nochmal bei null anfangen?

  • FRANK:
    Ja, ich glaube, ich verstehe was du meinst. Hat schon so ein wenig was von heili-weili-Kuschelkurs. :lol: Trotzdem kenne ich keine wirklich besseren Ausdrücke (wenn ich nicht immer den Erklärungssermon von oben schreiben will) für Bindung und Vertrauen... nur als Oberbegriff Führung vielleicht...


    Zitat

    Clicker? Bei jedem Click zuckt sie zusammen obwohl ich mittlerweile den leisen Clicker habe. Dadurch fiel dann auch ZOS weg -konnte ja nicht clickern wenn sie den Gegenstand berührte......


    Du kannst statt einem Clicker auch ein beliebiges anderes Geräusch nehmen, inzwischen ist es sogar üblich ein Markerwort (z.B. "Jip", "Yes", "Gut" oder auch schlicht und einfach "Click") zu konditionieren. Ich selber bin davon allerdings nicht unbedingt Fan.
    Sinn des Clicks bzw. des Markergeräusches, welches wirklich immer 100% gleich klingt, ist es ja, dass der Hund 100%ig weiß: "Das war richtig!"
    Bei Markerworten hatte ich (persönlich!) zwei Probleme:
    Erstens gelingt es mir nicht immer, genau die gleiche Tonlage beim aussprechen zu verwenden. Und Zweitens ertappe ich mich dauernd dabei, dass ich das Markerwort auch im Alltag unwillkürlich verwende, ohne, dann eine Belohung zur Hand zu haben...
    Aber hast du mal versucht statt eines Clickers einen stinknormalen Kuli zu nehmen? Das Geräusch ist sehr leise, und wenn du ihn noch in der Tasche betätigst, dürfte das selbst der schreckhafteste Hund aushalten :smile:

  • Hallo!
    Zunächst vorab mal einen Tipp zur Konditionierung des Clickers. Mach das zuerst einmal draußen und halten den Clicker hinterm Rücken oder wickle ein Handtuch um die Clickerhand. Dann ist das Geräusch nicht so laut!


    Dass du mit deinem Trainer und seinem angebotenem Training nicht weiter kommst, hast du ja selbst schon bemerkt. Also würde ich diesen nicht mehr in Anspruch nehmen.


    Als Beschäftigung und Bindungsaufbau kann ich dir das Longieren nahe legen. Der Hund MUSS sich hier an dir orientieren, da DU Richtung und Geschwindigkeit vorgibst.


    Dann solltest du auf jeden Fall an der Leinenführigkeit arbeiten. Das würde ich zunächst in einer ruhigen Umgebung üben.
    Hier ist ein wirklich tolles Video. Das kann ich dir wirklich nahe legen, weil es wirklich über positive Bestärkung funktioniert
    http://www.youtube.com/watch?v=WVhRYq8NujM
    Sollte dein Hund über Futter grundsätzlich nicht motivierbar sein, würde ich ihn NUR noch beim Training füttern. Macht er nicht mit, bekommt er kein Futter. So wird das Training existenziell.

  • Das Markerwort mag zwar nicht immer gleich klingen, aber genau das kann als Brücke durchaus einen Vorteil haben. Allerdings stimmt es, vom Hund wird es nicht "gleichwertig" empfunden, gerade in einer sehr hohen Erregungslage. Trotzdem ärgere ich mich, dass ich es nicht schon früher verwendet habe.


    Mag der Hund kein Futter, dann würde ich andere Belohnungen nehmen, denn was nach dem Click folgt, sollte bedürfnisorientiert sein.
    Eine Belohnungsliste geht ganz einfach. Niederschreiben, was der Hund gerne tut. Dann Dinge wie Rennen oder Schnupern unter Signal stellen und so einsetzen, dass es dem Bedürfnis nahe kommt, das der Hund gerade hat.
    Wie z.B. das Mitkommen in eine andere Richtung wird damit belohnt, dass der Hund dann doch in "seine Richtung" darf.

  • Leinenführigkeit habe ich geübt mit:
    - wenn sie zieht immer die Richtung wechseln.
    - Sie nicht "bestimmen" lassen in welche Richtung es geht
    - wenn sie zieht einfach stehen bleiben bis die Leine wieder durchhängt
    - Leinenruck und Zischgeräusch
    - ihr vor die Füße laufen


    das natürlich nicht gleichzeitig sondern nacheinander. Wenn der Frust wieder mal zu groß war habe ich das Nächste ausprobiert :( :
    Aber es war so schrecklich mühselig weil es überhaupt nicht von Erfolg gekrönt war.....


    Das mit dem Clicker im Handtuch oder dem Kuli finde ich übrigens eine super Idee!!!! Ich versuche es nochmal.

  • Moin,


    das mit dem Ziehen an der Leine habe ich ja auch, Diego zieht, wenn Leine am Halsband, wie ein Karrengaul - da gibt es in den vier Jahren keine Veränderung. Das klappt nur auf dem Hundeplatz..... wie bereits geschrieben, obwohl ich kein Fan bin, hab ich ein Antizuggeschirr, das einfach nur die Öse vorn auf der Brust hat und damit klappt es bei uns super.


    Ich waren ihn durchaus auch vor, wenn ich das Gefühl hab, gleich rast er in die Leine, gibt es von mir ein "nicht ziehen" und mittlerweile klappt es auch ganz gut. Im Alltag läuft er an dieser Leine locker und entspannt. Wir vermuten, das er irgendwann auch in Anbindehaltung gehalten wurde, zumindest für einen kurzen Zeitraum.


    Straßenhunde sind mitunter schreckhaft und man kommt bei ihnen nur mit "Kuschelkurs" weiter. Alles was grob ist verschreckt sie, noch heute reagiert mein Hund auf hastige Bewegungen mit Vorsicht oder, wenn er sie nicht kommen sieht, mit Schreck.... Das ist nicht bei allen so, aber bei einigen. Geräusche die nicht zuordungsbar sind, sind zumindest verdächtig und das kann dann eben auch ein Klicker sein.


    Und wir haben bei Leinenführigkeit auch alles durch, samt verschiedenen Trainern. Erfolg? Null.... Jetzt, so langsam wird es besser.... wenn wir mal kurze Wege mit kurzer Leine haben, dann geht es - stetig. Aber wenn ich bedenke über welchen Zeitraum sich das ergeben hat, meine Güte.... mein Ersthund hatte das in zwei Wochen intus.


    Einen festen Platz hat bei uns im Haus jeder Hund, im Wohnküchenbereich, ansonsten kennen beide das Kommando "Korb", aber Diego muss man dabei immer noch im Auge haben, er geht in seinen Korb, wenn er keine Lust hat und anschließend auf der anderen Seite wieder raus.... :/ Zu Beginn habe ich ihn gar fest gemacht, nach dem 21 mal wieder rein bringen (ehrlich - gezählt) gab es eine kurze Kette und er bleib drinnen, nur wärehnd wir gegessen haben. Nach einer Weile hatte er das begriffen und ich musste ihn nicht mehr fest machen. Auch heute schicke ich meine Jungs auf ihren Platz, wenn ich sie mal aus dem Weg haben will oder sie aufdrehen, das ist im Alltag eine gute Idee. Auch nass von draußen - trockenliegen - ab in den Korb für ne halbe Stunde, das entspannt die Situation. Meine Freunde lachen schon, wenn ich Diego was ansag und er mich anschaut, so nach dem Motto "Warum muss ich ....?" Ich sag dann nämlich meist "weil ich es will!" :hust:


    Das bedeutet aber auch nur, das er sicher sein will, das ich weiß, was ich will.... und wenn er das spürt, dann klappt das auch. Also, meine eigene Haltung muss stimmen, er nimmt an meiner Körpersprache wahr, wie ich wann etwas meine und reagiert darauf mehr, als auf mein Kommando.


    Ansonsten glaub ich habt Ihr im Haus bestimmt so einiges an Regeln, die Dir vielleicht gar nicht bewusst sind? Kein Klauen vom Tisch, kein Ausräumen des Mülleimers (Lieblingsbeschäftigung von Straßenhunden), kein Schlafen im Bett oder auf dem Sofa und kein dies und jenes, überleg noch mal.....


    Liebe Grüße
    Sundri

  • Ist nicht böse gemeint, aber mir fällt auf, dass du bisher vieles über Meideverhalten versucht hast. Vielleicht ist das bei deinem Hund einfach der falsche Ansatz. Bei vielen Hunden funktionieren Maßnahmen wie Leinerucken, stehen bleiben (Hund läuft in die Leine) usw ganz gut. Du schreibst aber, dass dein Hund sensibel ist. Und das ist vielleicht das Problem. Dein Hund hat eh schon Stress an der Leine. Und jetzt "bedrängst" du deinen Hund noch mit irgendwelchen Maßnahmen. Nun versucht dein Hund aus dieser Situation raus zu kommen und zieht noch mehr an der Leine. Ein Teufelskreis, den ihr unterbrechen müsst! Versuch es über positive Bestärkung und übe wirklich jeden Tag ein paar Minuten. Guck dir das Video mal an, dass ich eingestellt hab. Hier wird nochmal vieles erklärt (auch wenn du vielleicht nicht mit Clicker arbeitest kann es dir trotzdem helfen).


    Zum Longieren wirst du hier im Forum einiges finden. Oder du guckst mal nach Videos bei Youtube. Da kannst du dir das auch mal ansehen.


    Vielleicht magst du ja mal shreiben aus welcher Region du kommst. Vielleicht kann dir jemand einen guten Trainer empfehlen. Und vielleicht hast du dann mal die Möglichkeit bei einer Trainingsstunde zu zu sehen. Ein wirklich guter Trainer aus meiner Nähe wäre Thomas Suster. Von ihm höre ich wirklich NUR Gutes.

  • Ach, das hört sich alles mal wieder so tröstend und hilfreich an ;) Schön, dass ich nicht alleine da stehe und es auch anderen schon so ergangen ist wie mir.
    Ja, stimmt, bei uns gibt es dann doch eigentlich einige Regeln ;-) Mülleimer darf nicht ausgeräumt werden, Essen nicht stibitzen, Katzen in Ruhe fressen lassen......ja, wenn ich genau drüber nachdenke haben wir einige. War mir nur gar nicht so bewusst.


    Ich hätte ja gerne einen Trainer/eine Trainerin, die sich mit Südenhunden auskennt. Da habe ich auch eine, die mit uns das Mantrailing macht. Ich muss nochmal genauer nachforschen was sie denn so an Lösungen anbietet.


    Was bedeutet es denn, dass Mary sich im Urlaub vorbildlich benommen hat und hier wieder den Asi raushängen lässt? Territoriales Verhalten? Wie gesagt, in der Toskana waren andere Hunde überhaupt kein Problem!


    Ja, stimmt schon, da wird natürlich oft mit Meideverhalten agiert aber wenn ich z.B. Richtungswechsel mache fördert das ja eher die AUfmerksamkeit oder? ABer das hat ja leider bei uns nicht viel gebracht.
    Ich gucke mir morgen in Ruhe mal den Video an - heute war es so hektisch, dass ich nicht dazu gekommen bin!
    Also ich komme aus Mettmann - gibt es da in der Nähe einen guten Hundetrainer?

  • Zitat


    Was bedeutet es denn, dass Mary sich im Urlaub vorbildlich benommen hat und hier wieder den Asi raushängen lässt? Territoriales Verhalten? Wie gesagt, in der Toskana waren andere Hunde überhaupt kein Problem!



    Das kommt aus Unsicherheit heraus. Meine Maus ist auch so.
    Neue Umgebung, neue Gerüche, neue Menschen und neue Tiere in seiner Nähe sind dem Hund so suspekt, dass er nur dich als Orientierungspunkt hat. Der Hund weiß ja nicht, dass ihr im Urlaub seid. Für ihn ist das Stress. Und deshalb orientiert er sich an dir und vermeidet alles, was sonst noch Stress (z. Bspl. mit dir) verursachen könnte.

    Ich habe dieses Verhalten für mich ausgenutzt und sie überall mit hingenommen wo es nur geht. Solange die Stressanzeichen sich in einem gewissen Rahmen halten, also Ashanti nicht völlig ausflippt, zittert oder extremes Meide- oder Angstverhalten zeigt, musste sie das aushalten. Mittlerweile ist sie so was von alltagstauglich, dass sie sich relativ schnell mit allen Vieren von sich gestreckt relaxed hinlegt, wenn wir z. Bspl. in nem Café unterwegs sind. Meine ruhige Art in solchen Situationen überträgt sich auf Ashanti, und die Welt ist für sie ok.
    So kann man die extrem sensible Art eines Hundes recht gut "manipulieren" und positiv fürs Training ausnutzen ;)

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