Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Gerade über den Flurfunk mitbekommen: Ein weiterer Nachsuchehundeführer weigert sich ab sofort, seine Hunde in Wolfsgebieten einzusetzen. Im gleichen Zuge fällt wohl auch bald die Entscheidung im Verein, für bestimmte Reviere keine Stöberhunde mehr zur Verfügung zu stellen.

    Wir sind zwar gesetzlich verpflichtet brauchbare Hunde zur Jagd verfügbar zu haben, haben allerdings keinerlei Möglichkeit diese Hunde auch zu schützen. Die Argumentation des Naturschutzvertreters der da war hat unsere Hunde praktisch als Kanonenfutter und dem Wolf gegenüber minderwertig deklariert. Wir können uns ja neue anschaffen...

    Ich könnt so kotzen.

  • hasilein75 Geht ja hier schon los... Gibt ein, zwei Reviere die keiner mehr haben will. Landwirte sind mit dem Wildschaden am Limit, Pächter bekommt keine Hunde mehr für seine Jagden (90% der Schwarzwildstrecke per Drückjagd), Schäfer wollen nicht mehr kommen, Forst geht auf die Barrikaden, und irgendwie wollen die vorhandenen Wölfe nicht so richtig funktionieren - Bestände sind durch die Decke gegangen.

    Das sind die kleinen Mikrokosmen die von den "Wolfsschutz um jeden Preis"-Vertretern gerne ignoriert werden.

  • Landwirte sind mit dem Wildschaden am Limit

    Muss den bei euch nicht der Jagdpächter ersetzen? Ich bin als Jagdpächter gezwungen einen brauchbaren Hund (sprich geprüften Hund) zur Verfügung zu haben. Mich zwingt aber niemand diesen Hund bei Drückjagden einzusetzen. Ich würde, wäre hier Wolfsgebiet, bei Bedarf auf tägliche flächendeckende Ansitzjagden setzen. Das hat den Vorteil dass viel weniger Nachsuchen mit anschließender Hetze nötig sind.

    Unser Pachtvertrag beinhaltet schon ein Sonderkündigungsrecht/Pachtminderungsrecht wegen ASP. Wenn es so weitergeht kommt das vielleicht auch wegen der Wölfe in die Verträge.

  • Das wäre für mich der Grund den Leuten zu sagen, sie mögen die Sauen selber jagen und ihre Bäumchen einzäunen....... mein Hund wäre kein Wolfsfutter

    Ja....

    ABER....

    Der Wolf ist nicht erst seit gestern da.

    Selbst ich als "wirklichnichtjäger", hätte jetzt andere Hunde, oder wäre ausgestiegen und liesse die Sauen...Sauen....

    Wolfsfutter in Form von netten Jagdhunden geht gar nicht!

  • Muss den bei euch nicht der Jagdpächter ersetzen? Ich bin als Jagdpächter gezwungen einen brauchbaren Hund (sprich geprüften Hund) zur Verfügung zu haben. Mich zwingt aber niemand diesen Hund bei Drückjagden einzusetzen

    Der Wildschaden ist bei uns in der Gegend häufig noch gedeckelt, je nach Erfahrungswerten der letzten Pachtperioden.

    In dem Revier das ich meine ist der Sauenbesatz enorm, und pro (kleiner) DJ Strecken im zweistelligen Bereich normal. Dafür gibt es kaum Rehwild oder Niederwild. (Unter der Hand wirds auch gerne mal Sauenp*ff genannt, da auch fast ausschließlich Mais ausgebracht wird). Es sind auch nur 5 Begeher (vertragliche Höchstzahl), ein flächendeckender Ansitz ist also kaum möglich, und Maisjagd sowieso immer etwas kompliziert. Wir helfen als Gäste mit soweit es geht, aber sind mit den Sauen bei uns im Revier auch schon ziemlich bedient.

    Und ohne Hunde bekommst du die Sauen nicht rausgedrückt, der Pächter ist also auf Stöbermeuten und -gruppen angewiesen.

    Es ist mittlerweile ein schönes Beispielrevier dafür, wie etwas das 50 Jahre lang funktioniert hat auf einmal in die Binsen geht. Der Pächter will auch aus dem Vertrag raus, die Genossenschaft sperrt sich aber.

  • Bei allem Respekt.

    Es hat 50 Jahre so funktioniert, weil es keine Wölfe gab.

    Aber seit 20 Jahren gibt es sie wieder. Und nun sind sie "plötzlich" da.

    Ich habe keine Lösungen und mir gefällt es auch nicht. Aber die Verändeung steht nicht seit letztem Donnerstag an.

    Das hat 20 Jahre gedauert, dass die Wölfe sich ausgebreitet haben und es ist längst noch nicht das Ende der Fahnenstange.

    Wenn ich lese, dass es in Hessen ein Wolfspaar gibt...niedlich.....

  • Ja, Sauenjagd im Mais ist schwierig. Die bekommen oft genug nicht einmal die Hunde raus.

    Als ehemaliger Schweisshundführer (nennt man das auch in der weiblichen Form so) hab ich bei solchen Jagden aber auch Vorbehalte. Oft genug wird schlecht geschossen weil es halt schnell gehen muss und nicht jeder Jäger kann es. Manchem hätte regelmäßiges Training auf dem Schießstand gut getan.

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