Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Vielen Dank für den Link!

    Wie sieht sowas eigentlich rechtlich aus, und ich meine nicht das mit den Schafen? Wenn meine HSH Wild töten, sogar gleich mehrere Stücke - bin ich als Halter dann wegen Wilderei dran, oder wird arbeitenden HSH da juristisch eine "Irrtumsmöglichkeit" eingeräumt?

  • Das ist echt spannend, zumal es keine Erklärung dafür ist, dass der Zaun angeblich nur auf der Wasserseite und nur von innen nach außen weggedrückt war?

    Also auf dem Bild im letzten Link:

    nochmal den Link, der obige ist falsch

    https://www.nordkurier.de/brandenburg/ma…2940871809.html

    Kann man sehen, dass der Zaun auch auf der gegenüberliegenden Seite niedergedrückt ist, zumindest erahnen (rechte obere Ecke). :ka:

  • Ich stell mir so ein Szenario gerade aus Sicht der armen Hunde vor: Drei ernsthaft hetzende Wölfe, die sicher keinen Unterschied zwischen Sau und Schaf machen, eine maximal gereizte Wildschweinrotte und die Schafe in Panik überall dazwischen. Da den Job zu haben, wieder für Ordnung zu sorgen - alles andere als beneidenswert.

    Ja, da brauchts gute Hunde.

    Aber ich frag mich trotzdem noch: Warum stand der Zaun überall noch, außer am Wasser - Schweine bomben doch wirklich alles geradeaus nieder, erst recht ein simples Netz? Warum soll da die komplette Rotte plötzlich so hoch springen, alle trotz der Streßsituation so sicher, dass nichts umfällt? Und an der Wasserseite rennen sie dann ganz normal durch?

    Ich stell mir das vor wie bei Agility-Hunden, die schon weit vor der Kontaktzone von der Schrägwand abspringen - ich hab mal ein Video von einer Rotte gesehen, die aus dem Wald raus eine Böschung runter ist, da ist kein Schwein bis unten hin gelaufen, die sind alle abgesprungen.

    Und zum anderen: woher weiß man jetzt schon dass die Hunde die im Wasser gefundenen Schweine getötet haben? Bei Wölfen dauert eine Bestätigung doch immer ewig, hier ist man sich sofort sicher, dass das keine Wolfsrisse sind?

    Die Hunde werden auch Spuren tragen, ich hoffe sie sind nicht schwer verletzt.

    Wie sieht sowas eigentlich rechtlich aus, und ich meine nicht das mit den Schafen? Wenn meine HSH Wild töten, sogar gleich mehrere Stücke - bin ich als Halter dann wegen Wilderei dran, oder wird arbeitenden HSH da juristisch eine "Irrtumsmöglichkeit" eingeräumt?

    Ich kenn bisher keinen Fall, wo das ein Problem gewesen wäre. Das ist der Job der Hunde. Das hat auch nichts mit Irrtum zu tun. Ein Eindringling, der sich so verhält, wie die Wildschweine, wird schlimmstenfalls getötet.

    Hier in Bayern gabs ja letztes Jahr den Fall, dass die Wildschweine durch den Zaun auf die Schafskoppel sind und die Hunde "mitgezogen" haben nach draussen - die eine Sau ist dabei auch tödlich verletzt worden von den Hunden. Das ist so in diesem Scheiss-Spiel.

  • Diese Schäferei hat übrigens vor 2 Jahren schon mal Furchtbares erlebt - da gabs Brandstiftung an ihrem Heulager und ein grosser Teil des Futters ist verbrannt. In Dürre-Zeiten eine Katastrophe.

    Und auch jetzt - wie im Artikel ja schon spürbar - als herdenschützender Tierhalter hat man nicht viele Freunde.

  • Danke mal wieder, Chris - das heißt, als Besitzer der Hunde müßte ich nicht mit Ärger mit Jagdpächter & Co rechnen, wenn sie eingedrungenes Wild töten? Der Normalhund wäre dafür doch ziemlich bös dran, gibt's da sowas wie Rechtssicherheit für arbeitende HSH?

    btw: mit "Irrtum" meinte ich natürlich, dass die Hunde andere Eindringlinge erwischen als einen Wolf.

  • btw: mit "Irrtum" meinte ich natürlich, dass die Hunde andere Eindringlinge erwischen als einen Wolf.

    Das hatte ich so verstanden - aber HSH schützen die Herde nicht allein vor dem Wolf, sondern vor Angreifern aller Art.

    das heißt, als Besitzer der Hunde müßte ich nicht mit Ärger mit Jagdpächter & Co rechnen, wenn sie eingedrungenes Wild töten?

    Doch, doch - Ärger gibts da schon erstmal, ist ja alles noch neu, auch für die Jäger.

    Aber wenn man denen das vernünftig erklärt, notfalls mit Unterstützung durch Herdenschutz-Vereine oder dem Landesamt für Umwelt und Co, kann man das klären.

    Der Normalhund wäre dafür doch ziemlich bös dran, gibt's da sowas wie Rechtssicherheit für arbeitende HSH?

    Nein, eine Rechtssicherheit gibt es nicht - noch nicht. Das passiert jetzt alles nach und nach, wenn gewisse Präzidenzfälle entstehen.

    Man braucht als HSH einsetzender Tierhalter schon reichlich Mut zur Lücke.

    Bis das rechtlich alles in trockenen Tüchern ist, werden noch Jahrzehnte vergehen.

    Denk an die Tierschutzhundeverordnung in Bezug auf Hütten und E-Zaun - das hat schlappe 20 Jahre gedauert.

    Die Tierhalter haben - i. d. R. von Ämtern billigend "übersehen" - die Hunde dennoch so eingesetzt, weils anders völliger Schwachsinn wäre.

    Man braucht quasi eine gehörige Portion Pragmatismus gewürzt mit zivilem Ungehorsam. Sonst kann man z. Zt. noch keinen Herdenschutz betreiben.

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