Bin ich Welpen geeignet?

  • Hallo liebe Leute, ich bin frisch aus dem Ei geschlüpft, sozusagen... und habe auch gleich eine Frage =)



    Ich möchte ab Anfang nächsten Jahres mein Leben mit einem Hund teilen.


    Noch bin ich mir unsicher ob ich einen Hund aus dem lokalen Tierheim, aus dem Auslandstierschutz oder vom Züchter holen werde. Ich denke, das wird sich -in den nächsten Monaten- herauskristallisieren. Ich informiere mich recht fleißig über den Auslandstierschutz und dessen Pro's und Con's, über Welpenaufzucht und Erziehung, über traumatisierte Hunde, über Clickertraining, über über über... .


    Jetzt zu mir und was ich bieten kann.


    Ich wohne in einer Mietswohnung, genauer gesagt in einem Wohnkomplex. Wir sind 10 Mieter hier, und ich wohne im dritten OG.
    Wir haben eine Grünfläche direkt vor dem Haus und hinter dem Haus Wald und Feld. Man kann sehr weit laufen.
    Ich wohne sozusagen in einer kleinen Nebenstadt einer größeren Stadt, eigentlich ein Stadtteil, ruhiger gelegen.
    Ich habe sehr viel Zeit, Abendschule beginnt erst nächstes Jahr im Herbst. Danach will ich studieren. Heißt, es ist abgesehbar, dass ich auch die nächsten Jahre weiterhin Zeit habe für einen Hund.
    Ich habe Hundeerfahrung, zum einen durch unseren Familienhund (Schäferhund-Basenji-Mix) und durch den Hund meiner besten Freundin (Shiba-Inu), den ich immer mal wieder betreue, zur Zeit jeden Vormittag.
    Ich interessiere mich sehr für Hunderassen und deren Unterschiede, Trainingsmethoden (positive Bestärkung :gott: ) und sehe jeden Hund als individuell und durfte dies auch schon erleben. Gerade der Umgang mit einem Shiba-Inu hat mich dies gelehrt ;)
    Ich wage mal zu behaupten, dass ich auf Zeichen achte die der Hund mir gibt, diese deute und somit eine gute Kommunikation herrscht.
    Achso, außerdem war ich Gassigänger im Tierheim.


    Was ich nicht bieten kann:
    Welpenerfahrung. Aber ich habe Bücher gelesen und meine beste Freundin an meiner Seite die eben schon Erfahrung hat in diesem Bereich.
    Ich wohne, die erwähnt im dritten Obergeschoss. Ich kann keine ebenerdige Wohnung bieten.


    Ich nahm Kontakt auf zu einer Tierschutzorganisation da ich ein paar Fragen hatte. Die Frau riet mir von einem Welpen ab, da sie der Meinung sei, Zitat: "...dass Welpen nur in die Hände von erfahrenen Menschen kommen sollten."


    Das hat mich etwas verunsichert und deshalb meine Frage an euch. Mit meinen Grundvoraussetzungen. Bin ich Welpen geeignet? Wenn Ja: Cool! Wenn Nein: Warum und woran liegt es?


    Nicht, dass ich mich auf einen Welpen versteift habe. Wie gesagt, ich habe mich noch nicht entschieden. Aber falls ich wirklich nicht geeignet sein sollte, dann kann ich wenigstens den "Züchterplan" in meinem Kopf verwerfen und mich auf Tierheim und Tierschutz konzentrieren.
    Ich verstehe die Dame nicht so richtig. Muss man denn icht irgendwann anfangen Erfahrungen zu sammeln?


    MMhh.... oder beachte ich eine Komponente nicht? Ich lasse mich gerne läutern!


    Liebe Grüße
    Dodie ohne Hund

  • Wenn du ...


    ... wirklich so viel Zeit hast von Anfang des Jahres bis zum Herbst ...
    ... dir im Klaren bist, dass ein Welpe dein Leben und deine Wohnung auf den Kopf stellen kann ...
    ... du dir sicher bist, dass du es gewährleisten kannst, genug Zeit zu haben, um ihn langsam ans alleins ein zu gewöhnen, alle 2h mit ihm runter gehen kannst, bis er stubenrein ist ...



    ... dann finde ich dich durchaus welpengeeignet.


    die "fehlende Welpenerfahrung" hat jeder, bei dem der erste Welpe einzieht - egal wieviel Hunde er vorher hat. :D



    Bei dem 3. Obergeschoss würde ich dir nur raten, dich für einen Hund zu entscheiden, der nicht zu schwer ist, so dass du ihn Notfalls (und Welpen eh erst mal) tragen kannst.
    Denn zu viele Stufen sind für weiche Welpengelenke nicht so klasse.

  • Ich finde auch, dass du "Welpengeeignet" bist (Was auch immer das heißen mag :headbash: )


    Wenn du die Punkte von Maanu erfüllst, sehe ich da kein Problem.


    Ich habe meine beiden Hündinnen, seit sie auf die Welt gekommen sind. Man lernt ja auch viel mit dem Hund und von dem Hund und überhaupt ;) Ohne Hund kann man keine Welpenerfahrung sammeln.


    Genauso kann ein erwachsener Hund aus dem Tierschutz "Probleme" mit sich bringen. Eventuell ist er auch nicht stubenrein, kann nicht alleine bleiben und macht dir in der Wohnung was kaputt. Sozusagen ein Riesenbaby :D

  • Meiner Meinung nach gehen die Meinungen bei vielen Themen (nicht nur Hund) oft weit auseinander. Es gibt sicherlich Menschen, die sind davon überzeugt das man als ersten Hund keinen Welpen nehmen soll und es gibt Menschen die sehen da kein Problem drin.


    Man muss das für sich alleine entscheiden, welcher Meinung man selber ist. ;)

  • Zitat

    Ich nahm Kontakt auf zu einer Tierschutzorganisation da ich ein paar Fragen hatte. Die Frau riet mir von einem Welpen ab, da sie der Meinung sei, Zitat: "...dass Welpen nur in die Hände von erfahrenen Menschen kommen sollten."


    Ich vermittle ja auch Hunde und sehe es ganz genauso.
    Wenn ich mal für Welpen eine Familie suche, dann habe ich 2 Bedingungen, von denen ich nicht abweiche:
    Hundeerfahrung und genügend Zeit.


    Wenn man sich die ganzen Threads unter Welpen und Junghunde mal ansieht, dann versteht man das vielleicht.

  • Ich finde es generell einfacher, einen Welpen aus einer guten Zucht zu übernehmen, als einen erwachsenen Hund aus Tierheim oder Tierschutz. Beim Welpen vom verantwortungsvollen Züchter weisst Du, was er in seinen ersten Lebenswochen bereits alles kennen lernen durfte, er wächst zusammen mit seiner Mutter und Geschwistern unter der Obhut und Aufsicht von Menschen auf, lernt verschiedene Menschen kennen, hat Bekanntschaft mit Halsband und Leine, Autofahren, Haushaltsgeräuschen, Strassenlärm und und und und gemacht und hoffentlich KEINE traumatischen Erfahrungen!
    Beim Hund aus TH oder TS ist die Vergangenheit meistens nicht bekannt oder er kommt aus offensichtlich schlimmen, traumatischen Verhältnissen. Für einen Problemhund mit ungewisser Vergangenheit braucht es sicher viel mehr Hundeerfahrung (vor allem spezielle Erfahrung in der Behandlung von Ängsten, Aggressionen, Verlustängsten, Geräuschempfindlichkeit, Verkehrsunsicherheit usw.), um dem Individuum in jeder Situation hilfreich zur Seite stehen zu können.


    Ich finde, Du bist sehr gut welpengeeignet, ich wäre froh, wenn alle meine Welpenspielgruppen-Besucher so gute Voraussetzungen hätten und sich vorgängig so viele Überlegungen gemacht hätten!

  • ich glaube auch,dass wenn du die Kriterien erfüllst,du auch Welpengeeignet wärst.Erfahrung bekommst du ja schließlich nur,wenn du mit und von deinem Welpen lernst.ich hatte auch nie einen Welpen,habe mir dann vor 4 Monaten einen geholt und habe derzeit viel gelernt,nicht zuletzt durch dieses Forum :gut:
    Mal als Beispiel: Meine Freundin hatte sich für zwei Schäferhunde vom Tierschutz interessiert,hätte auch alles erfüllen können,nur eine Sache,die als Auflage zu erfüllen war wollte sie nicht.
    Die Tierschützerin sagte,dass sie die Hunde erst sehen darf,wenn die beiden mit ins Bett dürfen,denn das sein sie gewohnt :lachtot: :headbash:
    Und das meinte die Frau ernst.Sie hatte nichtmal die Chance ihre Wohnung zu zeigen :???:
    Mach das,was dein Herz dir sagt und lass dich nicht beeinflussen.Wenn du da keinen bekommst frag woanders.Ich kenne einige Tierschützer,die sich um Personen wie dich(vorher gut überlegt,etwas Erfahrung,Informiert etc)reißen würden.
    Lilly

  • Aufgrund deines Ausgangsposts würde ich sagen: Ja, du bist welpengeeignet.
    Du beachtest die Rahmenbedingungen, die ein Welpe braucht, du machst dir einen Kopf, du hast ausreichend Zeit eingeplant, du hattest und hast mit Hunden zu tun - watt denn noch?
    Irgendwann ist immer das 1. Mal.


    Du musst halt bedenken, dass ein Welpe durchaus 6 Monate alt ist, bis er seine Blase zuverlässig kontrollieren kann. In der Zeit braucht es mehr Gassigänge, anfangs alle 2 Std.
    Und für die Ausbildung eines Hundes würde ich 1,5 J rechnen, wenn es ein Spätenwickler ist auch länger. Und ein junger Hund (kein Welpe, sondern ein "Jundhundrocker") ist heftig lebhaft und bindet viel Aufmerksamkeit und Zeit - mehr noch als ein Welpe.
    Für mich ist diese wilde Zeit eines Junghundes die eigentliche Frage, ob man das leisten kann oder lieber einen Hund nimmt, der zB 3 J ist und nicht mehr Hans-Dampf-in-allen-Gassen. (Auch das Umfeld ist in dieser ungestümen Hundephase sehr gefordert - und zu bedenken.)


    Bei einem erwachsenen Hund weiß man vielleicht mehr, wo man dran ist, weil man schon mehr von seinem Wesen erkennen kann. Aber ein guter Züchter sieht auch in den Welpen verschiedene Charaktere und berät die Interessenten entsprechend.
    Bei einem "gebrauchten" Hund ist zu bedenken, dass er sich, nachdem er sich bei dir eingelebt hat, noch mal anders zeigen kann als zu Beginn. (ZB plötzlich doch jagt - wo er anfangs vielleicht noch zu unsicher war, ob er dich verliert, wenn er durchstartet.)
    Bei einem Welpen kannst du immer mit Fug und Recht behaupten, dass du den versaut hast, wenn er irgendwelche Eigenarten hat :D
    Ein älterer Hund bringt aber häufig etwas mehr Abgeklärtheit mit, so dass man sich als Hundeanfänger mehr an ihm ausprobieren kann, ohne dass der Hund dadurch völlig aus der Spur läuft - ich plädiere hier durchaus für Hunde von 5 an aufwärts! Auch Senioren können wahre Schätze sein :smile: (Meine TS-Hündin ist jetzt ca 8, seit 6 J bei mir und ich finde sie von Jahr zu Jahr toller. Und inzwischen hab ich auch dieses Ich-kenn-dich-in-und-auswendig-Gefühl, wie ich es vormals nur bei Welpen hatte.)


    Ich würde bei einem Welpen extrem auf seine Aufzuchtbedingungen achten.
    Mir wäre dabei am Wichtigsten, dass der Hund gut geprägt ist, vieles kennen gelernt hat zB an Haushaltsgeräuschen, auch Auto oder Stadtgeräusche kennt. Ich würde keinen aus "Gartenaufzucht" o.Ä. haben wollen - dann fehlen zB die alltäglichen Haushaltsgeräusche.
    Oder für das Sozialverhalten ist es super, wenn neben der Mutter noch andere erwachsene Hund vor Ort sind. Denn die Mutter zieht sich irgendwann zurück von den Welpen ("flüchtet", kommt nur noch zum Säugen vorbei) - und dann sind zB Tanten oder Onkel gute Erzieher. Die Welpen spielen zwar untereinander, aber Erziehung im Sinne von Grenzen erfahren und "Hundeanstandsregeln" beigebracht bekommen, das leisten erwachsene Hunde.

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