und vertrauensvoll, dass Du ihr Dein Kind anvertrauen magst? Vielleicht sind die Hunde hier nur Symptom eines anderen Problems: nämlich dass es grundsätzlich für Menschen, die mit Kindern arbeiten, TABU ist, sich herablassend, launisch und abwertend zu verhalten. Egal, ob sie die Hunde wegsperrt oder nicht: dann lieber keine Nachhilfe als diese Nachhilfe.


    Zum anderen: Du erwartest, dass Hundehalter Rücksicht nehmen, dies völlig zurecht. Respekt für die Gefühle anderer Menschen sollte immer drin sein. Wenn jemand seinen Hund nicht bei sich behalten kann/möchte, wenn einer anderer darum bittet, dann ist das ziemlich unverschämt.


    Wie weit magst Du denn wiederum Hundehaltern entgegenkommen, versuchst, sie zu verstehen? Wie weit arbeitest Du an Deiner Angst? Damit meine ich arbeiten in dem Sinne, dass Du besser durch den Alltag kommst. Wenn Du schon beim Klingeln Angst hast, es könnte ein Hund da sein, wenn die Panik bei jeder Hundesichtung aufsteigt, dann ist das schon sehr viel Einbuße an Möglichkeiten im Alltag. Was unternimmst Du? Oder erwartest Du nur von der anderen Seite? Das kommt natürlich auch nicht so gut an.


    Ganz besonders, auch wenn es vermutlich einmischend und übergriffig ist, würde ich Dir ans Herz legen, mit Deiner Tochter zusammen an Euren Ängsten zu arbeiten. Nicht mit dem Ziel, Hundeliebhaber zu werden, ganz sicher nicht. Aber Ängste machen den Alltag unnötig schwer, und Hunde werden auch in den nächsten Jahrzehnten zu unserem Alltag gehören. Es ist eine riesige Hypothek, die Du ihr mitgibst. (Ähnliches würde ich auch raten, wenn Angst vorm Autofahren, vor Menschenansammlungen, oder Ähnliches vorläge).

  • Zitat

    Man muss sich mal den Aufwand anschauen, den es kostet, an so einer ernsthaften Angst zu arbeiten...


    ...jepp - und man muß sich den Erfolg anschauen, den man damit erwirken kann - angstfreier durchs Leben, denn einen Hund kannst an jeder Straßenecke treffen! Ist ja nicht für die Hundehalter, sondern für sich selbst, wenn sie dran arbeitet. Und wenn sie kein Interesse dran hätte, dran zu arbeiten, wäre sie nicht hier und hätte ausgerechnet Hundehalter gefragt - find ich toll!

  • Zitat

    Ich würde Euch beiden genau wie Ceri05 raten, auf jeden Fall einen Kurs über Hundeverhalten und den richtigen Umgang mit fremden Hunden zu besuchen, damit Ihr wenigstens ein bischen Hundesprache versteht und wiss, dass Euch nicht jeder Hund fressen will und wie man sich am Besten verhält, dass das auch so bleibt.
    Meine Hundeschule bietet sowas an, keine Ahnung wie das bei Euch aussieht. Aber vom VDH gibt es auch Infomaterial zumindest für Kinder: http://www.vdh.de/tl_files/media/pdf/dl/12_regeln.pdf


    Dies ist für mich ein sehr guter und hilfreicher Tip, denn solch ein Seminar kann dir und deiner Tochter ein besseres Leben ermöglichen und zwar ohne Angst vor Hunden sich in der Welt frei zu bewegen.


    Hunde spüren es, wenn sich jemand unwohl fühlt. Das macht dich und deine Tochter für einige Hunde erst interssant und das führt oftmals zu Mißverständnissen, oder besser gesagt, zu Situationen die dir Stress bereiten, obwohl diese vermeidbar wären. Du musst deswegen keine Hunde lieben und musst dir auch keinen ins Haus holen, aber schon allein sich frei zu bewegen, ohne Ängste, ohne Unsicherheiten, ohne Stress - mir und meinem Kind wäre es das einfach wert.


    Zu deiner Nachhilfe kann ich nur das wiederholen was andere schon vor mir sagten:
    Sprich mit dieser Frau und zwar höflich, aber bestimmt. Sollte sie das nicht einsehen, dann such dir eine andere Nachhilfelehrerin für dein Kind.

  • Zitat

    Zum anderen: Du erwartest, dass Hundehalter Rücksicht nehmen, dies völlig zurecht. Respekt für die Gefühle anderer Menschen sollte immer drin sein. Wenn jemand seinen Hund nicht bei sich behalten kann/möchte, wenn einer anderer darum bittet, dann ist das ziemlich unverschämt.


    Dann bin ich in Deinen Augen Unverschämt.
    Ich finde es unverschämt, wenn Besucher mir vorschreiben wollen, was in meinem Haus erlaubt ist und was nicht.

  • Ich habe dieses Thema angesprochen, um zu sehen, wie Hundehalter auf Angst reagieren. Ich habe das festgestellt:
    -wenn ein Besucher mit den Haushunden aus irgendeinem Grund nicht klarkommt (Angst, usw...), haben die Hunde Vorrang, weil sie zu Hause sind.
    Nicht vergessen: Angst kann man nicht auf Knopfdruck abschalten.
    Einige scheinen ihr Hund als volles Familienmitglied zu sehen, so als wäre er ein Mensch... Ich habe auch einen Vogel zu Hause, er ist auch Familienmitglied, aber er bleibt eben ein Tier, er ist nicht wie mein eigenes Kind. Ich wäre nicht persönlich angefressen, wenn jemand Angst vor ihm hätte. Ich würde den Käfig woanders hinstellen, und fertig. Dass der Vogel von meinem Blickfeld kurz weg ist, stört mich nicht. Ich hatte auch schon mal Besuch, und es hatte Angst vor meinem Hamster. Ich habe den Hamsterkäfig in einem anderen Zimmer getan, da fühlten sich weder Tim (der Hamster) noch ich angefressen. Ich glaube, es lässt sich leichter regeln, wenn Besucher Angst vor Kleintieren haben, weil man diese leichter wegsperren kann und sie sich nicht gleich unbeliebt fühlen. Na gut, bei Katzen weiss ich es nicht, aber eine Katze wird es schon aushalten, für ein paar Stunden in einem anderen Raum zu gehen. Und wenn die Wohnung zu klein ist, um die Katze zu sperren: auf jeden Fall Rücksicht auf dem Ängstlichen nehmen, ihn nicht zwingen, die Katze zu streicheln, und die Katze von ihm scheuchen. Man muss nicht gleich beleidigt reagieren, und Witze machen.
    Aber mit einem Hund scheint es schwieriger zu sein. Wegen der Grösse. Und auch wegen den Gefühlen: einige sind so in ihrem Hund vernarrt, dass sie es als Affront nehmen, wenn man sie darum bittet, auch in den vier Wänden ein bisschen Rücksicht zu nehmen. Aber Angst kann man nicht auf Knopfdruck abschalten. Und ich finde es bisschen traurig, nicht in der Lage zu sein, ein bisschen Rücksicht auf ängstliches Besuch zu nehmen, auch in den vier Wänden.
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass einige richtig angefressen sind, wenn das Besuch Angst vor ihrem Hund in ihrem Zuhause hat. Das Thema "eigenes Zuhause" scheint ziemlich sensibel zu sein. Diese Einstellung "Da ist die Tür für die Leute die den Hund nicht akzeptieren" finde ich etwas aggressiv.
    Was die Nachhilfe betrifft: Es sind nicht ihre eigenen Hunde, die bei ihr manchmal zu Hause sind. Sie sind auch zu Gast. Und wir sind auch zu Besuch. Ich sehe nicht ein, dass wir ausgelacht werden.

  • Zitat

    Ich finde auch, dass alles Geschreibsel über "Besuch" hier völlig am Thema vorbei geht.


    Die TS hat das Thema "Besuch" in ihren Postings mit aufgebracht.

  • Nein, Angst kann man nicht auf Knopfdruck abschalten, das ist sicherlich auch ganz vielen hier klar.


    Aber, Bernadette, es hilft nun auch nichts, sich auf seinen Ängsten auszuruhen und nur zu vermerken, wie "doof" die andere Seite ist. DIE sollen sich ändern, den Hund nicht so als Familienmitglied nehmen, nicht angefressen sein....Die Wurst brennt immer an zwei Enden. Was machst Du selbst, um die Lage für Dich erträglicher zu machen?

  • Liebe Threaderstellerin, schreib doch mal, was du von den genannten Vorschlägen hältst. Wenn du nicht darauf eingehst, können wir auch nicht versuchen, dir zu helfen ;)

  • Zitat

    Einige scheinen ihr Hund als volles Familienmitglied zu sehen, so als wäre er ein Mensch...


    ich weiß, dass es "nur" Hunde sind, aber sie gehören trotzdem zu mir


    Zitat

    Ich habe auch einen Vogel zu Hause, er ist auch Familienmitglied, aber er bleibt eben ein Tier, er ist nicht wie mein eigenes Kind.


    naja, aber Besuch ist auch nicht so viel Wert wie dein Kind oder?


    Zitat

    Und ich finde es bisschen traurig, nicht in der Lage zu sein, ein bisschen Rücksicht auf ängstliches Besuch zu nehmen, auch in den vier Wänden.


    Warum willst du mich besuchen?
    Gleiche Interessen scheinen wir ja nicht zu haben
    zu verkaufen hab ich auch nix


    Zitat

    Das Thema "eigenes Zuhause" scheint ziemlich sensibel zu sein. Diese Einstellung "Da ist die Tür für die Leute die den Hund nicht akzeptieren" finde ich etwas aggressiv.


    man wird es nie allen Menschen recht machen
    Warum soll ich mich also selbst zuhause für andere Menschen verbiegen?
    ist mir zu anstrengend

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