Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Es waren in dem Fall Hamburger, aber die Preußen (die aus Richtung Hannover kommen), sind oft auch nicht cleverer.


    Sehr gern mag ich da auch die zahllosen Geschichten, in denen Familien samt Hund in die Herde laufen, um Junior für ein Foto mal auf eins dieser putzigen Schäfchen zu setzen - natürlich, ohne den Hirten und seine Hunde irgendwie zu beachten. Da wären HSH dann wieder ein Vorteil: Die sind größer als diese mickrigen Schnucken, da sähe Junior richtig gut drauf aus!

  • Mir wäre es weitaus lieber, wir hätten hier deutlich weniger und durch ständigen Jagddruck richtig scheu gehaltene Wölfe - dann wäre sowas wie "attackieren tagsüber behütete Herden und lassen sich nicht vertreiben" vom Tisch, und die HSH könnten hinter Zäunen bleiben.

    Mir wäre es lieber, wir würden all diese Bekloppten da draussen in den Griff kriegen. Vielleicht kann man ja ne Touri-Heide mit Roboter-Schafen und ne Touri-Alm mit Roboter-Kühen erfinden. Da können sie dann ihren Blödsinn veranstalten und der Rest der Welt kann endlich in Ruhe vor sich hin leben.


    Keine Sorge, ich verstehe Dich schon.

    Aber die Idiotie der Menschheit kann doch wohl kein Argument gegen Herdenschutz sein. Ebensowenig wie gegen Natur- und Artenschutz.


    Die Leuts sind bei eingezäunten Hunden auch nicht nennenswert besser.

    Deshalb lege ICH ja Wert auf Hunde, die nicht 20 Meter vom Zaun entfernt "weff-weff" machen, sondern ich brauche, grad weil die Leuts so bescheuert sind, Hunde, die denen klar machen, dass sie nix auf der Weide zu suchen haben. Mir ists lieber, die Leuts beschweren sich darüber, dass die bösen, bösen Hunde sie angebellt haben (als sie wo rumgekraucht sind, wo sie nix verloren haben....), als dass die Leuts die Hunde in die Zwickmühle bringen.

  • Die Bekloppten kriegst du nicht in den Griff, niemals nicht. Ich habe gerade ein seufzendes Stück über Massentourismus, über einfallende vandalische Städter-Horden in der Heide gelesen, das klingt wie von heute, aber von 1910 stammt. Hat sich in 110 Jahren nix geändert, also schätze ich mal ,das wird es auch weiter nicht.


    Der Unterschied ist nur: Früher kriegten die Bekloppten immerhin noch Ärger, heute kriegen sie Recht und Kohle, wenn ihnen beim Ausleben ihrer Dummheit was passiert - und das würde ich mir als Schäfer eben nicht antun wollen.

  • Der Unterschied ist nur: Früher kriegten die Bekloppten immerhin noch Ärger, heute kriegen sie Recht und Kohle, wenn ihnen beim Ausleben ihrer Dummheit was passiert - und das würde ich mir als Schäfer eben nicht antun wollen.

    Dann bleibt nur aufgeben. Denn der Wolf ist derart streng geschützt, dass man warten kann, bis man so einen Bart hat, bis in Richtung "Abschuss" mal irgendwann was passiert.


    Das ist für mich keine Option.

    Deshalb mache ich das, was ich für das Sinnvollste halte - durchaus in dem Wissen, dass das Pionierarbeit in einem Land ist, dessen Gesetze und Verordnungen und Bevölkerung nicht zu dem passen, was man braucht, wenn man die Sache mit dem Natur- und Artenschutz ernst meint.


    Das Kuh-Urteil hat schon einiges ins Rollen gebracht - da gibt es ja reichlich Parallelen zum Thema Herdenschutzhund. Das ist nur alles nichts, was innert einiger Jahre geändert wird. Deshalb muss es Tierhalter geben, die in den sauren Apfel beissen und Herdenschutz mit Hunden unter Bedingungen betreiben, die das eigentlich nahezu unmöglich machen. Aber nur so kann man den Grundstein für weitere Entwicklungen legen. Ansonsten bleibt nur aufgeben.

  • Ich finde es toll, dass du diese Einstellung hast.

    Die hat aber nicht jeder - KANN auch nicht jeder haben. Das soll jetzt der "Wertung" vorgreifen - so von wegen: wer das nicht macht, ist halt kein guter Tierhalter". Wenn ich davon leben muss und die äusseren Bedingungen so unmöglich werden, dass ich das nicht mehr leisten kann, dann hör ich auf. Und das werden viele Tierhalten tun. Auch viele "Hobbytierhalter" - weil das gerade für ein Hobby einfach für viele Besitzer nicht mehr leistbar ist.

  • Genau. Und es ist offenbar auch für die, die davon leben, teilweise psychisch nicht mehr leistbar. ich schrieb ja, meine jahrzehntelang pferdezüchtende Freundin hat tiptop gezäunte Weiden direkt am Hof und die Fohlen abends reingeholt. Die hört trotzdem mit der Zucht auf, weil sie den Angstdruck nicht mehr aushält, nachdem in ihrer Ecke auch tagsüber gerissen wird.

  • Das soll jetzt der "Wertung" vorgreifen

    Nein, werten darf man das auch absolut nicht.

    In der Tierhaltung wird nichts mehr so sein, wie es mal war. Da muss und soll jeder für sich entscheiden, ob er unter diesen neuen Bedingungen weitermachen kann und will.

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