Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Überseht mal bitte das Bildtypische drumrum, interessant ist der Satz:
Oliver Brand, Vize Fraktionschef der Regions-CDU warnt Hundehalter jetzt, mit ihren Vierbeinern nicht mehr im Burgdorfer Holz Gassi zu gehen: „Der Wolf sieht den Hund als Beute, Menschen, die dazwischen gehen gefährden sich selbst.“
https://www.bild.de/regional/hanno…clT1UhESmRCEGY0
Sind wir jetzt tatsächlich soweit, dass die ersten Wälder für Hundehalter zur Tabuzone werden? Bedeutet das "lernen, mit dem Wolf zu leben"?
Na super das ist bei mir ganz in der Nähe

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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Sicher wird man als HH im Wolfsgebiet umdenken müssen und manche Dinge nicht mehr so machen wie bisher - aber diese Aussage halte ich für populistische Stimmungsmache.
Es gibt schlauere Sätze als diesen in einem Hundeforum, ich weiss, aber es wär kein Schaden, wenn ein großer Teil der Hunde da draussen, tatsächlich angeleint unterwegs wäre. Auch ohne Wolf.
Dass Hunde in Sachen Wolf doppelt gefährdet sind - Konkurrenz und Beute - ist bekannt, aber Butter bei die Fische: wieviele Wolfsübergriffe auf angeleinte Spazier-Hunde gab es bisher in D?
Mir bekannt sind die Vorfälle mit dem Jagdhund, die Vorfälle mit den im Garten gerissenen Hunden und ein Vorfall mit freilaufendem Hund im Wald. Die am Gartenzaun abgebissene Pfote. Dann noch unmittelbare Konkurrenzsituationen im Jagdbetrieb und HSH im Dienst. Bei letzteren Beiden ist das Konfliktpotential nunmal um Klassen größer.
Kurti hat sich der Familie mit Hund genähert und ich glaub, sein Rudel war es auch, das mit mehreren Jungwölfen hinter einer Frau mit Golden hergestalkt ist, die sich dann auf einen Hochsitz geflüchtet hat.
Dafür, dass da draussen Millionen von Hunden regelmäßig rumlaufen, finde ich die Vorfälle mit Hund und Wolf von der Anzahl her sehr übersichtlich - für mich wäre das ein weiteres, recht kleines Risiko mehr in einer Hunde-Welt voller sonstiger Risiken.
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Schweinchen und der ASP-Zaun:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Wenn sie in diesem Tempo unterwegs sind, ists völlig egal, wieviel Wumms auf dem Zaun ist.....
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Wolf überfahren, bei Burg (Magdeburg)
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Darin, dass ein Großteil der Hunde im Wald an die Leine gehörte, stimme ich völlig zu - nur Schutz vor Wolfsattacken dürfte das mittelfristig nicht mehr bieten. Wir haben es schließlich mit einer Entwicklung zu tun, und bisher hat sich in unserem beispiellosen großen Freilandversuch alles verdammt schnell entwickelt.
Dieses spezielle Rudel hat innerhalb weniger Wochen gelernt, tagsüber in unmittelbarer Menschennähe zu reißen, verliert also dramatisch jeden Respekt. Laß das noch eine Zeit so weiterlaufen, und die haben ihre Lektion endgültig gelernt und werden sich ganz sicher nicht mehr von einer Beute abhalten lassen, nur weil ein Mensch dranhängt. Der Golden, den sich der selige Kurti geschnappt hat, war übrigens auch angeleint und mit einer ganzen Familie unterwegs.
Ich glaube, da wird die Lernfähigkeit der Wölfe immer noch ebenso unterschätzt wie ihr Opportunismus, das clevere Ausnutzen jeder Chance. Erinnern wir uns: Vor fünf Jahren noch gingen sie angeblich prinzipiell nicht an Herden, Rinder mit Hörnern oder gar an Pferde - Warnungen davor waren "reine Panikmache".
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Ich gehe seit Jahren alle paar Wochen im Burgdorfer Holz spazieren und habe noch keinen einzigen Wolf gesehen.
Die Bild ist ja dafür bekannt mehr auf Schlagzeilen als auf Inhalt zu setzen.
Angeleint sind meine Hunde da inzwischen tatsächlich. Die sind mir noch nie abgehauen, aber es stresst mich wenn sie frei laufen und theoretisch die Möglichkeit bestehen könnte, dass sie irgendwas jagen und dabei auf einen Wolf treffen.
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Erinnern wir uns: Vor fünf Jahren noch gingen sie angeblich prinzipiell nicht an Herden, Rinder mit Hörnern oder gar an Pferde - Warnungen davor waren "reine Panikmache".
Ich sehe da tatsächlich einen Unterschied, was die Gefährdung von Spaziergänger-Hunden angeht.
Dass Wölfe an Rinder und Co gehen, wenn sie Gelegenheit dazu haben, war vorher auch aus anderen Ländern bekannt.
Nicht bekannt aus anderen Ländern ist, dass Wölfe noch und nöcher auch angeleinte Spaziergänger-Hunde reissen.
Selbst in Kanada (wars, glaub ich) ist die Meldung, dass HH an einem beliebten Strand ihre Hunde angeleint lassen sollen, weil die Wölfe sich extrem für Hunde interessiert haben, so ungewöhnlich, dass sie für Zeitungsartikel und TV-Bericht gereicht hat. Käme das alle naselang dort vor, weil Wölfe das immer so machen, wäre es ja keine extra Meldung wert.
Sogar für Rumänien gab es Artikel, wenn Wölfe sich auf Dorfhunde oder HSH eingeschossen haben, um diese gezielt zu töten.
Ich interpretier das so, dass es deshalb eher die Ausnahme, denn die Regel ist.
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Ich finde es auch nur logisch, dass beispielsweise Schafe klassische "Beute" sind - andere Caniden in der Regel eher Konkurrenten. Und ich sehe auch keinen Grund, warum man davon ausgeht, dass sich das ändert.
Die Zahlen sind auch eindeutig: So gut wie keine Angriffe auf angeleinte (oder überhaupt auf Hunde im Einwirkungskreis von Menschen) und das obwohl es schon seit einigen Jahren ausreichend Wölfe in unserer großen Hundedichte gibt.
Ich finde das Vorgehen in Bezug auf Wölfe, Weidetierhaltung und Herdenschutz auch oft unglaublich naiv. Aber die Gefahr für Spaziergänger bzw. Spaziergänger mit Hunden halte ich für wirklich gering.
(Und nicht jedes "Wolf gesehen" durch einen Menschen oder "Stalking" eines Hundes ist ein potentieller Beutezug. Wahrscheinlich spielt auch Neugierde mit rein.)
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Im Moment ganz sicher noch, ich gehe auch überhaupt nicht davon aus, dass jetzt schon Wolfsrudel gezielt auf Hundejagd gehen. Ich könnte mir aber - leider - vorstellen ,dass sich das ändern wird, wenn alles so weiterläuft und sie weiter lernen, dass von Menschen auch nicht die geringste Gefahr ausgeht. Einfach, weil es bei uns anders läuft als in Kanada oder den USA, wo ja, 1. aufdringliche Wölfe bejagt werden, und es 2. soweit ich weiß, nicht üblich ist, mit Hund groß im Wald spazierenzugehen -eben wegen der Großraubtiere?
Kann man also generell nicht vergleichen, dafür aber weiß man, wie superschnell, clever und dreist sich Wölfe überall neue Nahrungsquellen erschließen, sobald sich die Chance bietet. Und der Tenor hat sich bei diesem Thema ja auch schon gedreht, von "Hund ist an der Leine unbedingt sicher" zu immer öfter "Wald mit Hund lieber meiden". Ich fürchte wirklich und ehrlich, dass das nach den Weidetieren der nächste Punkt sein wird, an dem es schief geht.
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Den Aufsatz hatten wir hier sicher schon mehrfach verlinkt?
https://www.jawina.de/prof-dr-christ…Ob-VA8sDMsHLIis
Ich komme jetzt darauf, weil ich es interessant finde, (ab Seite 345), wie schnell und folgerichtig hier die Wolfspopulation einer Region aus dem Ausbleiben der Bejagung den Schluß gezogen hat, ihr Beutespektrum auszuweiten. In diesem Falle auf Kinder, die ja eigentlich auch nicht ins Beutespektrum gehören. Bei einer so anpassungsfähigen, opportunistischen Art kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass sie hier nicht im Laufe mehrerer immer respektloserer Generationen lernen wird, was für ein leichtes Häppchen Hunde im eigenen Revier sind.
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