Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Habe noch einen anderen Link dazu (Bild läuft bei mir nicht, wg. AdBlocker):

    https://www.nordkurier.de/aus-aller-welt…2037852512.html

    Dabei bin ich dann über folgenden Link gestolpert:

    https://www.kreiszeitung.de/lokales/nieder…en-6354427.html

    Däh, die einen machen lieber zu, die anderen verteilen Trillerpfeifen an Kinder ...

    weiss gar nicht, was ich dazu sagen soll (emotional gruselt mich am meisten das Bild mit den kleinen, fröhlichen Kindern ... im Kontext, meine ich ... ihr versteht schon ...).

  • "hüpfen, stampfen und schreien" - sich also wie eine aufgescheuchte, panische Beute verhalten? Genau so, wie Kinder es vor einem Hund gerade NICHT machen sollen? Leben wir eigentlich inzwischen im totalen Gaga-Land?

    Ach, und das der Wolf "Lärm nicht mag" halte ich für ebenso überzeugend wie die These, dass er Großtiere nicht angreift. Im Gegenteil: er hat doch schon gelernt, dass z.B. der Lärm einer Treibjagd lecker Futter ankündigt und nimmt die Einladung gerne wahr. Wenn ich jetzt zynisch wäre, würde ich darüber spekulieren, wie schnell man wohl clevere Wölfe mit Trillerpfeifen auf leckere kleine Snacks konditionieren kann...

    Aber das spar ich mir lieber, der weitere Verlauf unseres großangelegten Freilandversuchs wird es ohnehin zeigen.

  • Wenn ich jetzt zynisch wäre, würde ich darüber spekulieren, wie schnell man wohl clevere Wölfe mit Trillerpfeifen auf leckere kleine Snacks konditionieren kann...

    Da gab es doch mal so ein Schild in einem Nationalpark (USA, Kanada ?) weiss nicht mehr ... dort wurde eher davor gewarnt, die "Futterglocken" zu läuten ... (oder ähnlich).

    "hüpfen, stampfen und schreien" - sich also wie eine aufgescheuchte, panische Beute verhalten? Genau so, wie Kinder es vor einem Hund gerade NICHT machen sollen? Leben wir eigentlich inzwischen im totalen Gaga-Land?

    Und sie würden rennen ... ich bin mir sicher ... Und dann das Bild aus dem Artikel dabei, das war für mich was viel ... so harmlos, naiv ... dass es auf mich unglaublich zynisch wirkte ...

  • Soll also Wald per se kindersicher werden? Auch Wildschweine können z.B. sehr gefährlich werden, wenn man ihnen in die Quere kommt (ist mir sogar schon passiert). Also alle abschießen, weil die Kinder plus ihre Eltern "ihren" Wald bitte weiterhin für sich haben wollen?

    Ach so, wird ja eh gemacht bzw geplant. Wegen afrikanischer Schweinepest, die nachgewiesenermaßen hauptsächlich von Menschen, die ihren Abfall nicht sicher entsorgen können, weitergetragen wird.

    @Lurchers: mal Hand auf Herz: hast Du mal live erlebt, wie ein Waldkindergarten funktioniert? Wo sich Kinder und Erzieher/innen de facto aufhalten? Wie hoch die Wahrscheinlichjkeit ist, dass sie einem Wolf oder gar einem Rudel begegnen?

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Der Weg ist doch jetzt erst einmal frei gemacht für Abschüsse. Sogar ganze Rudel dürfen "entnommen" werden. Obs wirklich hilft? Ich bezweifle das. Es ist nach wie vor ein Vorgehen gegen natürliche Prozesse, kein Versuch, auf ein anderes Gleis zu kommen.

  • der erste unfall mit waldkindergarten war dann ein wilderndee hund. Und nach dem zweiten werden alle wölfe in dland wieder ausgerottet.

    Kapiere ich nicht, den Zusammenhang :ka:

    Soll also Wald per se kindersicher werden? Auch Wildschweine können z.B. sehr gefährlich werden, wenn man ihnen in die Quere kommt (ist mir sogar schon passiert). Also alle abschießen, weil die Kinder plus ihre Eltern "ihren" Wald bitte weiterhin für sich haben wollen?

    Den Zusammenhang verstehe ich auch nicht. Ohne Wölfe (bzw. mit ausreichend Beute in der Nähe) erschien die dort ansässige KIta den Verantwortlichen sicher genug. Ob es dort Wildschweine gab, habe ich nirgends gelesen. Die Kita wurde geschlossen, die Kinder werden in einer anderen Einrichtung betreut. :ka:

    Also ich würde meine Kinder auch nicht in einer Kita wissen wollen, an der viele Wölfe vorbei streifen. Allerdings auch nicht in einer Einrichtung, in der wildernde Hunde einfallen oder Wildschweine die Spielwiese umgraben :ka:

    Was kann man noch mehr tun, als sich zurückzuziehen und dem Wolf das Areal zu überlassen? Das passt jetzt auch wieder nicht? Kann ich nicht nachvollziehen.

    Lurchers : mal Hand auf Herz: hast Du mal live erlebt, wie ein Waldkindergarten funktioniert? Wo sich Kinder und Erzieher/innen de facto aufhalten?

    Eigentlich soll es so laufen: https://www.johanniter.de/einrichtungen/…-christanslust/

  • Ich, persönlich, finde die Lösung zu sagen "wir stoppen das hier, weil wir eine mögliche Gefahr für Kinder sehen bzw. die Gefahr nicht abschätzen können" 1000x besser als kleinen Kindern Trillerpfeifen zu verpassen und "Wolfs-Begegnungs-Verhalten" zu üben.

    Die kleine Anneke hat ja sogar noch mal gefragt, ob sie jetzt pfeifen soll. Wie gut das dann im Ernstfall klappt mag ich mir -schon ganz ohne die Frage ob das funktioniert- nicht vorstellen.

    Ganz unabhängig vom Abschuss.

    Hat für mich auch nichts mit "den Wald kindersicher machen" zu tun, eher mit "Kinder sichern".

    Die Trillerpfeife hat mich auch stark an die Dinner-Bells erinnert.

  • Bei uns ist jetzt auch n Wolf nachgewiesen.

    Ich persönlich glaube, dass der schon letztes Jahr da war, denn ich habe n gerissene Reh gefunden ... aber trotzdem ist das jetzt n richtig beschissenes Gefühl für mich. Mein Pony steht nur n paar Kilometer weiter :(

    Aaaaber es gibt hier bisher keine Risse an Nutztiere. Ist vielleicht n guter Wolf :)

  • Ein Waldkindergarten betrieben in Alaska würde vermutlich über diesen Bericht herzlich lachen.

    Die haben teils direkteres zu erzählen und räumen deshalb noch lange nicht den Platz....

    https://www.facebook.com/pg/AKForest...=page_internal

    " A couple of summers ago my classroom ran into a large male black bear. He ran of course but circled back behind us and I ended up meeting him head on at arms length. He was just as startled as I was and ran off again when I yelled at him. The response of the parents was amazing nobody freaked out and they were happy the kids were with me when I ran it to the bear. "

    Und um John Linnell ( Norwegian Institute for Nature (NINA) und Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE)...übrigens kein Gegner von notwendigen Abschüssen) zu zitieren:

    "Politiker und Wolfsgegner machen den Menschen Angst, um sie zu manipulieren. Das ist zynisch und schmutzig, aber der Trick wird oft angewandt, einfach weil er so gut funktioniert....Weit mehr als Luchs oder Bär dient der Wolf als Projektionsfläche für Sorgen und Konflikte: Dörfler gegen Städter, Tradition gegen Moderne, Jäger gegen Tierschützer. In den Debatten ist nicht nur der reale, sondern immer auch der "politische Wolf" gemeint. So entstehen Mythen wie die vom Waldkindergarten und von der Bushaltestelle. Kein Wolf ist dort tatsächlich auf Kinder getroffen, doch allein die Vorstellung nährt bei vielen Menschen tief verwurzeltes Grauen."

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