Echte Wölfe und blöde Fragen
- mittendrin
- Geschlossen
-
-
Also ich meine vom Wesen her nicht geeignet, da kann es dann ja verschiedene Szenarien geben nehme ich mal an.
Man muss da vermutlich unterscheiden, ob ein HSH grundsätzlich für den Herdenschutz nicht funktioniert oder so richtig gründlich versaubeutelt worden ist, oder ob er in diesem Betrieb bei diesem Tierhalter nicht funktioniert.
Ein HSH, der Angst vor Schafen hätte, um Dein Beispiel aufzugreifen, könnte möglicherweise prima beim Geflügel eingesetzt werden. Eine "Umschulung" auf eine andere Tierart ist mit entsprechend einsatzbereitem Tierhalter durchaus möglich. Was dem einen Tierhalter nix taugt, kann für den anderen genau der Hund sein, den er braucht. Bei regelmäßig mal vorkommenden Problemstellungen ist immer die Frage, inwieweit der Halter bereit ist, für mögliche Korrekturen Zeit und Aufwand aufzubringen. Das wären z. B. Hunde, die versuchen, über/durch den Zaun zu gehen (die meisten Zaun-Probleme sind Bindungsprobleme, sprich, die Bindung an die Herde ist noch nicht stark genug oder aber entspringen einem zu "lockeren" Umgang mit dem Zaun) oder "Zupfer", die unangemessen mit den ihnen anvertraueten Weidetieren umgehen und denen Wolle rauszupfen z. B. Oder aber deren Toleranzschwelle ihren Tieren gegenüber zu gering ist. Das sind Dinge, die sich korrigieren liessen, wenn die Bereitschaft dazu da ist. Unter manchen Umständen nützt einem aber alle Bereitschaft nichts, wenn man jetzt und hier sofort einen funktionierenden Herdenschützer braucht.
Als absolutes K.O-Kriterium fallen mir adhoc jetzt Aggressionsprobleme ein - ein unangemessen aggressiver Hund (offensiv-aggressiv), der noch dazu jwd mit wenig Bindung zum Menschen aufgewachsen ist, wäre unvermittelbar. Allerhöchstens ginge so ein Hund noch im Objektschutz- das ist aber eine Aufgabe, für die normale Herdenschützer eher nichts taugen, weil ihr Schutzverhalten nicht rein territorial ausgeprägt ist, sondern immer auch Bindungsverhalten dazu gehört.
Glücklich wäre solch ein Hund damit wohl eher nicht - ob man einem Hund, der den bisherigen Teil seines Lebens draussen gewesen ist, dann mit einem Tierheim-Aufenthalt einen Gefallen täte, wage ich zu bezweifeln.Das gegenteilige Problem wäre, dass man einen super-tollen Hund hat, der im Fall X aber mangels Hintern in der Hose kläglich im Herdenschutz versagt. Der könnte dann aber z. B. immer noch in Hobbyhaltungen unterkommen und tagsüber den Zusatzaufpasser spielen, z. B. bei Pferdeleuten, die ihre Pferde zusätzlich schützen möchten, aber nachts aufstallen.
Die bisherigen Abgabegründe, die ich mitbekommen habe, waren:
Hund, der bei Geflügel eingesetzt werden sollte, hat Hühner gerissen. Da war vermutlich das Prinzip "Hund in die Herde, dann passt das schon" angewendet worden - der Hund war hinterher nach geduldiger Umgewöhnung bei Schafen problemlos einsetzbar.
Hund war zu freundlich zu Passanten - der Hund ist in einen anderen Betrieb gegangen, der wegen Publikumsverkehr genau so einen Hund brauchen konnte.
Mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung - von Beschwerden bis hin zu Giftköder-Attentaten - die Hunde sind von anderen Betrieben übernommen worden.
Hund im Fall X nicht energisch genug - Übernahme durch andere Betriebe.Bisher habe ich bei Problemen immer mitbekommen, dass nach Lösungsansätzen gesucht worden ist - von einem nicht einsetzbaren und nicht vermittelbarem HSH, der deshalb euthanasiert worden ist, ist mir bisher nichts bekannt. Ich gehe allerdings auch davon aus, dass das nicht an die grosse Glocke gehängt würde.
LG, Chris
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Da ist zwar ein HSH vor Ort - aber eben nur einer: (auch da, @Snoepjes sind Hüti und HSH im Einsatz)
Raubtierangriffe im Harz: Schäferin Kathleen Bauschke: „Das Maß ist einfach voll“ | Mitteldeutsche ZeitungEin Wotschikowsky-Text zur Abschuss-Geschichte im LK Bautzen:
Ein toter Wolf fürs EgoNochmal offiziell - das Verwaltungsgericht Dresden hat den Abschuss im LK Bautzen vorerst ausgesetzt:
Glück gehabt, Wolf! | MDR SACHSENSPIEGEL Video | ARD Mediathek
Ach, ja, Zaunhersteller müsste man in diesen Zeiten sein...nee, ernsthaft jetzt, die Zaunhersteller versuchen tatsächlich, die E-Zäune weiterzuentwickeln (nicht allein aus Menschenfreundlichkeit, klar), um praktikable Lösungen anbieten zu können:
WolfsabwehrKaum zu glauben, aber selbst in Sachsen
gibtgab es doch glatt noch wolfsleere Flächen - Wolf im Erzgebirge nachgewiesen:Einsamer Wolf tappt im Wald bei Tellerhäuser in eine Fotofalle - Freie Presse
Und die Gehegewölfe in BY werden immer noch gesucht - ich frag mich echt manchmal, ob man die Haltung von Wolfhunden nicht vllt. doch mal verbieten oder besser reglementieren sollte, davon scheinen überdurchschnittlich viele bei offensichtlich nicht geeigneten Haltern zu leben, so viele, wie ständig draussen rumrennen:
Suche dauert an | Tele Regional Passau 1 (TRP1)
LG, Chris
-
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich finde HSHs sehr beeindruckend
.
Aber so hört es sich für mich schon so an, das mit viel Engagement, Vernetzung und Kompetenz für die allermeisten Hunde ein Platz gefunden werden kann.
Bei dem Projekt hier in B-W war wohl auch ein Problem, das die Schafe Angst vor den HSHs hatten weil sie nur Hütis gewohnt waren, in einem anderen Betrieb hat man deshalb die Hunde zusammen mit Schafen die die Hunde schon kannten eingesetzt.
Herdenschutz vor WolfsattackenHier noch ein Bild wie das Dammwild bei uns im Schönbuch/Wald (noch) eingezäunt ist.
(Ich hoffe man erkennt den Maschendrahtzaun im Hintergrund, ist zwar hoch aber ich denke nicht, das der Zaun ein wirkliches Hindernis ist) -
in einem anderen Betrieb hat man deshalb die Hunde zusammen mit Schafen die die Hunde schon kannten eingesetzt.
Ja, genau - man muss da einfach auch manchmal etwas kreativ werden - das sind alles Lebewesen, die auch Stärken und Schwächen haben dürfen, sowohl die Weidetiere, als auch die Hunde. Wir haben bei den Rindern ja auch aus der "Not" heraus mit den Hundeschlupfen auch auf den Weiden angefangen. Man muss immer schauen, was für Probleme da sind und versuchen eine Lösung zu finden. Die Anfänge können auch mal etwas holperig sein - deshalb ist diese viel zu späte Förderung von HSH ja auch so ein Unding. Das müsste viel eher stattfinden, damit Weidetiere und Hunde sich in Ruhe aneinander gewöhnen können, ohne dass schon Wölfe am Zaun rumscharwenzeln.
Solche Wildgehege brauchen 2 Zusatz-Sicherungen - etwas gegen das Untergraben, entweder per vorgeschalteten E-Zaun auf 20 cm Höhe (geht bei Bewuchs aussen aber nur schwierig und muss auch regelmäßig freigehalten werden) oder mittels entweder ausgelegtem oder eingegrabenenem Untergrabungsschutz. Und oben noch E-Zaun, der vor Überklettern schützt. Ist schwierig, weil Wildgehege eben oft von Baum- und Heckenbewuchs umgeben sind. Von Kosten mal ganz abgesehen.
LG, Chris
-
Frisch von heute, so frisch, dass die Medieninfo noch gar nicht auf der PM-Seite vom Landesamt für Landwirtschaft und Umwelt-pipapo in S-H ist, kommt aber bestimmt morgen dann.
Schleswig-Holstein - Wolfsnachweise in
9. September 2017 bei Witzwort in Nordfriesland, DNA nach Riss
12. September 2017 bei Delve im Kreis Dithmarschen, DNA nach Riss
12.Oktober 2017 Lübeck bei Eichholz, DNA nach Riss
19. Oktober 2017 Nähe der Gemeinde Krempel im Kreis Dithmarschen, Videoaufnahme WKLG, Chris
-
-
Da ist zwar ein HSH vor Ort - aber eben nur einer: (auch da, @Snoepjes sind Hüti und HSH im Einsatz)
Raubtierangriffe im Harz: Schäferin Kathleen Bauschke: „Das Maß ist einfach voll“ | Mitteldeutsche ZeitungBei uns in der Nähe gab es vor vielen, vielen Jahren (fast Anfangszeit der Auswilderung) auch ab und an Schafsrisse. Die sind aber nicht immer in den Medien gelandet.
Und dann wurde dieses oder letztes Jahr (die Zeit vergeht so schnell) eine kleine Damwildherde ausgemerzt. Diese war neben dem Bauernhof in einem Gehege. Kam auch nicht in den Medien, noch nicht mal in der Regionalzeitung. Das war auch der Luchs gewesen. Seitdem haben die Leute kein Damwild mehr. -
Das war auch der Luchs gewesen.
Gegen die Spring- und Kletterkünste eines Luchses zu sichern, ist rein zaunmäßig auch schwierig.
Das Video hatten wir hier glaub ich schon - aber die gewaltige Sprungkraft ist immer wieder beeindruckend:
Iberian lynx video - Lynx pardinus - 08b | ArkiveLG, Chris
-
WWF erstattet Strafanzeige gegen den dänischen Jäger, der in Brandenburg bei einer Gesellschaftsjagd eine Wölfin erschossen hat:
Ein Fall für die Kripo - Nachrichten aus Brandenburg und BerlinEin ZA zu den bestätigten Wolfshinweisen in S-H:
Getötete Schafe und Fotofalle: Landesamt bestätigt vier weitere Wolfsmeldungen in SH | shz.deIst es jetzt tröstlich oder erschreckend, dass wir nicht die einzigen sind, denen erzählt wird, wie unkompliziert doch das Zusammenleben mit den Wölfis (and bears and cugars) ist, weil sie ja scheu sind und immer nur Wild fressen?
?hc_ref=ARRIPUAfqg8x4wL1lyiEp4fZY0SJSjSi4TvpvZv_Hz_KKw7KOhzET5S3S0cq1ntKYWo
Als gäbe es in Oregon keine Probleme mit Beutegreifern.
A hunter shot and killed a wolf in Union County, claiming self-defense | OregonLive.comLG, Chris
-
WWF erstattet Strafanzeige gegen den dänischen Jäger, der in Brandenburg bei einer Gesellschaftsjagd eine Wölfin erschossen hat:
Ein Fall für die Kripo - Nachrichten aus Brandenburg und BerlinFür mich ein Fall, bei dem ich mir in der Tat eine empfindliche Strafe für den Schützen wünsche.
Genau das darf eben auch nicht passieren: dass bei GESELLSCHAFTSJAGDEN Jäger aus dem Ausland herkommen und geschütze Tiere erlegen, obwohl angeblich im Vorfeld die Regularien geklärt waren. -
Gegen die Spring- und Kletterkünste eines Luchses zu sichern, ist rein zaunmäßig auch schwierig.Das Video hatten wir hier glaub ich schon - aber die gewaltige Sprungkraft ist immer wieder beeindruckend:
Iberian lynx video - Lynx pardinus - 08b | ArkiveLG, Chris
Mpf ... Unfaßbar, wie der springen kann ... Als hätte er Sprungfedern unter den Pfoten.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!