Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Das nächste Kapitel in der Stralsunder Hunde-Geschichte:
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Dieses Dresenhof-Video geht einem wirklich ans Herz - "irreal" ist wirklich ein passendes Wort für so eine Situation. Wir fragen uns ja auch ständig, ob das alles eigentlich wahr ist.
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Das kann man aber nur als Facebook-Mitglied sehen.
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Ich versuchs mal kurz zusammen zu fassen :
Es geht um den Dresenhof bei Köln. Es gibt dort bspw Schweine, sowie eine Pferdezucht, und eine Zucht einer seltenen Rinderrasse.
Ebenso kommen regelmäßig Familien mit ihren Kindern hin, es ist ein Ausbildungsbetrieb für Landwirte, und auf den Weiden leben unter Anderem auch Rebhühner, Fasane und Feldhasen.
Das Weideland umfasst etwa 10 Hektar, sie engagieren sich ebenfalls für Umweltschutz und Tierschutz.
In dem Video machen sie einen Rundgang. Zuerst sieht man ein kleines Mädchen bei den Schweinen die Ferkel knuddeln, dann geht's zu den Koppeln.
Man sieht zuerst die Rinder mit Kälber, anschließend Warmblutstuten mit ihren Fohlen ( weiter hinter wird noch erklärt dass die Jährlinge dort leben).
Das ist wirklich eine riiiiesige, wunderschöne Weidehaltung von Pferd und Rind.
Es wird ebenfalls demonstriert dass sie wirklich an allen Tieren hängen. Die Rinder bspw sind sehr zahm und haben Namen. In erster Linie sind es Zucht Tiere, und es wird auch aufgeklärt dass sie auch geschlachtet werden. Aber ebenso erzählen sie bspw auch dass beim letzten Gang immer eine Bezugsperson dabei ist, und sie ein langes Leben haben dürfen.
Über diese Rinderrasse erzählten sie bspw dass ein paar aus den Pyränäen importiert worden sind. Dort sollen die Rinderhalter riesige Probleme mit Bären haben, und hier haben sie jetzt den Wolf.
Man sieht bspw dass der Hof eingegrenzt ist von Wald und Wohngebiet. Ebenso erfährt man dass eine Autobahn in der Nähe ist.
Anlass des Videos ist, dass 4 km von diesem Hof entfernt - Richtung Innenstadt, Schafe gerissen wurden.
Sie äußern Bedenken.
Bei den Zäunen bspw, dass ein Wildwechsel durch die Koppeln nicht mehr möglich ist, ohne dass alles das den Zaun berühren würde, dabei drauf geht ( Hasen hops, Fasane hops, Rebhühner hops, Füchse...).
Dass sie sich nicht ausdenken können was passiert, sollte ein Kind den Zaun berühren, oder sollte ein Hund damit in Berührung kommen..
Dass Herdenschutzhunde ebenfalls keine Option sein können, weil Herdenschutzhunde nicht mit Strom eingezäunt werden dürfen.
Dass die jüngeren Mitarbeiter sich Sorgen um sie Zukunft des Berufes machen.
Dass die Pferde, sollte ein Wolf auf die Koppel kommen, flüchten, möglicherweise auf die benannte Autobahn und sämtliche Konsequenzen die dadurch entstehen würden, auf die Hofbesitzer zurück kommen.
Und natürlich, dass sie sich große Sorgen. Um ihre Tiere machen. Dass eine Artgerechte Haltung nicht mehr möglich wäre ohne die Sicherheit der Tiere ( und der Umwelt, bspw der Autofahrer) massiv zu gefährden.
Also alles in Allem : Sie sind zurecht verdammt verzweifelt, und suchen auf diesem Wege irgendwie nach Hilfe.
Man muss sich das echt mal überlegen... In bewohntem Gebiet, Richtung Innenstadt. Und selbst das wird ja scheinbar nicht ernst genommen.
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Bei den Zäunen bspw, dass ein Wildwechsel durch die Koppeln nicht mehr möglich ist, ohne dass alles das den Zaun berühren würde, dabei drauf geht ( Hasen hops, Fasane hops, Rebhühner hops, Füchse...).
Das ist für einige Arten ein Problem, ja.
Aber nicht für den Fuchs - der geht bei Schafsnetzen oben drüber und bei Reihen-E-Zaun einfach durch.
Der Hase geht bei Reihen-E-Zaun auch einfach durch.
Meine Wachteln kommen mit meinem Zäunen ebenfalls zurecht.
Die Rehe gehen durch Reihen-E-Zaun durch und überspringen Schafsnetze (die sind bei mir 1,08 mit Flatter-Überbau bei 1,30) - das gilt natürlich nicht für kitzführende Ricken.
Fasane können einen Zaun überfliegen.
Tot umfallen tut kein Säugetier, das den Zaun berührt. Weder Hase, noch Kind, noch Hund.
Viele Tiere lernen auch sehr schnell die Sache mit den HSH. Vögel werden von meinen Hunden eh in Ruhe gelassen, aber z. B. wissen unsere Hasen sehr genau, auf welcher Fläche die Rinder und Hunde tagsüber grad sind. Da gabs in den Anfangszeiten mal Schrecksekunden, aber seitdem nicht mehr. Der Fuchs macht sich manches Mal einen Sport daraus - da gab es bisher eine brisante Situation, in der ich die Hunde abgerufen habe.
Für Igel und Amphibien sind Schafsnetze oft tödlich. Da ist auch die unterste Litze bei 20 cm oft tödlich.
Was auch problematisch sein kann, sind Plus-Minus-Zäune - das gilt vor allem für Vogelarten, die sich gern auf die Litzen setzen. Kommen die dann an beide Leiter, sind sie tot. Deshalb setze ich hier z. B. bei meiner Wiesenbrüter-Schutz-Geschichte keinen Plus-Minus-Zaun ein.
Ich habe seit 2015 Herdenschutzzäune verschiedener Art im Einsatz.
Seitdem hatte ich drei Todesopfer zu verzeichnen: 2 Erdkröten und einen Grasfrosch.
Dass sie sich nicht ausdenken können was passiert, sollte ein Kind den Zaun berühren, oder sollte ein Hund damit in Berührung kommen..
S. o. - das ist wirklich kein Grund zur Sorge. E-Zäune gibts seit langer Zeit.
Dass Herdenschutzhunde ebenfalls keine Option sein können, weil Herdenschutzhunde nicht mit Strom eingezäunt werden dürfen.
Das ist schlichtweg falsch.
Richtig ist, dass vieles in Sachen Haftung und Co noch gar nicht geklärt ist.
Meine Rinder und Ponys stehen hinter wolfsabweisendem Zaun und werden durch die Hunde geschützt. Grad die Hunde verringern die Ausbruchsgefahr ganz drastisch, weil sie die Herde ruhiger machen. Das darf man nicht unterschätzen, dieses Effekt.
Das ist nicht einfach und auch in viel zu vielen Teilen noch Pionier-Arbeit. Es ist auch nicht wirklich fair, dass man als Tierhalter damit loslegen soll, obwohl so vieles noch gar nicht geklärt ist - aber es ist eine Frage der Anpassungsfähigkeit.
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Ich denke bei so einem Hof wie beschrieben wird das Problem sein, das es da ja eine ganze menge Hunde braucht, sind ja mehrere Herden verschiedener Tierarten auf verschiedenen Flächen.
Und dann brauchst es noch jemanden der die ganzen Hunde führen kann, es kann ja auch nicht jeder so intuitiv mit Hunden umgehen.
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Und was man nicht vergessen darf.. So prall ist reger Publikumsverkehr der auch aktiv Kontakt zu den Tieren sucht für HSH einfach nicht.
Und letzten Endes muss man ja auch etwas auf die Leute achten. Keiner kommt gerne vorbei wenn er 2, 3 mal in den E-Zaun gekommen ist. Oder wenn er jedes Mal wenn er ein Fohlen streicheln will von HSH zusammengebellt wird.
Und gerade diese Besuche und der Verkehr auf dem Hof scheint für die ja nicht unwichtig zu sein.
Man muss also leider auch immer vom DAB ausgehen. Und diesen ein Stück entgegenkommen...
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Das hab ich mich auch schon öfter gefragt. Ich bin mal als Erwachsene beim Umweiden unverhofft an einen Gallagher -Zaun gekommen, der hatte deutlich mehr Saft als vorher üblich, aber sicher nicht das, was heute für Wölfe verlangt wird, wieviel genau, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls hat es mich fast umgehauen, und ich war froh, keine Herzprobleme zu haben.
Was ist eigentlich, wenn die Weiden so liegen wie die des Dresenhofes, in Sichtweite der ersten Hochäuser einer Großstadt und die Wege drumrum von Hunderten zur Entspannung genutzt werden? Wenn da ein Kind mit Laufrad in so einen Zaun kippelt, ein Rentner mit Herzschrittmacher das Fohlen streicheln will und einen Moment so unvorsichtig ist, wie ich es damals war - wer haftet da für die Folgen? Wieder der Weidebesitzer, nehme ich an?
Das ist jetzt ja nicht die übliche Situation "Die sind zu doof, irgendwo weit draußen in der Pampa einen Ezaun zu beachten", sondern das ist das Aufstellen-Müssen von etwas durchaus Gefährlichem im vielfrequentierten Naherholungsgebiet?
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Das mit dem Fohlen streicheln ist da denke ich ein schlechtes Beispiel, weil es nicht gut ist, wenn da jeder Hans und Franz am Fohlen herum tatscht, da lernt es nur mit wie schnappen oder so.
Ein normaler Stromzaun ist in der Regel nicht gefährlich für Menschen, wie das mit einem Wolf sicheren ist weiß ich aber nicht.
Das Problem könnte man umgehen, wenn man noch einen Zaun zwei Meter vor den Wolfszaun setzt dann kommen die Passanten nicht an den Wolfszaun heran und praktischer Nebeneffekt auch nicht ohne Befugnisse an die Tiere, aber das ist halt auch eine Kostenfrage. Zwei Zäune sind ja noch, als teuer als einer.
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