Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Kangals gehören zu den Rassen (da gibts noch ein paar mehr von), die im Ursprungsland eher in Freiweide gehalten werden und dort auch das Umfeld der Herde umstreifen, um die Wölfe gar nicht erst an die Herden kommen zu lassen.

    In den meisten Ursprungs-Einsatzgebieten sind die HSH VOR dem Nachtpferchzaun - wir hier müssen komplett hinter Zaun arbeiten, obwohl das für die Hunde deutlich schwerer ist.

    Als ich 2018 in Namibia war und mich mit Hilfe eines sehr netten Hotelangestellten, der gedolmetscht hat, kurz ausgetauscht habe mit einem Herrn die seine Ziegenherden von Kangals vor Geparden schützen lässt, hat dieser mir ähnliches erzählt (vorausgesetzt ich habe alles richtig verstanden, so richtig richtig flüssig war das alles nicht mit der Sprache). Er könne uns die Kangals bei der Arbeit/Herde nicht zeigen, da sie sich mit den Herden recht weit vom Dorf entfernen und weil sich die Hunde zudem auch recht weit weg von der Herde selbst entfernen. Er hatte vier Kangals, ich weiss allerdings nicht wie viele Ziegen und ob nur Ziegen.

    Ich habe aber auch keinen Plan in wie weit die Ausbildung von Kangals in Namibia und hier in Deutschland miteinander vergleichbar ist. In Namiba sprechen wir ja von unfassbaren Flächen und Weiten ohne jegliche Bezäunung.

  • Ich habe aber auch keinen Plan in wie weit die Ausbildung von Kangals in Namibia und hier in Deutschland miteinander vergleichbar ist. In Namiba sprechen wir ja von unfassbaren Flächen und Weiten ohne jegliche Bezäunung.

    Mir sind in D bisher nur die 2 Fälle aus den Zeitungen bekannt, wo ein Kangal aus dem eingezäunten Areal raus ist - bei den Kangals im Cuxland war es wohl ein Loch im Zaun und die Hunde sehr weit weg von der Herde, bei den Kangals in ???, wo der eine Kangal erstochen worden ist, war der Zaun ein eher niedriger Gartenzaun und der Hund gar nicht an der Herde, auch wenn der Einsatz dort wohl auch vorkam.

    Unsere Hunde werden sorgfältig von klein auf an die Zäune gewöhnt - ich hab damals, als die Mc`s aus der Schäferei zu mir gekommen sind, auch zunächst Schafsnetze genutzt, bis ich an den Innenzäunen gesehen habe, dass sie auch den Reihen-E-Zaun respektieren. Der Hund, der mal von ausserhalb IN meine Fläche eingedrungen ist, ist da einfach mal eben durchgehopst. Können könnten sie es also. Auch sind 90 cm kein wirkliches Hindernis für einen Hund - die Bindung an die Herde ist es, die die Hunde dort hält.

    Aber man darf sich nichts vormachen - es kann immer Situationen geben, in denen ein noch so zauntreuer Hund gegen das Schafsnetz purzelt und drüberschnelzt - in Hünxe NRW z. B. war einer der Pyris, der notfallmäßig eingesetzt wurde, nach dem Angriffsversuch der erfolgsgewöhnten Wölfin auf ihre Lieblingsherde auch draussen - bei panischem Rumrennen der Schafe, einem Kampf zwischen Wolf und Hunden - eine 100%-ige Garantie gibt es da nicht.

    LG, Chris

  • Aber man darf sich nichts vormachen - es kann immer Situationen geben, in denen ein noch so zauntreuer Hund gegen das Schafsnetz purzelt und drüberschnelzt - in Hünxe NRW z. B. war einer der Pyris, der notfallmäßig eingesetzt wurde, nach dem Angriffsversuch der erfolgsgewöhnten Wölfin auf ihre Lieblingsherde auch draussen - bei panischem Rumrennen der Schafe, einem Kampf zwischen Wolf und Hunden - eine 100%-ige Garantie gibt es da nicht.

    LG, Chris

    Weißt Du womit im Anschluss nach so einem Vorfall, bei einem „herdentreuen“ HSH zu rechnen wäre? Also wenn ein HSH sich, aus welchen Gründen auch immer, auf einmal außerhalb des Zauns wiederfindet. Würde er auf der anderen Seite möglichst nahe bei der Herde bleiben oder sich entfernen? Ich meine weiter weg, wo er nicht innerhalb von 3-4min. wieder bei der Herde wäre. Wie würden Deine das für sich lösen?

  • Wie würden Deine das für sich lösen?

    Ich weiß es nicht.
    Vielleicht gibts da mal so einen Lebens-Test, wie mit dem alten Hund auf der Fläche oder wie mit dem Bekannten im Auslauf.
    Die Bindung der Mc`s an ihre Rinder ist sehr gut, den Zaun respektieren sie auch mit flüchtendem Fuchs vor der Nase, der durchhopst - wenn denn mal einer der Beiden draussen wäre, würde ich am ehesten von einem Unfall ausgehen, sowas wie einen Rettungssprung zur Seite bei einem lustigen Rind oder so und wie es weiter ginge hinge vermutlich ein wenig davon ab, was grad draussen los ist.
    Irgendwelche Ansätze, dass der Zaun nicht die absolute Grenze ist, gab es bisher nicht - und die Mc`s sind wahrscheinlich die am häufigsten beobachteten HSH im Einsatz diesseits von Feuerland.

  • Chris, wie würde das dann beispielsweise mit Heidschnucken funktionieren, die mit dem Schäfer über Heidegebiete streifen? Das sind ja in der Regel teils von Touristen recht frequentierte Gebiete?

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