Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Das werden die von sich aus so machen - eben wegen der Probleme mit der Bevölkerung. Wenn Wölfe ins direkte Umfeld der Herde kämen, würden sie halt abgeleint. Allein die Anwesenheit der HSH ist für den Wanderschäfer ein Vorteil, weil die Hunde die Wölfe weit eher wahrnehmen und man an ihrem Verhalten - auch angeleint - merkt, dass da was im Busch ist.

    Da gehört schon eine gehörige Portion Pionier-Geist zu - aber es ist in D nicht verboten, HSH auch an gehüteten Herden einzusetzen.

  • So, ich hab den Link gefunden, wo ich das gelesen hatte - ist von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Also da dürfen HSH tatsächlich wohl nur hinterm Zaun gehalten werden:


    "Die Herdenschutzhunde dürfen nur innerhalb einer geeigneten Einzäunung eingesetzt werden und die Weiden sind durch eine entsprechende Beschilderung zu kennzeichnen. Grundsätzlich müssen sowohl der Halter als auch andere Personen, die mit den Herdenschutzhunden umgehen, eine Schulung absolvieren."

    Quelle: https://www.landwirtschaftskam…/haltung/herdenschutz.htm

  • Gut zu wissen, danke.

    Das ist das erste BL, von dem ich sowas lese - gar nicht dran zu denken, wenn Bayern auch sowas beschliessen würde, dann wäre Herdenschutz im Alpenraum unmöglich.

  • Chris, das mag ja bei mir "bayerisch" klingen, aber mir geht es auch wie Patti: Ich kenne aus eigener Anschauung nur die Verhältnisse hier in der Heide, die aber recht lange - und gemessen daran, was da so los ist, sträuben sich mir beim Gedanken an auch noch HSH im Mix echt die Nackenhaare.


    Egal, wie gut angepaßt der Hund ist - es sind die Menschen, mit denen es schlicht nicht klappt. Und die bekommen am Ende Recht und Schadenersatz, egal, wie blöd sie sich anstellen. Welcher Schäfer soll sich das denn antun?? Welche Versicherung dafür aufkommen?


    Ich erinnere mich - das ist lange, lange her - zum Beispiel an einen Fall, den mir einer der Schäfer erzählt hat: da haben sich zwei Wochenendgäste aus Hamburg einen Jux daraus gemacht, zu Pferd runter vom Weg schreiend auf die Herde zuzugaloppieren (so, wie man das im Western sieht, ist doch total cool), und seine Hunde sind drauf. Ergebnis waren dann ein Sturz, ein Zahnratscher an einer Pferdefessel, eine versprengte Herde und Unmengen Ärger für den Schäfer. Sowas Ähnliches kommt auch mit Bikern und Motorradfahrern ab und zu vor. Kannst du dir auch nur im Entferntesten vorstellen, was da bei HSH hätte passieren können/passieren würde - wieder "auf Kosten" des Schäfers?


    Mir wäre es weitaus lieber, wir hätten hier deutlich weniger und durch ständigen Jagddruck richtig scheu gehaltene Wölfe - dann wäre sowas wie "attackieren tagsüber behütete Herden und lassen sich nicht vertreiben" vom Tisch, und die HSH könnten hinter Zäunen bleiben.

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