Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Zitat

    Was soll dem Rodewalder Rüden denn passieren, wenn er nicht zufällig vor ein Auto stolpert?

    LOL - wo der Herr Abgeordeter recht hat, hat er recht! Ist wirklich inzwischen alles eher Comedy, wenn es nicht für die Betroffenen so bitter wäre. Und die andere Seite sucht inzwischen per ebay Kleinanzeigen Mitstreiter, um das Rudel weiter zu schützen.

  • Selbst wenn irgendwann eine Abschussgenehmigung vorliegen sollte, wer soll sich denn bereit erklären diesen Abschuss zu tätigen? Das ging gefahrlos wohl nur unter absoluter Geheimhaltung. Ich gehe davon aus dass von dem oder den Schützen "Steckbriefe" verteilt würden.

  • Ich bin keine militante Wolfsverherrlicherin und sehe sehr wohl die Schwierigkeiten, die Ungerechtigkeiten, ect.

    Auch kann ich dir nicht widerlegen, noch sagen, dass das was ich so von Experten (da habe ich persönlich nur das was Bloch und Radinger über Wölfe herausgefunden haben, beschrieben) wirklich stimmt. Ich kann auch nicht "beweisen", dass es besser ist, wenn man jetzt die Entwicklung abwartet, wie es sein wird, wenn Deutschlandflächendeckend besidelt ist.

    Aber ich habe darauf keinen Einfluss. Ich habe lediglich eine Meinung.

    Wie soll sich denn da irgendwas regulieren, wenn das Futterangebot z.B. über Weidetiere und Abfälle gleichbleibend üppig ist?

    Naja, das Büffet an Nutztieren ist von keiner Seite gewünscht. (ausser evt. von Pferdehaltern, die dann in Umgebung von schlecht gesicherten Schafen noch einen Aufschub haben, bis sie ihre Tiere selbst sichern müssen)

    Dass Wölfe solche Riesenterritorien brauchen, ist doch inzwischen auch als Expertenlegende überholt - war das nicht Sachsen-Anhalt, wo sich plötzlich mehrere Rudel ganz problemlos den Raum teilen, der angeblich nur für ein einziges ausreicht?

    Von der Grösse eines Territoriums weiss ich gar nichts. Wie gross sind denn Wolfsterritorien?

    Und wie soll das legendäre "Regulieren" denn gehen, sprich: Wo sollen die 30 % Nachwuchs pro Jahr denn eigentlich hin?

    Ich habe gedacht, dass sind die Abwanderer. Und evt. werden die Rudel einfach grösser.

    Das hätte in meiner Variante Umgang mit dem Wolf aber nicht zu bedeuten, dass ständig irgendwo Wölfe geschossen würden, sondern es würde nur bedeuten, dass die Weidetierhalter in stark betroffenen Regionen eine 2. Chance bekommen, sich besser auf die Wölfe vorbereiten zu können.

    Das ist ein bisschen, wie der Wunsch, die Zeit zurückzudrehen. Vernünftig, aber so wird es nicht kommen, denke ich.

  • Hatte ich auf der letzten Seite zitiert: Offiziell werden jetzt als Territoriumsgröße 100- 350 Quadratkilometer angegeben. Was schon wieder stillschweigend eine Expertenprognose berichtigt: Lange hieß es, unter 200-300 Quadratkilometern ginge gar nichts. Inzwischen haben sich (ich weiß es nicht auswendig, Google aber sicher) in der Lausitz drei oder 4 Rudel auf diesen 200 Quadratkilometern angesiedelt. Die können also viel dichter zusammenrücken als vorhergesagt.

    Was die Abwanderer angeht: die müssen doch auch fressen und irgendwo hin, die lösen sich doch nicht in Luft auf? Unsere vernünftigeren Nachbarländer werden sich bedanken, wenn wir sie jährlich mit Tausenden von Wölfen überschwemmen. Und wenn stattdessen die Rudel immer größer werden, brauchen sie logischerweise mehr Futter und können noch leichter Herdenschutz überwinden. Denn dass Hunde ab einer bestimmten Rudelgröße kaum noch eine Chance haben, ist ja auch klar.

    Dass Pferdehalter es wünschen, dass andere Tiere gerissen werden, verbitte ich mir für meine Person jetzt aber sehr ernsthaft. Aber es ist doch völlig klar, dass gegen eine wirklich riesige, rudelbildende Wolfspopulation, von der hier geträumt wird, am Ende alles versagen muß, sobald die ernsthaft Hunger haben. Zäune überwinden sie irgendwann alle, und chancenlose Hunde gegen ganze Großrudel wäre eine einzige, sinnlose Tierquälerei.

    Dann bleiben dann nur noch zwei Lösungen: die Wolfspopulation vermehrt sich mit Weidetierfutter weiter wie Mäuse in der Speisekammer. Oder die Weidewirtschaft ist weg, und die Unmengen Rudel suchen sich andere Futterquellen...

    Ich hoffe wirklich inständig, dass das alles Schwarzmalerei ist, dass vorher die Vernunft siegt und der Bestand reguliert wird, aber irgendwie hat Vernunft ja in dieser Sache bisher nichts ausrichten können.

  • Offiziell werden jetzt als Territoriumsgröße 100- 350 Quadratkilometer angegeben. Was schon wieder stillschweigend eine Expertenprognose berichtigt: Lange hieß es, unter 200-300 Quadratkilometern ginge gar nichts. Inzwischen haben sich (ich weiß es nicht auswendig, Google aber sicher) in der Lausitz drei oder 4 Rudel auf diesen 200 Quadratkilometern angesiedelt. Die können also viel dichter zusammenrücken als vorhergesagt.

    Ich trau mich wieder zu rechnen:lachtot: (Okay, ich hab rechnen lasse: https://der-umrechner.de/flaechen/quadr…-ha-hektar/200/

    200km² sind umgerechnet 20.000ha

    Wenn ich mir hier "meine" Rudel angucke. Und ich habe ein Gelände vor Augen, was 5 ha hat, kann ich mir das nicht vorstellen.

    Ich halte das für zu gross angesetzt, aber das ist nur mein Bauchgefühl und ich meine, dann ist hier schon ÜBERBEVÖLKERT......

    Das muss falsch sein.:lachtot:

    Oder die Wölfe kennen die Zahlen nicht.

  • Zitat

    Oder die Wölfe kennen die Zahlen nicht.

    Ich denke, damit liegst du goldrichtig: Die Tierchen haben da eine Wissenslücke. Sie kennen ja auch die Expertenvorhersagen nicht und verhalten sich regelmäßig anders.

  • Da ich so gerne rechne, wenn auch oft falsch und dabei auch noch aufrunde und schätze, hab ich wieder getan.

    Sachsen hat insgesamt ca 2

    Millionen Hektar und 2018/19 ca 20 Wolfsrudel.

    Diese befinden sich nicht etwa gleichmäßig verteilt.

    Keine Ahnung, aber vielleicht pendeln viele Wölfe und es wird so bleiben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!