Echte Wölfe und blöde Fragen

  • vergessen wir nicht den hier, den wir tagsüber direkt vor der Haustür hatten:

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    wie viele einfach behaupten das sei ein Hund/Wolfshund, hat ja schließlich ein Halsband um :muede:

    ne katze die ein Halbsand trägt ist demnach auch ein Hund oder?

  • In die freie Wildbahn brauchst du da wirklich nicht zu gehen, im Gegenteil: in direkter Ortsnähe sind die Sichtungs-Chancen deutlich größer.

    Das wollte auch keiner glauben, dass sie sich sich derart anpassen werden, wie Fuchs, Wildschweine, Marder & Co.. Weil: In den weiten der Naturparks in USA und Kannada täten sie das ja auch nicht. Joahh, nur, das Deutschland ein völlig anderes Habitat zur Verfügung stellt, welches fast schon voraussetzt, dass sich Wildtiere auch in urbanen Räumen akklimatisieren.

    :hust: (sorry, kanns mir nicht verkneifen, ausgerechnet hier auf den NABU zu verweisen); https://berlin.nabu.de/tiere-und-pfla…tadt/index.html

    Zitat

    Schlaue Tiere gehen in die Stadt! Es gibt verschiedene Gründe, warum Wildtiere seit Jahrzenten den urbanen Raum besiedeln. Anders als im ländlichen Raum werden einige Arten in der Stadt nicht bejagt, zudem gibt es hier reichlich Nahrung.

    Also nur, dass beim Wolf noch hinzukommt, dass er nirgendwo bejagt, nicht einmal vergrämt wird.

    Und das ist nun nicht ungewöhnlich, oder gar was Neues, dass die Predatoren ihrer Beute auch nachfolgen (also selbst wenn es gar keine Viehhaltung gäbe, das kommt ja nur als Buffet oben drauf).

    Der Wolf ist nicht dümmer und einer seiner grössten Stärke ist seine Anpassungs- und Lernfähigkeit: https://www.welt.de/print/wams/lif…e-Mischung.html

    Habe Wolfsdokumentationen gesehen, über Wölfe aus dem Ostblock (also keine Hybriden, reine Wölfe, lang, lang vor Wiederansiedelung des Wolfes in D und CH), die sich im Grunde genommen auf die gleiche Art und Weise wie Koywölfe (u.v.a. Arten auch) an urbane Zonen anpassen, ihren Lebensrhythmus darauf abstellen. Das in zur Nahrungsbeschaffung einfach mit einbauen.

    Meine persönliche Erfahrungen mit Wildtieren, jene, die quasi gar keine andere Wahl haben, als in die Lebensbereiche der Menschen einzudringen (und das ist auch beim Wolf der Fall, weil er Mensch fast nirgends wirklich aus dem Weg gehen kann, im Habitat Deutschland), passen sich an und sind automatisch um einiges cooler, bei Sichtung von Menschen, als z.B. bei Wildtieren, denen ein grosses, recht menschenleeres Gebiet zur Verfügung steht (jene zeigen sich wesentlich scheuer). Völlig einerlei, ob nun Wildschweine, Fuchs oder Singvögel (u.v.a. m.).

    Mich wundert gar, dass man es tatsächlich geschafft hat zu verkaufen, der Wolf würde sich benehmen wie ein bspw. Luchs, oder Wildkatzen, die sich tatsächlich eher mit mehr Scheue auszeichnen und sich auch nicht ganz so flott an Menschennähe anpassen.

  • In die freie Wildbahn brauchst du da wirklich nicht zu gehen, im Gegenteil: in direkter Ortsnähe sind die Sichtungs-Chancen deutlich größer.

    Wobei nach meiner ganz privaten Definition "die freie Wildbahn" direkt hinter meinem Zaun anfängt.

    Hier im Fichtelgebirge ists nun wahrlich nicht dicht besiedelt, aber selbst ein hier lebender Wolf hätte Schwierigkeiten, immerzu einen menschlichen Wohlfühlabstand zu Dörfern einzuhalten. Der Wolf im vergangenen Winter war ca. 100 Meter von meinen Flächen und etwas mehr vom Dorf entfernt - ich hab das noch nicht als "kommt Menschen zu nahe" empfunden. Der ist da halt lang, weil er nun mal irgendwo lang muss.

  • Hier im Fichtelgebirge ists nun wahrlich nicht dicht besiedelt, aber selbst ein hier lebender Wolf hätte Schwierigkeiten, immerzu einen menschlichen Wohlfühlabstand zu Dörfern einzuhalten. Der Wolf im vergangenen Winter war ca. 100 Meter von meinen Flächen und etwas mehr vom Dorf entfernt - ich hab das noch nicht als "kommt Menschen zu nahe" empfunden. Der ist da halt lang, weil er nun mal irgendwo lang muss.

    Ja eben.

    Deutschland hat nicht diese Weiten (z.B. der grossen Nationalparks, oder wie im Osten Europas) zur Verfügung. Der Wolf hat gar keine andere Wahl, der muss irgendwo durch.

    Vll. hätte man ihm Karten mit Karten mitgeben sollen, die ihm den grösstmöglichen Abstand bieten würden, k/A. :ironie2:

  • Zitat

    wie viele einfach behaupten das sei ein Hund/Wolfshund, hat ja schließlich ein Halsband um

    Der Wolf war besendert, und prompt wurde er bei seinem vormittäglichen Stadtspaziergang tatsächlich für einen Hund gehalten, zumal er nicht mal die Spur von Scheu zeigte.

  • Wobei nach meiner ganz privaten Definition "die freie Wildbahn" direkt hinter meinem Zaun anfängt.

    Hier im Fichtelgebirge ists nun wahrlich nicht dicht besiedelt, aber selbst ein hier lebender Wolf hätte Schwierigkeiten, immerzu einen menschlichen Wohlfühlabstand zu Dörfern einzuhalten. Der Wolf im vergangenen Winter war ca. 100 Meter von meinen Flächen und etwas mehr vom Dorf entfernt - ich hab das noch nicht als "kommt Menschen zu nahe" empfunden. Der ist da halt lang, weil er nun mal irgendwo lang muss.

    Genau das ist der Grund warum ich ein solch großes Raubtier nicht mehr passend für unser Land halte.

    Und nein, das hat nichts damit zu tun dass ich Jäger bin. Wir haben hier Luchse und das ist vollkommen in Ordnung und richtig. Die gefährden keine Haus- und Nutztiere, leben vom Wild und finden Wege in Entfernung zu den Häusern.

  • Man kann auf dem Kurti-Video vielleicht ganz gut sehen, dass hier die Besiedelung anders ist als bei Chris, da könnte ein Wolf durchaus Abstand halten und sich ungesehen zwischen den großen Wäldern bewegen. Was die meisten auch tun - noch.

    Aber auch hier das generelle: Warum sollte er das auf die Dauer tun? Weshalb Umwege laufen und vorsichtig sein, wenn Menschen- und Siedlungsnähe so völlig ungefährlich ist?

  • Genau das ist der Grund warum ich ein solch großes Raubtier nicht mehr passend für unser Land halte.

    Aber auch bei diesem Thema gibt es - wie beim Herdenschutz auch - solche und solche Wölfe.

    Die einen teilen sich unauffällig die freie Wildbahn mit dem Menschen, die anderen, vermutlich auch wieder dieser etwas "forschere" Grundtyp kommen auf die Idee. sich das alles mal näher anzuschauen.

    Wir selbst haben den Anspruch überall rumkrauchen zu wollen, nehmen das Wildtieren aber übel, wenn die in unseren Tanzbereich eindringen.

    Möglicherweise würde es Wölfen und Co deutlich leichter fallen, wenn sie tatsächlich menschlich ungestörte Lebensräume hätten.

  • Wobei nach meiner ganz privaten Definition "die freie Wildbahn" direkt hinter meinem Zaun anfängt.

    Hier im Fichtelgebirge ists nun wahrlich nicht dicht besiedelt, aber selbst ein hier lebender Wolf hätte Schwierigkeiten, immerzu einen menschlichen Wohlfühlabstand zu Dörfern einzuhalten. Der Wolf im vergangenen Winter war ca. 100 Meter von meinen Flächen und etwas mehr vom Dorf entfernt - ich hab das noch nicht als "kommt Menschen zu nahe" empfunden. Der ist da halt lang, weil er nun mal irgendwo lang muss.

    Genau das ist der Grund warum ich ein solch großes Raubtier nicht mehr passend für unser Land halte.

    Also ich halte das schon für machbar. Allerdings nicht in der geplanten Population (halte sie auch längst für überstabil, satt und genug, sonst würde es nicht so schnell ansteigen).

    Wenn man das jetzt mal in der Rückschau betrachtet, die Massnahmen zum Herdenschutz, sogar ohne Hunde, hätten es doch gebracht, wenn man sie früh genug so ernst genommen hätte, wie es angemessen gewesen wäre.

    Die Schwierigkeiten sind doch mit steigen der Population erst derartig gestiegen, so dass man sagen kann: Die Hemmschwelle bei Wölfen sinkt und sinkt. Sie müssen ja auch irgendwo hin, Jungwölfe wandern ab und suchen sich neue Reviere. Und menschenleere Räume sind halt in Deutschland rar gesät und längst besetzt.

    Die Natur kann das in solch einem Raum erst gar nicht selbst regulieren (und selbst in Naturparks muss man aufpassen, dass nichts aus dem Gleichgewicht gerät). Der Wolf reduziert sich nicht erst mal selbst (wie hier im Thread angesprochen wurde), bis er siedlungsnah agiert, ist doch längst passiert (also Siedlungsnähe vor sich selbst regulieren). Im Moment, so meine Einschätzung, werden mehr Wölfe überfahren, als dass sie sich gegenseitig regulieren würden. Und das tut der Ausbreitung keinen Abbruch (obwohl mich das jedes mal traurig macht, wenn gesunde Tiere platt gefahren werden; natürlich nicht nur beim Wolf).

    Möglicherweise würde es Wölfen und Co deutlich leichter fallen, wenn sie tatsächlich menschlich ungestörte Lebensräume hätten.

    Sehe ich auch so und würde ich tatsächlich (als zusätzliche Massnahme) für einen sehr guten Ansatz halten: geschützte Habitate, in denen Mensch nicht mehr wirklich viel zu suchen hätte. :nicken::bindafür:

    Das alleine, würde sicherlich nicht alles verhindern können, aber m.E. deutlich helfen.

  • Das ist richtig. Aber wir können weder unser Land größer machen noch die Anzahl der Menschen verringern.

    Und das es Menschen gibt die sich abseits von Wild- und Wanderparks oder Stadtparks bewegen wollen ist halt mal so. Wir alle wundern uns wenn die Kinder meinen dass Kühe lila sind, wir möchten aber nicht dass sie dorthin gehen wo es noch richtige Kühe gibt. (Kühe war jetzt zufällig gewählt, Getreide für Brot usw. wäre genau so gut.)

    Im übrigen ärger ich mich als Jäger natürlich auch über Menschen die Nachts im Stangenholz rumschleichen. Aber die haben das gleiche Recht nachts da draußen zu sein wie ich.

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