Hund maßregeln

  • Ich denke die Erziehungsmethode muss zum Halter und Hund passen. Wenn ich mich verbiege um etwas genauso zu machen, weil das bei anderen funktioniert, ich es aber nicht so rueberbringen kann, weil es MIR einfach nicht liegt. Oder ich unterhalte mich mit jemandem der sagt: " Bei meinem Malteser habe ich das jagen, einfach ignoriert und wenn er da geblieben ist geclickt!" (er war eh nicht wirklich jagen, sondern keine 2 Sekunden verschwunden), dann ist das schoen und gut, aber meine Aussiejunghuendin (deren Jagdtrieb ist jetzt auch nicht riesig, reine Sichtjaegerin) haette mir was gehustet, wenn ich so ihr Jagdproblem angegangen waere. Ganz ehrlich, die haette sich eins gelacht.


    Ich finde es so unsagbar schlimm, wenn man meint auf alle Menschen und alle Hunde ein Schablone pressen zu muessen. Wenn immer kommt "nur so ist es richtig, nur so geht es, nur so darf es gemacht werden, nur so versteht es der Hund, nur so..."


    Jeder Mensch ist unterschiedlich und auch jeder Hund, auch innerhalb einer Rasse. Was auf den einen gut passt und super funktioniert, funktioniert und passt zum anderen GAR nicht. Der eine Halte ist immer positiv gestimmt, der andere auch mal nicht. Manche Menschen sind super ausgeglichen, manche sind temperamentvoll, manche hoeren auf ihr Bauchgefuehl, manche reagieren nach dem Lehrbuch, manche sind auch einfach mal schlecht drauf und manche koennen ihre Emotionen nicht immer unter Kontrolle und Verschluss halten und ja, ich zeige meinen Hunden, wenn ich genervt bin, wenn ich auch mal schlecht drauf bin, weder meine Hunde noch ich sind Maschinen. Wir haben Fehler und Schwaechen und das ist auch gut und ok so.


    Solange ich glaubhaft bin und bleibe, dazu stehe was ich verlange, ohne zu zoegern oder unsicher zu sein, solange werden meine Hunde mich ernst nehmen und versuchen mit mir zusammen zu arbeiten. Darum habe ich mir diese Rasse eben ausgesucht, weil ich einen Hund will und wollte, der mit mir zusammenarbeitet und eine extrem enge Bindung mit mir eingeht.


    Solange kein Hund verpruegelt wird, oder mit Schmerzen gebrochen, solange gestehe ich jedem zu seinen Hund so zu erziehen, wie er das fuer richtig haelt. Wer bin ich, anderen Menschen meine Meinung aufzudruecken? Wenn ich gefragt werde, sage ich, ich habe das bei diesem meinen Hund so oder so gemacht. Probieren sie es aus, vielleicht passt das zu ihnen und ihrem Hund, wenn nicht habe ich das bei meinem ersten Hund, so und so gemacht, vielleicht passt das besser, eine Freundin von mir hat das mit ihrem Hund, so und so gemacht, das kann man auch probieren, schauen sie was zu ihnen, ihrer Einstellung und ihrem Hund passt. Es gibt soooo viele Wege die nach Rom fuehren, da gibt es fuer jedes Hunde-Mensch-Team sicher den passenden Weg.
    Man muss ihn nur finden und sich auch ausprobieren duerfen. Und wie gesagt, nicht alles klappt mit jedem Hund genauso, wie es bei anderen Hunden und Haltern klappt.


    LG
    Gammur

    • Neu

    Hi


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    • Positiv erziehen heißt nicht, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren, zumindest bei mir nicht!
      Meine Hunde kennen ein positiv trainiertes Abbruchsignal, das bei unerwünschtem Verhalten zum Einsatz kommt.
      Und sie haben einen konsequent gesteckten Handlungsrahmen.
      Souverän und cool kann man durchaus auch positiv sein. Und meinen klaren Lebensplan kann ich meinen Hunden auch positiv vermitteln!
      Gerade das Souveräne und Coole kommt für mich bei der positiven Vermittlung von Verhaltensweisen am Besten zum Tragen, weil die wenigsten Menschen bei einer Maßregelung "cool" bleiben können!
      Meistens ärgert man sich, das der Hund etwas tut, was man nicht möchte, und der Ärger kommt dann bei der Maßregelung durch, das ist für mich nicht "souverän und cool"!
      Mag ja sein, das ausgerechnet hier im Forum die großen Ausnahmen zu finden sind, aber ich habe die Erfahrung gemacht, das sicher bei 98% der Menschen, die ihre Hunde maßregeln, sogar für mich der Ärger deutlich zu spüren ist, und Hunde sind da noch sehr viel empfindlicher.

    • Und warum sollte der Hund meinen Ärger nicht spüren?


      Ich zeige ihm meine Freude, macht er etwas gut, also muß er auch meinen Ärger ertragen, wenn ich mich über ihn bzw. sein Verhalten geärgert habe.


      Ich kenne übrigens keine Menschen, die völlig emotionslos sind. Zum Glück, denn das wäre grauenhaft.


      Und Hunde sind so klug, haben so viel Gespür, daß sie auch unterdrückten Ärger bemerken werden.


      Gaby und ihre schweren Jungs

    • Sehe ich genauso Gabi!!! Ganz meiner Meinung!! Das bedeutet uebrigens nicht, dass man seine Emotionen an dem Hund auslaesst!! Aber ich zeige doch auch meinen Mitmenschen, wenn es mir mal nicht gut geht, oder ich schlecht drauf bin und ich denke Hunde wissen durch ihre feinen Antennen noch besser ueber uns und unser innerstes bescheid, als Menschen. ;)


      LG
      Gammur

    • Zitat

      Und warum sollte der Hund meinen Ärger nicht spüren?


      Weil genau das nicht "souverän und cool" ist!
      Und im Endeffekt müßtest Du Dich über Dich selber ärgern, weil Du es nicht verstanden hast, Deinem Hund klar zu machen, wie Dein "Lebensplan" ist und das das, was er gerade tut, da nicht rein passt!

    • Das ist doch Quatsch, Quo Vadis. Ein Souverän ist kein obercooler, immercooler James Bond, sondern einer, der authentisch und mental stark ist - auch in seinem Gefühlsausdruck.

    • Souveränität ist aber nicht gleichzusetzen mit Gleichgültigkeit gegenüber des Hundes und seines Verhaltens..

    • Zitat

      Souveränität ist aber nicht gleichzusetzen mit Gleichgültigkeit gegenüber des Hundes und seines Verhaltens..


      Das habe ich ja auch nie gesagt!
      Ich freue mich tierisch, wenn meine Hunde sich gut benehmen. Wenn sie sich daneben benehmen, ärgere ich mich höchstens, das ich verpasst habe, an so eine Situation zu denken und mir dafür einen Plan zu machen.
      Aber über ein Verhalten meiner Hunde ärgere ich mich nie, weil, sie wissen es nicht besser!
      Und deshalb brauche ich sie meinen Ärger auch nicht spüren lassen.
      Das ist für mich Souveränität, und keineswegs Gleichgültigkeit!
      Ironie an
      Der Mensch ist schließlich die Krone der Schöpfung und die Intelligenzbestie unter den Säugetieren!Ironie aus

    • Ich glaube ihre vertseht da was falsch...


      Wenn einer meiner Hunde ein Fehlverhalten zeigt, dann ignorier ich das ja nicht. Ich maßregele ihn aber nciht im klassischen Sinne, denn für den Hund ist sein Handeln ja richtig.
      Wo wir wieder beim Leinenpöbeln wären. Wenn er ausrastet, bin ICH zu nah dran gegangen, ich fände es dann unfair den Hund zu maßregeln.


      Genauso das Jagen. Rennt der Hund in die Shlepp, war er Reiz zu stark, bzw hat sich der Hund nicht mehr beherhen KÖNNEN.



      Ich weiß ich wiederhole mich, aber ich verstehe ja die HH die anders handeln, wünsche mir aber auch etwas Respekt von euch im Gegenzug. Was ist so schwer daran?

    • Ich stimme dir zu: Macht ein Hund einen Fehler, liegt der Fehler beim Halter.
      Aber: Dem Hund ist es egal, ob du dich über dich ärgerst oder über ihn. Er stellt fest in welcher Emotionslage zu bist - da für ist es nicht nötig, dass du deine Wut an ihm ablässt.
      Aber er merkt diese Emotion.

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