Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Das ist richtig. Aber wir können weder unser Land größer machen noch die Anzahl der Menschen verringern.
Aber man könnte darauf hinarbeiten, dass das "da draussen" kein rund-um-die-Uhr-Freizeitpark für Menschen ist.
Ein grosser Teil der Menschheit hier schafft es ja noch nicht einmal, sich an bereits bestehende Regelungen zu halten, die dem Schutz der Natur dienen sollen.
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Sehe ich auch so und würde ich tatsächlich (als zusätzliche Massnahme) für einen sehr guten Ansatz halten: geschützte Habitate, in denen Mensch nicht mehr wirklich viel zu suchen hätte.

Wölfe haben einen recht großen Radius. Habt ihr so große zusammenhängende Flächen in eurem Land um die für Menschen für jedwege Nutzung zu sperren? Also auch nicht freigeben für irgendwelche privilegierte Nutzungen? Und was passiert mit denen die die Grenzen überschreiten (müssen), weil es einfach zu viele werden?
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Erik Zimen, das ja bekanntlich was von Wölfen verstand, hat auf die Frage, ob er sich eine Rückkehr vorstellen könne, geantwortet, es gäbe in Deutschland höchstens zwei Gebiete, in denen Wölfe artgerecht und trotzdem konfliktfrei leben könnten, den Nationalpark Bayerischer Wald und vielleicht noch die Eifel. Überall sonst halte er ein funktionierendes Zusammenleben für ausgeschlossen.
Und 20 Jahre später sollen 14.000 Tiere, die angeblich allemal Platz und Lebensmöglichkeit hätten, das Land flächendeckend besiedeln? Finde den Fehler.
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Das ist richtig. Aber wir können weder unser Land größer machen noch die Anzahl der Menschen verringern.
Und das es Menschen gibt die sich abseits von Wild- und Wanderparks oder Stadtparks bewegen wollen ist halt mal so. Wir alle wundern uns wenn die Kinder meinen dass Kühe lila sind, wir möchten aber nicht dass sie dorthin gehen wo es noch richtige Kühe gibt. (Kühe war jetzt zufällig gewählt, Getreide für Brot usw. wäre genau so gut.)
Also ich finde schon, dass alle Menschen zu Kompromissen bereit sein sollten. Man muss sich halt entscheiden, was man möchte. Stückweit unberührte Natur und ihr dort die Möglichkeit geben, sich tatsächlich zu entfalten oder dann halt nicht. Dann soll man aber auch nicht jammern, wenn das Experiment Wolf scheitert. Das kann man nicht nur (im Augenblick zumindest) der Landbevölkerung aufbürden (wobei ich fest davon ausgehe, dass der Wolf nicht vor den Städten halt machen wird, schlicht deswegen: Er hat keine andere Wahl und lernt auch nichts anderes mehr kennen). Man muss es doch nicht erst soweit kommen lassen. Geht es nicht mal ausnahmsweise, weil wirklich etwas dran hängt, präventiv? So ein klein, klein bitzeli? (Sind doch auch gar nicht so viele Gebiete, die hierfür infrage kämen)
Also ich denke, es ist doch schon so, dass Kühe lila sind (als Platzhalter aufgegriffen), ein nicht abzustellender IST-Zustand, der sich m.E. nur noch verschärfen kann, entwicklungsbedingt (menschliche, meine ich). Das ändert sich nicht mit dem Wolf und das würde auch nicht schlimmer werden, wenn man (wirklich) geschützte Bereiche schafft. Weil einfach die Beziehung zur Natur bereits fehlt, selbst wenn sie mitten durch stapfen. Die Abfallberge, menschliche Hinterlassenschaften, Feuerstellen, Zelte in Naturschutzgebieten und ein Blick darauf, wie es danach ausschaut, dürfte zumindest seit Corona recht deutlich zu Tage getreten sein. Die Menschen wollen gar keine echte Naturberührung, nur so ein gewisses Feeling, die Befriedigung ihrer bestehenden Vorstellung von Natur. Keine echte Natur.
Das ist sogar ein Vorteil, denke ich. Weitab die meisten Menschen würden sich prima an solchen Gebieten vorbei durch Zonen leiten lassen, weil es für sie bereits die Vorstellung von Natur erfüllt (die meisten sprechen schon von Natur, wenn sie durch Feld stapfen und sich auf die nächste Bank setzen und an ihrem Caffè Latte nuckeln). Kann mir auch vorstellen, dass das gar nicht mal so schwer wäre, politisch durchzusetzen. Eigentlich halte ich die Zeit sogar für günstig, im Hype von Klimawandel & Co.
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Erik Zimen, das ja bekanntlich was von Wölfen verstand, hat auf die Frage, ob er sich eine Rückkehr vorstellen könne, geantwortet, es gäbe in Deutschland höchstens zwei Gebiete, in denen Wölfe artgerecht und trotzdem konfliktfrei leben könnten, den Nationalpark Bayerischer Wald und vielleicht noch die Eifel. Überall sonst halte er ein funktionierendes Zusammenleben für ausgeschlossen.
Und 20 Jahre später sollen 14.000 Tiere, die angeblich allemal Platz und Lebensmöglichkeit hätten, das Land flächendeckend besiedeln? Finde den Fehler.Zimen ist halt ein falscher Fachleut, hat keine Ahnung von Wölfen, will nur Bücher verkaufen, was weiss ich ... Jeden morgen stehen hundertausende in FB auf, die kennen sich besser mit Wölfi aus, ganz bestimmt.
Es werden doch nur solche Fachleute herangezogen, die das verkünden, was man hören möchte.
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Zimen hatte eben nicht alle Info´s, die wir dank der kompetenten Wolfsfachleute jetzt haben - da kann er ja mal zu so einer Fehleinschätzung kommen... 
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und trotzdem konfliktfrei
Das aber ist doch der springende Punkt - was genau betrachtet der grösste Teil der Bevölkerung als "konfliktfrei"?
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und trotzdem konfliktfrei
Das aber ist doch der springende Punkt - was genau betrachtet der grösste Teil der Bevölkerung als "konfliktfrei"?

Das war fast schon gemein, finde ich.


Die Masse der Bevölkerung empfindet Konfliktfreiheit, wenn sie selbst nicht mit dem Wolf in Berührung kommen und davon ausgehen, dass das auch in Zukunft für sie selbst so bleiben wird. (Und ja, das ist Masse, weil die Masse nun einmal in Städten lebt).
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Das war fast schon gemein, finde ich.

Nee, das ist mehr ein bitteres Fazit, wenn man versucht, Naturschutz (selbst ohne das Wolfs-Thema) zu betreiben.
Konflikte werden da gesehen, wo es darum geht, dass die Menschheit sich ein wenig einschränkt - das ist genau das Dilemma, das uns die grossen Themen Artensterben, Klimawandel und Co beschert hat. Und dieser mangelnde Willen, sich ein wenig einzuschränken, zieht sich durch wie der berühmte rote Faden.
Mich wunderts nicht, dass das auch beim Wolf nicht anders ist.
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Upps, noch etwas übersehen, sorry:
Wölfe haben einen recht großen Radius. Habt ihr so große zusammenhängende Flächen in eurem Land um die für Menschen für jedwege Nutzung zu sperren? Also auch nicht freigeben für irgendwelche privilegierte Nutzungen? Und was passiert mit denen die die Grenzen überschreiten (müssen), weil es einfach zu viele werden?
Mir ist klar, dass Wölfe einen grossen Radius haben und mir ist auch klar, dass es das alleine nichts bringen wird. Deswegen hatte ich darauf hingewiesen, wie sich mit Steigerung der Population auch die Konflikte häufen (und zwar dramatisch, kann man schon sagen).
Der Vorteil von geschützten Habitaten ist, dass dort aufgewachsene Wölfe sich daran gewöhnen, quasi an Natur, kann man schon so formulieren (so traurig das eigentlich ist, fällt mir auf, während ich das schreibe
.. aber ist so ... *schluck*). Und was Hänschen gelernt hat, will Hans nicht wirklich missen. Es wird zwar damit nicht verhindert, dass Wölfe durchziehen, aber man gibt ein wenig vor, was sich so ein Wanderwolf als Wunsch-Revier auf die Fahne schreibt (und der wandert ja erst, wenn er bereits viel gelernt hat, geprägt wurde, kann man sagen). Kombiniert man das mit der Populationsregelung sowie gleichzeitigen Perfektion von Herdenschutz sowie Vergrämung, könnte das Zusammenspiel dieser Massnahmen etwas bewirken.Denke, das würde dann nicht gleich sein, wie in Kanada (das war doch Kanada, wo die Population zum Schaden der Naturschutzgebiete und zum Schaden der Siedlungsscheue durch abwandernde Wölfe), weil es dort natürlich noch ganz andere Gebiets-Dimensionen, aber vll. ähnlich. Für lange Zeit hat den Wölfen diese (zum überwiegenden Teil) geschützten Bereiche sehr, sehr gut getan, der Natur auch. Bis eben die Population überhand nahm und damit auch die Probleme. Für die Population des Wildes und natürlich auch für Siedlungen in der Nähe. Und so wurden Abschussgenehmigungen erteilt.
Denn auch in den weiten Kanadas ist irgendwann Schluss und Wolf begegnet wieder dem Menschen (selbst wenn die Stückzahlen und qm ganz andere Dimensionen erreichen). Und ich denke, wenn sie nicht zu weit abwandern müssen, weil bereits alle Reviere besetzt sind und das Wild rar wird, würde Wolf es vorziehen, in ruhigeren, geschützten Gebieten zu bleiben; zumindest in der Masse. Und wenn man es kecken Weltentdecker-Wölfen auch noch madig macht, es auszuprobieren, mit der Menschennähe .. die sind ja nicht dumm. Was auf der einen Seite eine Problem ergibt, diese Lernfähigkeit, könnte man auf der anderen Seite auch nutzen.
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