Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Dazu ein aktueller Artikel von heute:Pießig: Mysteriöse Wolfsattacke in Elbe-Elster :: lr-online
LG, Chris
Die Zeitung hat den Artikel mittlerweile abgeändert - der Link oben führt jetzt zur neuen Version. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass es sich um eine frei erfundene Geschichte handelt, das angebliche Beweisfoto des Wolfes stammt aus 2009.
Sowas, Lügengeschichten, finde ich auch ziemlich daneben in Sachen ehrlichen Umganges miteinander - wenn dann wirklich mal etwas mit Wolf und Hund passiert, glaubt es dann erstmal wieder niemand.
LG, Chris
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Hallo,
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Kangals und hohe Zäune und die Probleme des Zaunbaus am Hang kommen mir i-wie verflixt bekannt vor.Das doppelte Einpferchen und vieles andere in dem Video ist selbsterklärend, aber kannst Du es trotzdem nochmal ein wenig zusammenfassen, ich kann leider kein Französisch.
LG, Chris
In der Region sind Schutzmaßnahmen Pflicht. Die beinhalten: Herdenschutzhunde, Nachtpferch, eingezäuntes Areal um den Nachtpferch, knapp 2m hoher E-Zaun, Nachtwache
Trotz dieser Mühen sind in den letzten 4 Jahren dort mehr als 30.000 Nutztiere Opfer von Wolfsangriffen geworden! (Bisse ohne Tötung mitgezählt)
Allein die Schutzmaßnahmen kosten Millionen jährlich, es wird vereinzelt abgeschossen, aber wie man sieht, reicht es nicht. Herdenschutzhunde können nicht flächendeckend genug eingesetzt werden, in der Kulturlandschaft schon gar nicht. Die Zahl ist auch zu gering. Das Problem wird erschwert durch die Gesetzeslage, dass entsprechend hohe Zäune nicht ohne Baugenehmigung errichten lässt. Niedrigere werden aber übersprungen. Die Halter sehen sich hier wie dort diversen Problemen gegenüber:
schwieriges Gelände, das nicht so eingezäunt werden kann, dass ein Schutz entstünde, Wölfe, die gelernt haben selbst Hirten, Hunde, E-Zaun und Nachtpferchzaun zu überwinden und eine absurde Gesetzeslage. Die Hirten sind in ihrer Existenz so bedroht, dass die Aufgabe über kurz oder lang unausweichlich ist. Die Dame beschreibt z.B., dass der Wolf sich an manchen Stellen drunter durch buddelt, aber das gar nicht nötig hat, weil er einfach oben drüber springt. Sie sagt auch, dass es logisch ist, dass die Pflegelandschaft nicht mit einem Untergrabschutz ausgestattet werden kann. Das gibt schon das Gelände nicht her. Die Stacher tragen die Hunde zum Schutz vor Bissen durch den Wolf - wie man sieht um die empfindliche Kehle. Die Frau beschreibt, dass täglich die langen Doppelzäune genauestens geprüft werden müssen, weil Stellen, wie die gezeigte Schwachstelle in der Nacht zum sicheren Riss führt. Sie erwähnt auch, dass die Wölfe den Tag nutzen, die Herde zu beobachten. Sie haben also Zeit ihre Beute auszuspionieren. Der junge Mann (bei dem Paar) bleibt die gesamte Nacht bei der Herde. In einem anderen Video kommt der Vater, dem die 300 Tiere gehören, zu Wort. Die Existenz der Familie ist bedroht und ein Weiterführen des Betriebs ausgesprochen unattraktiv.
Nochmal zur Verdeutlichung: Seit 10 JAhren ist der Schutz dort verpflichtend, um entchädigt zu werden. Das führt zu einem finanziellen und personellen und auch nervlichen Aufwand, der nicht zu stemmen ist. Überträgt man das auf Deutschland und zieht den Mindestlohn in Betracht, ist klar, dass eine Nachtwache z.B. finanziell indiskutabel ist. Auch für die Hunde ist der Job riskant. Trotz der genehmigten Abschüsse, der extrem strengen Schutzmaßnahmen ist es zu den 30.000 Opfern gekommen - DREIßIGTAUSEND.
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Danke, @Nocte .
Dass Wölfe tagsüber schon mal nen Blick auf ihr Abendessen werfen, wurde ja auch von der berühmten Goldenstedter Fähe (die lt. aktueller Wolfsverbreitung vom Wildtiermanagement in NS immer noch allein rumlaufen soll....) schon vorgemacht, die hat den Schäfern beim Aufrüsten zugeschaut und sich vermutlich in die Pfoten gekichert.Es fällt mir immer schwerer, mir aus der ganzen Informationsflut "meine Wahrheit" rauszupicken.
LG, Chris
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Goldenstedter Fähe (die lt. aktueller Wolfsverbreitung vom Wildtiermanagement in NS immer noch allein rumlaufen soll....)
Die wurde doch merhfach mit anderen zusammen gesehen?
Aber was nicht sein darf, das ist auch nicht, oder wie? -
Die wären ja auch schon blöd, wenn sie nicht beobachten würden. Selbst weniger entwickelte Raubtiere machen das. Von Krokodilen ist es bekannt, von Haien sogar mit Gruppenstrukturen, von Löwen u.s.w. Es ist vorteilhaft und wenn man doch nicht mal verjagt wird und die Beute nett in Drive By-Manier serviert, dann wäre es doch unhöflich, das auszuschlagen. Schließlich bewundern wir doch bei Geschenken auch erst brav die Verpackung ;-)
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Hallo zusammen habe gerade folgenden link gefunden, demzufolge der Wolf bei Birkholz i der Prignitz erneut zugeschlagen hat:
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Das ist richtig bitter. Trotz HSH.
Waren das jetzt seine eigenen Hunde, das war etwas wirr bei den Nachrichten von vorher zum ersten Riss?Die Schäferei, von der meine Hunde stammen, hat ihre Schafe auch im Wolfsgebiet stehen und in den vergangenen Nächten "Wolfsbesuch" gehabt - die sind aber schön ausserhalb des Zaunes geblieben. Kackendreist ist es trotzdem. Der Schäfer hat dennoch reagiert und einen seiner erfahrensten Hunde zum Team dazu gepackt. Während meine Jungs noch damit zu tun haben, die Rinder vonn einer Ko-Existenz zu überzeugen, sind ihre Geschwister schon mittenmang im Wolfsgeschehen.
https://www.facebook.com/32081920478772…?type=3&theater Der Bericht dazu ist auch auf der Seite, den kann ich nicht direkt verlinken.LG, Chris
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Waren das jetzt seine eigenen Hunde, das war etwas wirr bei den Nachrichten von vorher zum ersten Riss?
Ich hab grad einen ZA von 2014 gefunden, da ging es um seine HSH:
Schäfermeister aus Sadenbeck hat keine Angst vor Wölfen – MAZ - Märkische Allgemeine -
Es fällt mir immer schwerer, mir aus der ganzen Informationsflut "meine Wahrheit" rauszupicken.
LG, Chris
Ich bin so froh, dass es Menschen gibt, die genau das tun.
Und ich bin froh, dass du hier schreibst.
Ohne das Raubtier Wolf zu "harmoniologisieren" oder als "böse" darzustellen.Ich selbst habe nicht genug Expertenwissen, um mir abschliessend eine eigenen Meinung zu bilden, ob der Wolf nun abgeschossen gehört in Deutschland, oder ob es reicht Herdenmanagement zu betreiben und wie das dann ist, wenn die Population Wolf flächendeckend hoch ist.
Der Mensch greift ja überall ein, ist immer im Recht, weiss immer alles am besten und die Kinder, und jetzt im 21. Jahrhundert auch die Haushunde, werden von Wölfen verschleppt und gefressen.
Jedenfalls im modernen "Rotkäppchen und der böse Wolf wär das so. Da hätte Rotkäppchen einen kleinen Cockerpu an der Leine dabei und der wär auch im Magen vom Wolf gelandet.. -
Es geht doch gar nicht darum, ob ein Wolf "böse" ist und wie der böse Wärchenwolf betrachtet gehört. Wölfe sind Wildtiere. Da fällt mir böse als letztes Attribut ein. Wir haben aber eine gesamtgesellschaftliche Betrachtungsweise auf das Thema, die nicht funktionieren kann. Es werden nur einzelne Happen betrachtet. Da wird von Leuten an einem Schreibtisch, die vermutlich nie in der Situation sein werden, einen Wolf jemals auch nur im Vorgarten zu haben, festgelegt, dass der Wolf schützenswert ist. So weit, so gut, aber was danach kommt, ist Schwachsinn - von einer Datenlage ausgehend, die in einer wolfsfreien Zeit geschaffen wurde, wird ein Bild des Wolfs kreiert, das nicht der Wahrheit entspricht. Wölfe waren dem Herdenvieh und auch dem Menschen zu allen Zeiten gefährlich - dafür gibt es historische Belege, die nicht nur im Märchen zu finden sind. Dazu weiß man, dass Wölfe sehr anpassungsfähig sind, zieht aber nicht in Betracht, dass die Tiere selbstverständlich in den Lebensbereich des Menschen vordringen werden und zwar nicht nur im Wald, sondern im Verkehr, in Dörfern und Städte, in Parkanlagen und eben überall, wo ein Wolf nicht per se gleich umgenietet wird. Der Wolf sitzt nicht am Reißbrett und überlegt sich, dass auf dem Kartenabschnitt 50 hübsche Bäume stehen, da ein Bachlauf langgeht und Platz für Höhlen ist. Wenn der auf seiner Wanderung auf leicht erreichbaren Müll, beispielsweise einer Fleischerei träfe, dann bleibt er da. Auch Wölfe haben das Potenzial zum Kulturfolger.
Nun spalten sich die Lager aber in Nicht-Befürworter (meist wir direkt Betroffenen), Befürworter (meist Romantiker, von denen ja auch hier einer schreibt) und Ignorante. Letztere glauben, sie seien nicht betroffen, sind sie aber. Der Wolf in großer Anzahl in Deutschland wird dazu führen, dass die Weidetierhaltung rapide abnimmt und ausstirbt. Das führt dazu, dass die letzte Proroduktion von Fleisch in Haltungen erfolgt, die nicht im Sinne des Tierschutzes, Umweltschutzes und Verbraucherschutzes sind. Daneben wird sich Naherholung in Wald und Flur sehr weit erledigen - mit einsam durch den Wald ist dann Schluss. Ein Wolfsrudel wird nicht dulden, dass zur Zeit der Jungen, Hans und Franz vielleicht mit Fiffi 20 m am Wolfsbau vorbei gehen. Reiten - nicht nur wir werden uns dabei vielleicht nicht mehr wohl fühlen, sondern evtl. etliche Pferde verweigern. Die Offenstallhaltung hat sich dann auch erledigt, denn nach Schaf, Ziege und Rind steht das Pferd auf der Koppel. Die ganzen hübschen Weideflächen, die dann nicht mehr benötigt werden, werden brach gelegt und dafür werden nur noch sinnlos verpulverte EU-Flächenstilllegungsprämien fließen. Die Pflegeflächen werden hoffnungslos verkrauten und verbuschen und mit den Landschaftspflegern verschwinden weitere bedrohte Arten, aber ein paar Bodenbrüter haben eben keine Lobby wie Wölfe. Wer von einer unkontrollierten Verbreitung des Wolfes profitiert, sind nur die Agrargiganten und die Industrie. Naturschützer, die eine artgerechte Tierhaltung von Huhn, Schaf, Schwein und Co. einfordern, müssen auch den Wolf in ihre Konzepte einbinden.
Eine Mentalität, die das schlechte Gewissen ob der Ausrottung steuert, ist da fehl am Platz. Die Kulturlandschaft ist da, die Menschenmassen sind da, die Parks, Weidetiere und Dörfer sind da. Der Wolf kann seinen Platz darin finden, aber nicht indem man ihm unkontrlliertes Wandern zugesteht. Der Wolf vermehrt sich hier zu stark und wird nicht vom Menschen vertrieben. Der Wolf hat aber sicher keine ethischen Bedenken, wenn es mit der Koexistenz nicht so klappt.
Den bereitsch geschaffenen Fakten geschuldet, kann man eigentlich im Sinne des Wolfes nur für eine Begrenzung der Zahl sein, ein konsequentes und geziehltes Vergrämen und auch Abschießen aus Besiedlungsstrukturen. Auch der Abschuss durch die Weidetierhalter muss gestattet werden. Wenn Weidetierhalter den örtlichen Jäger an ihrer Seite haben, der in einem gewissen Umkreis um die Koppelhaltung auch abschießt, dann wird es für den Wolf attraktiver, sich andere Beute zu suchen und Mensch und Tier sind weniger in Gefahr - der Wolf inkl. Was nützt es denn, sinnlos Abschussquoten auszugeben, statt geziehlt da zu schießen, wo die Reibungsfläche ist und so den Tieren zu ermöglichen zu lernen, dass man lieber von Schaf und co. fernbleibt. Es wird auch dann noch Risse geben, aber eher als Kollateralschäden und nicht (bald) als Norm.
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