Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich dachte, davon hätte ich jetzt die ganze Zeit geschrieben??

    Stimmt, hast du :lol: j

    Ich hatte nur echt Probleme, das jetzt irgendwie in Zusammenhang zu bringen mit dieser Frage der Besucherin auf der AG Herdenschutzhunde HSH ... zumal du ja auch selber auf deren Beitrag und insbesondere auf die Antwort der AG darauf hingewiesen hast.

    Für mich ist das jetzt geklärt, wir hatten da tatsächlich unterschiedliche Aspekte im Auge.

    Danke für deine Geduld :smile: ich weiß, ich war da jetzt ziemlich ... hm ... penetrant, nicht wahr? xD

    Liegt daran, dass mir bei der Besucherfrage sofort der Gedanke in den Kopf kam, dass sich womöglich viele die Frage stellen (oder sogar als Fakt behaupten :shocked: könnten), eine läufige Wölfin könne ungeschoren auch bei den Nutztieren Beute machen, die von (gut integrierten) HSH bewacht wird.

    Eben mit dem Argument: "Rüden tun Hündinnen sowieso zumeist nichts, und erst recht vernebelt eine läufige Wölfin auch dann zumindest den HS-Rüden dermaßen das Hirn, dass sie ihren "Job" vergessen und ihr nichts tun."

    Ich fasse es mal zusammen - bitte korrigiere oder ergänze, wenn du meinst es ist notwendig:
    Der Gedanke, eine Wölfin in einer Angriffssituation hätte HSH-Rüden gegenüber einen Hündinnen-Bonus und würde verschont, ist Quatsch. Genauso der Gedanke, die Läufigkeit einer Wölfin in Angriffssituation würde Schutzmotivation bei HSH-Rüden be- oder gar verhindern.

    Außerhalb von Angriffssituationen, also weg von der Herde, ist es aufgrund der Artennähe aber durchaus möglich, dass es zu Fortpflanzungsakten zwischen Wölfin und HSH-Rüden oder Wolf und HSH-Hündin kommen kann (Gelegenheit macht Liebe, ne? xD )

    Darüberhinaus ist natürlich die Fortpflanzungsmotivation und die damit verbundenen Probleme auch für Herdenschutzhunde genauso zutreffend wie für jeden anderen Hund, und muss bei der Zusammenstellung der Teams, der Haltung und dem Einsatz von HSH berücksichtigt werden.

    .............

    Auch hier bei uns (linker Niederrhein) fängt die Wolfthematik an, mehr Raum einzunehmen. Erst kürzlich habe ich aus erster Hand erfahren, dass das Thema Wolf aktuell im landwirtschaftlichen Bereich wohl heiß diskutiert und von der Politik aufmerksam verfolgt wird. Ich bin gespannt, was sich hier tut.

    Im Familienkreis kam heute von jemandem der Vorschlag: "Dann sollen die ihre Tiere nachts in den Stall bringen!"

    ....

    Ich konnte gar nicht so schnell reden, wie mir die ganzen Argumente und Gedanken (von denen viele hier aus dem DF stammen), dazu durch den Kopf schwirrten... :ugly:

    Eines davon war die Schwierigkeit für Baugenehmigungen, und auf der Heimfahrt meinte dann mein Mann: "Herrgott - dann sollen die doch einfach bauen, da kräht doch kein Hahn nach ..."

    Ich dachte in dem Moment nur: " :lepra: :ugly: :motzen: :stock1: :headbash: "

    Wenn es schon mir vertrauten Menschen gegenüber so schwer ist, die eigentliche Problematik näher zu bringen und ein Verständnis für die Betroffenen zu bewirken - wie schwer ist es dann, das beim Otto-Normal-Verbraucher zu erreichen, der sich dazu hauptsächlich noch auf "Informationen" aus der Gerüchteküche beruft?


  • Wenn es schon mir vertrauten Menschen gegenüber so schwer ist, die eigentliche Problematik näher zu bringen und ein Verständnis für die Betroffenen zu bewirken - wie schwer ist es dann, das beim Otto-Normal-Verbraucher zu erreichen, der sich dazu hauptsächlich noch auf "Informationen" aus der Gerüchteküche beruft?

    Diese Erfahrung habe ich, seitdem ich mich intensiver mit der Thematik befasse, leider auch gemacht -
    um so mehr bewundere ich Menschen wie Chris, die das immer und immer wieder versuchen :applaus: :bindafür:

  • zumal du ja auch selber auf deren Beitrag und insbesondere auf die Antwort der AG darauf hingewiesen hast.

    Und jetzt kommt der Gag an der ganzen Sache :lol: - ich meinte da vor allem den nochmaligen Hinwweis der AG darauf, dass: die Hunde notfallmäßig nach dem 1. Riss in die Herde gekommen sind, Hunde und Herde noch nicht aneinander gewöhnt waren, dass einer der Hunde in dem ganzen Chaos, das da geherrscht haben muss, sogar ausserhalb des Zaunes war - sowas passiert z. B. wenn die panische Herde überall rumsaust und den Hund quasi umnietet, wenn er keinen Satz zur Seite macht, dass die notfallmäßig rangeschafften Hunde noch furchtbar jung und entsprechend unerfahren sind (1-jährig) und dass JETZT stattdessen 4 erwachsene, erfahrene Hunde dort Dienst tun, die von Schäferkollegen zusammengeborgt sind und seitdem nix mehr passiert ist.


    LG, Chris

  • ich meinte da vor allem den nochmaligen Hinwweis der AG darauf, dass: (....)

    Möchtest du noch mal lachen? :D

    Das wusste ich - ist mir sofort aufgefallen, dass die AG das Gleiche sagt, was du uns schon lange vorher gesagt hast - ich hätte das auch mal schreiben sollen, ne? xD

    Also hier: Sehr schön, dass auch von anderen Herdenschutzhundkennern die gleichen Erklärungen kommen wie von dir, Chris.
    Das ist ja noch mal eine Bestätigung und untermauert deine Erklärungen und Argumente :smile:
    Hätte es für mich aber nicht bedurft, ich habe dir das auch so sofort geglaubt, es ist einfach nur logisch (aber für den Nicht-Herdenschutzkundigen nicht so offenkundig, klar :smile: )

    :dagegen: :dagegen:

  • Oh, wir nähern uns der Weltmeisterschaft im aneinander vorbei schreiben.... :lachtot:

    Ich würd keinen Hund davon geschenkt haben wollen - lass uns das an dieser Stelle beenden, sonst kommen wir von Höckschen auf Stöckschen für nichts und wieder nichts.

    LG, Chris

  • Huch - ich habe keine Ahnung wie die beiden Schilder-smilies unter meinen letzten post gekommen sind :shocked:

    Kann sie leider nicht mehr editieren, ich hoffe, die sorgen jetzt nicht für Verwirrung.

    Okay, lass uns die Weltmeisterschaft ein andermal austragen, ich bin da auf keinen Titel erpicht :D

    Irgendwie erwecken die Informationen, die so in der Öffentlichkeit/den Medien um die Thematik der Rückkehr des Wolfes kursieren bei mir den Eindruck, trotz oder manchmal auch wegen des teilweise hektischen Aktivismus merken die Verantwortlichen nicht, dass eigentlich nur auf der Stelle ge(s)trampelt wird...

  • sorry am Handy kriege ich es nicht besser hin:

    Der Wolf und die Zäune - News


    "Drei Wochen brauchte das „Nationale Referenzlabor“, um zu bestätigen, was Sachkenner schon bei der „Tatort“-Besichtigung in Westerhorn bei Pinneberg vermuteten: Die bisher als sicher geltenden Weidezäune können lernfähige Wölfe offenbar nicht aufhalten.


    Damit hat sich auch die Hoffnung der Wolf-Fans erledigt, dass Hunde in die Koppel eingedrungen waren. Noch schlimmer: Der amtliche Rissgutacher bestätigte, dass die Regeln für den Herdenschutz eingehalten wurden. Der Zaun entsprach auf volle Länge der amtlich empfohlenen Mindesthöhe von 105 Zentimetern und hatte keine Lücken."

  • "Das Kieler Umweltministerium will erst mal keine „unmittelbaren Konsequenzen“ ziehen. „Das Land evaluiert dauerhaft die angebotenen Herdenschutzmaßnahmen. Eine Zaun-Überwindung wäre dabei ein wichtiger Aspekt, Modifizierungen zu prüfen.“
    Sollte sich der Vorfall wie in Westerhorn wiederholen, droht dem sprungfreudigen Tier Schlimmes: Dann könnten die betroffenen Weidetierhalter die Entnahme des Wiederholungstäters beantragen. Merke: Wer die Anforderungen an wirksamen Herdenschutz klein redet, um den Tierhaltern den Schwarzen Peter zuzuweisen, bringt offenbar die Wölfe in Gefahr." (aus der Quelle aus dem letzten Post)

    "Evaluation" ist ja mein "Lieblingswort". :kotz:
    Steht in der "Pädagogik" auch für "so manches...". :ugly: |)
    Boah, es ist echt so peinlich und zum Fremdschämen inzwischen manchmal...

    L. G.

  • Hmm, so hab ich noch garnicht drüber nachgedacht.

    Ein Zaunhöhe die den Wolf nicht wirklich vom überspringen abhält in Zusammenhang mit der Möglichkeit zu beantragen das der Wolf dann entnommen wird.

    Hmm, beabsichtigt?

    Was ist wahrscheinlicher? Das die entsprechenden Verantwortlichen nicht in Länder gucken können wo die Zäune höher sind oder berechnetes Szenario, in dem man den "Wolfsfreunden" die Wölfe gibt und sie dann wieder entnimmt wenn sie zeigen das sie lernfähig sind? Zu verschwörungstheoretisch?

  • Zu verschwörungstheoretisch?

    So denken meine Freunde, die den Wolf gut finden, zumindest auch.

    Die reden auch von Tieren, die extra schlechter oder gar nicht eingezäunt werden ("alleine außerhalb angebunden"), damit der Wolf sie reißt, um dann zu sagen "ich hab's doch gesagt".


    Allerdings sind 105 cm lückenloser E- Zaun höher, als als "wolfssicher" vorgeschrieben (glaube da gilt mind. 90 cm?) und der logistische und finanzielle Aufwand ist ja damit schon deutlich höher, als mit den sonst üblichen kniehohen E- Zäunchen.

    *********************

    Ich hab letztens deine Karikatur gesehen, die mich nachdenklich macht. Und zwar wurde ein Wildparkwolfgehege gezeigt, mit dem 90 cm hohen Zäunchen zwischen Menschen und Wölfen. Und dann darüber die Frage, wenn die Wölfe da doch angeblich nicht drüber gehen, wieso Wildparks ihre Wolfsgehe mit stabilen Gittern absperren, 2-3 m hoch, oben angeschrägt nach innen, usw.

    Ja warum wohl. Und wer würde sich bei so nem Minizaun beim Besuch des Parks sicher fühlen und da entspannt Kinder und Co rumrennen lassen?

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