Bindung bei erwachsenem Hund schlechter als beim Welpen?

  • Unser Kleiner ist nun bereits 6 Jahre bei uns, mit dem kleben meinte ich, dass er sich nie besonders weit von uns entfernt, auf Rückruf immer sofort reagiert (auch beim spielen mit anderen Hunden) und auch ansonten sehr anhänglich und unheimlich verschmust ist. Er hat auch keinerlei Probleme mit dem alleine bleiben und wartet auch immer ruhig und geduldig auf meine Rückkehr.


    Vorher hatte er leider kein schönes Leben, wurde schwer misshandelt, hat nicht viel kennen gelernt und kam auch nie raus. Bei uns darf er endlich Hund sein, mit viel Auslauf und allem was dazu gehört.

  • Hier ist Luna noch mehr Mama-Hund
    Auch wenn sie älter war als Kira, die als Welpe kam.


    Für mich hat Bindung jedoch nichts mit kleinem Radius etc. zu tun.


    Denn der Radius ist recht groß ;)


    gesendet vom Handy

  • Mit meiner EB ist die Bindung am engsten. Sie kam mit knapp 5 Monaten, und es war auf beiden Seiten "Liebe auf den ersten Blick".
    Woran ich die Bindung erkenne? Meine Dicke klebt zwar nicht an mir, würde sich aber auch nicht von mir entfernen beim Gassigehen. Sie orientiert sich stark an mir, schaut mich oft an, wenn wir draussen spazieren gehen, "strahlt" mich an, wenn sie sich freut, kommuniziert ständig.
    Wenn uns ein Hund entgegen kommt, orientiert sie sich an mir, schaut mich an, lässt mich voraus gehen. Wenn ihr der Hund unheimlich ist, sucht sie Schutz bei mir.
    Sie versteht jedes meiner Worte und versteht mich auch ohne Worte. Sie lässt niemanden ins Haus, wenn ich nicht da bin und würde auch nicht mit anderen mit gehen.
    Sie vertraut mir blind. Ich musste nie mit ihr trainieren, sie hört trotzdem, rückt Spielis raus, lässt sich auf den Platz schicken usw.
    Wohlbemerkt, sie ist eine Englsiche Bulldogge!
    Trotzdem habe ich bei ihr das Gefühl, dass sie mir zu Liebe hört und dass es auf unsere enge Bindung zurück zu führen ist, dass vieles mühelos und ohne Training klappt.
    Wir sind das, was man als "ein Herz und eine Seele" bezeichnen würde.


    Mein Mops-Mädel kam mit 3,5 Monaten. Mir ihr hab ich mich lange schwer getan und es dauerte eine Weile, bis ich mit ihr warm wurde.
    Sie bleibt draußen immer in meiner Nähe, hört noch schneller, als die Dicke. Trotzdem würde ich sagen, dass ihre Bindung nicht so eng ist. Sie würde mich u.U, durchaus gegen andere Menschen austauschen, die sie gut füttern und mit ihr schmusen.
    Wenn Besuch da ist, setzt sie sich nacheinander auf den Schoß der Gäste und lässt sich von allen bekrabbeln.


    Ich glaube auch eher, dass es am jeweiligen Hund nicht, und nicht am Alter. Und daran, dass es darauf ankommt, wie gut es einfach passt zwischen Mensch und Hund. Auch hier stimmt die Chemie manchmal mehr, manchmal weniger, wie zwischen Menschen auch.

  • Ich habe bisher 3 Hunde aufgenommen. Hund 1 war 11 Monate alt, Hund 2 war knappe 5 Monate alt und Hund 3 18 Monate. Und bei allen 3 haben ich sehr schnell eine sehr enge Bindung aufbauen können. Die tiefe der Bindung könnte nicht enger sein wenn ich alle 3 mit 8 Wochen bekommen hätte.


    Ich denke es kommt immer auf den jeweiligen Hund an und wie man sich als Mensch anstellt.

  • Hallo,


    danke erstmal für eure Antworten!! :)


    Also Mit Bindung meine ich...dass der Hund den Menschen liebt, vertraut und ihn als Rudelführer akzeptiert.
    und natürlich auch wenn dieser ihm Grenzen/Aufgaben setzt, folgt.
    Wichtig ist, dass er sich entspannen kann und nicht ständig die Rangordnung testen will ;)


    Also mit kontrollieren und hinterherrennen....das ist für mich KEINE Bindung.
    Sorry wenn das hart klingt...aber da gibt es dann ein "Führungsproblem".


    Was ich halt überlege ist, ob ein Welpe einfach die erste Familie zu der er kommt als SEINE Familie akzeptiert.
    und wenn er da weg kommt später unglücklich ist, wenn er in eine andere Familie muss.
    und diese nie so lieben und vertrauen kann wie bei der ersten...??


    LG

  • oh weh.. vielzuviel Rangordnungs-Rudelführer-Gedöns :hust:


    Mein Stinker, 6jährig aus dem TH übernommen, mittlerweile seit 3 Jahren da und ich haben eine supergute Bindung, besser könnte sie mMn überhaupt nicht sein, ganz ohne Rangordnungsbladiblub. Er folgt mir, er liegt mit mir zusammen auf der Couch und im Bett und ist einfach nur happy wenn er mit uns zusammen sein darf.


    Ob das mit einem Welpen auch so wäre? Keine Ahnung, werd ich nie erfahren, da ich Welpen einfach nur nervig find und genug alte Tiere im Heim hocken

  • Nee, Mucci,
    du verwechselst da was ;)
    Ich vermute aber, das kannst du nur sagen, weil dein Hund entspannt ist und sich nicht die Bohne für Führung interessiert ;)
    Es gibt zwei Möglichkeiten wann ein Hund mit dem Herrchen auf der Couch, im Bett usw liegen kann.
    1. Der Hund selbst hat NULL Ambitionen zu führen.
    2. der Hund WIRD geführt und fühlt sich sicher- dann kann das durchaus so aussehen wie du beschreibst. Unsere bisherigen Hunde waren auch so.
    aber wehe dem, er mit DER Herangehensweise einen komplizierteren dominanteren oder gar schon verkorksten Hund bekommt.
    Da kanns nämlich ganz schnell gehen, dass der Hund auf Schritt und Tritt verfolgt, nicht aus dem Weg geht oder sogar durch Beißen maßregelt.
    Das hängt wiederum von dem Dreieck Gene (Rasse), Sozialisierung (Hunde, Menschen, Welt) und Erziehung ab.
    Je nachdem was alles risikoreich ist, wird die Persönlichkeit gebildet.


    Und gibt dabei einen Unterschied, ob man es mit einem Collie zu tun hat oder mit einem Ridgebeck ;)


    Grüße

  • da wird oft ein bisschen viel in die hunde reininterpretiert. das hätte man vielleicht gerne so, das man als mensch für den hund nicht austauschbar ist...


    aber das sind wir. und ich würde behaupten, für jeden hund.


    sicherlich, es gibt den ein oder anderen hund, der sehr am halter hängt und mit einer trennung schwerer zu kämpfen hätte, als ein anderer...


    aber hunde sind da überaus flexibel... ;)


  • :gut: :gut:

  • Zitat

    Was ich halt überlege ist, ob ein Welpe einfach die erste Familie zu der er kommt als SEINE Familie akzeptiert.
    und wenn er da weg kommt später unglücklich ist, wenn er in eine andere Familie muss.
    und diese nie so lieben und vertrauen kann wie bei der ersten...??


    LG


    Also meine Dicke bekam ich auch "Second Hand", allerdings war sie erst knapp 5 Monate und nur 1,5 Monate in ihrer ersten Familie gewesen. Aber bei meiner Süßen hatte ich nicht das Gefühl, dass sie ihre Familie vermisst hat.
    Natürlich war sie aufgeregt, als ich sie mit genommen habe. Aber sie schlief gleich in der ersten Nacht in meiner Armbeuge. Beim Aufwachen hat sie sich dann kurz erschreckt und ins Bett gepullert ... und von diesem Moment an war sie dann "mein Hund".
    Sie hat sich sofort wohl gefühlt, und wir waren quasi vom ersten Moment an "ein Herz und eine Seele".
    Ich denke heute oft, dass es genauso kommen musste, dass ihre Familie sie nicht behalten konnte, weil das Kind allergisch war.
    Sonst hätte dieser wunderbare Hund nie zu mir gefunden. Sie war ein Vermehrer-Hund, und ich hätte Coco niemals genommen/bekommen, wenn sie nicht diesen Umweg gegangen wäre.

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