Ist der Hund ein Rudeltier?!
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Der Vergleich Mensch/Schimpanse-Bonobo hinkt gewaltig:
1. Reden wir da von ganz anderen Zeiträumen,
2. Handelt es sich um unterschiedliche ARTEN, bei Wolf/Hund allenfalls Unterarten.
Im übrigen ist die Frage der Abstammung des hundes noch keineswegs endgültig geklärt. Sicher ist nur, dass der Hund NICHT von den heutigen rezenten Wölfen abstammt, sich aber problemlos (falls technisch möglich) mit ihm paart und fertile Nachkommen zeugt.
LG - Vor einem Moment
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Zitat
Es wird ja immer angeführt, dass die Forschungen an Gehegewölfen nutzlos seien und nicht übertragen werden können, da eben eine Gruppe per "Zwang" zusammengestellt wurde. Dies entspricht aber meiner Meinung nach am ehestem dem, was bei der Zusammenstellung von Gruppen im menschlichen Haushalt geschieht. Also müssten doch die gerade die Ergebnisse aus den Beobachtungen von Gehegewölfen wesentlich nutzbringender für die Übertragung auf unsere Haushunde sein, als die Beobachtungen an frei lebenden Wölfen.
Viele Grüße
FrankDas habe schon angemerkt, allerdings habe ich es gleich realitiviert: Wolfsverhalten entspricht nicht komplett Hundeverhalten und umgekehrt, wonach man mit Übertragungen so oder so vorsichtig sein sollte.
yane
Fachwissen hat also deiner Meinung nach wer? -
Zitat
Aus Beobachtungsstudien geht hervor das Hunde in der Regel nicht so erfolgreich wie Wölfe im Lernen sind, da sie eher als Reaktion auf instrumentelle Konditionierung reagieren. Wilde Hunde zeigen wenig von der komplexen sozialen Struktur oder Dominanzhierarchie als in Wolfsrudel. Zum Beispiel, im Gegensatz zu Wölfen, zwingt das dominante Alpha-Paar in einem wilden Rudel nicht die anderen Mitglieder auf eine Mahlzeit warten, wobei es nicht stimmt das weder in Wilden noch in Gefangenschaft lebenden Wölfen ein Alphatier einem niedrig rangierendem Wolf das Essen wegnehmen kann. Für Hunde, sind andere Mitglieder ihrer Art keine Hilfe bei der Suche nach Lebensmitteln und sind eher Konkurrenten.
Konditionierung = Lernen. Wölfe sind besser beim Lernen am Modell, zumindest ging das aus den Untersuchungen und Vergleichen des WSC vor.
Welche Dominanzhierarchie soll es in einer wildlebenden Wolfsrudel geben?
Welche Wiolfsmutter zwingt ihren Nachwuchs nochmal auf eine Mahlzeit zu warten?
Die Kleinen bleiben versteckt in der Höhle/Bau und betteln die Elterntiere dann an, Fleisch hervorzuwürgen. Später, wenn sie alt genug sind und mitjagen, fressen die Wölfe gleichzeitig, die Eltern fressen zuerst oder gar die Jungen. Es gibt keine Fressreihenfolge. -
Zitat
Das habe schon angemerkt, allerdings habe ich es gleich realitiviert: Wolfsverhalten entspricht nicht komplett Hundeverhalten und umgekehrt, wonach man mit Übertragungen so oder so vorsichtig sein sollte.
yane
Fachwissen hat also deiner Meinung nach wer?Ich antworte mal, auch wenn ich nicht yane bin.
Ich habe vielleicht nicht das Fachwissen, um all die Bergriffe, um die es hier ständig geht, ständig richtig einsetzen zu können. Ich habe Wissen aus vielen Büchern, es gibt viele Theorien. Es ist theoretisches Wissen.
Was ich aber habe, ist praktisches Wissen. Und ich denke, Yane hat das auch. Und etliche andere hier auch. Wir haben ein vielfältiges, fachliches Wissen, aber ein noch größeres praxisorientiertes Wissen.
Auch wenn Yane und ich nicht immer einer Meinung sind, so kennen wir uns in Hundeausbildung und Hundeführung ganz sicher sehr gut aus. Wir kennen eine Unmenge an Hunden und Hundetypen. Wir wissen, wie man sie erzieht und ausbildet und wie sie sich in verschiedenen Gruppierungen verhalten.
Und wir erkennen auch ziemlich schnell, wer wirklich Ahnung hat oder einfach nur mit tollen Fachbegriffen um sich werfen kann.
Und Kareki, du gehörst für mich ganz sicher nicht dazu, du willst immer nur das Rad neu erfinden.
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Eine Frage über die Diss hinaus:
Gibt es auch eine Studie, bzw. Untersuchungen, wo an Stelle der Abbrüche ein (gut funktionierendes) Alternativverhalten eingefordert wurde?
Kann sein, dass eine solche Untersuchung inzwischen läuft. Die entsprechende Dissertation war die erste dieser Art. Hintergrund war damals die ganze Teletakt, Starkzwang Diskussion.
Problem bei solchen Studien ist der Aufwand. Um vernünftige Zahlen zu haben, braucht es eine gewisse Anzahl an Probanten. Und die sollten dann in sich auch recht vergleichbar sein. Insofern war die Auswahl von Diensthunden und dann noch alle gleicher Rasse, schon sinnig.
Aber unbegrenzt kann man solche Studien deshalb auch nicht machen. Schließlich haben die DHF ja auch noch eine Arbeit.
Und die entsprechende Anzahl an Testhunden selbst zu halten und auszubilden .... Wie gesagt, der Aufwand ist doch nicht ganz klein.
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Das ist mir klar, aber Stress kann vieles sein. Es gibt auch Eustress... deshalb kann die Cortisolauschüttung nicht mit "Stress" allgemein gleichgesetzt werden.
(Hast du das Cortisol deiner Hunde gemessen? Ernsthaft?)Ich musste fast alle meiner Hunde gesundheitlich auf links drehen, um körperliche Ursachen für bestimmte Sachen ausschließen zu können. Und da gehört das dazu.
Zitat
Du hast versucht meine Hypothese mit deinen Hunden zu widerlegen. Dabei war es sowieso nur eine Möglichkeitsform - die ich gar nicht allgemeingültig verfasst habe: Da ich eh nicht glaube, dass man Wolfsverhalten so einfach übertragen kann.Es hat hier nie irgendwer behauptet, dass man das Verhalten 1:1 übertragen kann. Ich habe mit meinen Beispielen anhand meiner Hunde lediglich versucht, aufzuzeigen, dass man durchaus einige Dinge vergleichen kann, weil sie sich ähneln. Aber nicht im Sinne, Wolf = Hund, Hund = Wolf, also behandel deinen Hund auch so.
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Ganz unwissenschaftlich, und nur aus Beobachtungen meiner Umwelt
würde ich sagen, es gibt viele Hunde, die sind nicht "rudel-kompatibel", dann gibts welche, die passen nicht in das bestehende Rudel. Bei meinen beiden Hunden denke ich, die könnten gut ohne den anderen, was nicht heißt, dass sie sich nicht verstehen.
So was wie Mäusezahn beschreibt, kenne ich nur von einem HH, der hat Saarloos Wolfhunde.
Und mit Rudel meine ich jetzt zusammengewürfelte Hundegruppe, wobei das bei den Saarloos nicht zutrifft, die sind Halbgeschwister, aber ich denke, das wissen die nicht.
Ich finde es interessant, dass es wohl Tendenzen gibt, weg von diesem "der Hund ist ein Rudeltier" Gedanken.Auch mit den entsprechenden Konsequenzen für den Umgang und die Erziehung. Wobei ich mich sowieso auf mein Individuum Hund einstellen muss, egal welche Theorie grad en vogue ist.
Interessant finde ich es allemal, und ich finde, es gibt hier mehrere User mit Fachwissen, zumindest ist das mein Eindruck. Nur weil jemand anderer Meinung ist, spreche ich diesem weder Fachwissen noch praktische Kompetenz ab.
Ich hab weder das eine noch das andere, aber ich lerne hier doch sehr viel
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Zitat
So was wie Mäusezahn beschreibt, kenne ich nur von einem HH, der hat Saarloos Wolfhunde.
Bist herzlich eingeladen, dir das mal in Live und in Farbe anzusehen. Ich kann nur sagen: spannend und faszinierend und ich könnte Seitenweise Beobachtungen liefern.
ZitatInteressant finde ich es allemal, und ich finde, es gibt hier mehrere User mit Fachwissen, zumindest ist das mein Eindruck. Nur weil jemand anderer Meinung ist, spreche ich diesem weder Fachwissen noch praktische Kompetenz ab. Ich hab weder das eine noch das andere, aber ich lerne hier doch sehr viel
Äh, wie jetzt? DU keine Kompetenz und kein Fachwissen? Neeee, du veräppelst uns oder? :o0:
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@Schopenhauer
Deine persönlichen Differnzen mit mir schmälern mein Wissen nicht, noch füllt es mein Nichtwissen auf. Das ist si lächerlich.
Wo auch immer ICH das Rad neu erfinde. Aber man kann natürlich immer auf seinen Altlasten beharren. Das macht Spaß.
@Mäusezahn
Cortisol misst man nicht einmalig, sondern situativ bedingt...Dass das "so ähnlich" ist, hat auch keiner abgestritten. Aber es werden irgendwelche imaginären Rangordnungen ausgemacht, irgendwelches Festnageln als Unterwerfung verkauft, usw.
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