Echte Wölfe und blöde Fragen

  • "Politiker und Wolfsgegner machen den Menschen Angst, um sie zu manipulieren.

    Das ist nun wirklich keine Einbahnstrasse ...

    Einige Zeit empfand ich sogar, dass die Manipulationen in die andere Richtung weit mehr Gewicht hatten.

    (Deshalb glaube ich z.B. überhaupt niemandem mehr und ich bezweifle, dass man in der Kita gelacht hat, als der Bär auftauchte, tun Menschen dann eher selten ...)

  • Zitat

    So entstehen Mythen wie die vom Waldkindergarten und von der Bushaltestelle. Kein Wolf ist dort tatsächlich auf Kinder getroffen, doch allein die Vorstellung nährt bei vielen Menschen tief verwurzeltes Grauen."

    Mit Verlaub: Das mit den Bushaltstellen ist leider kein Mythos. Ich habe einen Freund, der hier im Moor Schulbusse fährt, und der hatte schon mehrfach früh morgens Wölfe an den abgelegenen Haltestellen. Die waren zugegebenermaßen vor den Kindern da (wahrscheinlich, um die Papierkörbe zu inspizieren), aber da sind Nahbegegnungen nur noch eine Frage der Zeit.

  • Übrigens: Das Buch hab ich zu Weihnachten bekommen...

    ...und kann es sehr empfehlen. Angenehm sachlich, ein einschlägig sehr erfahrener polnischer Biologe, der Wölfe ganz nüchtern als ein Tier unter anderen sieht, weder als böse noch als zu verehrenden Inbegriff der Weisheit. Allerdings meilenweit entfernt von der üblichen Rosamalerei, und streckenweise verdammt ernüchternd. Ziemlich teures Buch, aber lohnt sich unbedingt, wenn man ernsthaftes Interesse hat.

  • Mit Verlaub: Das mit den Bushaltstellen ist leider kein Mythos. Ich habe einen Freund, der hier im Moor Schulbusse fährt, und der hatte schon mehrfach früh morgens Wölfe an den abgelegenen Haltestellen. Die waren zugegebenermaßen vor den Kindern da (wahrscheinlich, um die Papierkörbe zu inspizieren), aber da sind Nahbegegnungen nur noch eine Frage der Zeit.

    Ich glaube, das sind die Aussagen, die manche eben unter Anderem als Panikmache einstufen. Man kann das ja in diesem Thread verfolgen, der auch schon seit geraumer Zeit besteht.

    Diese "Frage der Zeit" ist immer noch nicht eingetreten. Obwohl diese Begegnungen mit möglicherweise gefährlichem Ausgang imme rund immer wieder vorhergesagt werden.

    Vielleicht sollte man wirklich erst einmal schauen und abwarten, ob die Wölfe, die z.B. an Bushaltestellen Mülleimer plündern, solange keiner da ist, wirklich forscher in ihrem Auftreten werden. Und erst dann, wenn dieser Fall zum ersten Mal wirklich eingetreten ist, über notwendige Konsequenzen nachdenken.

  • gerade gestern gab es zwischen meinem mann und mir eine unterhaltung dazu das irgendwann der wolf vermutlich auch an bushaltestellen,rastplätzen ect anzutreffen ist... wie die wildschweine in einigen gegenden.... um sich leicht futter zu beschaffen.

    ich denke das es garnicht so abwegig ist das der wolf, wie fuchs,marderhund ,waschbär usw zum kulturfolger wird.

    wölfe sind intelligente lebewesen warum soll dies da nicht möglich sein....

    lg

  • Was, um Himmelswillen, ist an der Wiedergabe nüchterner Tatsachen "Panikmache"? Schon, dass man überhaupt ausspricht, was nicht ins rosa Bild paßt - weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

    Da sind wir aber auf dem Weg von jedem Realismus schon sehr weit gekommen. Was mein busfahrender Freund übrigens auch ständig zu spüren kriegt: Der wird, sobald er von seinen Begegnungen erzählt, als Spinner eingestuft ,weil: Die scheuen Wölfe meiden bekanntlich die Umgebung von Menschen!

  • Bubelino

    Ich schaue mir diesen Panikthread jetzt auch schon eine geraume Weile... ähh... Jahre an und kann darüber eigentlich nur noch schmunzeln. Wenn man sich spaßeshalber mal die ersten mehrere hundert Postings anschaut, wären wir rein rechnerisch schon so weit, dass es mehr Wölfe gäbe als Menschen. Entweder weil sie sich, entgegen der Natur entsprechend vermehrt hätten oder weil wir alle schon längst gefressen wären. Naja, vielleicht nicht alle, aber die meisten. Schafe oder Rinder dürfte es heute auch keine mehr geben... alle im Blutrausch ermordet.

    Vielleicht kann der ein oder andere ja auch schon gar nicht mehr antworten, weil er durch die statistisch tatsächlich hohe Wahrscheinlichkeit einem Autounfall, einem Fenster- oder Treppensturz oder eine auch einem Arbeitsunfall erlegen ist. Oder, weil ihn ein (statistisch auch höher und insgesamt wahrscheinlicher) ein Wildschwein erwischt oder (selbst das kommt hier häufiger vor als ein Wolfsangriff), ein Krokodil angefallen hat.

    Naja, mann muss sich ja einfach nur mal unserere eruopäischen Nachbarn anschauen. Die gibt es gar nicht mehr.... wahrscheinlich, weil die da viel pragmatischer rangehen. Naja, wir sind wohl alle ein wenig Rotkäppchen.

  • Ich kann das gestern verlinkte Buch von Henryk Okarma da nur nochmal empfehlen - der macht ganz klar, dass so ein hochanpassungsfähiges Tier in praktisch jedem Lebensraum klarkommt. Also nix mit dem scheuen Waldbewohner. Und dieser clevere Opportunismus ist ja auch genau das, was wir hier in den Wolfsgebieten beobachten.

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