Echte Wölfe und blöde Fragen
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So, und jetzt stellen wir uns mal vor, das soll bei einer 20 ha Weide angelegt werden. Vielleicht noch hier und da umgeben von Bäumen. Oder felsigem Untergrund. Oder sumpfigem Untergrund.
Es ist doch utopisch zu glauben, das soll der Tierhalter gefälligst leisten?
Wer spricht denn von "gefälligst"?
Für mich ist Herdenschutz etwas, das aus mir raus kommt. Weil ich akzeptiert habe, dass es wohl so sein muss.
Für andere ists etwas, das einem gegen den Willen aufgedrückt wird. Das ist dann sicherlich schwer. Sich zu etwas gezwungen zu fühlen ist immer schwieriger, als etwas von sich aus aus Überzeugung zu tun.
Ich kann das hier auch nicht leisten mit eingebuddeltem oder ausgelegtem Untergrabungsschutz. Hier sind die Hunde der Untergrabungsschutz. Ich hab mich also nach Alternativen umgeschaut.
Beim Bundeswehrzaun aus dem Artikel wäre eine mögliche Lösung z. B. eine aussen angebrachte Litze E-Zaun in 20 cm Höhe gewesen.
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Zitat
Meinst Du mich?
NEIN, natürlich nicht - ich meinte uns alle als erstaunlich brave gesellschaftliche Gruppe. Wir schlucken das ja auch schweigend, einfach, weil wir an unseren Tieren hängen. Und ich finde es saumies, wie das ausgenutzt wird: Statt die Reviere für "kooperativere" Wölfe freizuschießen, die es ja gibt, werden die abwehrüberwindenden auch noch mit allen Mitteln gefördert, indem sie jeden Wettbewerbsvorteil kriegen. Und wer Tiere hält, steht einfach nur blöd da und kriegt die Verwantwortung zugeschoben.
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Danke, das habe ich nicht gewusst.
Davon bin ich ausgegangen.
Deswegen hatte ich das irgendwie (falsch) vorausgesetzt, wenn man von Untergrabungsschutz spricht, meint man genau das.
(Das Senkrechte habe ich nur für den Zaunsockel gehalten).
So, und jetzt stellen wir uns mal vor, das soll bei einer 20 ha Weide angelegt werden. Vielleicht noch hier und da umgeben von Bäumen. Oder felsigem Untergrund. Oder sumpfigem Untergrund.
Es ist doch utopisch zu glauben, das soll der Tierhalter gefälligst leisten?
Das ist auch nicht mein Standpunkt (bzw. nicht mein Wunsch-Szenario). Zaunbauer (also Fachleute) sollten das leisten und sich entsprechend etwas einfallen lassen. Es sollte nicht alleine Aufgabe der Viehhalter sein. Wenn die Gesellschaft das um jeden Preis so haben will, dann soll sie es auch zahlen.
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Mal eine wahrscheinlich ganz dumme Frage.
Ich lese oft dass die wolfssicher hoch eingezäunte Weide trotz Zaun von Rehen benutzt wird. Sie würden einfach drüberspringen.
OK, Rehe gibt es hier durchgängig schon immer, sie waren also nie nie da und vererben wohl die Taktik.
Wölfe können doch nicht schlechter springen und die Motivation Fressen ist bei beiden gleich.
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Wir schlucken das ja auch schweigend
Man kann doch auf der einen Seite Herdenschutz leisten und sich auf der anderen Seite dafür engagieren, dass Herdenschutz zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe wird, dass Förderungen verbessert werden, dass Bedingungen geschaffen werden, die Herdenschutz überhaupt erst ermöglichen.
Ich fühl mich nicht zum Schweigen verdonnert.
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Ich sehe da einfach diesen verdammten Teufelskreis: Je mehr wir tun, desto mehr wird akzeptiert, dass Wölfe eben unsere Aufgabe sind und alle anderen sich zurücklehnen können - und weniger können wir nicht tun, weil wir an unseren Tieren hängen.
Ob wir dazu schweigen oder nicht macht leider im Moment (noch?) wenig aus, Hauptsache - siehe oben - wir übernehmen das Problem, das uns andere einbrocken.
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Ich sehe da einfach diesen verdammten Teufelskreis: Je mehr wir tun, desto mehr wird akzeptiert, dass Wölfe eben unsere Aufgabe sind und alle anderen sich zurücklehnen können - und weniger können wir nicht tun, weil wir an unseren Tieren hängen.
Ob wir dazu schweigen oder nicht macht leider im Moment (noch?) wenig aus, Hauptsache - siehe oben - wir übernehmen das Problem, das uns andere einbrocken.
Nu, bin ja nicht wirklich ein Optimist ... (näh, denke, wird mir hier im DF keiner nachsagen ...), aber ich meine, gerade was die Massnahmen und Förderungen betrifft, doch schon den Hauch einer positiven Veränderung wahrzunehmen. Ja, mögen einige wenige Bundesländer hier erst mal nur vereinzelt vormaschieren, aber ich kann mir vorstellen, das macht dann Schule.
Wie auch immer, man kann das nicht so lassen, auf lange Sicht. Denn dass sich mittlerweile z.B. einige Schäfer (aber nicht nur) aus der Landschaft zurückgezogen haben, wieder ein paar es ganz einstellen, hat sich mittlerweile doch etwas verstärkt herumgesprochen. Die Bundesländer, die das ernst meinen mit der Landschaftspflege, werden auch was tun. Und ich hoffe, die anderen lernen halt dazu.
Und jetzt kommt auch noch mehr und mehr die Pferde-Lobby mit ins Boot, so traurig das für die Risse ist, eine starke Lobby (die sich vorher, das muss ich so sagen, nicht ausreichend betroffen gefühlt hat, ihren Einsatz verpennt hat ... und ich gebe zu, das berührt mich auch ein wenig unangenehm, wenngleich: bleibe ein Pragmatiker).
Gemeinsam, denke ich, könnte man mehr erreichen als vorher. Denke, der Zeitpunkt klingt mir auch im Moment günstiger, als all die Jahre davor.
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Das auf jeden Fall. Ich fürchte bloß, es muß noch so viel passieren, bis was passiert, und das ist so übel frustrierend.
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Die Experten wieder (Wir erinnern uns: das sind die mit dem "meidet generell menschliche Nähe")
Schafsriß am Tag neben Wohnhäusern, vermutlich von vier Wölfen, und der Wolfsbeauftragte meint dazu:
ZitatDer Schafhalter habe laut Richter am Morgen noch einmal nach seinen Schafen gesehen. Wenige Stunden später war eines tot und drei weitere schwer verletzt. Weiterhin habe sich der Vorfall in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung ereignet. Richter sieht in diesen Tatsachen jedoch keinen Grund für Alarmismus. Die Wölfe hätten demnach zwischen 6 und 9 Uhr angegriffen, die genaue Uhrzeit sei nicht mehr nachvollziehbar, es sei jedoch zu bedenken, dass die Nächte aktuell wieder sehr lang sind. Die Nähe zur Wohnbebauung sehe er ebenfalls als normal an. "Andere Wildtiere gehen ja auch nachts in die Gärten und fressen die Blumen. Sie werden nur selten gesehen. Und der Wolf ist ja auch für gewöhnlich nachtaktiv."
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Eigentlich sollte man sich ja sehr freuen ,dass da endlich jemand wach wird, aber: was für eine gruselige Arroganz!
Gerissene Isländer und Kleinpferde sind "nicht dramatisch", andere Weidetiere zählen offenbar eh nicht -wie soll man da je einen Schulterschluß zwischen Weidetierhaltern hinkriegen?
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