Echte Wölfe und blöde Fragen

  • In Hamburg Schnelsen wurde mind. 1 Schaf von einem Wolf gerissen.
    In Pinneberg, ist ja auch nicht ganz so weit weg von Hamburg, wurden auch schon 12 Schafe gerissen.

    Irgendwer hier hat doch auch Pferde bei/in Hamburg stehen und meinte dass die Wölfe schon in der nähe sind, wenn ich mich richtig erinner.

    LG
    Sacco

  • Na toll und ich dachte ich hätte eine „zündende“ Idee :headbash:

    Uh gut zu wissen. Danke. Durchziehende Wölfe und mal Wolfssichtungen wusste ich, aber nicht dass es schon ein etabliertes Rudel oder Paar gibt. Wenn man mitten in einer Grossstadt lebt, und eher im Stadtpark unterwegs ist, verdrängt man den Gedanken in der Tat erfolgreich.

  • Ich war gestern mit einer Freundin spazieren und hatte eine Tutnix- Begegnung mit einem gigantischen riesigen Landseer, der unbedingt an unsere Hunde wollte.
    Besitzer 100 m weit weg, alle unsere Hunde an kurzen Leinen bzw direkt an den Füßen abgelegt. Meine Freundin hat die Hunde gehalten und ich habe versucht den Hund zu vertreiben mit allen Wolfsvergräm-Maßnahmen, die ich hier gelesen habe ^^
    (zuerst haben wir die Flucht ergriffen und sind mit den Hunden zügig aber unpanisch weg gegangen)

    Anschreien und groß machen, drauf zu rennen, Leine durch die Luft flitschen lassen, aufstampfen, mit den Armen werden, klatschen....

    Das einzige, was es gebracht hat, war, dass der Hund die Rute hochgenommen hat und gesagt hat "Alte, willst du Stress?"

    Der dümmste Moment war, ihm die Leinen vor die Füße zu schmeißen (ich wollte treffen, aber die Bundesjugendspiele lassen grüßen).
    Da stand ich dann plötzlich unbewaffnet und hätte ihn mit meinen Händen abwehren müssen, wenn er weiter gewollt hätte, und der Hund stand auf meinen Leinen.

    Da standen wir dann, der Hund mit ca 70 kg und 90 cm Stockmaß mit gestellter Bürste und aufgerollter Rute, bellend und von mir genervt, ich mit ausgebreiteten Armen, betend aber wild entschlossen, und meine Freundin mit den Hunden.
    Alleine oder mit mehr Tutnixen gleichzeitig hätte ich keine Chance gehabt, uns zu verteidigen.

    Und mir kamen sofort "Begegnungen mit dem Wolf" in den Sinn.
    Die müssten ja ähnlich stumpf sein, wenn sie meine Hunde essen wollen. Bzw entschlossener, denn dieser Hund wollte ja nichts, außer "Mal gucken" (und die Gruppe aufmischen, alle besteigen, nerven, verletzen, usw und wäre für uns nicht ausbremsbar gewesen... aber er wollte sie eben nicht töten und essen).

    Das ist ein saudummes Gefühl, wenn der Gegenüber weiß, dass man ebenbürtig ist, bzw der stärker.
    Und noch dümmer, wenn man seine "Waffe" geschmissen hat.

    Ich hab draus gelernt:

    Gassi alleine in der Einsamkeit auf gar keinen Fall, wenn es sich nicht zu 100% vermeiden lässt.
    Keine Waffe schmeißen. Auch wenn es einem im ersten Moment voll schlau vorkommt und man denkt "DAS zieht bestimmt".


    Ist sowas denn vergleichbar?
    Dann hat man echt schlechte Karten....

    Oder ist da doch noch mal ein Unterschied zwischen Hund und Wolf in der Beziehung?

  • Ist sowas denn vergleichbar?
    Dann hat man echt schlechte Karten....

    Oder ist da doch noch mal ein Unterschied zwischen Hund und Wolf in der Beziehung?

    Vergleichbar? Nein.
    Allein die Intention ist eine ganz andere und ein Haustier (Hund) wurde sozialisiert und kann menschliches Verhalten ganz anders deuten als es ein Raubtier kann.

    Nahkampfwaffen zu werfen ist übrigens zu 99% eine blöde Idee.

  • Oh man, was für eine blöde Begegnung :/
    Das hätte mir wahrscheinlich für den Spaziergang gereicht.

    Ich denke beim Wolf kommt es sehr stark darauf an, was er für Erfahrungen gemacht hat.
    Wenn Mama- und Papawolf von der vorsichtigen Sorte sind und die Jungen kaum mit dem Menschen in Berührung gekommen sind, lassen die sich vermutlich "leichter" beeindrucken als z.B. die Wölfe aus dem verlinkten Artikel.


    Zu den Kommentaren unter dem Artikel:
    Sowas schreibt sich leicht vom PC aus, wenn man damit selbst keine Schnittpunkte hat.
    Ob die Personen das auch noch so sehen würden, wenn es den eigenen Vierbeiner betrifft, der z.B. den Kopf in die falsche Dickung steckt :ka:
    (Keine Frage, ich wünsche das keinem.)

  • Okay danke.

    So ähnlich hab ich mir das gedacht, mit der Vergleichbarkeit.

    Aber ich bin mir unsicher, ob ein Wolf ernsthafter wäre (weil ich "mein Futter" verteidige und er das haben will?) oder leichter zu verschrecken (weil ich "meine Familie" verteidige und sich der Aufwand nicht lohnt).
    Oder ob er scheuer ist.

    Oder wie auch immer.

    Ich hab halt nicht viel Ahnung von Wölfen, ich find die einfach nur noch lästig nach allem, was ich bisher gelesen und gesehen habe.

  • Aber ich bin mir unsicher, ob ein Wolf ernsthafter wäre (weil ich "mein Futter" verteidige und er das haben will?) oder leichter zu verschrecken (weil ich "meine Familie" verteidige und sich der Aufwand nicht lohnt).
    Oder ob er scheuer ist.

    Ernsthafter dahingehend, weil er ein anderes Ziel hat, ja. Das würde ich aber vor allem in Richtung "Hartnäckigkeit" interpretieren.
    "Scheu" wäre für mich nicht ganz das richtige Wort - ich würde es eher die Vorsicht eines Beutegreifers nennen, das es sich nicht leisten kann, ernsthaft verletzt zu werden. In manchen Szenen wirkt das sogar nahezu "feige", ist aber eine völlig nachvollziehbare Vorgehensweise. Genau dafür finde ich die z. B. Bären-Wolf-Videos und die "Wölfe auf der Jagd"-Videos sehr hilfreich - da sieht man ganz gut, dass der Wolf sich von dem sich ihm frontal zudrehenden Bären/Beutetier hemmen lässt. Was nicht heisst, dass er sofort aufgibt. Aber er überlegt es sich gut, ob es das wert ist. Im Idealfall (für den Wolf jetzt) nutzt er eine sich per Zufall bietende Gelegenheit, die nicht viel Risiko birgt, selbst angegriffen oder verletzt zu werden.

    Mit einer Tut-Nix-Hundebegegnung kann man das m. M. n. nicht vergleichen.

    LG, Chris

  • OK.

    Also hätte man mit schreien, klatschen, mit wedelnden Armen drauf zu rennen schreiend, aufstampfen, Leine durch die Luft flitschen lassen usw. bei einem Wolf auf jeden Fall bessere Karten (also dass der Wolf sagt "die ist unberechenbar, da geh ich lieber auf Abstand; für die paar Häppchen lohnt sich der Aufwand nicht").
    Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, denke ich, zb wenn der Wolf Menschen gewöhnt ist, oder wenn es mehrere Wölfe sind (dann hat man glaub ich eh allein keine Chance).

    Das ist schon Mal beruhigend.

  • Okay danke.

    So ähnlich hab ich mir das gedacht, mit der Vergleichbarkeit.

    Aber ich bin mir unsicher, ob ein Wolf ernsthafter wäre (weil ich "mein Futter" verteidige und er das haben will?) oder leichter zu verschrecken (weil ich "meine Familie" verteidige und sich der Aufwand nicht lohnt).
    Oder ob er scheuer ist.

    Oder wie auch immer.

    Ich hab halt nicht viel Ahnung von Wölfen, ich find die einfach nur noch lästig nach allem, was ich bisher gelesen und gesehen habe.

    Für Raubtiere ist die Jagd Kampf ums Überleben, ich rede hier nicht von Raubtieren die sich an die Annehmlichkeiten der Zivilisation wie das plündern von Mülltonnen o.ä. gewöhnt haben. Das Gedankenspiel ob ein Wolf evtl. von mir und meinem Hund ablässt weil er ja eventuell weiß, dass es 100m weiter leichtere Beute gibt die sich max. durch Flucht verteidigt, würde ich gar nicht erst anstellen.
    Ein Wolf wird sehr wohl Aufwand und Ertrag abwägen, fehlen jedoch negative Erfahrungen mit Menschen, dann hat das potentielle Opfer da auch nichts von.

    Der letzte Punkt es was mich an der Diskussion am meisten stört. Bewaffnungs- und Verteidigungsstrategien hin oder her. Brauche ich das ist es eh zu spät. Meiner Meinung nach sollte der Fokus darauf gelegt werden, der zurückgekehrten Wolfspopulation in Deutschland klar zu machen, dass Kontakt mit der Zivilisation keine gute Idee ist.
    Weg bekommt man die Wölfe eh nicht mehr, also müssen sie kontrolliert werden und den Wölfen die sich nicht an die "Regeln" halten Einhalt geboten werden.

  • Weg bekommt man die Wölfe eh nicht mehr, also müssen sie kontrolliert werden und den Wölfen die sich nicht an die "Regeln" halten Einhalt geboten werden.


    Ja, da sind wir uns alle einig und darum geht es seit 943 Seiten quasi.


    Da können aber unbewaffnete Einzelpersonen in Zufallsbegegnungen, wo sie ggf selbst noch ihre Hunde verteidigen müssen, nicht viel ausrichten.

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