Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Das fängt schon mit dem unsäglichen Papierkrieg an, der hier geführt werden muss, um einen Wolfsriss bestätigt zu kriegen, was Voraussetzung für eine Entschädigung wäre. Dazu die ewig lange Entscheidungsfrist. Und die Verhöre, die überstanden werden müssen, damit der Geschädigte beweist, nicht selber "schuld" zu sein. Wie auch hier im Forum ja oft zu hören ist. Ein Kollege von mir hat den Riss gleich gar nicht gemeldet, um sich wegen der paar erwartbaren Kröten nicht in wochenlangen Schriftverkehr zu verlieren, sondern hat seine paar Hobbyschafe eben abgeschafft.
Und natürlich müssten von Beginn an die Mehraufwendungen vergütet werden, in voller Höhe, nicht nur Peanuts nach Kassenlage. Ohne demütigendes Bittebitte und Rumfeilschen. Hier im benachteiligten Gebiet wäre z.B. ein Sockelbeitrag für Viehhalter denkbar, ergänzt um eine flächenbezogene Prämie. Damit könnten die betroffenen Landwirte selbst entscheiden, ob sie das Geld in die Prävention stecken oder ihren Schadenersatz daraus finanzieren. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Ich denke das Problem ist, dass man noch mitten in der Klärungsphase ist, wie hoch die Gefahr wirklich einzuschätzen ist, in unseren Gefilden.
Ich muss gestehen, ich sehe es mit starken Unbehagen, wie die Berichterstattung zur Zeit läuft. Ich will es auf keinen Fall verharmlosen, der Wolf ist ein Raubtier, das im Rudel auch größere Beutetiere schlagen kann, aber für meinen Geschmack wird in letzter Zeit zu schnell Wolf geschrieen.
Zwei typische Beispiele aus den letzten Wochen:
In der Region hier wurde vor ein paar Wochen mal wieder ein Wolf gesichetet, zwei Wochen später stürzten drei Kühe von einem Abhang an der Alm in den Tod. Sofort wurde "der Wolf ist schuld" gerufen.
Solche Unfälle kamen seit ich hier wohne jedes Jahr vor. Mal verschreckten Motorcross Rowdies eine Herde, ein anderes Mal verursachten wildernde Hunde das Unglück... nur dieses Jahr muss es der Wolf sein und der Wolf wird alle Almbauern ruinieren.Aktueller Fall aus Baruth, zwei Pferde wurden nachts auf der Koppel verletzt, Bisse in Schulter, Fessel und Rücken und sofort ist wieder der Wolf der Hauptverdächtige, weil es in der Region Wölfe gibt. Jedes Jahr werden dutzende Pferde auf der Koppel von wildernden Hunden verletzt. Wir hatten letztes Jahr in der Region einige Fälle in denen die Hunde gezielt auf die Pferde gehetzt wurden.
Doch es erscheint im Moment einfach sehr stark, als wolle man sich nicht mehr richtig mit den Vorfällen auseinandersetzen. Auf alles, das halbwegs ins Schema passt, wird vorschnell das Label "Wolfsangriff" geklebt und der Zoff geht los.
Einen wirklichen objektiven Überblick über die reale Situation wird man so leider nicht erhaltben.
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Das ist in meinen Augen genau das Szenario, das ich seit Jahren befürchte. Erst wurde der Wolf romantisiert und verklärt, weil er uns von den Sünden der Naturzerstörung durch sein Wiedererscheinen reinwaschen soll. Und natürlich wird ein solcher "Heilsbringer" auf keinen Fall was "Böses" tun! Im Gegenteil, man wird ihn gar nicht bemerken!
Diese These wurde mit jedem Riß und jeder Sichtung in Siedlungsnähe wiederlegt. Jetzt ist die Glaubwürdigkeit der "Wolfsexperten" beschädigt, dem Wolf wird alles zugetraut und auch untergeschoben, die Stimmung kann kippen wie beim Problembären. Wie der geendet hat, wissen wir ja.....
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ich hatte nie so den Eindruck, das der Wolf romantisiert worden ist, ( vielleicht lese ich die falschen Artikel), im Gegenteil fand ich von Anfang an sobald er irgendwo auftauchte ging die Panik los, möglicherweise ist da dann im Bemühen gegenzusteuern übers Ziel hinausgeschossen worden und der Wolf harmloser gemacht worden , als er ist (womit man niemandem, am allerwenigsten dem Wolf einen Dienst erweist)
und um nochmal meinem Hinweis auf andere Länder zu erklären, mir ging es icht darum zu sagen "jammert nicht, anderen geht es schlechter" , sondern darum das wir als reiches Land in der Lage sind ein Zusammenleben mit dem Wolf mit entsprechenden Schutzmassnahmen und Entschädigungen zu finanzieren, wenn wir nur wollen ( und ich für meinen Teil finde es gibt weit schlechtere Verwendungsmöglichkeiten für meine Steuern) -
Ich finde, mal sollte anfangen, wieder einen gewissen "Jagddruck" auf den Wolf auszuüben, damit er eine gewisse Scheu vor dem Menschen behält
Und dazu müsste man noch nicht einmal Wölfe töten, es sollte reichen, Gummigeschosse einzusetzen, die dem Wolf zeigen, dass der Mensch einen "langen Arm " hat und ihn auch auf Distanz erreicht.
Ob das schon ausreicht, weiß ich nicht, aber in meinen Augen wäre es einen Versuch wert, und zwar schon bald, nicht erst dann, wenn das Kind schon richtig in den Brunnen gefallen ist.Eine Bekannte von mir aus Niedersachsen, Hundetrainerin und Pferdehalterin, sagt, dass sie inzwischen fast täglich Wölfe sieht, aber dafür die Rehe deutlich heimlicher geworden sind....
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Das halte ich auch für unbedingt notwendig - auch und gerade zum Wolfsschutz. Dieses "Vergrämen" hätte schon längst einsetzen müssen!
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auch Gummigeschosse können ernsthaft verletzten... und Ihr seid sicher das die Wölfe dann scheu und nicht aggressiv werden??
@QueenyQ da wüsste ich gerne wo Deine Bekannte wohnt ich wohne auch un NS und bin gerne und weit in der Lüneburger Heide unterwegs --und ich hab noch nie einen Wolf gesehen... -
@QueenyQ da wüsste ich gerne wo Deine Bekannte wohnt ich wohne auch un NS und bin gerne und weit in der Lüneburger Heide unterwegs --und ich hab noch nie einen Wolf gesehen...
Ich finde das auch irgendwie seltsam. Also nicht nur das fast tägliche Sehen irgendwelcher fröhlich rum spazierenden Wölfe, sondern auch dass sie so extrem plötzlich innerhalb von wenigen Monaten derartig "zahm" werden!
Wenn man sich anschaut, wie lange es in der Lausitz dauerte, bis der Wolf sich nach erster Sichtung 1996 wirklich angesiedelt hat, wie selten es zu zufälligen Sichtungen kam und wie niedrig letztendlich die Reproduktion war, so wundert es schon ein wenig, dass jetzt überall Wölfe gesehen werden.
Zumal laut Monitoring in den Alten Bundesländeren erst sehr wenige gesichert aufgetaucht sind.Ich denke schon, dass der ein oder andere Schäferhund oder Husky der alleine durch die Gegend streift, für ein Wolf gehalten wird, der erstaunlich zahm sei....
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@corgifan
Sie wohnt im Wendland -
und ich kann nur weitergeben, was sie erzählt (eben, dass sie inzwischen häufiger Wölfe sieht als Rehe..) -
Na ja, das Tier, das kürzlich am Rand der Großstadt Frankfurt auf der Autobahn überfahren wurde, war auch ein Wolf - und hier in der Gegend hat man bisher auch noch nie was über Wolfssichtungen berichtet
Dieser Wolf kam übrigens aus Niedersachsen (lt. genetischer Untersuchung)
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