"Pottkieker"-Kochen für Hunde Teil III

  • Ihr machts mich fertig. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ja am Beginn der Kocherei schon auch herum gerechnet habe (und das vermutlich falsch, weil Zahlen und ich... wir mögen uns nicht so) aber ich kann mich an die Zahlen nicht mal mehr erinnern :ops:

    Ich koche und füttere momentan eher so nach: "mhm, mhm, schaut gut aus, gabs schon eine Weile nicht mehr. Hmmm, vielleicht noch ein bissel Salz?!"
    Aber vielleicht trifft mich der "Große Rappel" bald und ich rechne dann auch alles aus?
    Mein Problem ist halt auch, es gibt soooo viele Ansätze... wer sagt, das mein Herumgepantsche nicht richtig ist?

    Dan muss ich halt auch ganz ehrlich sagen, mein Herzchen ist ja Allergikerin vor dem Herrn (gewesen) - als ich ihr noch Fertigfutter gab. Wenn sie ein Huhn nur gerochen hat, hat sie schon einen Schub bekommen... war ständig krank und hat einfach nicht gut ausgesehen.

    Irgendwie denk ich mir halt auch, selbst wenn die Zahlen vielleicht nicht so stimmen - solang sie so gut aussieht, geht es ihr auf jeden Fall besser als zu Trockenfutter-Zeiten.

    Heute gibt es:
    Huhn (auf das sie nicht mehr reagiert ;) )
    Hirse
    Mozzarella

    abends gibt's nochmal Huhn und Hirse, mit der Gemüse (Kohlrabi, Fenchel) Ration

  • Zitat

    Witzigerweise bin ich momentan bzgl. Fütterung total tiefenentspannt.

    Wenn alles gut läuft? Warum auch nicht. Nur weil der Hund mal erbricht, weichen Kot absetzt oder das Futter verweigert würde ich nicht die gesamte Ernährung in Frage stellen. Manchmal ist die Ursache einer Befindlichkeitsstörung ganz woanders zu suchen.
    Nur wer sich leicht verunsichern lässt und dem Druck, alles richtig machen zu wollen, ständig nachgibt.....wird bei der Ernährung seines Hundes keine Ruhe finden.
    Nicht vergessen! Wir sind hier kein Labor. Wir müssen uns nicht täglich intellektuell anspruchsvollsten Herausforderungen stellen, um die optimale Nahrungsaufnahme unserer Hunde zu ermitteln.

    Ich finde, in den letzten Jahren haben "wir" (....als Tierhalter ) viel von unserer Autorität über eine selbstbestimmte Ernährung unserer Schützlinge eingebüßt.....und an Wissenschaftler und Marketingleute abgegeben. Wird Zeit, zu den Wurzel zurückzukehren.....ganz entspannt :smile:

    LG

  • Zitat

    Aber vielleicht trifft mich der "Große Rappel" bald und ich rechne dann auch alles aus?
    Mein Problem ist halt auch, es gibt soooo viele Ansätze... wer sagt, das mein Herumgepantsche nicht richtig ist?

    Ja genau das ist auch mein Problem. Welcher Ansatz ist für Hugo und mich der Richtige? Liege ich mit meinen Bacuhgefühl wirklich falsch (eigentlich kann ich mich darauf immer verlassen)? Irgendwie muss es ja zu uns beiden passen, Hugo muss es damit gut gehen und zu mir muss die Philosophie irgendwie auch stimmen. Und alles bis aufs mg genau auszurechnen, das passt so gar nicht zu mir, das würd mich echt stressen. Ich habe mich in den letzten Monaten auch wirklich viel mit dem Thema allgemein beschäftigt und denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Sich informieren, Beobachten, Spaß daran haben und flexibel sein - ich finde, das fühlt sich gut an. :D

    Heute Morgen gab es:
    NaFu Lamm, LL Rübenmix, Moor, MicroMineral, Nachtkerzenöl, Lebertran
    abends: Rinderleber mit Gemüse und Co.

  • Zitat


    Mein Problem ist halt auch, es gibt soooo viele Ansätze..

    Ja.....und einer ist irrtumsanfälliger als der andere ;)

    Die Basics(.... also das, was der Hund braucht) lassen sich schnell zusammenfassen:
    Eiweiß ( Proteine)...auch pflanzliche
    KH
    Fett
    Mineralstoffe (Kalzium)
    Vitamine

    Wieviel davon gefüttert wird, muß individuell gehandhabt werden, daran führt kein Weg vorbei.......und Zahlen, Tabellen und Co. weisen nur die Richtung, nicht den tatsächlichen Bedarf!

  • Nach langer Zeit bin ich auch mal wieder hier.
    Das mit dem berechnen der Mahlzeiten sehe ich auch entspannter. Vor allem: Wieso machen wir uns so einen Kopf und berechnen miligrammgenau, wie viel von was da hinein darf? Und unser eigenen Essen wird überhaupt nicht berechnet. Es gibt bestimmt keinen einzigen Menschen, der sein Essen so nachwiegt, daß er ja von allem die genaue Grammzahl erreicht. Das macht doch keiner. Und wieso sollte man das dann beim Hund so übergenau machen?
    Man sollte Grundwissen haben, wozu was da ist und so, aber jedesmal berechnen? Man kann es auch übertreiben.
    Irgendwie machen sich die Leute um die Ernährung ihrer Hunde mehr Gedanken als um ihre eigene Ernährung. Das fängt schon damit an, daß haargenau auf die Hundeernährung geachtet wird, daß er ja nichts "Ungesundes" bekommt - und selber wird gerne Fast Food und Fertiggerichte gegessen. Will man vielleicht auf die Hunde das projizieren, was man eigentlich selber machen sollte?
    Da fragt man sich doch, wie die ganzes Straßenhunde oder die vielzitierten Wölfe überleben, ohne Waage und vorheriges nachwiegen, ob sie dieses Stück noch essen dürfen?

    Also, ich habe die Gesamtmenge für die Rübe im Kopf, wiege so ungefähr das Fleisch ab bzw. Reinfleischdose. Das andere wird per Augenmaß zugeschnitten. Zwischendurch noch das ein oder andere Leckerlie.

    Heute bin ich ganz faul. Da gibt es eine Herrmanns-Dose (fertiges Menu) *duckundweg*

  • Zitat

    Ich finde, in den letzten Jahren haben "wir" (....als Tierhalter ) viel von unserer Autorität über eine selbstbestimmte Ernährung unserer Schützlinge eingebüßt.....und an Wissenschaftler und Marketingleute abgegeben. Wird Zeit, zu den Wurzel zurückzukehren.....ganz entspannt

    Wunderbar, ganz meine Meinung!
    Deshalb haben wir Pottkieker uns ja auch wieder selbst den Hut (Kochmütze) aufgesetzt. ;)

    Das verrückte Dackeltier schmaust heute:
    Rindersuppenfleisch,
    Kartoffelmuß (wie immer selbstgemacht)
    Kaisergemüse und Fenchel
    Salz und Kalziumpräparat
    und einen guten Schwups von der frischen lecker-fetten Rinderbrühe

    Ich guck´ meinem Hund so gern beim Fressen zu.
    Wie´ s aussieht schmeckt es ihm heute wieder ganz besonders gut :smile:

  • Zitat

    Sich informieren, Beobachten, Spaß daran haben und flexibel sein - ich finde, das fühlt sich gut an.

    Genau :gut:

    Ängste, Unsicherheit, ständige Sorge um den Hund.....sind keine guten Ratgeber. Ich glaube nicht, dass die fortwährende Beschäftigung mit der Ernährung des eigenen Hundes den Hund tatsächlich "gesünder" macht.

    Wenn wir Proteine, KH oder Vitamine und Co. wieder zusammensetzen, wird daraus eine ( sichtbare) Mahlzeit....und keine Aneinanderreihung von unsichtbaren Nährstoffen. Wir sehen, was sich im Topf befindet und nicht die "professionelle" abstrakte Vorgabe. Da sind wir schon mal im Vorteil :smile:

  • Zitat

    Vor allem: Wieso machen wir uns so einen Kopf und berechnen miligrammgenau, wie viel von was da hinein darf?

    Vielleicht, weil uns die Futtermittel-Industrie verunsichert hat??? Auf mich traf das jedenfalls zu. Gott, was hatte ich zu Anfang meiner "Hunde-Küchen-Karriere" Schiss, etwas falsch zu machen. Dabei ging es meinem Hund mit dem Selbstgekochten von Tag zu Tag besser.

  • Zitat

    Ängste, Unsicherheit, ständige Sorge um den Hund.....sind keine guten Ratgeber. Ich glaube nicht, dass die fortwährende Beschäftigung mit der Ernährung des eigenen Hundes den Hund tatsächlich "gesünder" macht.

    Wenn wir Proteine, KH oder Vitamine und Co. wieder zusammensetzen, wird daraus eine ( sichtbare) Mahlzeit....und keine Aneinanderreihung von unsichtbaren Nährstoffen. Wir sehen, was sich im Topf befindet und nicht die "professionelle" abstrakte Vorgabe. Da sind wir schon mal im Vorteil :smile:

    So denke ich, mit deiner anfänglichen Hilfe, auch! ;)
    Ich habe mir da nie so ein riesen Kopf gemacht, nichts ausgerechnet (war mir viel zu kompliziert) und einfach nach Bauchgefühl gefüttert, Unverträglichkeiten herausgefunden, aussortiert und nun weiß ich was jedes Fell schmeckt und verträgt.

    Gestern war ich kurz im Barfladen und in die Tüte wanderte: Seelachs, Lachsmix, Entenhälse, Blättermagen, Pferdefett, Spachteln und eine Dose Bio Eierschale von LL.

    Wer sich für Fett interessiert, dort gibt es Rinder- Pferde- und Ziegenfett. ;)

    Vorzufinden waren auch Stücken vom Hirschgeweih. Ein Stück so 20 x 10 cm für über 12€. =)

    Gestern Abend gab es den stinke Blättermagen und für jeden einen Löffel Kokosfett.
    Nachtisch: Entenhals

    heutiges Frühstück für Faule
    Babyglas Rindfleisch, Kartoffeln, Möhren + Hanföl

    Abend
    Rührei, Kartoffelmus mit Milch und Butter, Petersilie, Spinat & Möhren, Eierschale, Moor, Walnussöl

    Audrey, leider geht das Interesse beim Kochthread, im Epiforum, gen Null ... haben da wohl andere Sorgen, doch wer weiß, eventuell kann ich doch noch jemanden überzeugen. :D

    LG Sabine

  • Zitat

    Vor allem: Wieso machen wir uns so einen Kopf und berechnen miligrammgenau, wie viel von was da hinein darf?

    Ihr mögt ja alle recht haben und ich freue mich für euch, dass ihr das so entspannt seht und eure Hunde gesund sind.
    Aber ich verstehe den Vergleich mit der eigenen Ernährung nicht. Wir merken, wenn uns Salz fehlt. Oder Energie. Wir bekommen vielleicht sogar plötzlichen Appetit auf Obst, wenn uns Vitamine fehlen. Was macht der Hund dann? Geht der zum Kühlschrank und holt sich, wonach ihm gerade gelüstet?

    Ich habe in der Berufsschule auch gelernt, wie man Futterpläne für Pferde genau ausrechnet. Einfacher wäre es natürlich, die Pferde frei zu lassen: dann könnten sie sich das Kräutchen suchen, das sie gerade brauchen. Geht aber nicht. Klar sind das alles nur Anhaltspunkte, haben verschiedene Hunde verschiedene Ernährungsbedürfnisse und verschiedene Wissenschaftler verschiedene Ergebnisse.
    Aber mein Hund ist mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, weil ich die Macht über den Napf habe: Da bin ich ehrlich gesagt froh, diese Anhaltspunkte zu haben.

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