Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Und hier z. B. mal die Argumentation von Naturschutzverbänden - gegen den Abschuss des S-H-Wolfes:
    BUND: Genehmigung zum Abschuss des Wolfes GW924m ist nicht akzeptabel

    Was die dabei aber verdrängen, ist, dass der Unterschied von 1,20 zu bisher 1.08 m für einen Wolf, der das Springen bereits gelernt hat, unerheblich sein dürfte.

    Die Zaunhöhe ist ja mal absolut lächerlich....

    Zum Vergleich: Meine beiden 36 und 37cm kleinen SBT springen fröhlich 80cm mit Bringholz im Maul, die junge Mali-Hündin (die altersbedingt erst wenig Sprungtraining hinter sich hat) springt mühelos mit ganz viel Platz unter dem Bauch die Meterhürde. Wenn ich es wollte, würde die vermutlich in 2 Wochen die 1.20 ebenso locker nehmen.
    Und die ist winzig gegen einen Wolf!

    Als realistisch und für den Wolf schwer (aber nicht unmöglich) überwindbar empfände ich zum Herdenschutz Zäune von 2.00 Meter, nur wer soll die bezahlen??

  • Da muss auch eine gute Einzäunung genügen.

    Und die gehört definiert, bundesweit und als Maß festgelegt. Ein vorausschauendes Maß, aber nicht die Unendlichkeit.
    Und nicht jährlich in die Höhe geschraubt.

    Wie bescheuert kommt man sich als Tierhalter vor, wenn man vor einem Jahr 90-er-Netze gekauft hat, die damals noch als Standard galten und nun erzählen sie Dir: "Moooooment, das reicht nicht mehr, mindestens 1,20 muss es jetzt sein, frag uns übermorgen nochmal....."

  • WENN Aufrüsten Sinn machen soll, dann muss es sehr massiv geschehen, also einen wirklich deutlichen Unterschied machen. Keine 12 cm. Das ist Salami-Taktik, die beim Wolf einfach nicht funktioniert.

    Ja eben, ganz Deiner Meinung.

  • Als realistisch und für den Wolf schwer (aber nicht unmöglich) überwindbar empfände ich zum Herdenschutz Zäune von 2.00 Meter, nur wer soll die bezahlen??

    Und haltbar aufstellen ... Stell Dir mal kurz das Equipment dazu vor ... selbst wenn man am Betonieren vorbei käme (Zelttechniken).
    Das Thema hatten wir ja auch schon, das ist doch gar nicht alleine mit Zäunen zu stemmen. Wenn Herdenschutz rein durch Zäune möglich wäre, dann müssten sie tatsächlich so aussehen, wie bei einem Wolfsgehege ... und das bekommt man weder genehmigt, noch kann man so etwas überall und mal eben aufstellen, dann ist man bei den Kosten noch gar nicht angekommen ...

  • Die Zaunhöhe ist ja mal absolut lächerlich....

    Zum Vergleich: Meine beiden 36 und 37cm kleinen SBT springen fröhlich 80cm mit Bringholz im Maul, die junge Mali-Hündin (die altersbedingt erst wenig Sprungtraining hinter sich hat) springt mühelos mit ganz viel Platz unter dem Bauch die Meterhürde. Wenn ich es wollte, würde die vermutlich in 2 Wochen die 1.20 ebenso locker nehmen.
    Und die ist winzig gegen einen Wolf!

    Im Idealfall beruht die Wirkung des E-Zauns gar nicht auf der Höhe, sondern auf dem psychologischem Effekt. Das funktioniert wunderbar bei einigen Vertretern der Gattung Wolf, die tatsächlich problemlos neben Schafen leben, die hinter 90-cm-Netzen stehen.

    Dazu würde aber gehören, dass neue Wölfe überall auf bereits geschützte Herden treffen und das kann man knicken. Ehe eine Förderkulisse Herdenschutz eingerichtet wird, muss der Wolf 6 Monate in einem Gebiet resident sein.

    Das wird gern den Tierhaltern zur Last gelegt.
    Aber ein paar Tausend Euro gefördert zu bekommen oder nicht, macht halt ne Menge aus - entsprechend warten die meisten mit Aufrüsten.

    Und dann hat der Wolf schon Erfahrungen gesammelt, die er besser nicht gesammelt hätte.

  • Ich muss mich allgemein hier mal kurz entschuldigen. Natürlich gibt es hier genug andere Leute, die super gute Beiträge posten. @CharlieCharles zum Beispiel und auch andere. In meinem letzten Beitrag ging es einfach mit mir durch. Wenn hier hin und wieder Leute auftauchen und zu 95% die gleiche Meinung vertreten wie der Durchschnitt hier und nur in 5% anders denken, wird sich irgendwie gleich ausschließlich auf diese 5% gestürzt und diese zerpflückt, anstatt zu akzeptieren, dass es auch andere Sichtweisen und Emotionen gibt. Jeder Mensch ist nun einmal anderes.
    Und da dieses "Beiträge zerpflücken" in den letzten Tagen gleich zweimal passiert ist, bin ich einfach explodiert.

  • Ocarina es ist einfach auch in vielen Fällen ein sehr emotionales Thema, was einen oft mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück lässt. Umso mehr man sich mit beschäftigt und nicht nur Naburatgeber und die Infos aus dem Wolfsbüro überfliegt, umso mehr merkt man, dass man da gewaltig vera.. wird von offizieller Seite und dieses Gefühl ist nicht schön, umso mehr, wenn man Angst um seine Fellnasen haben muss und weiß, dass man sie effektiv nicht wirklich schützen kann. Da kann ein 5% Blödbeitrag manchmal schon reichen, um alle Argumente und Sichtweisen auf den armen Schreiber abzufeuern. Also alles gut. :bussi:

  • Das funktioniert wunderbar bei einigen Vertretern der Gattung Wolf, die tatsächlich problemlos neben Schafen leben, die hinter 90-cm-Netzen stehen.

    Also ich traue dem Braten mit den 90er Zäunen nicht.
    M.E. braucht es dazu nur genug Druck (Hunger) und einen etwas vorwitzigen Vertreter der Gattung Wolf (oder dickfelliger) ... selbst wenn vorher alles optimal gelaufen ist.

  • also er sendete nicht mehr, aber mittels Kreuzpeilung konnte man seinen Standort und seine Identität zweifelsfrei ermitteln.

    Also das versteh ich nicht ganz... wie soll eine Kreuzpeilung ohne Sender funktionieren? Würde gegen alles gehen was ich von Funktechnik weiß... Aber zu OT denke ich.

    Der Mensch ist ein einsichtiges Wesen - meistens jedenfalls. Er verfügt über vorausschauendes Denken, Einfühlungsvermögen und kann demzufolge die Bedürfnisse des Wolfes einschätzen und nachvollziehen und Rücksicht auf diese nehmen.

    Deswegen reichen auch die Zaunhöhen nicht aus, und auch die anderen Voraussagen haben sich nicht erfüllt - weil die entscheidungstragenden Menschen Vorausschauen konnten und sich sehr gut in den Wolf einfühlen konnten.

    Und selbst wenn man das Bedürfniss des Wolfes nach Schaf einschätzen kann bedeutet das noch lange nicht das man Schafsrisse mit Rücksicht auf die Bedürfnisse entschuldigen kann.

    Ich denke ja eher das zurückbesinnen können, auf zeiten in denen der Wolf da war, eher befriedigend wäre als Vorausschau.

    Der Wolf wird aus eigener Überzeugung kaum meine Interessen dulden.

    Eben, da hilft nur das eigene Interesse zu einem Interesse des Wolfes zu machen. Oder besser ausgedrückt es sollte im Interesse des Wolfes liegen einen großen Bogen um das zu machen was zu mir gehört.


    Jeder, der mit den Wölfen leben muss, müsste sich im Fall X so verhalten.

    Absolut. Ich erinnere mich da an den DogoArgentino von meinem Cousin. Der durfte hin und wieder etwas von Tisch nehmen und dann mal wieder nicht. Führte dazu das er immer vom Tisch nahm was er wollte.

    Da mussen wirklich alle einig sein. Nicht Bauer soundso schmeißt Steine und Tierschützer(Pseudo) soundso füttert den. Als übertriebenes Beispiel.

    Hat denn ein einziger der user bisher einen Wolf zu Gesicht bekommen oder war in echter, gefährlicher Nähe zu einem?
    Dass Wölfe gefährlich werden können und vor allem für Nutztierhalter ein großes Problem sein können, das ist, denke ich, jedem klar. Aber diese Einstellung von wegen: "ich kann nicht mal mehr im Wald sorglos rumeiern, also lege ich mir eine Waffe zu", die kann ich auch nicht mehr nachvollziehen.

    Ich habe 15 Jahre lang mit Dienstwaffe und schußhämmender Weste gearbeitet, und ich habe mich nicht zwanzig Jahre lang in die Weste gequält und die funktionsweise der Waffe überprüft für die Tage wo nichts passiert ist, sondern für nur die drei Tage in denen sie mir das Leben gerettet haben... Mehr ist zu Eigenschutz eigendlich nichts zu sagen.

    Geschähen entsprechende Angriffe auf Menschen und ihre Haustiere gehäuft, dann wäre der Abschuss schneller genehmigt als man gucken kann.

    Ganz ehrlich, greift ein Wolf meinen Hund an und tötet ihn, brauch keiner den mehr abschießen... weil es meinen Hund nicht wieder zurückbringt. Ich würde ihm gerne vorher etwas tun dürfen. Ganz platt formuliert.

    Ist Deutschland eurer Meinung nach also für Wölfe einfach grundsätzlich ungeeignet, da zu dicht besiedelt?

    Ja.

    Und wenn (Nutz-)Tierhalter mehrfach Opfer von Wölfen werden, dann muss man, das sehe ich genauso, entsprechend handeln. Und dazu gehöpren auch Abschüsse, ja.

    Einfach menschlicher Wahnsinn. ich ermögliche dem Wolf Nutztiere zu reißen und dann knall ich ihn ab... Überall gefühlt taucht in den letzten Jahren das Wort Prävention auf... nur beim Wolf kann man nicht präventiv handeln... Und eine auffälligen Wolf zu entnehmen ist nicht mehr präventiv, dass ist Schadensbegrenzung, nicht mehr. Nichts gegen Schadensbegrenzung, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, aber man hätte das ganze ganz anders aufziehen sollen. Den so heist es: Tote Nutztiere + toter Wolf. Menschliche Ignoranz erfordert mehr Tode als nötig. :/

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