Gibt es "Trotz"pinkeln?

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    Ich sag schlicht und einfach, es ist ein Machoproblem und ein stückweit Erziehung. Und dass ein Hund ein Bein mit nem Baum verwechselt, das glaubt wohl keiner.


    Na dann bleib bei deiner vorgefassten Meinung. Ich kenne Rüden, die alles andere als Machos sind, denen mal sowas unterlaufen ist. Und wenn du wirklich noch nie gesehen hast, dass ein gestresster Hund nicht guckt, woran er das Bein hebt, dann scheinst du eine etwas eingeschränkte Sichtweise zu haben. Oder eben wirklich wenig Erfahrung - dann verstehe ich aber nicht, warum du die blosse Möglichkeit so vehement verneinst.

  • Zitat

    . Ich kenne Rüden, die alles andere als Machos sind, denen mal sowas unterlaufen ist.

    Ja, meinem ist das passiert, er ist ein eher unsicherer Rüde und hat meinem Mann, ohne überhaupt hinzusehen, ans Bein gepinkelt.
    Es gab keine Reaktion unsererseits gegenüber dem Hund, Hose wurde gewaschen und gut war's.

  • Zitat


    Beim Menschen mag das so sein..
    Aber wir reden ja auch nicht von Menschen.

    Du hast vom Kind an der Süssigkeitentheke geschrieben.

    Zitat


    bei Hunden ist es zwar kein ICh entdecken sondern Willen durchsetzen und das ist FÜR MICH eine Form von Trotz..wenn auch vielleicht anders als beim Menschen.

    Und den WILLEN...ist in deinen Augen losgelöst vom Ich :D
    Wenn Hunde nicht ihr ICH entdecken, dann gibts auch nicht die TROTZ-phase. Dann ist das was absolut menschliches und nichts, was bei Caniden abläuft.
    Lassen wir das. Ich hätte es mir gerne erkären lassen, ob es bei Caniden diese Art der Menschlichen Selbstfindung überhaupt gibt.

    Trotz habe ich noch nie in Zusammenhang mit Hunden gehört. Ich vermute, Hunde sind nicht in der Lage "trotzig" zu sein, weil sie eben diese Entwicklungsstufe, vergleichbar mit einem 3 oder 4 jährigen Kind nicht erlangen.
    Und wie es sich wirklich verhält werde ich hier im Forum wohl nicht mehr erfahren.

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    Ach und warum markieren Hunde dann auch wenn sie ganz alleine sind? Und vor allem warum markieren Hunde dann vermehrt in Gebieten die sie schon kenne, also als ihr Revier sozusagen bezeichenen?

    Trotz IST ein Schrei nach AUfmerksamkeit bzw bei Kinder nach den gewünschten Süßigkeiten etc...aber gut lassen wir das wir kommen auf keinen grünen Zweig.

    Ich verstehe nur nicht wie du zu deiner Allgemeigültigkeit kommst. Du kennst weder die Hunde noch die Menschen um die es geht und sagst einfach mal das IST so und so und alles andere KANN NICHT stimmen...für mich ist da nix fundiertes hinter sorry

    Ich weiß nicht wen du da meinst.

    Allerdings ist es so, dass es mir nicht um das Markieren selbst geht, sondern um *vermehrtes* Markieren durch Stress/Aufregung und als Übersprung.


    Also, wenn ich Aufmerksamkeit möchte, dann bin ich nicht unbedingt trotzig. Wenn Kinder das erste Mal nach den Süßigkeiten plärren und ich ignoriere es, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Kind beim nächsten Mal nicht schreit. Manche sind ein bisschen hartnäckiger, die brauchen die Erfahrung vielleicht noch einmal.
    Schämen sich die Eltern und geben nach, hat das Kind eine Handlungskette "entdeckt" und wird gemäß der positiven Verstärkung das Verhalten öfters zeigen. Das ist Wissenschaft (vergleiche "operante Konditionierung").
    Da uns Hunde nicht dominieren wollen, werden sie auch ganz sicher nicht mit Pinkelei trotzen.

    Und was für einen Willen sollen die Hunde mit URIN bitte durchsetzen wollen? Jetzt mal ehrlich - die könnten dann ach beißen/uns anfallen, wenn wir ihnen beispielsweise irgendwas verwähren oder vorenthalten. Was sollen Hunde, die nicht so abstrakt denken, bitte mit der Urinierei erreichen wollen? Als wüssten sie, dass wir dann das Bällchen fallen lassen? Das ist doch total absurd!


    ***

    @Schopenhauer
    Deine Antworten schockieren mich gerade. Du würdest einen Hund zur Schnecke machen, weil er sowas macht - nur weil du so uralte Ansichten hast, und den Hund zum Macho degradierst?

    Weißt du, vielleicht sollten wir das Wort Stress durch Aufregung ersetzen. Ich gebe dir also mal ein anderes Beispiel. Meine Hunde markieren (auch der kastrierte!) vermehrt, wenn wir zu einer Wiese gehen, die wir nicht so oft besuchen. Wenn ich halt besonders ausgedehnte Spaziergänge mit sehr viel Unterhaltung mache - darauf freuen sie sich. Sie erkennen anhand des Weges durch die Innenstadt dann schon, wo es hingeht. Sie markieren bzw. wollen bestimmt drei Mal mehr als sonst markieren. Sie laufen auch vermehrt "gekreuzt". Und da wird nicht mal ausgedehnt geschnuppert (also Zeitunglesen ist das nicht), sondern einfach nur schnell das Bein angehoben und ein paar Tropfen rausgequetscht.

  • Zitat


    Dann ist es, weil diese Hunde alle "Machos" sind? Aha...


    Machogehabe schliesst ja gestresst sein ueberhaupt nicht aus. Geordy zeigt ja durchaus Machogehabe, hab ich ja beschrieben. Der moechte immer gern wirklich wer sein in der Hundewelt, kann nervlich seine angedachten Rollen aber gar nicht durchstehen. Und vor allem aendert das nix daran, dass er mit vielen Reizen in Summe ueberfordert ist und genau dann die Tendenz hat, mich erstmal anzupinkeln. Hab ich anderswo schon beschrieben.
    Wer nicht sehen kann, wie gestresst Geordy in solchen Momenten ist, hat hoffentlich immer nur Hunde wie Finlay, die in sich Ruhen und mit Drahtseilnerven durchs Leben gehen.

  • Bitte nicht persönlich nehmen.
    Aber "machogehabe" ist auch wieder so ein vollkommen unklarer Begriff.

    Was macht denn einen "Macho" aus? Ewiges Imponiergehabe über alle Hündinnen? Gesteigerte sexuelle Aggression? Rüdenagressivität?

    Dann sind das doch genau die obergestressten Hunde, wenn die das immer so angehen. und zwischendurch pinkeln die aus TROTZ (????) (was ja nicht gerade souveränes Verhalten ist, sondern durch innere Zerissenheit definiert ist) ihre Besitzer an indem sie das vorher planen.

    Naja...Ich halte Hunde. Keine "Trotzkinder" mit Rotze inner Nase. :D

  • Zitat

    Bitte nicht persönlich nehmen.
    Aber "machogehabe" ist auch wieder so ein vollkommen unklarer Begriff.


    Noe, da hast Du vollkommen recht. Ich haette eben auch gern ein anderes Wort gewaehlt, mir ist bloss keins eingefallen.

    Zitat


    Was macht denn einen "Macho" aus? Ewiges Imponiergehabe über alle Hündinnen? Gesteigerte sexuelle Aggression? Rüdenagressivität?


    Bei Geordy mein ich damit einfach das Bein verrenken, um sonst wie hoch markieren zu koennen. Der ist auch der erste Hund, der bei mir das Bein hebt, um Kot abzusetzen. So angeberisch verhaelt sich Geordy nur, so lange kein fremder Hund anwesend ist. Ganz selten sieht man bei ihm mal, dass er mit nem Fremdrueden rumzicken will. Der rudert aber sofort zurueck, wenn der nur die Augebraue hebt. Fuer mich moechte er in der Hundewelt gern mehr sein, als er ist oder sein kann. Das bringt ihn aber nicht permanent in Stress, in aller Regel kann der sich gut in Hundegruppen bewegen, ohne anzuecken.

    Zitat


    Dann sind das doch genau die obergestressten Hunde, wenn die das immer so angehen. und zwischendurch pinkeln die aus TROTZ (????) (was ja nicht gerade souveränes Verhalten ist, sondern durch innere Zerissenheit definiert ist) ihre Besitzer an indem sie das vorher planen.


    Jup. Souveraen ist Geordy so gar nicht. In diesen 2 oder 3 Situation, wo er mich angepinkelt hat, war der von frech auch weit entfernt.

  • Hi,
    so ist das eben mit den Begriffen.
    Klar unter Bekannten und Freunden, kann ich auch sagen: "Der Rüde hat grad sein Goldkettchen poliert und sein Brusthaar auftoupiert" und alle wissen, man meint einen etwas übergeschnappten Rüden in der Pubertät, der testoterongesteuert die "Weltherrschaft" übernehmen möchte. Oder schlicht: "Ein Macho" :D

    Die "Gefahr" der unwissenschaftlichen Begrifflichkeiten ist einfach, dass den Hunden immer weiter komplett unsinniges unterstellt wird. Wie teilweise hier wieder zu lesen war.

    Ich muss auch niemals einen Macho durch die Luft pfeffern.
    Zumal ein "ans bein pinkler" nicht IMMER und ZWANGSLÄUFIG ein Macho sein mus.
    Ans Bein pinkeln kann einem auch ein "Hund, der grad "durchen Wind ist" warum auch immer.

    Hier ists grad wieder so, dass die Situation "ans Bein pissen" nur den MACHO-Hunden zugesprochen wird.

    Wir befinden uns in einer abstrusen OT Diskussion mit ungeklärten Begriffen und Weisheiten, die keine andere meinung zulassen.
    Und dann ziehen sich wieder manche User trotzig zurück. ;) , weil sie sich ans "Bein gepinkelt" fühlen. ;)

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