Echte Wölfe und blöde Fragen

  • So bitter, die verzweifelten Helfer, Schafe die apathisch herumliegen.

    Ich kann nicht verstehen, dass man dieses Leid nicht sieht.

    Einzäunen auf Almen? Herdenschutzhunde? Wo schon gegen Herdenschutzhunde die hinter Zäunen sind, so gewettert wird und den Haltern das Leben schwer gemacht wird...

    Wo Tierhalter mit Klagen bedroht werden, wenn Mutterkühe angreifen, soll man jetzt einfach Herdenschutzhunde reinschmeißen?

    Wenn die Menschen sich schon nicht adäquat bei Kühen verhalten, sollen sie es bei Hunden dann tun?!

    Da wurde ewig von Tierschützern gekämpft, das Nutztiere wieder raus auf die Wiese sollen und haben das Gott sei Dank auch erreicht und nun sagen die selben "sperrts es halt ein".

    Ein Leben für Schafe und Kühe auf Almen kann doch tierfreundlicher nicht sein.

    Und nun setzt man sie sowas aus...

    Es ist wirklich traurig.

  • Ich schreib das jetzt als selbst-Weidetierhalter:

    Es ist NIE gar kein Herdenschutz möglich.

    Es ist aber natürlich auch nicht möglich, einfach so weiterzumachen wie bisher - man muss extrem umdenken lernen und ja, natürlich muss der ganze zusätzliche Aufwand finanziell gefördert werden.

    Das hier ist ein gutes Beispiel - da werden viele Dinge gezeigt, die angeblich nicht gehen.

    Neben der Zusammenführung unterschiedlicher Herden, werden hier auch Herdenschutzhunde zusammengeführt. Ausserdem sind auch Schafe dabei, die überhaupt noch keine Herdenschutzhunde kennen. Behirtung und elektrifizierte Nachtpferche.

    Hunde, die auf Freiweiden arbeiten, sind für diesen Zweck ausgebildet - durch die Anwesenheit des Hirten lassen sich auch sich falsch verhaltende Wanderer handeln - Begleithunde haben meiner Meinung nach auf Vieh-Almen eh nix verloren.

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  • Wölfe in Tirol: Neues Gesetz ermöglicht Abschüsse (Update 16. 7. 2021) | agrarheute.com

    Dieses Gesetz schützt die Schafe nicht vor Rissen. :ka:

    Das ist doch nur Augenwischerei.

    Es werden Tiere gerissen, Wolf wird abgeknallt.

    Kurze Zeit später ist der nächste Wolf da und es werden wieder Tiere gerissen, weil die immer noch ungeschützt rumlaufen.

  • Selbst wenn es einen finanziellen Ausgleich gibt. Wird es in den Betrieben auch personell so gehändelt werden können dass es die Wirtschaftskraft der Betriebe nicht noch mehr einschränkt? Zusätzliches Personal läßt sich schon für besser bezahlte Jobs schlecht finden.

  • Die Hirten kommen in der Schweiz eher nicht aus den einzelnen Betrieben, sondern werden über die Herdenschutzförderung/Verbände und Co angestellt und finanziert. Und tatsächlich hat diese Tätigkeit ihren ganz eigenen Personenkreis von Menschen, die das gern machen.

    Übrigens kommen HSH auch DAMIT klar - den Sommer über mit einem ihnen zunächst fremden Hirten zusammenzuarbeiten.

  • Ganz ehrlich, wenn ich schon verklagt worden bin, weil meine Mutterkuh jemanden verletzt oder getötet hat, dann hole ich mir keine Herdenschutzhunde auf der Alm und mache mich wieder angreifbar. Auch wenn da ein Hirte mitläuft.

    Bei dem Video ist so unwegsames Gelände, relativ steil und auch keine große Übersicht. Da braucht es schon sehr viele Hunde und auch mehrere Hirten.

    Ich glaube nicht, dass ich das ausprobieren wollen würde und riskieren würde, dass es doch nicht klappt.

    Dann wieder adaptieren und im schlimmsten Fall wieder Tiere verlieren.

    Die überlebenden Schafe waren so traumatisiert. :( :

    Die Menschen sind doch zu doof im Umgang mit Herdenschutzhunden.

    Schaut euch doch den Umgang mit "normalen" Hunden an. Was da alles falschläuft. Tut nix, brauch ich nicht anleinen, will nur spielen, achso ja die ist läufig - ist ihrer leicht ein Rüde, ich will aber jetzt genau da langgehen usw.

    Menschen die ihre Hunde Kühe anbellen lassen, die immer noch Kãlber locken und streicheln, die ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben, die keine Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, sondern immer den anderen - sei es Politik oder Menschen - die Schuld geben.

    Und dann sollen solche Leute auf freilaufende HSH treffen und sich angemessen verhalten?

    Wo sich schon aufgeregt wird weil sie hinter einem Zaun bellen und man sich nicht mehr vorbei traut, weil sie drüber springen könnten?

    Ja klar kann Herdenschutz auch auf Almen funktionieren. In einer Welt, wo nicht lauter Egoisten rumlaufen. Am besten laufen dort gar keine Menschen rum außer den Hirten. (nicht weil die Hunde gefährlich sind, sondern ein Großteil der Menschen sich nicht einschränken lassen will "hab ich immer schon gemacht", "ich bin schon immer da langgegangen" )

    Ich weiß, dass meine Ansicht nicht zur Problemlösung beiträgt, aber ein "so kann es funktionieren" hängt ja großteils leider nicht von den Hunden und Bauern ab, sondern von den Menschen die da vorbei kommen. Und die hat man nun mal nicht unter Kontrolle.

  • Zitat

    Es werden Tiere gerissen, Wolf wird abgeknallt.

    Kurze Zeit später ist der nächste Wolf da und es werden wieder Tiere gerissen, weil die immer noch ungeschützt rumlaufen.

    Ganz so würde es, glaube ich, eben nicht sein - ich traue Wölfen genug Intelligenz und Lernfähigkeit zu ,aus Verlusten Schlüsse zu ziehen. Zum Beispiel den, in der betreffenden Gegend mit viel mehr Vorsicht aufzutreten oder sie sogar ganz zu meiden. Wenn das überhaupt nicht passiert, weil die Wölfe nix lernen, tja - dann geht das eben nicht mit dem Zusammenleben in einer Kulturlandschaft. Mir wären in Zweifelsfall die Deiche erheblich wichtiger als die Wölfe. Bisher klammere ich mich aber noch ganz fest an die Vorstellung, DASS es gehen könnte, wenn beides - Herdenschutz und Schutzjagd - gleichermaßen konsequent angewandt würde.

    Da hatten wir hier ja ein ganz gutes Beispiel mit dem berühmten ersten Cuxland-Rudel, dem, das als Jagdtaktik Rinder und einen erwachsenen Islandwallach in die Gräben trieb und lebend fraß. Als der größte Teil dieser Tiere, ich sage es mal neutral: verschwand, war jahrelang ziemlich Ruhe in der Gegend - erst jetzt geht es verstärkt wieder los. Aber die Tierhalter hatten immerhin erstmal Luft für Schutzmaßnahmen und nicht mehr diese ausgebildeten Spezialisten am Vieh.

    Und last not least, was für mich unbedingt für einen kleingeschossenen und dabei möglichst scheu gehaltenen Bestand spricht: Weniger Wölfe brauchen ganz schlicht weniger Futter. Die Rechnung also, die hier für jede andere Wildart gemacht und umgesetzt wird - weshalb soll der in keiner Weise gefährdete Wolf auf ewig davon ausgenommen werden?

  • Ganz ehrlich, wenn ich schon verklagt worden bin, weil meine Mutterkuh jemanden verletzt oder getötet hat, dann hole ich mir keine Herdenschutzhunde auf der Alm und mache mich wieder angreifbar. Auch wenn da ein Hirte mitläuft.

    Schenk mir ne Alm, dann mach ich Dir vor, wie das funktionieren kann.

    Ich kann nicht an den Menschen arbeiten - aber ich kann an den Hunden arbeiten.

    Ich hätte überhaupt keine Bedenken, meine Hunde - die nichtmal so aufgewachsen sind - in Freiweide mit mir als Hirten einzusetzen.

    Weniger Wölfe brauchen ganz schlicht weniger Futter.

    Und weil sie keine nennenswerte Rudelstruktur für die Jagd mehr haben, brauchen sie dann vor allem leicht zu erbeutendes Futter: Nutztiere.

    Da hatten wir hier ja ein ganz gutes Beispiel mit dem berühmten ersten Cuxland-Rudel, dem, das als Jagdtaktik Rinder und einen erwachsenen Islandwallach in die Gräben trieb und lebend fraß. Als der größte Teil dieser Tiere, ich sage es mal neutral: verschwand, war jahrelang ziemlich Ruhe in der Gegend - erst jetzt geht es verstärkt wieder los. Aber die Tierhalter hatten immerhin erstmal Luft für Schutzmaßnahmen und nicht mehr diese ausgebildeten Spezialisten am Vieh.

    Wo soll denn der Lerneffekt bei den Tiroler Abschuss-Möglichkeiten sein? Da steht ja nix davon, dass Wölfe nur während eines Angriffs auf Herden geschossen werden. Der Wolf kann vllt. lernen, dass es blöd ist dort zu jagen, wo auch Menschen sind, weil es dann peng macht - aber bei hirtenlosen vollkommen ungeschützten Schafen auf einer Alm im Hochgebirge?

    Am besten laufen dort gar keine Menschen rum außer den Hirten.

    Das wäre mittlerweile tatsächlich meine Lieblingsvariante. :D

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