• ...und wenn im Gespräch dann aufkommt, dass der Hund krank ist oder es an der Kastration liegt und man nicht mehr weiß was man sonst tun soll, dann ist das doch auch kein Problem. Wenn es sein muss, dann würde ich mich sogar entschuldigen.
    Aber bei solch Situation wie bei der Rentnerin und dem 30 kg schweren Dackel, ja, da würde ich auch Klartext reden. Und da ist es mir auch herzlichst egal, ob sie dann verärgert ist oder sonst was.

  • Zitat

    Ich find's irgendwie amüsant. Weder bei Hunden noch bei Menschen nehmen die Leute ein Blatt vor den Mund, wenn dieser nach unten aus der Normkurve herausfällt. Eine Bekannte von mir ist magersüchtig und wird häufiger mal damit aufgezogen, dass sie doch gefälligst was essen sollte. Mit meinem dünnen Windhund an der Leine wird mir auch oft gesagt, ich solle dem armen Kerl doch mal was füttern.
    Aber auf die Seelen der Moppelchen (und ja, da gehöre ich persönlich schon seit 20kg dazu :D :D ) wird Rücksicht genommen - das darf man denen nicht ins Gesicht sagen. ;)

    Mir ist schon das ein oder andere Mal von Haltern völlig verfetteter Hunde (gestern erst wieder ein Jack Russell, der 16kg (!!!) wog) gesagt worden, mein Hund wäre zu dünn. Ich lächle daraufhin und sage: "nunja, das Problem haben Sie mit Ihrem Hund ja eher nicht".

    Da hast du vollkommen recht. Bei adipösen Menschen wird das zu einem Thema, worüber man schweigt oder generell nicht sprechen darf.
    Aber bei sehr dünnen bzw. magersüchtigen Menschen ist es eben genau umgekehrt. Man drängt sie, mehr zu essen oder sagt ihnen immer wieder, sie seien zu dünn.
    Keine Ahnung woran das liegt :ka:

  • WhipIt: Meiner ist zwar kein JRT, aber auch nur 35cm hoch und bei knapp 16/17kg angelangt. Und ja, das ist einfach fett. Zwar hat meiner kein einziges Röllchen, nichts schwabbelt, aber er hat einen dicken Hintern.

    Schlimmer finde ich manchmal aber noch die Kommentare zu meiner Hündin, die einfach den runden Corgi-Torso mitbekommen, aber dürre Beinchen und ein kleines Köpfchen hat. Sie wiegt 7-8 kg, ist superleicht, könnte ruhig zunehmen, aber da der Rippenbogen so ausladend ist, wird ihr ständig ne Diät verordnet.

  • Ich hab selbst schonmal Leute getroffen, die ich in meiner Welpenstunde kennengelernt hatte. Die hatten ihren Mops (Standard-mäßiges Gewicht 6-8 Kilo!) auf über 12 Kilo (der war ca. 3 Jahre alt damals) hochgefüttert, der konnte sich kaum bewegen, geschweige denn, der Spielaufforderung von Bossi (die erkannten sich offenbar wieder) zu folgen - der hat geschnauft wie ne Dampflock nach dem ersten versuchten Sprung.

    Da hab ich mir dann schon erlaubt, was zu sagen. Die haben gemeint, der Doc hätte gesagt, er könnte ein bisserl weniger haben, aber das ginge schon noch. Ich hab ihnen dann verklickert, daß der Doc auch gerne weiterhin ihr Geld nach Hause tragen möchte, und deswegen vielleicht ein klitzekleines Bißchen untertrieben hat. Wenn der Doc also schon sagt, Hund könnte "etwas" weniger haben, dann meint der eher, der Hund sei massiv verfettet. Und hab ein bißchen aufgeklärt über reduzierte Lebenserwartung, und ganz klar in Aussicht gestellt, daß der keine 6-7 Jahre alt würde, wenn der weiter so gefüttert würde. Hab das Beispiel gebracht: stell Dir vor, Du hast 60 Kilo. Dann stell Dir vor, Du hast wie Dein Hund 50% (!) mehr drauf: sprich, 90 Kilo. Kannst Du Dir vorstellen, wie Du Dich da noch bewegen willst? Was das für ein Unterschied ist? Hab die beiden leider nimmer gesehen seither, aber ich befürchte, daß das net viel genutzt hat. Das war die Sorte ältere Leute, die ihrem Hund Sahnetorte als Leckerli reinstopft..... ;-( Aber ich habs mir in dem Moment nicht verkneifen können, der Kleine war so süß gewesen als Welpe, so ein Springinsfeld.....

    Meiner Frieda hab ich, als ich sie bekam, erstmal nen Futternapf hingestellt und dauer-befüllt. Armes Hundchen kam mit 7 Kilo von der Straße, quietschfidel, aber schon etwas spargelig für ne Terrine.... (und wenn ich schon sage spargelig, dann heißt das seeeehr dünn....). Und ich füllte und füllte den Napf.....

    Tja, irgendwann trafen wir dann nen alten Freund meiner Tochter auf der Straße, und der meinte grinsend zu Frieda: "Na, Schweinchen?" ... *hust.... Ich, lachend: "Ich glaub, ´s geht los, WIE nennst Du meinen Hund?!" Sagt der, immer noch grinsend und den Hund streichelnd: "Naja, schau se Dir halt an, sieht doch aus wie ein kleines Schweinchen!".... So ein Frechdachs, so jung wie meine Tochter, und schon genauso frech - aber dann hab ich mir die Motte mal angekuckt - und siehe da: ich fand keine Taille mehr, und die sah aus wie ne Wurst..... Ich hab einfach im täglichen Miteinander nicht gesehen, wie dick sie geworden war, weil man den Hund dauernd sieht, und weil das Zunehmen ja nicht schlagartig geht, sondern ganz allmählich erfolgt.

    Naja - ich hab sie dann daheim mal auf die Waage gestellt, und schlug die Hände überm Kopp zusammen: a bisserl über 10 Kilo bei (wenns hochkommt) 38 cm Schulterhöhe.... Oh weia..... Hab das Futter umgehend reduziert, nur noch ne Portion angeboten für einen 7-8-Kilo-Hund, echt ne Zeitlang alles abgewogen, und nicht mehr nach Belieben den Napf gefüllt.

    Und schneller, als ich gucken konnte, war die Süße wieder auf schlanken sportlichen 7,5 Kilo unten, das dauerte nur wenige Wochen. Klar - als Hibbel-Terrine bewegt sie sich heute noch (mit 12 Jahren) gerne und viel, und bei weniger Futter ist das Fett dann ganz schnell wieder unten.

    Ich habe meine Lehre daraus gezogen: seitdem wiege ich die Hundis, wenn ich grad mal Lust habe, routinemäßig durch. Ich tendiere seitdem aber auch dazu, eher zu wenig zu geben, als zu viel (war wohl doch ein kleiner Schreck *gg). Beim vorletzten Wiegen hatte Frieda z.B. auf einmal nur noch 6,8 Kilo - eindeutig viel zu wenig. Ich merke das aber inzwischen, wenn ich aufmerksam bin, besonders bei den Terriern, wenns zu wenig wird: die legen dann den Energiespargang ein, und sind superbrav, rennen weniger schnell und die Sturköppe werden plötzlich gehorsam *gg Ich hab dann wieder bisserl was draufgelegt und einige Tage bewußt "gemästet", und siehe da, ein paar Tage später war sie wieder die alte, verrückte Frieda, die beim Gassi erstmal wüst an der Leine zerrt, beim Trailen hibbelig über den Trail hüpft, statt ihn zu laufen, und übermütig springt, wenn ich die Wohnung betrete. Von wegen, der Hund wird halt doch alt..... Auf der Waage konnt ich dann wieder die 7,5 Kilo sehen.

    Ich war damals sehr froh, daß mir das so ins Gesicht gesagt wurde, weil ich´s echt nicht bemerkt hatte. Und ich habe daraus eben gelernt, ofter zu kontrollieren, und, gerade nach den 6,8 Kilo, noch öfter zu wiegen, und auch bewußt aufzupassen, wie lebhaft die Terrier sind.

    Bienchen war nur einmal "ein bisserl" zu dick (6 Kilo, bei 5,1-5,3 Kilo Normalgewicht, SH 33 cm), die frißt einfach alles, was ihr über den Weg läuft, aber da konnte ich schnell gegensteuern. Inzwischen hält sie gut ihre 5,1 - 5,3 Kilo, obwohl sie bei der Sucharbeit immer recht reichhaltig bestätigt wird (wir haben in der Rettungshundestaffel Einige, die ihren großen Hund dann nach dem Fund mit höchstens 3 Stückchen gekochtem Hühnerfleisch bestätigen *gg - ich frag immer, ob die den Hund veräppeln wollen mit den 3 Bröckchen.... *gg). Aber sie bewegt sich halt auch sehr viel, im Training und mit dem "Terrierpack" *gg

    Bei komplett fremden Leuten sage ich aber in der Regel nix, die müssen das mit sich selbst ausmachen, weil ich ja auch net weiß, was dahintersteckt (älterer Hund, erst bekommen, oder krank, was auch immer). Bin ja nicht die Dorf-Gewichtspolizei..... *gg Da müßt ich woanders anfangen... *hust..... (vor der eigenen Haustür *gg)

    Hier mal das Fussel (Frieda) als Moppelchen, und wieder erschlankt:
    http://imageshack.us/a/img844/5037/aivj.jpg (das Datum stimmt net, da spinnt die Cam, da hatte ich die noch gar net!)
    im Vergleich zu:
    http://imageshack.us/a/img14/698/l0sr.jpg

  • Zitat

    Da hast du vollkommen recht. Bei adipösen Menschen wird das zu einem Thema, worüber man schweigt oder generell nicht sprechen darf.
    Aber bei sehr dünnen bzw. magersüchtigen Menschen ist es eben genau umgekehrt. Man drängt sie, mehr zu essen oder sagt ihnen immer wieder, sie seien zu dünn.
    Keine Ahnung woran das liegt :ka:


    Woran das liegt?
    Im Allgemeinen herrscht in den Köpfen
    Dünnsein = Krankheit
    Dicksein = Faulheit
    vor.
    Bei Krankheiten muss man natürlich mit seinen tollen Tipps helfen, Faulheit hält man anderen nicht vor.

    Natürlich gibt es auch noch andere Gründe.

    Dass das natürlich alles so nicht stimmt und man hageren Menschen damit genauso vor den Kopf stößt... ist den meisten nicht bewusst. Das alles lernt man gesellschaftlich so.
    Denkt mal an eure Schulzeit, wenn das Thema Essstörungen durchgenommen wird. Magersucht und auch Essbrechsucht wird sehr stark thematisiert (meist mit abschreckend dürren Körpern, auch wenn bei der Bulimie oft eher das Gegenteil der Fall ist), bei der Esssucht, die mit massiven Übergewicht einhergeht, hört der Imformationsfluss gerne mal auf.

  • Ich hab son Fall von Fettsüchtigem Hund auch gerade. Interessant für mich, welche Gründe der Ursprung sind.

    Der Tierarzt hat gesagt eine Brotscheibe mit aufstrich tut nem Hund gut. = der Hund bekommt jeden morgen sein halbes Leberwurst Brot, zusätzlich zur normalen Portion Futter.

    Irgendjemand hat Erzählt, das kleine Hunde garnicht soviel weniger zu Futtern brauchen wie große Hunde. Schließliech Bewegen die sich ja mehr, wegen der kurzen Beine. = Es wird nicht weiter drüber Nachgedacht, das doppelt so große Hunde fast die selbe Portion Futter bekommen.

    Der Hund ist Kastriert, deswegen nimmt der nichts ab. = in Wahrheit, der Hund Bewegt sich einfach etwas weniger zum Markieren ect. oder warum auch immer Kastrierte Hunde schneller zunehmen.

    Der Hund ist Faul = in Wahrheit ist der Hund einfach zu Fett und hat zuwenig Ausdauer um sich noch ausreichend zu Bewegen.

    Der Hund bekommt schon Diät Futter = oft hat das sogenannte Diät Futter nichts mit Diät zu tun.

    Der Hund ist Alt und Krank = in Wahrheit... naja das ist schwierig. Ein Alter Kranker Hund kann ja wirklich nicht mehr soviel. Aber auch einem alten Kranken Hund tut es gut nicht soviel Gewicht mit sich rumzuschleppen.
    In dem Fall hilft alles gut zureden nichts. Wenn so ein Hund auch noch einem Älteren Menschen gehört. Der kein Fitness Programm mit täglich mehreren kleinen Runden absolvieren kann, dann muss man auch einsehen, das man das Hunde-Mensch gespann eben am besten gemeinsam Altern lässt.
    Vernünftige Futter und Dosierungs Tipps helfen da am besten.

  • Ein entfernter Nachbar, den ich häufig auf meinen Hunderunden treffe, hat inzwischen den dritten Pinscher, die zwei Vorgänger sind verstorben. Der letzte an Diabetes....

    Nr. 3 kam als schlanker Rüde bei ihm an, ist inzwischen auch zur Pellwurst mutiert. Alle Hinweise meinersits, wirklich vorsichtig formuliert, haben überhaupt keine Einsicht gebracht! Jeder Pinscher bekommt morgens Leberwurstbrote, zusätzlich noch Leckerchen etc., es ist traurig! Ich finde es auch völlig ok, solche Hundebesitzer anzusprechen, solange es höflich und respektvoll gemacht wird.

  • Zitat

    Ich finde einfach, hier wird oft viel Wind um nichts gemacht und ehrlich- zwei, drei kg mehr bei nem zwanzig kg Hund z. B. finde ICH nicht weiter dramatisch.

    Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk 2

    Also 2-3 kg mehr bei nem 20 kg Hund gehen in die Richtung 1/4 des eigenen Körpergewichts zu viel, oder 15% Übergewicht. Das ist ein ganz schöner Brocken, wenn du das auf den Menschen umrechnest.
    Natürlich geht schlimmer, immer...


    Ich würde mal behaupten, dass die Problematik, dass man heute nicht mehr ansprechen darf, wenn ein Hund eindeutig zu viel drauf hat, vor allen Dingen damit zusammen hängt, dass die Menschen ihren Hund nicht mehr als "Hund" sehen, sondern als Kind oder Partnerersatz. Über den darf man natürlich nichts sagen, was nicht voller Lob ist... genau wie man nicht sagen darf, dass der Hund nicht besonders toll hört.
    (Geniale Situation zu dem Thema: Freund von mir mit angeleintem Hund auf dem Feld, unangeleinter, Bürste stellender Jagdhund schießt auf ihn zu. Halterin dazu "Der tut nix!" Antwort "Sie meinen wohl, der hört nicht ?!". Da war was los :pfeif: )

    Wenn ich den Hund erst eben übernommen habe, jemand anders füttert usw, muss ich mich doch auch nicht angegriffen fühlen?

    Allgemein erlebe ich aber auch eher, dass die meisten Menschen ein komisches Verhältnis zum Normalgewicht bei Hunden bekommen haben. Da ist ein schlanker Hund dann zu dünn (das darf man dann aber komischerweise schon sagen ) und der eigene dann grundsätzlich perfekt..
    Oder anders: die Schäferhündin meiner Ex Schwiegereltern hatte locker 4-5 kg zu viel drauf, war eher eine Wurst auf Stelzenbeinen. Aus Erzählungen hatte ich eher einen klapprigen Dünnen DSH auf dem Schirm... nunja. Beim ersten Treffen wurde mir dann schonmal mitgeteilt, dass meine wirklich Muskelbepackte, Kompakte und schlanke Hündin ja schon n Moppel wär, nicht so wie ihre . |)

    Und dann das Totschlagargument... Der Tierarzt sagt, der ist okay so. Klar. Die Leute kommen ja auch nicht wieder, wenn er was anderes sagt.


  • Du, wie gesagt, auch 15% sind Übergewicht. Nur finde ich nicht, dass es sooo ein Drama ist. Ja, der Hund ist dadurch vermutlich unsportlicher- und jetzt? Bis zu dieser Grenze finde ich es halt irgendwie noch Geschmackssache. Wirklich schlimm finde es, wenn das schon Krankheiten zur Folge hat oder der Hund sich quasi kaum noch bewegen kann- logisch.

    Ich mag sowohl Menschen als auch Hunde lieber schlank. Ziehe die Grenze da auch recht eng- wuerde bei leichtem Übergewicht wie man so schön sagt, niemanden an den Karren fahren. ;)

    Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk 2

  • Zitat

    witziger weise kommt sowas ganz gerne von Leuten die selbst etliche kilos zu viel haben und den Diät wahn für den sie bei sich selbst nicht die Disziplin haben am Hund auslassen und fremde Leute belehren wollen. ein "heute schon mal selbst in den Spiegel geschaut" bringt die damen ganz schnell auf den Boden der Realität zurück. .

    sowas hab ich im urlaub erleben dürfen.
    mitten aufm wochenmarkt bleibt ne 1,50x1,50m dame neben uns stehen und mokiert sich über meinen armen, gequälten und fetten hund...sie sei ja hundehalterin, sie müsse das ja wissen.
    ich war echt kurz davor zu platzen...

    ich frag mich echt immer wo manche leute noch meinen ihre nase reinstecken zu müssen...

    mir gehts manchmal echt aufn zeiger...ich halte daala schon so gut es geht schlank, für ihre verkackte anatomie und die vielen schwangerschaften kann ich nix. aber das man ohne den hund zu kennen und seine geschichte, direkt abgestempelt wird als tierquäler, weil man ja seinen hund verfetten lässt und den hund als gequält und arme wurst bezeichnet...find ich ehrlich einfach nur scheisse.

    aber man gewöhnt sich dran und inzwischen geh ich da nimmer drauf ein...gibt hier auch im forum genung "besserwisser"..da wird man mit den jahren abgehärtet.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!