Hund maßregeln

  • Zitat

    Das ist wohl wahr, aber jetzt würde ich mal ganz kleinlaut behaupten, dass durch maßregeln mehr "kaputt" gehen kann wenn man es falsch macht...

    Wo wir wieder bei dem Punkt ankommen, was versteht der Einzelne unter Maßregelung?

    Sind es Schläge, Tritte, gewaltsames Leinenreißen und was es noch an Gewaltausbrüchen gibt, oder ist maßregeln ein Anstupsen mit dem Finger, um Aufmerksamkeit zu bekommen, ein Abholen und Anleinen, wenn nicht auf Rückruf reagiert wird?

    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    ein Abholen und Anleinen, wenn nicht auf Rückruf reagiert wird

    Und so Beispiele sind es, die es mir schwer möglich amchen zu glauben, dass eine Erziehung rein über positive Bestätigung funktioniert.
    Wenn ich alle Maßregelungen, Strafen, Korrekturen, Anweisungen, Einforderungen, etc. streichen würde, würde hier einfahc nur Chaos herschen.
    Kein Anleinen der Hunde, um aus der Situation zu gehen.
    Kein auf ihren Platz schicken, wenn sie in der Küche betteln.
    Kein vor die Hunde stellen und blocken, wenn sie gerade "rot sehen" vor Wut.
    Kein "Hey, spiel vorsichtiger", wenn sie beim toben mit den Chihuahuas zu grob werden.
    ...

  • Natürlich ist das gaaanz streng genommen Strafe. Ist ja nichts anderes, wie wenn der Hund in die Leine rennt weil er hin möchte. Auf das danach kommt es an finde ich. Im Prinzip bringst du ihm durch das Sitz ein Alternativverhalten bei. Da du das Sitzen belohnst, wäre für mich persönlich alles paletti...


    Was für mich nicht ok wäre, wäre den Hund abzublocken und dann weiter zu zerren.

  • Hallo,

    sehr interessante Diskussion.

    Jeder hat ja seine Meinung. Ich auch. Clicker und co, das heisst Konditionierung ist bei uns keine Grundlage in der Hundeerziehung. Sicherlich wird automatisch auch mal konditioniert, aber es ist nicht unsere Basis.

    Zur Erziehung gehoert bei uns sehr wohl das Massregeln. Absolut unerlaesslich und etwas voellig natuerliches. Kommt bitte nicht wieder mit : Wir sind doch keine Hunde lalala... usw. Das weiss ich und wir brauchen auch keine zu werden, um uns verstaendlich zu machen.

    Und eine Massregelung hat rein gar nichts mit Gewalt zu tun. Wenn Massregelungen so schlecht fuer Hunde waeren, wuerden die Welpen, die aus einem anstaendigen Rudel kommen und bis zur 12. Woche von der "Familie" sozialisiert und erzogen worden sind, alle Meideverhalten zeigen.

    Ich sehe es genau umgekehrt: Hunde, die ihre Grenzen nicht kennen und nur positiv bestaerkt werden, selbst wenn sie was falsches machen, sind genau die Hunde, die spaeter unter Artgenossen Probleme haben.

    Ich lese ja immer fleissig mit.. hier und im grossen weiten Netz. Vor lauter Methodik kommt einem Hundehalter doch irgendwann das normale und natuerliche und vor allem artgerechte komplett abhanden.

  • Zitat

    ch bin mir da gar nicht so sicher mit Strafe = Meideverhalten, ehrlich gesagt. Beispiel: mein Junghund will zum anderen Hund/Menschen. Ich will aber nicht. Ich stelle mich vor ihn, bewege mich so, dass ich ihm die Sicht zum anderen Hund versperre. Pudel hat Erfahrung, da alles mit positiver Bestärkung beigebracht: Aha, so komm ich nicht weiter. *grübel* was mach ich dann? Ok, setzen = Ruhe geben - das war doch bis jetzt immer ein gutes Mittel für Belohnung. Bravo! - Jackpot - Keks reinschieb.

    Genauso haben wir die ganzen Wohnungsbesichtigungen die letzten Tage gemeistert. Hund will zur Tür und Besucher stellen, wird geblockt, schaut mich an, versucht es nochmal, wird wieder geblockt und legt sich hin (mit Kopf auf Boden). Das wird dann belohnt. Die Besucher dürfen sich dann in aller Ruhe die Wohnung anschauen. Sicherheitshalber habe ich sie aber an der (lockeren) Leine.

  • Also für mich persönlich ist alles maßregeln, was einen erzieherischen Effekt hat, haben soll.

    Blocke ich meinen Hunde oder zerre sie zurück um sie oder andere vor einer akuten Gefahr zu schützen, ist das keine Maßregelung, sondern Management.

    Aus Abholen und Anleinen wird der Hund wohl eher nichts lernen -> kein erzieherischer Effekt -> keine Maßregelung


    casabianca

    Wieso haben Hunde keine Grenzen, nur weil sie positiv bestärkt werden? :???:

  • Zitat

    Natürlich ist das gaaanz streng genommen Strafe. Ist ja nichts anderes, wie wenn der Hund in die Leine rennt weil er hin möchte. Auf das danach kommt es an finde ich. Im Prinzip bringst du ihm durch das Sitz ein Alternativverhalten bei. Da du das Sitzen belohnst, wäre für mich persönlich alles paletti...


    Was für mich nicht ok wäre, wäre den Hund abzublocken und dann weiter zu zerren.

    Da würde ich dann eher bestraft, weil nur einer meiner Hunde mir dann fast den Arm auskugeln würde :D

    Ich glaube, ich habe es hier schon mal geschrieben, ein Abblocken sieht bei mir so aus, daß ich mich vor meinen Hund stelle und mit dem Finger in eine andere Richtung, als die von ihm gewünschte, zeige und ein "ab" von mir gebe.

    Gezerre an der Leine gibt es weder von mir, noch von den Hunden.

    Alternativverhalten biete ich dem Welpen und Junghund an. Beim erwachsenen Hund erwarte ich es, da gibt es keine Alternative und keine Belohnung für´s Gehorchen.

    Belohnt werden ausschließlich besondere Leistungen, nicht der Alltag.

    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    Ja klar ist das so, das bestreitet ja keiner. Nur sehen das einige hier eben nicht tragisch. Jedes Lebewesen lernt auch durch Meideverhalten, oder warum fasst keiner freiwillig auf die heiße Herdplatte? Das gehört genauso zum Lernen dazu, wie Belohnung.


    eben, sehe ich auch so

    "Fass nicht an den Stromzaun, sonst tust du dir weh"
    AUAAAAAA

    gehört für mich zu der Entwicklung dazu

    Try & Error ;)

    wobei es auch Hund egibt, die ein 2. Mal an den Stromzaun gehen :hust:

  • Zitat

    Natürlich ist das gaaanz streng genommen Strafe. Ist ja nichts anderes, wie wenn der Hund in die Leine rennt weil er hin möchte. Auf das danach kommt es an finde ich. Im Prinzip bringst du ihm durch das Sitz ein Alternativverhalten bei. Da du das Sitzen belohnst, wäre für mich persönlich alles paletti...

    Das mache ich aber nicht immer so. In der Küche, wenn er mit den Vorderpfoten hochsteigt, gibt es ein scharfes NEIN! Ohne, dass ich was anderes einfordere. Würde er nach oben genanntem Beispiel weiter rumnerven, mit anderem Hund, käme ebenfalls ein Nein und auch ein kleiner Ruck, wenn er fixierend geiert.

    Mit der Katze gab es ebenfalls eine recht heftige Massregelung, da schon zu spät und Hund bereits mit Grollen am Zaun. Da gab es nur die Lernerfahrung: Upps, nu ist Mama aber böse! *Kopf einzieh*. 2 Std. Später lag er mit mir zusammen auf der Gartenlounge und wurde gestreichelt und gelobt, weil er einfach die Katze ganz ruhig beobachtet hat.

    Manchmal sind die Dinge so, manchmal so. Ich entscheide aus dem Bauch raus - nie nach Ideologie. Aber ich glaube, ich habe meine Hunde sehr gerne und schade ihnen nicht. :smile:

  • Zitat

    Aus Abholen und Anleinen wird der Hund wohl eher nichts lernen -> kein erzieherischer Effekt -> keine Maßregelung

    Nein, seltsam, ich habe bis jetzt 10 eigene Hunde so erzogen. Bei allen hat es geklappt.

    Die Verknüpfung, kommt die Alte angetrabt, macht mich an die Leine, ist Schluß mit lustig, funktionierte.
    Zu mal der Missetäter mit ansehen dürfte, wie seine "Brüder" frei laufen durften :D

    Vier, fünf Mal das durchgezogen und sie hatten begriffen, Freilauf nur, wenn Rückruf klappt.

    Gaby und ihre schweren Jungs

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!