Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Das ist eines der besten Beispiele für die deutsche Wolfspolitik:
    Cellesche Zeitung | Umweltminister in Winsen: „Der Wolf ist hier und bleibt hier“


    "Man müsse die Gefahrenlage nicht dramatisieren."

    Da hatte ich ja eigentlich hingehen wollen. Unser Jahr fängt aber so an, dass man das nach Ablauf am besten sofort aus dem Kalender streicht. Meine Schwiegermutter ist gestorben und deshalb läuft hier grad alles gar nicht mehr nach Plan. Beileidsbekundungen braucht es nicht, ist für mich selbst nicht so sehr traurig.


    Ich habe aber jetzt gerade zumindest mal den Artikel ganz gelesen. Am Veranstaltungstag bin ich da vorbeigefahren und hätte eigentlich auf höchstens 30 Teilnehmer getippt (da standen auch einschlägige, sofort erkennbare "Wolfs-Autos" vor der Tür, also Angereiste). Hat mich sehr verwundert. Ich hätte wirklich gedacht, dass es da voller als voll ist.


    Laut Artikel waren gut 50 Bürger mit Fragen anwesend und die Veranstaltung dauerte 1,5 h. Es wurde überwiegend sachlich diskutiert. Fragen und deren Antworten sind im Artikel leider nicht wiedergegeben. In 1,5 h können das erfahrungsgemäß aber nicht so viele gewesen sein.



    Zitat

    "Der Wolf ist zwar ein Raubtier, aber auch eine durch verschiedene Gesetze sehr geschützte Art", erklärte Lies. Jegliches Handeln müsse daher auf eine einwandfreie rechtliche Grundlage gestellt werden. "Wir müssen eine Lösung auf allen Ebenen finden, nicht nur niedersachsen-, sondern auch bundes- sowie europaweit." Am Ende jedoch werde man darüber reden müssen, Wölfe, die nicht mehr die nötige Distanz zu Mensch und Nutzvieh einhalten, zu töten. Besenderung und Vergrämung des Tieres seien hier die ersten Schritte. "Wenn ein Wolf sich dem Menschen aber immer wieder stark nähert oder für wiederkehrende Nutztierrisse sorgt, dann hilft keine Vergrämung mehr", sagte Lies, "dann muß er entnommen werden."


    Er habe Verständnis dafür, dass sich vor allem Nutztierhalter allein gelassen fühlten, betonte er. "Unser Ziel ist folgendes: Ein Riss wird gemeldet, es geht ein Veterinär raus, der zumindest in 80% der Fälle schon einmal feststellen kann, ob es ein Wolfsriss war - und wenn das feststeht, wird die Zahlung veranlasst." Die heutige Vorgehensweise, bei der erst auf die Ergebnisse der DNA-Probe gewartet werden müsse, sei absurd. "Und auch die Kosten für den Herdenschutz müssten zu 100 Prozent übernommen werden."


    Das klingt sehr schön. Allein mir fehlt der Glaube...




    Am 5. April ist hier dann die nächste Veranstaltung von dieser neugegründeten Bürgerinitiative.
    https://celler-presse.de/2018/…fe-am-gartenzaun-und-nun/
    Eigentlich ist das natürlich genau das, was ich auch nicht will. Ich will keine Wölfe im Dorf und nicht vor meinem Zaun. Aber die Tendenz scheint mir hier mehr in eine "ganz-doll-gegen-den-Wolf" Richtung zu gehen. So verpackt, dass es viele Leute natürlich anspricht. Ich denke, ich werde dem fernbleiben.

  • Zitat

    "Unser Ziel ist folgendes: Ein Riss wird gemeldet, es geht ein Veterinär raus, der zumindest in 80% der Fälle schon einmal feststellen kann, ob es ein Wolfsriss war - und wenn das feststeht, wird die Zahlung veranlasst."

    Also MEIN Ziel ist das nicht.


    MEIN Ziel lautet: Fanni, Brauni, Boss, Finn und Bingo, künftiger Nachwuchs, sowie die Mc`s und eine noch nicht weiter bestimmte Anzahl von Kangals konnten dank der selbstverständlichen 100%-igen Herdenschutz-Unterstützung durch den Freistaat Bayern in Sicherheit vor den Wölfen leben.


    Herdenschutz IST Artenschutz.


    LG, Chris

  • Deshalb
    Waischenfeld: Neue Spur: Leben Wölfe in Waischenfelds Wäldern? - Pegnitz - nordbayern.de
    wird heute der Wolfsbeauftragte vom LfU auf unserem Wanderstammtisch HSH in Plankenfels dazu kommen, um mit den Tierhaltern der Region zu sprechen.
    Das ist dieser Betrieb hier, der in den Medien starkt vertreten ist und bereits vor Jahren die ersten Risse hatte:
    Der Wolf in Bayern: Pyrenäische Schäferhunde sollen schützen | Franken Fernsehen


    Waischenfeld ist da nur ein Katzensprung entfernt - und von uns auch mal wieder im 50km-Luftlinien-Umkreis. Wir sind mittlerweile von den in Bayern nachgewiesenen Wölfen quasi umzingelt. Nimmt man noch inoffizielle Sichtungen hinzu, wirds allmählich eng hier.


    Das muss man den Offiziellen hier lassen - der Informationsfluss an die Tierhalter funktioniert. Auch am Sonntag. Ich bin gespannt, was er berichtet.


    LG, Chris

  • Naja, in Thüringen sind die Wolfsverschnitte auch schwarz mit weissem Brustlatz.... :pfeif:


    Für die Pferdehalter - auch wenn Pferde nicht ganz oben auf der Speisekarte stehen, ist Herdenschutz wichtig, um solche schrecklichen Tragödien zu verhindern, es zumindest zu versuchen:
    Tragischer Unfall mit drei toten Pferden: Wolfsberater Jürgen Cassier geht auf Spurensuche | Visselhövede


    Pyris bei Fleckvieh vom heutigen Wanderstammtisch HSH:
    407469c8f1b8513f345a4e3.jpg




    LG, Chris

  • Der von @expecto.patronum eingestellte Vorfall in Brockdorf war direkt bei mir um die Ecke. Brockdorf ist ein Vorort meiner Stadt. :escape:
    Morgen soll dazu was in der OV stehen. Muss mal sehen, ob ich den Artikel auftreiben kann. Online sind sie ja immer etwas geizig mit ihren Artikeln.

  • Bin ja gespannt, was die noch dazu sagen :ugly:


    Hat die Frau selbst geglaubt, dass wäre ein Wolf? Und dann will die den klatschend von seiner Beute verjagen?

    Was für eine blöde Idee! Selbst wenn es "nur" ein Schäferhund gewesen wäre, käme ich im Leben nicht auf die Idee, den mit "Hussa" wegzutreiben - und ja, sicherlich hätte auch der irgendwie genervt reagiert.

  • 1654589471244101


    Ich hoffe es ist noch nicht hier drin :ugly:
    Ich bin echt sprachlos. Ist das ein Satire-Magazin?

    Was völlig Überraschendes :lol: dazu:
    Oldenburgische Volkszeitung


    Thüringen - man darf gespannt sein:
    Fortschritte bei Jagd auf Wolfsmischlinge | MDR.DE


    B-W:
    Erste Herdenschutzprüfung in BW: Tierischer Schutz vor dem Wolf | Baden-Württemberg | SWR Aktuell | SWR.de


    Neuigkeiten zur Petition "Rettet die Schäfer":
    Neuigkeit zur Petition · Erste Erfolge! Sachsen fordert Weidetierprämie. In Thüringen wird es eine geben. · Change.org


    Unzweifelhaft eine tolle Aufnahme - die Frage ist man bloss, ob man sich als Fotograf tatsächlich ins Auto setzen sollte und losstürmen sollte, um solch eine Aufnahme zu machen?
    Weiter frage ich mich, ob man das durch das Teilen nicht indirekt auch unterstützt und ob ich künftig auf solche Aufnahmen weiter hinweise? Ist ein Dilemma.
    Auge in Auge mit einem Pinselohr | Upen | GZ Live


    LG, Chris

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