Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Gestern hab ich noch gedacht "ob der verstärkte Herdenschutz in Thüringen nun Wirkung zeigt? Eine knappe Woche lang keine Riss-Meldung?" und zack, Obacht: Rissbild:
Wolf reißt erneut Schafe und Ziege in Thüringen | Thüringer AllgemeineNa, der Ortsname ist ja sehr passend.
Das ist knapp 2 Stunden Autofahrt entfernt von mir.... wäre es mMn wirklich deutlich besser gewesen, richtig böse zu werden und nicht nur in die Hände zu klatschen, sondern vielleicht auch das Einmachgummi rauszuholen, anstatt sich zu amüsieren und 3:40 min die Kamera drauf zuhalten.
Das ist das Problem im Zeitalter der Smartphones. Immer schön draufhalten, damit ja alle bei FB und co. sehen können, was sie erlebt haben.
Die Wölfe haben dadurch die Erfahrung gemacht, daß Menschen ja gar nicht so gefährlich sind, und merken sich das. Noch ein paar solcher Erlebnisse und Menschen machen ihnen nichts mehr aus.
... und dann wundert man sich, warum so viele Wölfe die Scheu verloren haben. -
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Bei dem Video hätte Händeklatschen wohl kaum was gebracht. Die haben da mit dem Trimmer gemäht, man sieht die Geräte ja da liegen und die Fläche da ist frei gemäht.
Sprich die Wölfe kamen während die Trimmer an waren, was soll Händeklatschen bringen wenn die schon kein Problem mit dem lauteren Gerät hatten?Ich vermute aber die beiden waren deshalb so neugierig weil da ja ein Hund bei ist, im Auto.
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Ernst gemeinte Frage: Was hätten die denn besser machen sollen?
Klar haben die beiden Wölfe gelernt, dass Menschen nichts tun. Ich hätte mich ja in den Wagen verzogen. Wäre als Lektion für die Wölfe noch schlimmer gewesen. Die hätten noch gelernt, dass Menschen feige sind und abhauen. Ich hätte nieee wegen dem Helm dem Wolf nachgesetzt. Aber da geht mir meine (und Majas) Sicherheit vor. Steine schmeißen? Ist das nicht als Vergrämung verboten? Und wenn vor und hinter mir Wölfe sind, mache ich mich nicht klein zum Steineaufheben. Da traue ich den Wölfen die bessere Reaktion und höhere Geschwindigkeit zu.
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Nun, ich bin ja grundsätzlich auch viel eher pro Wolf. Und genau deshalb finde ich es unheimlich wichtig, dass die lernen, dass mit Mensch so überhaupt nicht gut Kirschen essen ist. Wenn ich da dann einen unsicheren Jungwolf habe, ist das eigentlich die beste Gelegenheit, bei dem Eindruck zu schinden. Je älter er wird, desto schwieriger wird das ja.
Bedingt durch meine Arbeit hab ich es ja öfter mal mit blöden Hunden zu tun, die mir nicht wohlgesonnen sind. Wenn ich die Konfrontation nicht mehr vermeiden kann, dann blaff ich die aber so richtig an. Bisher haben die tatsächlich alle abgedreht. Heißt nicht viel, dessen bin ich mir bewußt. Aber ich glaube, so ganz unbegabt bin ich auch nicht. Das wäre also erst mal meine erste Maßnahme und wenn ich darüber hinaus nichts in der Tasche hätte, würde ich mir doch was suchen. Man muß sich ja nicht bücken und Wölfe aus dem Auge lassen. In dem Moment wärs mir egal, ob das verboten ist. Ich hab die Wölfe nicht angelockt und ich bin davon überzeugt, dass es ihr bester Schutz ist, wenn sie Angst vorm Menschen haben. Ich hab ja nicht vor, ihnen wirklich ans Leben zu wollen.
Ist nur graue Theorie. Das kann im Realfall alles anders aussehen, weil das mit 3 Hunden, die ich ja meistens im Wald dabei habe, nicht mehr so einfach zu machen ist. Möglicherweise bleibt mir da auch nur der geordnete Rückzug.
Was aber ganz sicher nie passieren wird, ist, dass ich da kichernd und gelöst rumträllere und die Kamera draufhalte.
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@mittendrin - das unterschreib ich x-fach. Ich will denen nix - die sollen nur mich und meine Vierbeiner in Frieden lassen.
Was hätten die denn besser machen sollen?
Sich auch benehmen wie ein Beutegreifer. Oder zumindest wie ein ernstzunehmender Gegner. Das Geeire von den Beiden, wo sie nur so tun, als hätten sie kein Muffensausen, erkenn ich ja schon als Mensch an der Körperhaltung, an den Stimmen und an dem typischen Getue, wenn Männer sich nicht anmerken lassen wollen, dass sie sich unwohl fühlen - das erkennt Wölfi dann erst Recht.
Aber dieses ständige, ziellose Hin- und Herlaufen, das auf den Wolf zugehen, aber nicht mit der entsprechenden Ausstrahlung, dieses ganze unentschlossene Rumgewusel - all das "liest" der Wolf auch.Ich habs gut, ich hab eh nur ein olles outdoorhandy, mit dem ich keine Fotos machen kann - aber ich kanns nach dem Wolf schmeissen. Das wäre meine erste Wahl - mit irgendwas werfen und das darf dann auch mal weh tun. Das sehe ich absolut wie Ellen - wenn dieses weh tun dafür sorgt, dass sich die Kasperköppe von Jungwölfen künftig vom Menschen man besser fern halten, haben sie da mehr von, als würde ich da stehen und Willkommen Wolf tanzen. Dann können sie nämlich weiterleben und landen nicht als Nachfolger von Kurti auf der Abschussliste.
LG, Chris
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Ich fange an zu verstehen.
Die Jungwölfe in Sachsen lesen hier mit.Deshalb wollten sie wohl den Helm klauen.
LG, Chris
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Hier kann man sich mal anschauen, wie es wäre, wenn man mit Hund an der Leine von einem Wolf gestalkt wird - im Artikel ist ein Video:
Hon förföljdes av varg in på gårdsplanen - Svensk JaktLG, Chris
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Sich benehmen wie ein ernstzunehmender Gegner muss aber authentisch sein, mit so tun als ob ist es da nicht getan. Kann man mMn nicht unbedingt von jedem erwarten oder verlangen, wenn man sich plötzlich zwei Wölfen gegenübersieht. Ich bin ehrlich: ich könnte es auch nicht.
Ich habe erst mal ein bisschen über den Hundevergleich grübeln müssen und mir vorgestellt, die beiden Wölfe wären Schäferhunde. Wildtier oder Haustier macht für mich einen riesigen Unterschied. Je nach Körpersprache der Hunde wäre ich eventuell auch nicht unentspannt, aber nicht von vornherein so beeindruckt, wehrlos, schockstarr, "nackt" (mir fehlt irgendwie ein passendes Wort).
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Sich benehmen wie ein ernstzunehmender Gegner muss aber authentisch sein, mit so tun als ob ist es da nicht getan. Kann man mMn nicht unbedingt von jedem erwarten oder verlangen, wenn man sich plötzlich zwei Wölfen gegenübersieht. Ich bin ehrlich: ich könnte es auch nicht.
Nein, so tun als ob funktioniert nicht. Das klappt bei Tieren fast nie.
Die andere Variante wäre der besonnene Rückzug - auch andersartige Beutegreifer gehen sich einfach mal aus dem Weg. Hier wäre ja der Pick-Up eine Möglichkeit gewesen - und dann nicht da stehen bleiben, sondern wegfahren.
Für mich bleibt die im Video gezeigte Variante hier in diesem Beispiel einfach die unglücklichste, die man hätte wählen können: nur halbherzige Abwehrversuche, die die Wölfe nicht so sehr beeindruckt haben, dass sie sich endgülitg abgewendet haben.
LG, Chris
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In Thüringen wird jetzt ernsthaft über den Abschuss der Ohrdruf-Wölfin nachgedacht, nachdem diese über hochgerüstete Zäune gegangen ist:
Ohrdruf: Umweltministerium erwägt Abschuss des Wolfes | MDR.DEEs ist überall derselbe Sche....ß - der Herdenschutz startet viel zu spät. Los geht es immer und überall erst mit den ersten Nutztierrissen. Dann gibts als Erstes den larifari-Herdenschutz, den die Wölfe rasch lernen zu überwinden. Und dann ist der Mist am Dampfen.
Ich verstehs nicht - man kann das doch aus anderen BL lernen - hier in Bayern könnte man das auch bereits besser machen, aber die machen das mit dem Förderkram ebenfalls viel zu spät, lassen die Tierhalter im Regen stehen und dann ist das Geschrei wieder gross. Warum klotzen die nicht von Anfang an richtig rein, dass wenigstens in den paar noch-nicht-Wolf-Bundesländern der Herdenschutz bereits steht, bevor die Wölfe kommen?Das sind immer nur einzelne Tierhalter, die das auf eigene Kosten sehr vorausschauend machen.
LG, Chris
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