Viel Rasse, volle Kasse - Das Geschäft mit der Hundezucht
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Ja das Beispiel MDR1 wird gerne gewählt, ist es doch so schön einfach. Seriöse Züchter verfahren schon so, aber das geht dennoch nicht in ein zwei Jahren.
Schwieriger wird es aber schon mit Hd, Ed oder gar Epilepsie. Da ist der Erbgang noch nicht mal klar. Und das es da nicht reicht freie Tiere zu verpaaren hat die Vergangenheit schon gezeigt.
vom Handy getippt
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Hi
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Haben denn die Besamungsstationen so viel Auswahl an Sperma mittlerweile?
Also vor so 25 Jahren war die Auswahl nicht riesig. Dementsprechend viele Kälber hatten denselben Vater.Hä? Warum sollte sich der Einsatz von Gefriersperma negativ auf die Genpopulation auswirken? Das Zeugs kann per Post verschickt werden, demzufolge wird doch auch der Radius größer und es können mehr Bullen eingesetzt werden im Gegensatz zu früher wo man nur den eigenen hatte, den des Nachbarn und vielleicht noch die zwei oder drei der örtlichen Deckstation. Versteh ich nicht.
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Also wenn das bei Bullen ähnlich teuer ist wie in der Hundezucht kann ich verstehen, warum das nicht oft gemacht wird.
Aber die Argumentation ist sowieso hinfällig, man hat nen Filmchen gesehen, wo alles schlecht ist und fertig. Mehr muss man nicht wissen. -
Bei den Rindern ist künstliche Besamung heutzutage die Regel, nicht die Ausnahme.
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Ja das Beispiel MDR1 wird gerne gewählt, ist es doch so schön einfach. Seriöse Züchter verfahren schon so, aber das geht dennoch nicht in ein zwei Jahren.
Schwieriger wird es aber schon mit Hd, Ed oder gar Epilepsie. Da ist der Erbgang noch nicht mal klar. Und das es da nicht reicht freie Tiere zu verpaaren hat die Vergangenheit schon gezeigt.
vom Handy getippt
Ich habe das Beispiel MDR1 deshalb gewählt, weil es gerade in den Threads vorher angesprochen wurde. Ich hätte auch die OL (=Glasknochenkrankheit) oder die PRA wählen können.
Klar, das bei ungeklärten Erbgängen keine Vorsorgeuntersuchungen getroffen werden können und deshalb der Züchter in der Pflicht ist, mit Elterntieren deren Nachkommen kranke Hunde hervorbringen, diese aus der Zucht zu nehmen.
Wobei das recht schwierig ist, da so wohl Rüde als auch Hündin Vererber sein können und mit anderen Partnern durchaus gesunde Nachkommen hervorbringen können.
Würfe, die kranke Hunde hervorbringen sagen lediglich aus, dass diese Verpaarung nicht passt und unter keinen Umständen wiederholt werden soll.
Den gesunden Hund gibt es nicht; genauso wenig wie es den gesunden Menschen gibt. Trotz medizinischer Technik! Ein Restrisiko bleibt immer! Es sind schließlich Lebewesen!
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Hä? Warum sollte sich der Einsatz von Gefriersperma negativ auf die Genpopulation auswirken? Das Zeugs kann per Post verschickt werden, demzufolge wird doch auch der Radius größer und es können mehr Bullen eingesetzt werden im Gegensatz zu früher wo man nur den eigenen hatte, den des Nachbarn und vielleicht noch die zwei oder drei der örtlichen Deckstation. Versteh ich nicht.Du erklaerst es dir doch schon selber. Fehlen die Moeglichkeiten, kann ein besonders toller Ruede (wir nehmen mal die Hunde, kann aber uebertragen werden auf Rinder etc.), nicht zig mal eingesetzt werden.
Leute vom Bodensee konnten es sich nicht leisten zu dem Rueden an der Nordsee zu fahren zum decken. Also wurde ein Ruede genommen der erreichbar war.Somit hast du eine genetische Vielfalt.
Jetzt kann man mit TK-Sperma eben auch solche Wege ueberbruecken und damit beginnt u.U. der Run auf gewisse Vererber (ob das gerechtfertigt ist, ist ein anderes Thema). Das passiert auch ohne TK-Sperma, aber egal. Und schwups...der Vererber wird arg oft angesetzt und die Hundepopulation einer Rasse wird immer enger miteinander verwandt. Dadurch wird es schwerer 'frisches' Blut in die Zucht zu bekommen und dann fuehrt eben eins zum anderen.
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Ich kann mich nur daran erinnern das gesagt wurde es würde wegen dem genpool nicht gehen das man nur noch gesunde tiere miteinander verpaart das habe ich nicht ganz verstanden... wieso kann man nicht nur gesunde tiere miteinander verpaaren?
Weil es keine Hunde gibt, die völlig frei von Erbkrankheiten, Gendefekten usw. Sind ... Gilt auch für Mischlinge.
Das Problem sind übrigens NICHT die Krankheiten, deren Genort und Vererbung geklärt sind und für die ein Gentest besteht. Da hätte ich nicht mal ein Problem damit, "affected" Tiere in die Zucht zu nehmen, solange das individuelle Tier nicht beeinträchtigt ist.
Eine dreijährige Pudelhündin, die prcd-PRA C ist, also mit über 90% Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten Jahre die Symptomatik einer PRA entwickeln und erblinden wird, warum sollte diese Hündin, solange sie sehen kann, nicht noch einen Wurf aufziehen? Dito Rüden ...
Selbstverständlich muss sichergestellt sein, dass die Nachkommen maximal noch Träger sein können, also die jeweiligen Partner müssen A=frei sein.
Aber den Trägern ist es doch egal, ob sie Träger von anderen Trägern oder von affected Tieren als Eltern sind.
Ein amerikanischer Professor für Tierzucht sagte mal vor ein paar Jahren auf einem Vortrag vor Hundezüchtern sinngemäss: " ich wünschte, wir wären schon so weit, das komplette Genom zu entschlüsseln und für alle bekannten und noch unbekannten Erbkrankheiten einen Gentest zu haben. Dann würde diese unsägliche Ausgrenzung von Trägern von Erbkrankheiten, für die ein Gentest besteht, endlich aufhören, da klar werden würde, dass jeder Hund irgendwo einen Defekt hat."
Mal ein Beispiel ...
Vor Jahren habe ich mit einem amerikanischen Züchter gesprochen, da eine Bekannte von mir einen Rüden aus dem Ausland suchte. Der Züchter hatte zwei interessante Rüden, der eine war vWD Träger, der andere augenscheinlich frei von Erbkranheiten.
VWD ist "von Willebrand Disease" - Bluterkrankheit. Die Variante beim Pudel ist bekannt, es gibt einen Gentest dafür, Erbgang autosomal rezessiv. In dem Fall würde ich auch mit einer "affected" Hündin nicht züchten, da jede Geburt ihr Todesurteil sein kann. Aber die Träger sind kein Problem.
Ca. Drei Jahre später erzählt mir der Züchter, dass sein anderer Rüde offensichtlich Addison Träger ist, eine Erbkrankheit, die beim Pudel bekannt ist. Allerdings ist der Genort noch nicht geklärt und dementsprechend gibt es auch keinen Gentest.
Übrigens auch ein Hinweis darauf, dass der Inzuchtgrad speziell der Grosspudel noch nicht so hoch ist. Denn bisher konnte ich alle mir bekannten Krankheitsfälle auf eine Linie zurückführen. Und obwohl diese Linie überall auf der Welt Nachkommen hat, gibt es beim Grosspudel keine schweren Probleme mit MA. Klar ist jeder Individuelle Fall ein Fall zuviel. Aber die Gesamtpopulation hat derzeit keine nennenswerten Probleme.
Das kann sich in Zukunft ändern, da man hierzu teilweise über Generationen bis in die 70er Jahre zurückgehen muss, wenn man die Verbindungen finden will, die kritisch sein könnten.
Und ... Zugeben jetzt nicht auf MA sondern auf SA bezogen, allerdings die gleichen Voraussetzungen, auf meine Anfrage bei einer Genetikexpertin in der Schweiz antwortete diese, dass das Risiko bei 5-6 Generationen zurück doch schon verschwindend gering ist, wenn man darsuf noch achten wollte, dürfte kein Hund mehr Nachkommen bekommen ... Unabhängig von Rasse oder Mischling.Edit: die letzte Anmerkung stammt von mir.
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Hä? Warum sollte sich der Einsatz von Gefriersperma negativ auf die Genpopulation auswirken?
Yane sagte bereits: Künstl. Besamung ist der Standard bei Rindern.
Es geht mir also nicht darum, dass man neben dem lokalen Bullen noch Sperma von sonstwo ordert und einsetzt, sondern darum, dass die zur Zucht eingesetzten Bullen recht wenige sind.
Und der Bauer aufm Hof ordert auch nicht von der Besamungsstation in weiter Ferne, sondern er sucht aus aus dem Angebot, das sein Tierarzt hat - von der idR nihct so weit entfernten Besamungsstation. Zumindest früher kam nämlich das Auto der Station incl. Stickstoff zur Kühlung beim TA vorbeigefahren. Nix Verschicken mit Post und so... War immer ein Highlight für uns Kinder wegen des Nebels und der lustigen Späßchen wie z.B. Schnürsenkel in Stickstoff halten...
Bei den Bauern, bei denen ich es mitbekommen habe, gab es soz. "Stars" unter den Bullen und die wurden meist auch verwendet. Einige Bauern machten sich noch nen Kopf, welcher Bulle kleine Kälber bringt, welcher große, um passend zur Kuh zu wählen. Aber nicht alle. Und selbst bei denen, die das taten, war die Auswahl nicht so groß.Für die damals om Aussterben bedrohten Glantalrinder gab es Habet und Rubin. Ich meine, es war dann auch mal noch ein dritter dabei, der aber zu der Zeit kaum genommen wurde. Habet war weitaus am meisten gefragt.
Aber auch für's Fleckieh oder Braunvieh war die Auswahl nicht gigantisch. Auch so um die 3 Bullen. -
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Der FCI ist der Dachverband des VDHs, zumindest geht das so aus der Eigenwerbung hervor. Wenn dort die Rassestandards festgelegt werden, dann kann man nicht sagen, der VDH hätte da ja nichts mit zu tun.
Zeig mir einen Rassestandard der Qualzucht vorschreibt....
Die Standards sind, wenn überhaupt, nur selten das Problem. Wie die Menschen ihn interpretieren ist was anderes.
Und liegt es eben am Käufer. Will ich nen Hund der keine Nase mehr hat? Ja, das wollten sehr, sehr viele Menschen so haben. Diesen Fehler zu korregieren kostet nunmal Zeit.
(Und gerade bei den "Plattnasen" bedeutet lange Nase nicht unbedingt freies Atmen. So einfach isses leider nicht!)ZitatUnd was die genetische Vielfalt abgebetrifft. Nach eigener Aussage werden 240 Rassen vom VDH betreut. Suche ich dort nach Züchtern, so bekomme im im Umkreis von 2.000 km rund um Frankfurt 3050 Züchter für diese 240 Rassen angezeigt. Statistisch bedeutet das ich habe durchschnittlich 12 Züchter im Umkreis von 2.000 km.
Reduziere ich den Umkreis, so wird die Anzahl der Züchter plötzlich viel kleiner, beschränke ich mich auf Modehunde, dann nochmal erheblich. Welcher Züchter fährt denn 1.500 km um frisches Blut in seine Linie zu bekommen? Ein reger Blutaustausch ist so nicht möglich und jeder Gendefekt pflanzt sich fort, bevor ein Zusammenhang erkannt werden kann.
So, und nun sag mir einer, dass die genetische Vielfalt einer Rasse darunter nicht leiden würde.
Als wir unseren Mini abgeholt haben waren gerade Züchter aus Slowenien dort weggefahren. Die waren "nur" für den Deckakt da.
Ebenso ist der Züchter meines Hundes in England unterwegs wenn da ein passender Rüde steht.
Nebenbei hat mein Hund Ahnen auch aus Australien und Amerika.Aber nein, das kann ja garnicht sein, denn deiner Meinung nach fährt ja niemand so weit....
ZitatEinzelbeispiele von kranken Mischlingshunden, haben meiner Ansicht nach keine statistische Relevanz.
Du nutzt also eine Statistik kranker Rassehunde als Beweis für die nicht bewiesene Gesundheit von Mischlingen?
Das nenn ich mal nen Ansatz... -
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Welcher Züchter fährt denn 1.500 km um frisches Blut in seine Linie zu bekommen? Ein reger Blutaustausch ist so nicht möglich und jeder Gendefekt pflanzt sich fort, bevor ein Zusammenhang erkannt werden kann.
Prunus
Ach da kann ich dir einige Beispiele nennen.
Mal ein paar die mir gerade so einfallen.
Für Neros Vater ist meine Züchterin aus dem südlichen Baden Württemberg nach Schweden gefahren um dort ihre Hündin von ihm decken zu lassen.
Sie hat auch zwei Hündinnen aus den USA importiert und eine aus Alaska.
Für ihren aktuellen Wurf hat sie einen Deckrüden auch aus den USA ausgesucht um einen gesunden Genpool zu haben. -
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